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Archiv "Tachykarde Rhythmusstörungen beim WPW-Syndrom" (06.07.1978)

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Tachykarde Rhythmusstörungen beim WPW-Syndrom

Das Wolff-Parkinson-White-(WPW-)Syndrom ist durch eine vorzeitige Erregung des Ventrikelmyokards gekennzeichnet. Als Ursache ist ein angeborenes abnormes Muskelbündel anzunehmen, das als akzessorische Leitungsbrücke Vorhof und Kammer miteinander verbindet. Die verschiedenen Leitungs- eigenschaften der regulären AV-Überleitung im AV-Knoten und der irregulären Nebenbahn führen

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zu der charakteristischen Präexzitation des betroffenen Kammerabschnitts und ermöglichen f) das Auftreten von AV-junktionalen Reentry-Tachykardien durch kreisende Erregung zwischen Vorhof und Kammer und

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die prognostisch ungünstige rasche AV-Überleitung bei hochfrequenten atrialen Rhythmusstörun- gen wie Vorhofflattern und -flimmern.

Als Präexzitationssyndrom werden die typischen EKG-Veränderungen zusammengefaßt, die durch verschiedene akzessorische Nebenbrücken- Kent-Bündel, James-Bündel, Mahaim-Fasern- verursaeht werden. Die klinische Bedeutung des WPW-Syndroms beruht ausschließlich darauf, daß bei etwa Zwei- drittel der Fälle paroxysmale Tachykardien auftreten. Die Häufigkeit des WPW-Syndroms liegt bei 1 bis 3%o der Bevölkerung, die Mortalität ist bei Auftreten von Tachykardien gegenüber Normalpersonen um etwa das Doppelte erhöht.

Symptomatik

Das WPW-Syndrom als sol- ches ist klinisch bedeutungs- los. Die Symptomatik besteht allein in dem häufigen Auftre- ten von folgenden Rhythmus- störungen:

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Paroxysmale supraventri- kuläre Reentry-Tachykardien;

Kammerfrequenz regelmäßig, meist 150 bis 220/min.

f) Vorhofflattern und Vorhof- flimmern mit tachykarder AV- Überleitung; selten, jedoch prognostisch ungünstig we- gen Gefahr des Kammerflim- merns.

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Supraventrikuläre Extrasy- stolen als Vorläufer von Tachykardien.

Anschrift der Verfasser:

Privatdozent Dr. med. Jochen Senges und Dr. med. Albert Schömig Medizinische

Universitätski i nik

Abteilung Innere Medizin 111 (Kardiologie),

Bergheimer Straße 58 6900 Heidelberg

Diagnose

Die Diagnose beruht allein auf den charakteristischen EKG- Veränderungen durch die Präexzitation:

..,.. Verkürzung der PO-Zeit (0,08-0, 11 sec); Verbreiterung der QRS-Dauer (> 0,1 sec) durch Ausbildung einer trä- gen Anfangsschwankung, der sogenannten Deltawelle.

Diese Kriterien sind im Einzel- fall sehr variabel ausgebildet.

Differentialdiagnostisch sind Infarktnarben und Schenkel- blockbilder abzugrenzen. Supraventrikuläre Tachykar- dien unterscheiden sich we- gen der meistens regulären antegraden AV-Leitung nicht von solchen anderer Genese.

Bei der seltenen AV-Leitung über das akzessorische Bün- del entsteht das bizarre Bild einer unregelmäßigen "pseu- doventrikulären" Tachykar- die.

Therapie

Das WPW-Syndrom ohne Ta- chykardien ist nicht therapie- bedürftig. Die Dringlichkeit der Behandlung richtet sich allein nach dem klinischen Schweregrad der Tachykar- die.

..,.. Regelmäßige, supraventri- kuläre Tachykardie: Druck auf Karotissinus. Alle Medikamen- te langsam i. v. Ajmalin (Gilu- rytmal®) 50 mg. Eventuell zu- sätzlich Verapamil (lsoptin®) 5-15 mg. Digitalis (rasche Aufsättigung mit 1,2 mg Digo- xin) nur nach Ausschluß von Vorhofflimmern. Notfalls Elek- troschock (20Q-300 Wsec).

..,.. Vorhofflimmern mit "pseu- doventrikulärer" Tachykardie:

Prognostisch ungünstig, Digi- talis kontraindiziert! Ajmalin 50 mg; Notfalls Elektro- schock.

..,.. Prophylaxe: Medikamen- töse Austestung mit atrialer Elektrostimulation in kardio- logischem Zentrum.

DEUTSCHES ARZTEBLATT Heft 27 vom 6. Juli 1978 1603

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