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Archiv "Mißbrauch phenacetinhaltiger Analgetika — Nierenmorbidität und Nierenmortalität" (01.07.1983)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

FÜR SIE GELESEN Erfahrungen mit AIDS aus den USA

rakter und der möglicherweise ur- sächlich beteiligte Lebensstil in erheblichem Maße bei. Der histori- sche Vergleich mit Aussätzigen oder Pestkranken entbehrt leider nicht aktueller Bedeutung. Angst und Aussichtslosigkeit der Situa- tion werden durch die mit der Er- krankung verbundene soziale Iso- lierung verstärkt.

Klassische Supportsysteme, wie Eltern oder Kinder, sind bei ho- mosexuellen Patienten oft entwe- der nicht vorhanden oder weniger effektiv. Ob der durch Selbsthilfe- initiativen vermittelte emotionale Beistand ähnliche Funktionen übernehmen kann, bedarf der Überprüfung.

Da die Angst vor der Erkranküng nicht auf die bekannten Risiko- gruppen beschränkt ist, werden AIDS-Patienten auch im Kranken- haus mit Situationen konfrontiert, die das Gefühl der Isolation ver- stärken können und einer emotio- nalen Bewältigung entgegenwir- ken. Eine tatsächliche Ansteckung des Personals im Krankenhaus wurde bisher nicht beschrieben.

Daß sich diese Möglichkeit nicht ausschließen läßt, geht aus den entsprechenden CDC-Richtlinien hervor. Diese Empfehlungen äh- neln Richtlinien zum Umgang mit Blut oder anderen Ausscheidun- gen von Hepatitiskranken.

Ob ein sich anbahnender Trend zu

weniger promiskuitiven Beziehun- gen als Reaktion auf die Erkran- kung gewertet werden kann, ist unklar.

Bisherige empirische Erfahrungen belegen einen relativ hohen, teil- weise zu panischen Reaktionen führenden Grad an Angst bei Pa- tienten mit generalisierter Lymph- adenopathie. Die hohe Unsicher- heit der Situation, verbunden ei- nerseits mit der Möglichkeit einer Besserung, andererseits aber auch mit der Gefahr der Entwick- lung zum AIDS-Patienten, stellt ei- nen erheblichen psychosozialen Streß dar.

Die Wirksamkeit und auch die ethische Problematik eines jetzt diskutierten, teilweise bereits in Kraft getretenen Ausschlusses der bekannten Risikogruppen vom Blutspenden wird unterschiedlich beurteilt.

Literatur

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Anschrift des Verfassers:

Dr. med. Hans Jäger Psychiatry Service Memorial Sloan-Kettering Cancer Center

1275 York Avenue

New York, N. Y. 10021, U.S.A.

Mißbrauch phenacetinhal- tiger Analgetika —

Nierenmorbidität und Nierenmortalität

Eine Untersuchungsgruppe von 623 berufstätigen Frauen im Alter von 30 bis 49 Jahren mit objektivem Nachweis der Einnahme phen- acetinhaltiger Analgetika und eine gleiche Kontrollgruppe von 621 Frauen ohne Einnahme phenace- tinhaltiger Arzneimittel im Jahre 1968 wurden von 1969 bis 1978 sechs Mal im Labor auf Nieren- und Harnwegserkrankungen un- tersucht.

Die beiden Gruppen unterschie- den sich hinsichtlich der Entwick- lung von Bakteriurie, Hämaturie oder Proteinurie nicht. In der Un- tersuchungsgruppe (P < 0,001) waren jedoch ein geringeres spe- zifisches Uringewicht (Untersu- chungs- zu Kontrollgruppe, 23:7 Prozent) und erhöhte Serumkrea- tinin-Werte (6,7:0,9 Prozent) be- trächtlich häufiger. Berichtigte Mortalitätsanalysen über 11 Jahre zeigten deutliche Unterschiede in der Gesamtmortalität zwischen beiden Gruppen (Untersuchungs- zu Kontrollgruppe, 39:13 Todesfäl- le; P < 0,001), Letalität aufgrund von Harnwegserkrankungen (P = 0,0033) und Kreislauferkrankun- gen (P = 0,008).

Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß bei intensiver Anwen- dung analgetischer Mixturen mit Phenacetingehalt im Verlauf eines Jahrzehnts sowohl anomale Nie- renfunktion als auch Letalität in- folge von Nierenerkrankungen häufiger auftreten als bei gele- gentlicher Anwendung oder Nicht- einnahme; die absolute lnzidenz bleibt jedoch — selbst bei intensi- ver Anwendung phenacetinhalti- ger Analgetika — gering. Dpe

Dubach, U. C.; Rosner, B.; Pfister, E.:

Epidemiologic Study of Abuse of Analgesics Containing Phenacetin — Renal Morbidity and Mortality (1968-1979), The New England Jour- nal of Medicine 308 (1983) 357-362, Prof. U. C.

Dubach, Medizinische Universitäts-Poliklinik, Kantonsspital Basel, Petersgraben 4, 4031 Basel, Schweiz

32 Heft 26 vom 1. Juli 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A

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