• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Streß und Magensekretion" (21.03.1991)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Streß und Magensekretion" (21.03.1991)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

len außerhalb des Körpers auf physi- kalisch verschiedene Art erzeugt und auf den zu zertrümmernden Stein fo- kussiert werden, gibt es Fälle, bei de- nen das Verfahren nicht indiziert und nicht erfolgreich ist. Hier setzt die intrakorporale Lithotripsie durch laserinduzierte Stoßwellen an, die gleichzeitig der Forderung nach Re- duzierung der Gewebetraumatisie- rung und damit auch dem Prinzip der Zukunft, im Sinne einer mini- malinvasiven Medizin die Belastung des Patienten so gering wie möglich zu halten, Rechnung tragen will. Bei der intrakorporalen Stoßwellenlitho- tripsie wird die Stoßwelle am Ende einer Lichtleitfaser im Körper er- zeugt und allein auf den Stein kon- zentriert. Damit werden Belastun- gen anderer Teile des Körpers ver- mieden. Eine spezielle Sitzung war der Minderung der Strahlenbela- stung gewidmet.

Dazu kommt die Tatsache, daß das Verfahren sowohl nach der Inve- stitionssumme als auch nach den Fallkosten wesentlich billiger ist als die extrakorporale Lithotripsie. Mit dem Alexandrit-Laser steht seit etwa drei Jahren ein effektives Lasersy- stem für die laserinduzierte Stoßwel- lenlithotripsie zur Verfügung. Die physikalischen Vorgänge bei der la- serinduzierten Lithotripsie sind al- lerdings noch nicht verstanden; es ist noch nicht geklärt, ob es sich um Stoßwelleneffekte, thermische Ef- fekte, hydrodynamische oder sogar optomechanische Effekte handelt.

Der Einsatz der Lithotripsie in der Urologie, Gastroenterologie und HNO-Heilkunde ist heute zum Teil klinische Routine, zum Teil klinische Erprobung, zum Teil klinische For- schung. Die Vorträge berichteten nicht nur über die Anwendung zur Zerstörung von Nierensteinen, son- dern auch von Gallen- und Speichel- steinen.

Hinsichtlich der Ortungsverfah- ren dürfte Ultraschall das Ortungs- verfahren der Wahl sein, hinsichtlich der Ortung mit Röntgenstrahlen wurden differierende Meinungen vertreten.

Auch wenn die intrakorporale Stoßwellenlithotripsie mit laserindu- zierten Stoßwellen sich heute kli- nisch noch nicht voll durchgesetzt

hat, wird in den nächsten Jahren mit einer Ausweitung der Indikations- stellungen, zum Beispiel bei Ureter- steinen, gerechnet. Von manchen Seiten wird angenommen, daß in fünf bis zehn Jahren die Mehrzahl aller Steine intrakorporal zerstört wird.

An der Tagung nahmen über 550 Wissenschaftler, darunter etwa 100 Kollegen aus der früheren DDR, teil, die fast alle zum ersten Mal ei- nen Kongreß der Deutschen Gesell- schaft für Biomedizinische Technik besuchen konnten, da sich die frühe- re Beteiligung aus der DDR immer auf einige wenige, aber fast immer dieselben Besucher beschränkte. In der DDR war das Fachgebiet Biome- dizinische Technik gut entwickelt, was sich allerdings auch durch die Notwendigkeit erklärte, die von der Industrie nur in beschränktem Um- fang zur Verfügung gestellten Gerä- te weitgehend selbst zu entwickeln und zu warten. Allerdings versteht sich die Deutsche Gesellschaft für Biomedizinische Technik als wissen- schaftliche Gesellschaft, deren vor- rangiges Interesse und Intentionen nicht auf Gerätereparaturen gerich- tet sind. Auch wenn bisher aus der DDR nur wenige oder kaum Spit- zenleistungen auf diesem Gebiet be- kannt wurden, steht aus den genann- ten Gründen dort ein nicht unwe- sentliches Potential an Fachwissen zur Verfügung.

Übrigens wurde die heute in dem Fachgebiet Biomedizinische Technik institutionalisierte Zusam- menarbeit von Ingenieuren und Me- dizinern in Deutschland zum ersten Mal an dem Tagungsort in der Tech- nischen Universität Berlin schon im 1. Weltkrieg praktiziert, als die Pro- fessoren Sauerbruch und Schlesin- ger, seinerzeit Direktor des Institu- tes für Werkzeugmaschinen und Fer- tigungstechnik, die Prüfstelle für or- thopädische Hilfsmittel einrichteten.

Heute bietet die Technische Univer- sität Berlin als einzige Hochschule in der Bundesrepublik Biomedizinische Technik als eigenständige Studien- richtung an. (Die Vorträge der Ta- gung der Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technik sind als Er- gänzungsband 3 zu Band 35 (1990) der Zeitschrift Biomedizinische

Technik im Verlag Schiele & Schön erschienen, die Beiträge der Tagung der Gesellschaft für Lasermedizin erscheinen als Kongreßband im Eco- med-Verlag.)

Professor Dr. rer. nat.

Adolf Habermehl Radiologie-Zentrum der Philipps-Universität Bahnhofstraße 7 W-3550 Marburg/Lahn

FÜR SIE REFERIERT

Streß und

Magensekretion

Angaben über den Einfluß von Streßfaktoren auf die Magensekreti- onsleistung sind widersprüchlich.

Die Autoren untersuchten bei 14 freiwilligen Probanden den Einfluß von Streßsituationen, im vorgegebe- nen Fall die Lösung von Rechenauf- gaben mit Preisgeld, auf die Magen- sekretion. Die akute Streßsituation führte zunächst zu einem signifikan- ten Anstieg von systolischem Blut- druck ( + 8,9/± 2,0 mm Hg) und Herzfrequenz ( + 5,31± 1,6 Schläge/

min.). Die durchschnittliche Säure- sekretion änderte sich nicht. Eine detaillierte Analyse ergab jedoch recht interessante Ergebnisse; bei der Hälfte der Probanden kam es zu einer Abnahme des Säure-Outputs um bis zu 60 Prozent, bei der ande- ren Hälfte zu einem Anstieg in der gleichen Größenordnung. Es wurden individuelle Persönlichkeitsmerkma- le analysiert; dann erwies sich die Impulsivität als der Faktor mit dem höchsten Korrelationskoeffizienten;

je impulsiver der Patient, desto stär- ker war der Säure-Output während des Rechenexempels.

Holtmann, G., R. Kriebel, M. V. Singer:

Mental Streß and Gastric Acid Secretion — Do Personality Traits Influence the Re- sponse? Dig. Dis. Dis. 35: 998-1007, 1990.

Dr. Manfred V. Singer, Abteilung Gastro- enterologie, Universität Essen, Hufe- landstr. 55, 4300 Essen 1.

A-988 (68) Dt. Ärztebl. 88, Heft 12, 21. März 1991

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die auf Grundlage eines berechtigten Interesses erhobenen Daten speichern wir, bis das berechtigte Interesse nicht mehr besteht, die Abwägung zu einem anderen Ergebnis kommt oder

„In Zukunft werden wir unsere Patienten mit Netzhautdystrophien jedoch genauer untersuchen müssen“, sagt Professor Charbel Issa: „Ein Gentest wird dann zeigen, ob eine

Die Magnetbiologie untersucht nicht nur die biologischen Wirkun- gen starker Magnetfelder*), über die schon umfangreiche Kenntnisse vor- liegen, sondern auch die langfristigen

Aber selbst dann, wenn wir anneh- men, einen "vollständigen" Kodex zu haben, nützt dieser recht wenig, wenn er nicht gelebt wird: Ethische Aspekte werden an der TU Graz

I t die Beurteilung ohnehin negativ, ind keine weiteren Schritte notwendig, die Beurteilung bleibt negativ und der Prüfung antritt zählt automati eh auf die Zahl der zulä igen

Durch die longitudinale Implementierung der Allgemeinmedizin, die erweiterten allgemeinmedizinischen Blockpraktika (§27) sowie das neu gestaltete M4-Staatsexamen (Unterabschnitt

Bergmann (Studium und Hochschule) Deutsche Gesellschaft für Prof.. Baum, Vizepräsidentin

(1) Der Hospitant/die Hospitantin verpflichtet sich, alle betrieblichen und persönlichen Angelegenheiten des Hospitationsgebers, insbesondere alle Vorgänge. während der