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Archiv "Bayern-AOK sabotiert schnelle Aufklärung" (17.03.1977)

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Bayern-AOK sabotiert

schnelle Aufklärung

Die unter Verkürzung der Ladungs- frist einberufene Sitzung des Zulas- sungsausschusses für Ärzte Ober- bayern, in der — wie bereits in Heft 10 des DEUTSCHEN ÄRZTEBLATTS berichtet — über die Entziehungsan- träge gegen Prof. Dr. Sewering und sechs weitere Ärzte verhandelt und entschieden werden sollte, ist durch eine prozessuale Erklärung des antragstellenden bayerischen Landesverbandes der Ortskranken- kassen (LdO) unmittelbar nach Er- öffnung am Nachmittag des 4. März geplatzt.

Sämtliche Mitglieder des Zulas- sungsausschusses (auch die Ver- treter der Krankenkassen) waren er- schienen und bereit, die vorge- brachten Anschuldigungen zu überprüfen und über die Tatbestän- de zu entscheiden. Von den betrof- fenen Ärzten hatten sechs in ihrem Verfahren auf Einhaltung der Lade- frist verzichtet. In der mündlichen Verhandlung hat dann der antrag- stellende LdO für sich erklärt, daß er auf die Einhaltungsfrist nichtver- zichte; damit konnte das Verfahren nicht durchgeführt werden.

Es war das Bemühen des Vorstan- des der Kassenärztlichen Vereini- gung Bayerns, die Vorwürfe des LdO gegen Prof. Dr. Sewering mög- lichst rasch einer Klärung zuzufüh- ren. Sowohl die betroffenen Ärzte als auch die Ärzteschaft schlechthin und vor allem auch die Öffentlich- keit haben ein Anrecht, durch eine objektive Stelle zu erfahren, ob die ungeheuerlichen Vorwürfe des LdO berechtigt waren oder nicht. Ob- wohl Prof. Dr. Sewering bereit ge- wesen war, als betroffener Arzt bin- nen kürzester Frist zu dem Wust an Vorwürfen gegen ihn Stellung zu nehmen, hat der LdO eine solche frühe Aufklärung seiner Vorwürfe mit seiner jetzigen Erklärung sabo- tiert. Daraus wird deutlich, daß es der Bayern-AOK ganz offensichtlich nur darum geht, ihre unbeweisba- ren Vorwürfe möglichst lange — wie sie dies schon bisher getan hat — in der Öffentlichkeit „einwirken" zu lassen, um ihren politischen Zielen durch eine persönliche Diffamie- rung der Ärzteschaft und deren er- sten Repräsentanten näher zu kommen.

Der Zulassungsausschuß hat nun- mehr den Termin zur erneuten mündlichen Verhandlung und Ent- scheidung auf Montag, den 21.

März 1977, festgesetzt. KVB/DÄ Die Information:

Bericht und Meinung

H

ans Sitzmann, der oberste AOK- Funktionär in Bayern, ist auf der Flucht — nicht wie weiland Dr. Kim- ble, sondern auf einem „völlig gere- gelten Rückzug", wie er sattsam be- kannten „Frontbegradigungen" ent- spricht . .

In der Süddeutschen Zeitung vom 1.

März ist (gewiß zur Überraschung der „Stern"-Leser und auch der Le- ser des DEUTSCHEN ÄRZTEBLAT- TES, Heft 10) zu lesen, daß der Lan- desverband der Ortskrankenkassen in Bayern sich mit „entschiedenem Protest" bei der Illustrierten „Stern"

beschwert habe, weil in einem dort veröffentlichten Artikel über Prof.

Dr. Sewering der Eindruck hervor- gerufen wurde, er fuße auf Informa- tionen der AOK. Die genannte Illu- strierte hatte mit ihrem Artikel am 24. Februar die neuerliche Diffamie- rung von Prof. Dr. Sewering einge- leitet. Dort hieß es, daß sich Herren an den Wohnungstüren von weibli- chen AOK-Versicherten als Abge- sandte der AOK-München ausge- wiesen hätten und feststellen woll- ten, in welcher Weise bei diesen Frauen die Mammographie durch- geführt worden sei, wobei man sich auf den behandelnden Frauenarzt bezog.

Am gleichen Tag bestätigte Verwal- tungsdirektor Herbert Schmaus vom bayerischen Landesverband der Ortskrankenkassen einer Münchner Zeitschrift, daß sie diese Dinge nachgeprüft hätten, und erläuterte aus den Ergebnissen der „AOK-Re- cherchen" die behaupteten Verstö- ße gegen das Gesetz.

Hier muß dem Leser überlassen wer- den zu beurteilen, welchen Wert die jetzt vorgebrachte unrichtige Be- hauptung des Geschäftsführers des Landesverbandes der Ortskranken- kassen, Hans Sitzmann, hat, daß die Aussagen in der Zeitschrift der Stern nicht auf Informationen der AOK zu- rückzuführen seien.

Der Unwahrheit überführt wird Hans Sitzmann durch eine Formulierung der Illustrierten „Stern" selbst, mit der diese eindeutig bestätigt, daß der in seinem Artikel gegen Prof.

Die Ausflüchte der ertappten AOK-Funktionäre

Sewering und die fünf Dachauer Frauenärzte erhobene Vorwurf auf der rechtlichen Würdigung des Lan- desverbandes der Ortskrankenkas- sen bzw. Hans Sitzmanns persönlich beruhe.

Um den Vertrags- und Vertrauens- bruch durch die Krankenkassen zu verschleiern, behauptete nun Heinz Opitz vom Landesverband der Orts- krankenkassen gegenüber der Zeit- schrift „Die Welt" vom 26. Februar, daß die Patientenbefragungen von Journalisten des „Stern" durchge- führt und die Ergebnisse der AOK München übergeben worden seien.

Hier ergibt sich die Frage, wie kom- men Journalisten der Hamburger Zeitschrift zu Anschriften von weibli- chen Versicherten der AOK-Mün- chen, für die eine Mammographie von bestimmten Dachauer Frauen- ärzten abgerechnet worden ist?

Diese Adressen könnten ihnen nur durch Bruch der gesetzlichen Schweigepflicht und des Schutzes persönlicher Intimdaten zugänglich gemacht worden sein.

Das wäre ein wahrhaft ungeheuerli- cher Vorgang!

Für jeden objektiven Leser der Ver- öffentlichungen in der erneuten Dif- famierungskampagne des Landes- verbandes der Ortskrankenkassen gegen Prof. Sewering seit 23. Febru- ar werden die Widersprüche in den Aussagen und Einlassungen dieses

Landesverbandes offensichtlich.

PS: Wie wir soeben erfahren haben, werden die Mitgliederbefragungen durch Beauftragte der AOK-Mün- chen für weitere Ärzte fortgesetzt, ohne daß die Kassenärztliche Verei- nigung Bayerns informiert worden wäre.

PPS: Der AOK-Verband wird es auch dem letzten Arzt noch klarmachen, daß man „von Amts wegen" Prof. Se- wering „prügelt", aber die ganze Ärzteschaft treffen will. WZ

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Heft 11 vom 17. März 1977

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