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Archiv "Börsebius: Hoffen und Harren macht manchen zum Narren . . ." (02.05.2008)

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Deutsches ÄrzteblattJg. 105Heft 182. Mai 2008 A965

G E L D A N L A G E

G

estern war ein Anleger bei mir, dem der Frust sichtlich ins Gesicht geschrieben stand. Seine Bank hatte ihm für das Depot im letzten Jahr doch noch so viel Ren- dite erwirtschaftet, dass die Verwal- tungsgebühr davon bezahlt werden konnte. Also außer Spesen nichts gewesen. Keine wirklich gute Leis- tung des Geldhauses. Von Januar bis heute schnurrte das Portfolio von gut einer Million auf nur noch 800 000 Euro zusammen. Ein wahr-

haft trauriger Niedergang des De- pots, das im Übrigen ausschließlich aus Investmentfonds besteht.

Was ich ihm riete? Sein Berater beschwichtige ihn eloquent, das alles bräuchte eben seine Zeit, sich wieder zu erholen, er müsse halt nur ein wenig Geduld mitbringen. Aber im Grund seines Herzens wisse er nicht, wie er sich verhalten solle, sein erster Impuls sei gewesen, der Bank die Freundschaft aufzukündigen. Aber der Banker sei halt so nett gewesen . . . Diese Schilderung ist beileibe kein Einzelfall. Mindestens einmal die Woche wird mir Ähnliches be- richtet; eben erst rief ein Leser an, der sich von einem Fonds trennen wolle, sich aber dann doch nicht da- zu durchringen könne, der Verlust von gut 40 Prozent sei einfach zu schmerzhaft. Auch hier habe ihm sein Bankmensch geraten, engagiert

zu bleiben und auf besseres Börsen- wetter zu warten.

Allzu oft aber stehen die Interes- sen der Bank im krassen Gegensatz zum Wohl des Kunden. Leider.

Natürlich profitiert das Geldhaus da- von, wenn nicht verkauft wird. Für die Fonds im Bestand kassiert die Bank schöne Provisionen, erhebli- cher aber sind die Wertpapierspesen zum Nutzen der (hauseigenen) De- potbank, wenn das Fondsmanage- ment Papiere kauft und verkauft. Je höher die Umschichtungsgeschwin- digkeit, desto höher die Margen.

Wer also das Heft des Handelns in die Hand nimmt, ist schon mitten auf der Siegerstraße. Wichtig ist nur, sich klarzumachen, dass ab dem Zeitpunkt der Verkaufsent- scheidung die erzielbare Mehrrendite (über ersparte Kosten) erhebliche Prozentpunkte ausmachen kann.

Jahr für Jahr. Kursverluste allein können kein Kriterium sein, viele meinen, ein gefallener Kurs würde allein aus Mitleid ob des erlittenen Unglücks steigen (müssen). Welch ein Irrtum. Wie das Kaninchen auf die Schlange zu starren, nichts zu tun und auf bessere Zeiten zu war- ten, ist bloß unnütze Narretei. I BÖRSEBIUS

Hoffen und Harren macht manchen zum Narren . . .

Börsebius-Telefonberatung „rund ums Geld“

Wie an jedem 1. Samstag des Monats können Sie auch am 3. Mai 2008 in der Zeit von 9 bis 13 Uhr Börsebius (Diplom-Ökonom Reinhold Rombach) anrufen (02 21/98 54 80-17). Die kostenlose Telefonberatung ist ein Service des Deutschen Ärzteblattes für seine Leser.

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