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Archiv "Ärzte unter Streß" (15.03.1990)

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FÜR SIE REFERIERT

PUVA: Therapie der Wahl bei früher Mycosis fungoides, Stadium IA bis IIA. Langzeit-Vollremissio- nen („Heilungen") sind bei 20 bis 30 Prozent möglich! Als adjuvante The- rapie bei fortgeschrittenen Stadien der Mycosis fungoides und beim S6- zary-Syndrom wertvoll. Bemerkens- wert ist, daß das Krankheitsgesche- hen selten PUVA-resistent wird, das heißt Rezidive sprechen auf erneute PUVA-Therapie meist gut an.

Retinoide: Aus dieser Gruppe synthetischer Abkömmlinge der Vit- amin-A-Säure sind besonders Etreti- nat (in Kombination mit PUVA bei PUVA-resistenten Mf-Fällen), Iso- tretinoin (wie Etretinat) sowie Aroti- noide (auch als Monotherapie wirk-

Abbildung 4: Zentroblastisches Lymphom der Haut. Große Knoten im Bereich des Rük- kens. Nach Exzision Vollremission seit nun- mehr acht Jahren

sam, bis hin zur Vollremission) ein- gesetzt worden. Die Dosierung sollte immer relativ hoch gewählt werden;

den recht ausgeprägten aktuellen Nebenwirkungen steht eine geringe Langzeittoxizität entgegen.

Interferon-a 2 a/2 b: Derzeit in der experimentellen Erprobung, zeigt ihr Einsatz bei verschiedenen Lymphomen zur Hoffnung berechti- gende Erfolge.

Röntgenstrahlen: Mittelharte Röntgenstrahlen eignen sich zur Be-

handlung solitärer Lymphomherde bei fehlender systemischer Beteili- gung, oder in der adjuvanten Thera- pie fortgeschrittener Krankheitsbil- der.

Schnelle Elektronen: In frühen Stadien der Mycosis fungoides eben- so wirksam wie PUVA; hier fallen die Langzeitnebenwirkungen einer Ganzhaut-Elektronentherapie (Haarverlust, Schwitzvermögen stark reduziert, Hautatrophie) negativ ins Gewicht. Bei ausgedehntem Hautbe- fall bei allen Lymphomarten generell wertvoll; technisch sehr aufwendig (Dosimetrie zum Beispiel der Fin- gerzwischenräume!).

Chemotherapie:

• Winkelmann-Schema: nied- rig-dosiert Chlorambuzil (zwei bis sechs mg/d) plus Prednisolon (10 bis 20 mg/d) zur Langzeittherapie des S&ary-Syndroms äußerst wirksam.

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Aggressive Polychemothera- pie (COPBLAM und ähnliche): bei hochgradig malignen kutanen Lym- phomen mit generalisiertem Hautbe- fall, ohne die Möglichkeit der isolier- ten Bestrahlung einzelner Herde mit ionisierenden Strahlen.

Es versteht sich aus dem hier Dargelegten, daß die optimale Be- treuung von Patienten mit kutanen malignen Lmyphomen eine ver- trauensvolle interdisziplinäre Zu- sammenarbeit voraussetzt; hierfür möchte ich an dieser Stelle meinen Kollegen aus den medizinischen und radiotherapeutischen Kliniken sowie den Instituten für Pathologie in Kiel und Köln herzlich danken.

Die Zahlen in Klammem beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonder- druck, anzufordern über den Verfasser.

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. med. Wolfram Sterry Universitäts-Hautklinik

Schittenhelmstraße 7 2300 Kiel 1

Ärzte unter Streß

Zur Feststellung der Ursachen von Streß im Beruf, assoziiert mit ei- nem hohen Maß an Berufsunzufrie- denheit und psychem Mißbefinden bei praktischen Ärzten in England erstellten die Autoren eine Multiva- rianz-Analyse aus umfangreichen Daten vertraulicher Fragebögen von 1817 praktischen Ärzten (4000 Fra- gebögen wurden versandt, 1928 wur- den zurückgesandt, 1817 konnten für die Analyse verwendet werden). Die Daten bezogen sich auf unabhängige Variablen wie Berufsstreß, demogra- phische Faktoren und Angaben zur eigenen Person. Abhängige Varia- blen waren psychische Gesundheit, Berufszufriedenheit, Alkoholkon- sum und Rauchen.

Im Vergleich zu anderen Grup- pen waren Berufszufriedenheit so- wie positive Hinweise für psychisches Wohlbefinden bei den praktischen Ärztinnen vorhanden. Demgegen- über wiesen die Ärzte signifikant über der Norm liegende Werte für Angstzustände auf, zeigten weniger Berufszufriedenheit und tranken mehr Alkohol als ihre Kolleginnen.

Die Analyse enthüllte vier Streßfak- toren im Beruf, die höhere Werte für Unzufriedenheit und Mangel an mentalem Wohlbefinden voraussag- ten:

• Anforderung im Beruf und Er- wartungshaltung des Patienten,

• Konflikt mit der Familie,

• ständige Unterbrechungen bei der Arbeit und zu Hause,

• Verwaltungsarbeiten in der Pra- xis.

Die Autoren kommen zu dem Schluß, es wäre empfehlenswert, ei- nen Beratungsdienst für praktische Ärzte und andere im Gesundheits- wesen Tätige, die psychisch unter dem Druck ihrer Arbeit leiden, ein- zurichten. Lng

Cooper, C. L. et al.: Mental health, job sat- isfaction, and job stress among general practioners, Brit. Med. Journ. 298 (1989) 366-3709.

Professor Cary L. Cooper, Department of Organisational Psychology, University of Manchester Institute of Science and Tech- nology, PO Box 88, Manchester M60 1QD, Großbritannien.

Dt. Ärztebl. 87, Heft 11, 15. März 1990 (47) A-843

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