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Archiv "Früherkennung von Hypertonikern" (24.11.1977)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

AUSSPRACHE

Todesfälle

durch Sorbit-Infusion

Zum Beitrag von Professor Dr.

med. Widukind Lenz und Dr.

med. Michael Schulte in Heft 31/

1977, Seite 1947 ff.

Der Kliniker, der eine Infusion an- ordnet oder am Bett eines Kindes sieht, merkt oft gar nicht, daß sie außer Aminosäuren und Elektrolyten auch noch einen dieser Zucker ent- hält. Die Etikette sind graphisch meist so gestaltet, daß mit Groß- buchstaben Amino . . . 6% oder ähn- liches aufgedruckt ist, und ganz klein in einer Ecke — kaum leserlich

— Sorbit 5% steht. Dabei sind beide Substanzen wirksame Arzneimittel.

Hier könnte die Arzneimittelkommis- sion der Deutschen Ärzteschaft Än- derungen verlangen.

Die hereditäre Fruktoseintoleranz — abgekürzt: HEI — jetzt „Fruktose- Sorbit-Intoleranz" zu nennen, halte ich nicht für zweckmäßig und auch nicht für durchführbar, da der Aus- druck „HFI" international eingeführt ist. Eine gewisse Grundkenntnis muß man voraussetzen, schließlich kann man die Krankheit nicht auch noch „Saccharose-Fruktose-Sorbit- Intoleranz" nennen für diejenigen, die nicht wissen, daß Saccharose Fruktose enthält.

Das angeschnittene Problem ist seit der ersten Publikation von Heine et al. jetzt nahezu 10 Jahre alt. Wir ha- ben schon vor 3 Jahren in dieser Zeitschrift darauf hingewiesen, und auf der 71. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde in Hamburg und auf einem Zuckersym- posium in München wurde das Thema heftig diskutiert.

Der Vorschlag, diesen Patienten ei- nen besonderen Paß auszustellen, ist gut, denn sie werden ja — zum Beispiel bei Straßenunfällen — nicht nur von Pädiatern behandelt. — Man- che Notarztwagen enthalten in ih- rem Arsenal nur Lävulose-(=Frukto- se-)lösungen!! —

Das Kernproblem liegt für uns Päd- iater aber darin, daß wir einem Neu- geborenen äußerlich nicht ansehen können, ob es eine Störung des Fruktosestoffwechsels hat. Um ei- nen möglichen Schaden von vorne- herein abzuwenden, fordern wir deshalb, allen Säuglingen im 1. Le- bensjahr grundsätzlich keine Fruk- tose oder Sorbit zu infundieren und älteren Kindern nur dann, wenn bis dahin keine klinischen Anzeichen für eine Störung im Fruktosestoff- wechsel bestanden haben.

Privatdozent Dr. med. J. Schaub Oberarzt, Kinderklinik

der Universität München

im Dr. v. Haunerschen Kinderspital Lindwurmstraße 4, 8000 München 2

Schlußwort

Es ist dankenswert, daß Schaub noch einmal auf die Gefahren von Fruktose- und Sorbit-Infusionen bei Fruktose-Intoleranz hinweist. Ich räume gerne ein, daß die Bezeich- nung Fruktose-Intoleranz klar und richtig ist, aus praktischen Gründen erscheint es mir jedoch zweckmä- ßig, solange von Fruktose-Sorbit-In- toleranz zu sprechen, wie sorbithal- tige Infusionslösungen noch ver- breitet sind. Man darf zwar voraus- setzen, daß jeder Arzt weiß, daß Sac- charose als Bestandteil Fruktose enthält, wie hätte er sonst das Physi- kum bestehen können? Dürfen wir uns aber auch darauf verlassen, daß jeder Arzt weiß, daß Sorbit in Frukto- se umgesetzt wird? Als Humangene- tiker fühle ich mich nicht kompetent, generell zur Frage der Verwendung von Fruktose und Sorbit Stellung zu nehmen, begrüße aber die klare Stellungnahme des Klinikers. Bei diesem klinischen Problem sollte man nicht nur an die seltene Frukto- se-Intoleranz denken, sondern auch daran, daß Fruktose und Sorbit zur Entstehung einer Milchsäureazidose beitragen können.

Professor Dr. med. Widukind Lenz Institut für Humangenetik

Vesaliusweg 12-14, 4400 Münster

Dünndarmkontrasteinlauf

eine optimierte, das heißt in erster Linie eine rechtzeitigere Diagnostik ergibt, müssen weitere Untersu- chungen zeigen.

©

Die Methode ist in Klinik und Pra- xis praktikabel. Als Vorteile, insbe- sondere für das ambulante Röntgen, sind zu werten, daß die Untersu- chungsdauer erheblich verkürzt und weitgehend vorhersehbar ist, ferner, daß auf die intravenöse Applikation von Pharmaka (Pharmakoradiogra- phie) verzichtet werden kann.

Literatur

(1) Sellink, J. L.: Radiological Atlas of common Diseases of the Small Bowel, H. E. Stenfert Kroese/Leiden 1976 — (2) Margulis, A. R., Burhenne, H. J.: Alimentary Tract Roentgeno- logy, Vol. 2, 799-902, Mosby Company/ Saint Louis 1973 — (3) Sanders, D. E., Ho, C. S.: The Small Bowel Enema: Experience with 150 Ex- aminations, Am. J. Roentgenol. 127 (1976) 743-751 — (4) Schatzki, R.: Small Intestinal Enema, Am. J. Roentgenol. 50 (1943) 743-751

— (5) Lura, A.: Radiology of the Small Intestine, IV. Enema of the Small lntestine with special emphasis an the diagnosis of tumours, Br. J. Radiol. 24 (1951) 264-270

Anschriften der Verfasser:

Dr. med. Bernd Geiter Evangelisches

Diakonissenkrankenhaus Diakonissenstraße 28 7500 Karlsruhe 51 Privatdozent

Dr. med. Hatto-Franz Fuchs Medizinische Universitätsklinik Diagnostische Röntgenabteilung Krankenhausstraße 12

8520 Erlangen

Berichtigung

Früherkennung von Hypertonikern

Im o. a. Aussprache-Beitrag, Heft 38/1977, Seite 2287 f., ist, wie uns der Autor mitteilt, in den statisti- schen Angaben auf Seite 2288 ein Fehler enthalten. Im vorletzten Ab- satz, ab Zeile drei muß es richtig heißen: ....daß die Krebsmortalität unter 45 Jahren mit insgesamt 7441 von 146 649 Todesfällen nur etwa 5,1 Prozent der gesamten Mortalität durch maligne Erkrankungen aus- macht. DÄ

2810

Heft

47 vom 24. November 1977

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