A 1392 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 108|
Heft 24|
17. Juni 2011SANA-KLINIKEN
Bisher bestes Ergebnis
Die Sana-Kliniken AG hat 2010 ein Rekordergebnis erzielt. So stieg der Umsatz um 18,4 Prozent auf circa 1,5 Milliarden Euro und das opera- tive Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) um 23 Prozent auf 148 Millionen Euro.
Der Wachstumssprung geht vor allem auf Zukäufe zurück: Mit einer Mehrheitsübernahme an den nord- deutschen Regio-Kliniken stemmte Sana die nach eigenen Angaben größte Privatisierung des Geschäfts- jahres. Die Kliniken im Bestand schnitten ebenfalls gut ab. Hier setzt das Unternehmen auf kontinu- ierliche Zuwachsraten. „Mit sieben Prozent organischem Wachstum ha- ben wir dieses Ziel 2010 beein - druckend erreicht“, freut sich Vor- standschef Michael Philippi.
Auch für die nächsten Jahre strebt Sana zweistellige Zuwachs- raten beim Umsatz an und setzt da- bei weiter auf Akquisitionen. Noch
im Juni soll eine Eigenkapitaler - höhung beschlossen werden. Die Gruppe ist im Besitz von 31 priva- ten Krankenversicherern. Bei der Suche nach geeigneten Objekten setzt Sana weiterhin auf Großklini- ken. Diese hätten sich in der Ver- gangenheit als besonders wachs- tumsstark erwiesen. Anders als die Mitbewerber ist das Unternehmen auch bereit, sich mit Minderheits - beteiligungen zufriedenzugeben. Da- mit kommt Sana Kommunen ent - gegen, die sich Kapital und Know- how an Bord holen wollen, ohne ein Krankenhaus gänzlich aus der Hand geben zu müssen.
Sana ist in Deutschland zurzeit an 43 Kliniken, zwölf Alten- und Pflegeheimen sowie 18 Medizi - nischen Versorgungszentren betei- ligt. Die Klinikgruppe hat mehr als 22 000 Mitarbeiter und behan- delt im Jahr etwa 1,3 Millionen
Patienten. ast
MEDICLIN
Zukäufe geplant
Die MediClin AG will nach einem ruhigen Jahr wieder auf Einkaufs- tour gehen und durch Zukäufe wachsen. Der Klinikbetreiber wer- de sich „aktiv am Privatisierungs- prozess beteiligen“, kündigte der Vorstandsvorsitzende, Ulrich Wand- schneider, bei der Hauptversamm- lung des Unternehmens an.
Das vergangene Jahr stand noch im Zeichen der Konsolidierung.
Während der Umsatz aus eigener Kraft um 3,5 Prozent auf 487,2 Mil- lionen Euro stieg, lag das Konzern- betriebsergebnis mit 16,9 Millionen Euro leicht unter dem Ergebnis des Vorjahres. Grund hierfür waren hö- here Investitionen, zum Beispiel in Baumaßnahmen und Medizintech- nik, sowie Neueinstellungen beim Personal. Für das vergangene Jahr zahlt das Unternehmen eine Divi- dende von fünf Cent pro Aktie.
Wandschneider, der das Unter- nehmen 2005 nach drei Verlustjah- ren aus der Krise führte, sieht den Konzern auf Wachstumskurs. Das konjunkturanfällige Rehageschäft ist dabei längst nicht mehr die Kern- leistung der MediClin AG. So trug der Postakutbereich nur noch mit 6,2 Millionen Euro zum Ergebnis bei, das Akutsegment hingegen mit 18,1 Millionen Euro. Ohnehin setzt MediClin im Rehabereich inzwi- schen verstärkt auf medizinische Anschlussheilbehandlungen, für die sich ein wachsender Markt entwi- ckelt hat. Weitere strategische Eck- pfeiler sind die integrierte Versor- gung über Sektorgrenzen hinweg und Spezialisierungen in den Neu- ro- und Psychowissenschaften so- wie der Orthopädie.
Der Konzern betreibt zurzeit 34 Kliniken, sieben Pflegeeinrichtun- gen und elf Medizinische Versor- gungszentren. Circa 8 200 Angestell - te sind bei MediClin beschäftigt.
Großaktionäre des Konzerns sind die ERGO-Versicherungsgruppe mit ihrer Tochtergesellschaft DKV – Deutsche Krankenversicherung und die Asklepios-Kliniken-Verwaltungs - gesellschaft. Andrea Steinert
PARACELSUS-KLINIKEN DEUTSCHLAND
Durchwachsendes Ergebnis
Die Paracelsus-Kliniken haben 2010 mit einem Konzernüberschuss in Höhe von 227 000 Euro abgeschlos- sen (2009: 442 000 Euro). Die Pa- tientenzahlen sanken um knapp ein Prozent auf 105 000. Gleichzeitig steigerte die private Kette ihren Umsatz um 2,9 Prozent auf 336 Millionen Euro.
Geschäftsführer Alfred Felscher:
„Wir können damit nicht zufrieden sein.“ Gleich drei Punkte wirkten sich negativ auf das Ergebnis aus:
Die Sanierung und Zusammenle- gung der Kliniken in Henstedt-Ulz- burg und Kaltenkirchen, eine Um- stellung bei der Rechnungslegung sowie Einflüsse aus dem Bereich der Unternehmensbesteuerung. Auf der operativen Ebene seien die meisten Kliniken gut aufgestellt, sagte Felscher. Das zeige die Um- satzentwicklung und das deutlich
gestiegene EBITDA – das ist das Ergebnis vor Zinsen, Abschreibun- gen und Steuern. 2011 sollen die Fallzahlen weiter steigen, auch Ak- quisitionen seien möglich.
2010 feierte der Konzern zwei Jubiläen: 40 Jahre Paracelsus-Kli- nik Osnabrück und 25 Jahre Pa - racelsus-Nordseeklinik Helgoland.
Allein in die „Inselklinik“ habe man über die Jahre mehr als zehn Millionen Euro investiert, berichtet Alleingesellschafter Dr. med. Man- fred Georg Krukemeyer. „Zielge- richtete Investitionen verbunden mit erfolgreichen Neustrukturierun- gen“, lautet seine Devise.
Der Konzern betreibt 18 Akut- Krankenhäuser, 13 Rehakliniken und zwölf ambulante Einrichtun- gen. Circa 5 000 Mitarbeiter sind bei den Paracelsus-Kliniken be-
schäftigt. ast