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Archiv "Vorwurf gegen Sitzmann: Versuchter Prozeßbetrug" (09.06.1977)

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Die Information:

Bericht und Meinung

PRESSESTIMMEN

Es wird heutzutage viel von Konzen- trationsbemühungen gesprochen und geschrieben; man bezeichnet damit Zusammenschlüsse in der Wirtschaft zu immer größeren Ein- heiten auf Kosten von kleinen und mittleren Betrieben.

Wenn ich heute die freien Berufe, alle freiberuflich Tätigen und die ih- nen befreundeten, benachbarten Berufsgruppen zu einer Konzentra- tionsbewegung aufrufe, so ge- schieht dies mit dem entgegenge- setzten Ziel, nämlich dem der Erhal- tung dieser im Vergleich zu den Zig- millionen von Arbeitern und Ange- stellten zahlenmäßig zwar nicht be- sonders gewichtigen, dafür aber für eine gesellschaftspolitische Ent- wicklung in Freiheit und Selbstver- antwortung entscheidend wichtigen Gruppe."

Dr. Jürgen W. Bösche

einstimmig zum Ehrenmitglied gewählt

Zu der Mitgliederversammlung des Bundesverbandes der Freien Berufe am 23. Mai hatte das langjährige Vorstandsmitglied des Bundesver- bandes der Freien Berufe Dr. jur.

Jürgen W. Bösche, Köln, wegen be- ruflicher Überlastung seinen Austritt erklärt.

Nachfolger in seinem Präsidiums- amt wurde Dr. med. dent. Winter, München, Vizepräsident der Bayeri- schen Zahnärztekammer. In Aner- kenntnis seiner Verdienste wurde Dr. Bösche von der Mitgliederver- sammlung einstimmig zum Ehren- mitglied des Bundesverbandes gewählt.

Der bisherige Geschäftsführer des Bundesverbandes, Rechtsanwalt Herbert Wolfering, Düsseldorf, wird Geschäftsführer der Rechtsanwalts- kammer Düsseldorf und scheidet zum 1. August aus dem Bundesver- band der Freien Berufe aus. Neuer Geschäftsführer wird Dietrich W.

Rollmann, Hamburg, der bis 1976 fünfzehn Jahre lang Bundestagsab geordneter (CDU) war. WZ

Vorwurf gegen Sitzmann:

Versuchter Prozeßbetrug

„Strafanzeige wegen des Verdach- tes der Abgabe falscher eidesstattli- cher Versicherungen und versuch- ten Prozeßbetruges hat der Münche- ner Rechtsanwalt Dr. Gilbert Wolf gegen den Geschäftsführer des Lan- desverbandes der Ortskrankenkas- sen in Bayern, Hans Sitzmann, er- stattet.

Wolf begründete seine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft des Landgerichts München I mit der Be-

PassauerNeue Presse

hauptung, daß Sitzmann im vergan- genen März in einer eidesstattlichen Versicherung zur Vorlage bei Ge- richt festgestellt hatte, daß er nicht Informant für einen gegen den Ärz- tepräsidenten Professor Sewering gerichteten Artikel der Illustrierten ,Stern' war. Dem entgegen habe ei- ner der Mitverfasser des ,Stern'-Arti- kels vor dem Landgericht München I ausgesagt, daß er zusammen mit ei-

nem weiteren Kollegen vor der Ver- öffentlichung zweimal bei Sitzmann gewesen sei und von diesem Aus- künfte erhalten habe.

Weiter wurde Sitzmann des versuch- ten Prozeßbetruges angezeigt,. weil er im Dezember 1975 im Zusammen- hang mit der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns ebenfalls eine falsche eidesstattliche Erklärung zur Erreichung einer einstweiligen Ver- fügung abgegeben habe. Die einst- weilige Verfügung wurde damals ohne mündliche Verhandlung erlas- sen, nach eingelegtem Widerspruch jedoch aufgehoben und der Verfü- gungsantrag zurückgewiesen. In der Strafanzeige wird dem LdO-Ge- schäftsführer vorgeworfen, vorsätz- lich gehandelt' zu haben. Die eides- stattliche Versicherung sei für Sitz- mann lediglich ein ,Mittel zum Zweck' gewesen, von dem er sich, nach Aufdeckung der Wirklichkeit, einfach distanzieren könne in der Erwartung, daß man ihn wegen sei- nes hohen Amtes und weil Kassen-

ärzte und Kassenzahnärzte auf eine Zusammenarbeit mit ihm angewie- sen seien, unbehelligt läßt', heißt es in der Strafanzeige." hz

Verdächtiges Lob der Selbstmedikation

„Kranke, die bei geringen Be- schwerden wie Kopfschmerzen, Gliederreißen, Erkältungen, Verdau- ungsstörungen oder Verstauchun- gen statt gleich zum Arzt zu laufen die seit Jahrtausenden bewährten Hausmittel der Volksmedizin anwen- den oder sich in der nächsten Apo- theke ein rezeptfreies Medikament, ein sogenanntes Heilmittel, besor- gen, erweisen damit der Allgemein- heit einen großen Dienst: ihr als Selbstmedikation bezeichnetes Do- it-yourself-Verfahren wirkt der Ko- stenexplosion im Gesundheitswe- sen entgegen. Aus berufenem

Frankfurternundschau

Munde unabhängiger Wissenschaft- ler hörten dies nicht ohne Genugtu- ung die rund 500 im Weltverband der Heilmittelhersteller zusammenge- schlossenen Industrierepräsentan- ten aus mehr als 20 Ländern, die dieser Tage in Genf ihre 4. Hauptver- sammlung abhielten." Dieter Dietrich

ZITAT

Profit-Vampire

„Ärzte haben jedes Maß von Solidarität überschritten und damit eine recht bedenkliche und verabscheuungswürdige Gesinnung offenbart. Nicht die Gesundung ihrer Mitmen- schen liegt ihnen am Herzen, sondern der Profit am langen Krankbleiben, was natürlich nicht eingestanden werden kann. Jetzt gebärden sie sich wie Vampire."

Karl-Heinz von Mellenthin, Med. wiss. Dokumentar, Han- nover, in „Der Spiegel", Nr. 9

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 23 vom 9. Juni 1977 1519

Referenzen

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