ponierung des Hautstanzzylinders in das Subkutangewebe wurde kontro- vers beurteilt. Danach kann die Verla- gerung von Gewebspartikeln in das Gelenk nicht sicher verhütet werden.
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1Die Injektions- beziehungs- weise Punktionsstelle ist mit Wund- schnellverband abzudecken.
1Bei vermehrten Beschwerden im behandelten Gelenk soll unverzüg- lich der Behandler oder, bei dessen Unerreichbarkeit, ein anderer Arzt aufgesucht werden.
1Anfallendes Material ist nach der Punktion so zu entsorgen, daß da- von keine Infektionsgefahr ausgeht.
Wesentliche Funktion des Wund- schnellverbandes ist es, die Kleidung vor Verunreinigung zu schützen. Nach der intraartikulären Injektion oder Punktion soll der behandelnde Arzt dem Patienten mitteilen, wie dieser den Behandler bei eventuellen Kom-
plikationen (vor allem an Wochenen- den) erreichen kann oder an wen er sich bei dessen Verhinderung wenden soll. Denn die frühestmögliche Erfas- sung einer Komplikation nach in- traartikulärer Injektion oder Punkti- on ist für Behandlung und Behand- lungsergebnis der Komplikation ent- scheidend.
Zitierweise dieses Beitrags:
Dt Ärztebl 1999; 96: A-1905–1907 [Heft 28-29]
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Anschrift für die Verfasser
Prof. Dr. med. Andreas Bernau Facharzt für Orthopädie Ulrichstraße 1
72072 Tübingen
Prof. Dr. med. Peter Heeg Klinikumshygieniker Calwerstraße 7 72076 Tübingen
A-1907
M E D I Z I N KURZBERICHT/FÜR SIE REFERIERT
Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 28–29, 19. Juli 1999 (47) Symptome der ersten 1 000 er-
krankten britischen Soldaten, die am Golfkrieg von 1990 bis 1991 teilgenom- men hatten, wurden retrospektiv in ei- ner Studie des britischen Verteidi- gungsministeriums ausgewertet. Über die Hälfte der Patienten wiesen mehr als ein Symptom auf. Am häufigsten fanden sich das chronische Müdigkeits- syndrom (24 Prozent), psychiatrische Symptome (19 Prozent), muskuloske- letale Probleme (18 Prozent) und Atemwegsbeschwerden (16 Prozent).
Von den psychiatrisch auffälligen Pati- enten ließ sich über die Hälfte dem posttraumatischen Streß-Syndrom zu- ordnen. Bei 39 Prozent der Patienten ließen sich die Symptome allerdings nicht einer bekannten psychischen oder somatischen Störung zuordnen.
Die Autoren halten einen gemein- samen Auslöser für die vielfältigen Krankheitsbilder für unwahrscheinlich.
Aufgrund der Ähnlichkeiten der ge-
Existenz des
Golfkriegs-Syndroms bezweifelt
Zahlreiche Patienten mit dem an- geborenen Marfan-Syndrom sterben an einer Ruptur oder Dissektion der Aorta ascendens. Die Autoren unter- suchten retrospektiv Daten aus zehn herzchirurgischen Zentren der USA und Europa über den Verlauf von ope- rierten Patienten. Von 1968 bis 1996 wurden 675 Patienten erfaßt, die einen prothetischen Ersatz der Aorta ascen- dens mit oder ohne Aortenklappener-
satz erhalten hatten. 455 Patienten wur- den elektiv operiert, 117 frühelektiv und weitere 103 notfallmäßig. Die Krankenhausletalität (bis 30 Tage) be- trug 1,5 Prozent, 2,6 Prozent und 11,7 Prozent für die genannten Gruppen.
Im Nachbeobachtungszeitraum von im Mittel 6,7 Jahren starben weitere 114 Patienten, die Mehrzahl hiervon an ei- ner Ruptur der Aorta distal der Prothe- se und an kardialen Arrhythmien. 30 Prozent der Patienten wiesen zum Operationszeitpunkt bereits eine Aor- tendissektion auf, knapp die Hälfte hiervon bereits bei Aortendurchmes- sern unter 6,5 cm.
Die Autoren betonen, daß ope- rative Ergebnisse gerade des elektiven Aortenersatzes beim Marfan-Syndrom gut sind und empfehlen die Indikation zum prophylaktischen Eingriff auf- grund der hohen Dissektionsgefahr ab einem Durchmesser von 5,5 cm. acc Gott VL, Greene PS, Alego DE et al: Re- placement of the aortic root in patients with Marfan’s syndrome. N Engl J Med 1999; 340: 1307–1313.
Dr. Gott, Division of Cardiac Surgery, 618 Blalock Building, John Hopkins Hospital, Baltimore, MD 21287–4618, USA.
schilderten Symptome mit den aus an- deren Kriegen gewonnenen Erkennt- nissen halten sie es ebenso für möglich, daß es sich bei einigen Symptomen auch um ein sogenanntes Nachkriegs- Syndrom handeln könnte. acc Coker W, Bhatt B, Blatchley N, Graham J:
Clinical findings for the first 1000 Gulf war veterans in the ministry of defence’s medical assessment programme. Br Med J 1999; 318: 290–294.
Mr. Blatchley, Gulf Veterans Illnesses Unit, Room 8276, Ministry of Defence, London, SW1A 2HB, England.