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Archiv "Qualitätssicherung Herzchirurgie" (17.01.1992)

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gab sich Ende 1990 folgendes Bild:

Insgesamt wurden in Deutschland 46 Herzchirurgische Zentren betrieben;

davon liegen 40 Standorte in den al- ten Ländern und sechs weitere in den neuen Ländern.

Nordrhein-Westfalen liegt mit 12 Herzchirurgie-Zentren an der Spitze aller Bundesländer, gefolgt von Baden-Württemberg mit sechs Zentren, Bayern ebenfalls mit sechs Zentren, Hessen mit fünf Zentren, Niedersachsen mit drei, Berlin eben- falls mit drei sowie Hamburg und Rheinland-Pfalz je mit zwei Zentren (Rheinland-Pfalz stockt kurzfristig — bis 1995 — um drei weitere Zentren auf).

In den 46 Herzchirurgie-Zen- tren wurden 1990 insgesamt 38 712 Operationen durchgeführt. Davon entfielen 35 967 Operationen auf Zentren in den Alt-Ländern und 2745 Operationen auf Herzchirur- g - ie Zentren in den Neu-Ländern.

Auf eine Million Einwohner bezogen ergibt dies in den alten Ländern 574 und in den neuen Ländern 167 Herz- operationen.

Im Durchschnitt entfielen in den alten Ländern auf ein Herzchirurgi- sches Zentrum 899 Operationen. Die Bandbreite reicht dabei von 175 bis 2605 Operationen je Zentrum. Die durchschnittliche Auslastung der Zentren in den Neu-Ländern lag bei 448 Herzoperationen. Hier schwankt die Bandbreite zwischen 147 und 817 Operationen je Zentrum.

In den Alt-Ländern entfallen 68,7 Prozent aller Operationen mit der Herz-Lungen-Maschine auf Ko- ronaroperationen, der Anteil in den Neu-Ländern beträgt nur 50,8 Pro- zent.

In der Regel sind die operierten Patienten in den alten Ländern älter als in den neuen Ländern. So entfal- len in den alten Bundesländern 52,3 Prozent aller Herzoperationen auf Patienten, die älter als 60 Jahre sind.

Dieser Anteil liegt in den neuen Ländern bei 24,9 Prozent.

Unterschiedlich lang ist die War- tezeit in den Zentren. So waren 1990

in Westdeutschland 10 929 Patienten für eine chirurgische Operation vor- gemerkt; dies sind rund 30 Prozent der 1990 festgestellten Operations- kapazität. In den neuen Bundeslän- dern waren hingegen 1463 Patienten auf der Warteliste; dies sind rund 50 Prozent der festgestellten Operati- onskapazität. Insgesamt waren in Deutschland 1990 demnach 12 500 Patienten für eine Herzoperation auf einer Warteliste vorgemerkt.

Die höchste Frequenz bei den Herzoperationen, bezogen auf die Wohnbevölkerung (ohne Operatio- nen im Ausland) erreichte 1990 Hes- sen mit 698 Operationen, die nied- rigste Frequenz erzielte Baden- Württemberg mit 422 Operationen je eine Million Baden-Württember- ger. Die Durchschnittsfrequenz liegt in den alten Ländern bei 564, in den neuen Ländern bei 178 und in Deutschland insgesamt bei 484 Ope- rationen je eine Million Einwohner.

• In den alten Ländern ist da- mit eine Versorgungsverbesserung erreicht worden. Die Gesundheits- ministerkonferenz hat im November 1988 für die alten Länder einschließ- lich Berlin (West) empfohlen, eine Kapazität von 500 bis höchstens 700 Herzoperationen je eine Million Ein- wohner zu installieren.

Zur Zeit werden in den alten Ländern 19 neue beziehungsweise

Die Qualität der herzchirurgi- schen Versorgung in der Bundesre- publik Deutschland soll gesichert, beurteilt und gegebenfalls verbessert werden. Das ist das Ziel der im De- zember in Düsseldorf gegründeten

„Bundesarbeitsgemeinschaft Quali- tätssicherung Herzchirurgie". Kran- kenhausgesellschaft, Krankenkassen und deren Medizinischer Dienst so- wie die Ärzteschaft haben sich in dieser von der Deutschen Gesell- schaft für Thorax-, Herz- und Gefäß- chirurgie initiierten Arbeitsgemein- schaft zusammengeschlossen. Das Pilotprojekt wird vom Bundesfor- schungs- und Bundesgesundheitsmi- nisterium finanziell unterstützt. Die Bundesrepublik verfügt derzeit über

auszubauende Zentren geplant. Un- terstellt man durchschnittlich 800 Operationen je Zentrum und Jahr, würde in den alten Ländern in den nächsten Jahren eine Operationska- pazität von jährlich 51 500 Operatio- nen zur Verfügung stehen.

Für die Einwohner der alten Bundesländer können damit rund 820 Herzoperationen pro eine Milli- on Einwohner und Jahr durchge- führt werden. Die Empfehlungen der Gesundheitsministerkonferenz wären damit bereits überschritten.

• Falls die Meßzahl für Groß- geräte der alten Bundesrepublik auch in den neuen Bundesländern zum Zuge kommt und künftig für rund 500 000 Einwohner ein Links- herzkathe ter-Meßplatz vorgesehen wird, müßten in den neuen Ländern zusätzlich 20 Linksherzkatheter- Meßplätze neu installiert werden.

Würde die in den alten Ländern tat- sächlich vorhandene Gerätedichte in den neuen Ländern als Maßstab her- angezogen, wären sogar rund 40 Linksherzkatheter-Meßplätze in Ostdeutschland erforderlich, um den West-Standard zu erreichen.

Dr. Harald Clade

48 herzchirurgische Kliniken, in de- nen jährlich rund 39 000 Operatio- nen unter Anwendung der Herz- Lungen-Maschine vorgenommen werden. Ziel der Qualitätssicherung Herzchirurgie ist es, den Herzzen- tren durch Vergleiche Hinweise zur Qualitätsverbesserung zu geben. Da- zu sollen die Daten der herzchirurgi- schen Patienten anonymisiert und in Standardform dokumentiert werden.

Zur bundesweiten Organisation hat die Ärztekammer Nordrhein eine Projektgeschäftsstelle in Düsseldorf eingerichtet. Zum

Vorsitzenden des

Kuratoriums wurde Dr. Klaus Pröß- dorf, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, gewählt. EB

I

Unterschiedliche Wartezeiten

I

Zusatzbedarf: bis zu 40 Meßplätze

Qualitätssicherung Herzchirurgie

Dt. Ärztebl. 89, Heft 3, 17. Januar 1992 (27) A1-91

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