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Archiv "Informationen für Patienten: Keine Angst vor Zahlen" (12.10.2012)

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A 2030 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 41

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12. Oktober 2012 Aufnahme („Present on Admis -

sion“ [POA]) und dem Vorhanden- sein bei Entlassung („Present on Discharge“ [POD]) festgehalten wird. In aggregierter Form werden diese Daten dann einmal jährlich an die Projektgeschäftsstelle weiterge- leitet. Kurzfristig ist eine Automati- sierung der Dokumentation durch Rückgriff auf Routinedaten ange- strebt. Eine direkte Abbildung über ICD-Kodes ist im Jahr 2013 noch nicht gegeben (Grafik 2).

POA-Indikatoren dürften an Bedeutung gewinnen

Ob diese Entwicklung eine schritt- weise Einführung der POA-Indi - katoren über deutlich größere Kollektive in Deutschland nach sich zieht, ist bislang offen. Eine frühzeitige Beschäftigung mit der- artigen Systematiken kann aus Sicht des Autors aber nur emp - fohlen werden. Hierzu gehören so- wohl der Umgang mit veröffentli- chungspflichtigen Parametern und die daraus ableitbaren Maßnahmen zur Optimierung der Behandlungs- abläufe als auch die haftungsrecht- lichen Fragestellungen, die sich aus möglichen Schadensersatzansprü- chen ergeben könnten.

Fragen zum Dokumentationsauf- wand und die Korrelation bestehen- der abrechnungsrelevanter Kodier- regeln mit den Regelwerken der Qualitätssicherung im Rahmen der Erfassung von Present-on-Admis - sion“-Indikatoren sind ebenfalls im Vorfeld genau zu bewerten.

Sobald es in Deutschland mög- lich ist, eine Vergleichbarkeit der Parameter sowie eine Validität der Dokumentation über alle Kliniken sicherzustellen, ist dies auch für die Forschung und die Weiterentwick- lung von spezifischen Leitlinien von besonderem Interesse. Erfah- rungen aus den USA zeigen, dass mit Present-on-Admission-Indika- toren eine verbesserte Risikoein- schätzung der positiv prädiktiven

Werte möglich ist.

Björn-Ola Fechner, Qualitätsmanagement, Westküstenklinikum

Brunsbüttel und Heide gGmbH, Heide

@

Literatur im Internet:

www.aerzteblatt.de/lit4112

INFORMATIONEN FÜR PATIENTEN

Keine Angst vor Zahlen

Der IQWiG-Patiententag klärte darüber auf, wie man mit Informationen aus dem Internet umgeht.

Z

unehmend suchen Menschen bei körperlichen und seeli- schen Beschwerden im Internet nach Informationen und müssen sich da- bei durch ein Dickicht von Angebo- ten klicken. Die Websites sind zu- weilen mit einer Fülle an „ver- meintlich“ neuesten Erkenntnissen zu Krankheitsbildern bestückt und halten zum Teil sogar statistische Zahlen zum Thema bereit. Doch wie verlässlich sind solche Zahlen?

Und welche Schlüsse kann man aus diesen für sich selbst ziehen? „Zah- len sind wichtig und Sie können uns helfen, Entscheidungen zu tref- fen“, sagte die TV-Moderatorin und promovierte Biologin Dr. Ulrike Brandt-Bohne während des Patien- tentages des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesund- heitswesen (IQWiG) Ende Septem- ber in Köln dazu. „Doch es müssen in jedem Fall gute Zahlen, also ver- lässliche Zahlen sein.“ Die Quellen der Studien sollten nachvollzieh- bar und seriös sein. Knapp hundert Interessierten erläuterte Brandt- Bohne den Unterschied zwischen Daten, die auf reiner Beobachtung fußen, und Daten, die aus randomi- sierten kontrollierten Studien ge- wonnen werden und wissenschaft - lichen Standards entsprechen. Gute Aussagen würden in der Regel durch Experimente gestützt.

Das IQWiG bietet hochwertige Inhalte im Internet

Die Veranstaltung versuchte, die Be- sucher auch für die Angemessenheit einer Therapie zu sensibilisieren.

Dabei spiele der Unterschied zwi- schen relativen und absoluten Zah- len eine Rolle. Wenn beispielsweise bei einer normnahen Blutzuckersen- kung 3,6 Prozent der Probanden ei- ner Studie einen Herzinfarkt erlitten, bei einer weniger strengen Blut - zuckersenkung dagegen 4,6 Prozent, dann bedeute dies in relativen Zah-

len einen Unterschied von 22 Pro- zent, in absoluten Zahlen mache die Differenz jedoch nur einen Prozent- punkt aus – das höre sich gleich anders an. Zahlen könnten positiver ausgedrückt werden, als sie es viel- leicht tatsächlich seien. Die Ent - scheidung einer Therapie sollte idealer weise zusammen mit dem Arzt auf Basis einer individuellen Risikoeinschätzung erfolgen, er- klärte Brandt-Bohne. Sich allein auf Ergebnisse von Studien zu stüt- zen, sei schwierig.

Was sollte ein Patient aber grund- sätzlich tun, wenn er im Internet auf seine Frage Hunderte Antworten findet, die zudem auch noch wider- sprüchlich sind? Dr. med. Andreas Waltering, der stellvertretende Lei- ter des Ressorts Gesundheitsinfor- mation für die Öffentlichkeit beim IQWiG, empfiehlt, einen kritischen Blick auf die Angebote zu werfen.

„Stellen Sie sich immer die Frage:

Geht es hier vielleicht um geschön- te Fakten oder sogar schlichtweg um Werbung?“ Höchste Vorsicht gelte auch bei Heilungsversprechen oder Angeboten, die eine nebenwir- kungsfreie Therapie versprechen.

Das Impressum der Websites sollte konkrete Angaben zum Anbieter der Dienste und bestenfalls Infor- mationen zu den Autoren und deren Funktion selbst liefern.

Das IQWiG betreibt seit circa sechs Jahren die Internetseite www.

gesundheitsinformation.de. Die Sei- te richtet sich an die Öffentlichkeit, ist werbefrei und stützt sich auf die aktuellsten Forschungsergebnis- se zu den jeweiligen Krankheits - bildern. Der Patiententag sollte auch auf die qualitativ hochwertigen Inhalte dieses Webangebots auf- merksam machen. Die Anzahl der Seitenaufrufe im Internet sei durch- aus noch „ausbaufähig“, bemerkte

Waltering dazu.

Johanna Protschka

T H E M E N D E R Z E I T

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