AB 1 .1 .95 ZUM FESTBETRAG!
Eunerpan
Bauchaorten-Aneurysma
Stent-Implantation erspart Operation
Tempir N
TEMMLER PHARMA
Ein Unternehmen der ASTA Medica
VARIA AUS UNTERNEHMEN
aus weniger dichtem Metall- geflecht, an dem gleichzeitig das Dacron befestigt ist.
Die beiden Enden aus Memory-Metall dienen der Fixierung des Stents im Ge- fäß. Das mittlere, mit Dacron kombinierte Segment wird unmittelbar im Aneurysma- bereich lokalisiert, dehnt sich automatisch mit aus und si- chert das lädierte Gefäß und den Blutfluß.
Versuche, ähnliche Im- plantate aus Teilprothesen während der Operation di- rekt im Gefäß zusammenzu- setzen, wurden laut Langer in England unternommen.
Für die Stent-Implantati- on in der Aorta abdominalis wird in Leistenhöhe die Bein- schlagader freigelegt und durch einen kleinen Schnitt eröffnet. Ein Katheter mit dem Stent wird eingeführt und durch die Becken- in die Bauchschlagader vorgescho- ben. Im Aneurysmabereich wird der Stent sorgfältig frei- gesetzt. Durch eine anschlie- ßende Ballondilatation wird er aufgedehnt, um vor allem die sichere Fixierung im Ge- fäß über die beiden Enden aus Memory-Metall zu ge- währleisten. Orientierung und Kontrolle während des Eingriffs erfolgen angiogra- phisch. Das perioperative Ri- siko wird nach Schlossers An- gaben deutlich auf unter ein Prozent reduziert. Der not- wendige stationäre Aufent- halt liege lediglich bei etwa vier Tagen.
Schlosser plädiert dafür, vorderhand die Patienten für das Verfahren sorgfältig aus- zuwählen und durch intensive Nachsorge das Langzeitver- halten der Implantate zu prü- fen. Schlosser selbst hält die Stent-Implantation gegen- wärtig für geeignet bei Risi- kopatienten, die relativ dringlich operiert werden müssen, aber durch ein er- höhtes perioperatives Risiko gefährdet sind. Bei dem in Freiburg von Schlosser und Langer erstmals mit dem in- tegrierten Gefäßprothesen- Stent ausgestatteten Patien- ten handelt es sich laut Schlosser um einen 74jähri-
gen Mann mit koronarer Herzerkrankung und damit einem bereits höheren Risiko für eine Operation konven- tioneller Art. Der Mann hatte darüber hinaus ein exzentri- sches Aneurysma, bei dem das Risiko einer Ruptur er- höht ist. Der risikoärmere mi- nimal-invasive Eingriff schien Schlosser und Langer daher in diesem Fall indiziert.
Die herkömmlich durch eine offene Bauchoperation durchgeführte Korrektur ei- nes Bauchaortenaneurysmas ist in der Regel ein erhebli- cher Eingriff. Das Letalitäts- risiko liegt — solange das Aneurysma stabil ist — zwi- schen 2 und 5 Prozent. Wird das Aneurysma jedoch un- dicht, erhöht sich das Risiko sprunghaft auf 20 bis 25 Pro- zent, so Schlosser.
Immerhin ein Drittel aller Betroffenen kommt jedoch nach Schlossers Erfahrung mit derart instabilen Aneurysmen in die Klinik.
Die offene Bauchoperation zur Aneurysmakorrektur er- fordert einen stationären Aufenthalt von mindestens zehn Tagen. Die Patienten sind überwiegend älter als 60 Jahre und haben häufig er- hebliche Risikofaktoren wie koronare Herzerkrankung, ausgedehnte Atherosklerose und Bluthochdruck. mot
Neues Antimykotikum von Merz — Das Pharmaun- ternehmen Merz + Co. bietet mit Pilzcin® (Croconazol) ein topisches Antimykotikum an, das nur einmal täglich aufge- tragen werden muß. Es zeich- net sich zum einen durch ein breites Wirkspektrum gegenüber Dermatophyten, Hefen, Schimmelpilzen, son- stigen humanpathogenen Pil- zen und Bakterien aus, zum anderen durch eine gründli- che antientzündliche Wir- kung. Ein weiterer Vorteil:
Croconazol wirkt auch gegen grampositive Keime und Streptokokken sowie gram- negative Bakterien, die häu- fig Begleitinfektionen von Dermatomykosen verursa- chen. pe Mit Hilfe eines neuartigen
Stents haben der Freiburger Herz- und Gefäßchirurg Prof.
Dr. Volker Schlosser und der Freiburger Radiologe Prof.
Dr. Mathias Langer Bauch- aortenaneurysma korrigiert.
Der Stent der Firma Mintec wird nach Langers und Schlossers Angaben bald außer in Freiburg auch in Frankfurt-Hoechst und Er- langen-Nürnberg implantiert werden. Die Verteilung und Sterilisation der bislang noch einzeln nach genauen Grö- ßenvorgaben aus den Klini- ken hergestellten Implantate erfolgt zentral in Freiburg.
Das neuartige Implantat integriert Stent und her- kömmliche Gefäßprothesen
aus Dacron, einem seit den 50er Jahren für diesen Zweck bewährten synthetischen Ge- webe. Funktionell lassen sich drei Abschnitte unterschei- den. Das obere und untere — jeweils etwa anderthalb Zen- timeter lange — Ende beste- hen aus einem dichten Ge- flecht aus Nitinol, einem so- genannten Memory-Metall.
Dieses wird bei einer be- stimmten Temperatur — etwa der Körpertemperatur — auf seinen erforderlichen Quer- schnitt ausgedehnt, den es bei dieser Temperatur immer wieder erreicht. Das Material schrumpft dagegen in kühle- rer Umgebung. Zwischen den beiden Enden befindet sich ein variabel langes Segment
A-298 (74) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 5, 3. Februar 1995