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Archiv "NS-ZEIT: Feigenblatt" (19.03.1993)

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Datum, Unterschrift

Alle aktuellen Regelungen

Krimmel, L./Schimler, H. D.

Handbuch für den Kassenarzt

mit der 1. Ergänzungslieferung, Stand 1. 10. 92, 740 S., 198 Abb. und Tab., Loseblattwerk in 1 Ordner, DM 98,—

Ergänzungslieferungen DM 0,22/Seite ISBN 3-7691-3061-8 Die kassenärztliche Tätigkeit ist nach dem 1. 1. 1993 durch das Gesundheits-Strukturgesetz und die kom- plexen Budgetierungsregelungen für den Kassenarzt noch weniger durchschaubar geworden. In dieser Situa- tion lohnt es sich für Sie, den Überblick über die Bestimmungsgrößen Ihrer freiberuflichen Tätigkeit zubehalten oder zurückzugewinnen.

Das Handbuch für den Kassenarzt will Ihnen dabei eine ganz auf Ihre praktischen Belange bezogene Hilfe bie- ten. In diesem ergänzbaren Nachschlagewerk informie- ren Sie kompetente Autoren verständlich über alles, was Sie als Arzt von den Rahmenbedingungen und Einzelbestimmungen Ihrer kassenärztlichen Tätigkeit wissen sollten. 198 Abbildungen sorgen dafür, daß der auf schnellen Informationsgewinn angewiesene Leser sich rasch ein Bild von den teilweise sehr komplexen Zusammenhängen machen kann.

Die nach Bedarf erscheinenden Ergänzungslieferungen zu diesem Loseblattwerk garantieren Ihnen auch in den kommenden Jahren, jederzeit rechtzeitig und aktuell informiert zu sein.

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($) Deutscher

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Arzte-Veriag

Fax (0 22 3414 94 98

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Expl. Krimmel, Handbuch f. d. Kassenarzt je DM 98,- Seitenpreis der Ergänzungslieferungen je DM 0,22

Bei Übernahme eines Loseblattwerkes senden wir Ihnen automatisch die Ergänzungs- lieferungen zu. Der Bezug der Fortsetzungen kann jederzeit durch

Mitteilung an denVerlag gekündigt werden.

Name,Vorname PLZ/Ort

Straße Datum/Unterschrift

Irrtümer und Preisänderungen vorbehalten DÄ 11/93 (222a)

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

NS-ZEIT

Zu mehreren Beiträgen der letzten Wochen, die sich unter ver- schiedenen Aspekten unter ande- rem mit der Zeit des Nationalsozia- lismus beschäftigten, ist eine ganze Reihe von Leserbriefen gekom- men, die nachfolgend zusammen- gefaßt sind. Sie stehen, so unter- schiedlich sie im einzelnen sind, in einem inneren Zusammenhang, äu- ßern sie sich doch zur ärztlichen

„Vergangenheitsbewältigung". Wie nicht anders zu erwarten, waren die Auffassungen darüber innerhalb des Leserkreises geteilt. Die nach- folgende Zusammenstellung be- rücksichtigt insgesamt das Mei- nungsspektrum, wenn auch nicht alle Briefe, allein schon wegen des knappen Platzes, berücksichtigt werden konnten. Wegen der Viel- zahl und der Länge der Zuschriften mußte die Redaktion, entgegen ih- rer sonstigen Gepflogenheit, Leser- briefe nach der „Spiegelmethode"

kürzen, das heißt, charakteristische Aussagen einzelner Briefe auswäh- len und anderes entfallen lassen.

Im einzelnen beziehen sich die Briefe auf die folgenden Beiträge:

„Die Widerstandsgruppe ,Wei- ße Rose' — 'Wir schweigen nicht"`

von Dr. phil. Michael Kißener in Heft 7/1993;

„Sewering — Ende einer Kar- riere" von Norbert Jachertz in Heft 5/1993;

„BÄK: Prof. Sewering Ziel ei- ner Verleumdungsaktion" in Heft 4/1993;

„Zeitgemäße Erinnerung" — die Vorstellung der 2. Auflage des Buches „Medizin im ,Dritten Reich"' von Norbert Jachertz in Heft 50/1992:

Ungeist

Sie schlagen vor, daß man den Nazi-Verstrickungen der deutschen Ärzte die Tatsache gegenüberstellen solle, daß in der Widerstandsgruppe

„Weiße Rose" Medizinstu- denten eine wesentliche Rol- le spielten. Diese vier Studen- ten, die das Fach Medizin wählten, weil sie mit Recht annahmen, daß die Nazis sie dort am wenigsten vermuten würden, sollen uns über die nazistische Geisteshaltung und die Machenschaften ei- ner unübersehbaren Vielzahl, wenn nicht Mehrzahl von Me- dizinern hinwegtrösten?

Diese Gegenüberstellung ist dermaßen unproportioniert, daß man das als Symptom ernstnehmen sollte:

A -758 (6) Dt. Arztebl. 90

0

Sie zeigt genau das Ge- genteil dessen, was sie möch- te, nämlich wie der krampf- haft abgewehrte Ungeist in Redaktionsstuben subcutan weiterwirkt (Freud: Die Wie- derkehr des Verdrängten).

0 Sie steht in einem in- neren Zusammenhang mit Ih- rem Verschweigen des Falles Sewering in den letzten Wo- chen, mitsamt den Leserbrie- fen, die Sie zweifellos dazu erhielten.

Judith Lang-Bloch, Haupt- straße 55, W-6904 Eppelheim- Heidelberg

Zwei weitere

Neben den vier hingerich- teten Medizinstudenten Hans Scholl, Christoph Probst, Wil- li Graf und Alexander Schmorell, die im Beitrag von Herrn Kißener aufgeführt werden, sollte auch an zwei weitere Medizinstudenten er- innert werden, die ihre Tätig- keit im Rahmen der „Weißen Rose" mit dem Leben bezahlt haben: cand. med. Greta Ro- the, 25 Jahre, umgekommen am 15. April 1945 im Gefäng- nis Leipzig-Moisdorf, und cand. med. Frederik Geus- senhainer, 33 Jahre, umge- kommen im April 1945 im KZ Mauthausen.

Die Aufforderung der mu- tigen Studenten der „Weißen, Rose" ist wenig beachtet wor- den: . . . „ Vergeßt auch nicht die kleinen Schurken des Sy- stems, merkt Euch die Namen, auf daß keiner entkommt. Es soll ihnen nicht gelingen, in letzter Minute noch nach diesen Scheußlichkeiten die Fahne zu wechseln und so zu tun, als ob nichts gewesen wäre!" ... (Aus Flugblatt IV der Weißen Rose)

Ohne das erneute Schwei- gen der meisten Ärzte gäbe es wohl jetzt auch keinen „Fall Sewering".

Dr. Herbert W. Kappauf, Uhlandstraße 9, W-8500 Nürnberg 10

Feigenblatt

...

Doch Hans Scholl, Willi Graf, Alexander Schmo- rell und Christoph Probst 90, Heft 11, 19. März 1993

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(Belastungsang.), instabile Ang. pect. (Crescendoang., Ruheang.) einschl. vasospast. Ang. pect. (Prinzmetal- Ang., Variant Ang.), Ang. pect. nach Herzinfarkt;

Hypertonie. Gegenanz.: AV-Block 2. o. 3. Grades;

Sinusknotensyndr.; höhergr. SA-Block.; Schock; akuter Herzinfarkt mit Kornplik. (Bradykardie, ausgepr.

Hypotonie, Linksherzinsuff.); manif. Herzinsuff.;

Vorhofflimmern/-flattern u. gleichz. Vorliegen eines WPW- Syndr.; Bradykardie; Überempf.; Schwangerschaft u.

Stillzeit. i.v.-Gabe v. ß-Blockern sollte unterbleiben. Bes.

sorgf. Überwachung bei: AV-Block 1. Grades; intraventr.

Leistungsstör.; Hypotonie; älteren Pat.; Pat. mit Leber- uh. schweren Nierenfunktionsstör.; gleichz. orale Ther.

mit ß-Blockern. Nebenwirk.: Gelegentl. Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, Schwächegefühl, Knöchel- bzw.

Beinödeme, allerg. Hautreakt. wie Hautröt., Juckreiz, Exantheme. In Einzelf. allerg. Reakt. wie Erythema exsud.

multiforme, Lymphadepopathie, Eosinophilie. Selten Magen-Darm-Beschw. (Ubelkeit, Erbrechen, Sodbrennen, Diarrhö, Obstipation), Anstieg v. Leberenz. u. alkal.

Phosphatase (akute Leberschäd.). In Einzelf., bes. bei höh. Dos. u./o. entspr. kard. Vorschäd. Bradykardie, Erregungsleitungsstör. d. Herzens (SA- u. AV-Block.), stärkerer Blutdruckabfall, Herzklopfen, Synkopen, Herzmuskelschwäche. Selten Schlaflosigkeit, Halluzinationen, depress. Verstimmungszust. mögl. In Einzelf. Potenzstör. Sehr selten unter längerer Beh.

Gingivahyperplasie mögl., nach Abs. revers. In Einzelf.

Hyperglykämie (Diabetiker!). Wechselwirk.: Mit and.

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Herzglykosiden; Carbamazepin; Theophyllin; Ciclosporin A; Digoxin; Digitoxin; Cimetidin; Ranitidin. Dos., Art u.

Dauer d. Anwend.: Beh. mit niedrigen Dos. z. Ermittl. d.

indiv. notw. Tagesdos. beginnen. Erw. 2x90 mg bzw.

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Dos.: 360 mg/Tag. Vors. Dos. bei Pat. mit Leber u./o.

Nierenfunktionsstör. Regelm. Überprüf. d. Dos. bei Langzeitther. Einnahme vor d...Mahlz. unzerkaut mit etw.

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Stand: Februar 1993 SALUTAS FAHLBERG-LIST Pharma GmbH, 0-3013 Magdeburg, W-8150 Holzkirchen

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dürfen nicht als Feigenblatt der deutschen Ärzteschaft mißbraucht werden. Nichts kann und darf darüber hin- wegtäuschen: Eine große Zahl deutscher Ärzte hat pas- siv oder aktiv Schergendien- ste geleistet bei der Vernich- tung „lebensunwerten Le- bens", bei der Deportation und Tötung von Juden, bei der Diskriminierung und Verfolgung jüdischer und po- litisch andersdenkender Kol- legen, in militärischen Aushe- bungsstellen, in Zuchthäu- sern, in Versuchsanstalten zur Produktion des „deut- schen Herrenmenschen" und vielerorts mehr.

Wir Ärzte sollten mit Be- scheidenheit der Kämpfer der

„Weißen Rose" gedenken

—und ohne falsche Hinterge- danken!

Dr. med. Bernhard Rosen- stihl, Im Brünnleacker 3, 7801 Umkirch

Mangelnde Sensibilität

Da war 1943 Hans Scholl, geboren 1918, Student in München, der nicht in der SS und nicht in der NSDAP war, von allem wußte, dagegen protestierte und deshalb zu- sammen mit seiner Schwester und seinen Freunden von der

„Weißen Rose" im Februar 1943 von den Nazis hingerich- tet wurde.

Dann gab es 1943 Hans Joachim Sewering, geboren 1916, der war in der SS und in der NSDAP, der wußte von nichts, war 1943 schon Arzt und schickte ein 14jähriges Mädchen in eine Heil- und Pflegeanstalt in der Nähe von Dachau, wo es vermutlich im Oktober 1943 ermordet wurde.

Hans Scholl geriet weitge- hend in Vergessenheit. Hans Joachim Sewering machte Karriere . . . Fast wäre Sewe-

ring sogar Präsident des Weltärztebundes geworden!

Aber das vereitelte eine „in- ternationale Aktion einzelner Ärzte und ärztlicher Grup- pierungen". Sewering wurde das „Ziel einer Verleum- dungskampagne". Daraufhin stellte sich Sewering wegen

„Drohungen" des „jüdischen Weltkongresses" für das hohe Amt nicht mehr zur Verfü- gung.

Diese Formulierungen, die Sewering als ein Opfer finsterer Machenschaften er- scheinen lassen, sind peinlich;

sie lassen jedes Gespür für die Sensibilität derjenigen vermissen, die den National- sozialismus mit seinen Greu- eln gerade jetzt, da sich in Deutschland die Rechtsextre- misten mit ihren Mordan- schlägen und rassistischen Ausschreitungen hervortun, nicht als überwundene Ver- gangenheit, sondern, wie sich

zeigt, als nur allzu lebendige Gegenwart empfinden.

Deshalb ist ihnen ein deutscher Präsident des Weltärztebundes, der einmal Mitglied in den Nazi-Organi- sationen SS und NSDAP war, in dieser Reihenfolge und zu einem Zeitpunkt, als man dies noch aus Überzeugung oder Opportunität, weniger auf Druck wurde, unerträg- lich, selbst wenn er persönlich keine Schuld auf sich geladen haben sollte.

Dr. med. Peter Sticher- ling, Dechant-Kann-Straße 2, W-4048 Grevenbroich 2

Verdrängte Erinnerung

Mit großem Interesse ha- be ich als Zeitzeuge den Arti- kel gelesen. Die damalige Ge- wissensfrage um das „Recht gegen einen Staat, der offen- bar von vielen gewollt wurde, zum Widerstand aufzurufen"

Dt. Ärztebl. 90, Heft 11, 19. März 1993 (7) A1-759

Referenzen

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