DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT AUS DER INDUSTRIE
Schwerpunkte der Nachsorge bei Magenkarzinom-Patienten
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Trotz engmaschiger Nach- sorgeuntersuchungen, der Einführung spezifischer Tu- mormarker sowie verbesser- ter bildgebender Verfahren ist es in den letzten Jahren nicht gelungen, die schlechte Prognose des Magenkarzi- noms zu verändern. Zwar werden Rezidive heutzutage früher erkannt, doch können diese nach wie vor meist nur palliativ behandelt werden.
Die Überlebensrate der Be- troffenen liegt somit unbe- handelt bei sechs, behandelt bei dreizehn Monaten. Einige Chirurgen fordern daher ein Umdenken der bisherigen Vorgehensweise: Bei der Nachsorge des Magenkarzi- nom-Patienten sollte das kör- perliche Wohlbefinden Vor- rang vor aufwendigen und be- lastenden Verfahren der Re- zidiv-Diagnostik haben.
„Solange sich aus der Früherkennung von Rezidi- ven keine therapeutische Re- levanz ergibt, sollte die Ver- besserung der Lebensqualität im Vordergrund der Nachsor- ge stehen", erläuterte Prof.
Dr. Klaus Thon (Uni-Klinik Düsseldorf) Ende vorigen Jahres auf einem Fachpresse- seminar am Rande der Medi- ca, das vom Pharmaunterneh- men Nordmark in Düsseldorf veranstaltet wurde. Wie Prof.
Thon weiter erläuterte, wird das Befinden der Magenkar- zinom-Patienten vor allem durch massiven Gewichtsver- lust und das sogenannte Post- gastrektomie-Syndrom (Re- fluxösophagitis, Blähungen, Diarrhöe, Nahrungsunver- träglichkeiten, Malabsorpti- on) gestört.
Eine Studie der Tumor- nachsorgeklinik Bergisch- Land in Wuppertal, die 227 (potentiell kurativ) operierte Magenkarzinom-Patienten einschloß, belegt die Notwen- digkeit der körperlichen, psy- chischen und sozialen Reha- bilitation. Als subjektiv be- sonders schwerwiegend wird von den Betroffenen der Ge-
wichtsverlust empfunden, der vor der Operation durch-
schnittlich sechs Prozent, nach dem Eingriff weitere sechzehn Prozent beträgt.
„Um die Ursachen des Ge- wichtsverlustes differenzieren und den Patienten individuell diätetisch beraten zu können, sollte immer eine stationäre Anschlußheilbehandlung in einer Tumornachsorgeklinik erfolgen", so Prof. Dr. W.
Berges (Luisenhospital, Aa- chen).
Mehr als die Hälfte der 227 gastrektomierten Patien- ten klagten über Störungen, die auf eine sekundäre Pan- kreasinsuffizienz schließen lassen: wie zum Beispiel feh- lendes Hungergefühl, Ande- rungen des Stuhls, Diarrhöen und Blähungen. „Besonders bei Anastomosenverfahren mit ausgeschaltetem Duode- num werden die Gallenbla- sen- und Pankreassekrete nicht synchron zur Passage der Nahrungsbestandteile freigesetzt. Die Fermente laufen dann der Nahrung hin- terher", erläuterte Berges.
Die Folge seien Störungen der Eiweiß- und Fettverdau- ung, die sich durch die Gabe von Pankreasfermenten (Pan- zytrat® 10 000, Panzytrat®
20 000) positiv beeinflussen ließen. „Nach den ersten Be- obachtungen einer prospekti- ven, multizentrischen Studie scheinen Pankreasfermente auch den Gewichtsverlust in Grenzen zu halten", so Ber- ges. Darüber hinaus müsse bei Gastrektomierten auch die Gabe von Vitamin-B-12 zur Prophylaxe einer perni- ziösen Anämie und von Vit- amin D wegen der verminder- ten Kalzium-Resorption (Osteomalazie-Risiko) in Er- wägung gezogen werden.
Unter Sodbrennen, Auf- stoßen und retrosternalem Brennschmerz zu leiden, ga- ben 25 Prozent der Operier- ten an. Nach Privatdozent Dr.
Hermann Delbrück, Wupper- tal-Ronsdorf, stellt die A-596 (94) Dt. Ärztebl. 88, Heft 8, 21. Februar 1991
DAVOS
Kurzprogramm:
Sonntag, 28. Juli 1991 Eröffnung und Begrüßung Festvortrag Dr. F. Suter
„Zur Geschichte des Schweiz. Forschungsinsti- tuts für Hochgebirgsklima und Medizin"
Musikalische Umrahmung durch
„Young artists in concert"
27. 7.-28. 7. Ultraschallkurs R. Otto
29. 7.-31. 7. Immunologisches Seminar P. Grob
29. 7.-2. 8. Internistisches Seminar W. + G. Siegenthaler 29. 7.-31. 7. Orthopädisches Seminar
A. Schreiber
29. 7.-31. 7. Rheumatologisches Seminar F. Wagenhäuser
29. 7.-31. 7. + 2. 8. Ultraschall-Seminar R. Otto
29. 7.-31. 7. + 2. 8. Präventivmed. Seminar S. Heyden
29. 7.-30. 7. Psychiatrisches Seminar W. Pöldinger
29. 7.-31. 7. + 2. 8. Neurologisches Seminar M. Mumenthaler 29. 7.-31.7. Davoser Chefärzteseminar
P. Matter, P. Holzach, K. Blaser 31. 7. + 2. 8. Urologisches Seminar
D. Hauri
1.8.-2. 8. Pädiatrisches Seminar M. H. Schöni
1. 8.-2. 8. Gynäkologisches Seminar U. Haller
1. 8.-2. 8. Otologisches Seminar P. Ott
2. 8. Schlußbesprechung
W. Siegenthaler
KONGRESSLEITUNG: Prof. Dr. med. Walter Siegenthaler, Zürich Teilnahmegebühr: Wochenkarte Fr. 300,-
Tageskarte Fr. 80,- Ultraschall-Kurs Fr. 400,-
Teilnehmer aus der ehemaligen DDR erhalten einen Rabatt von 50%.
In der gleichen Zeit findet in Davos das 5. Int. Musik-Festival mit abendlichen Konzerten statt.
Informationen, Vorprogramm und Anmeldung:
Kur- und Verkehrsverein Davos, Kongreßabteilung Promenade 67, CH-7270 Davos-Platz Tel. (00 41) 81/43 18 68 oder 43 51 35
CONGRESS
5. Interdisziplinäre Sommer-Seminar-Woche für Medizin Davos
27. Juli bis 2. August 1991 Refluxösophagitis nach wie
vor eine Herausforderung für die nachsorgenden Ärzte dar, wobei die Gabe von H-2- Blockern bei totalga- strektomierten Patienten sinnlos und überflüssig sei:
„Einfache Maßnahmen wie Oberkörperhochlagerung und die Aufteilung der Nah- rung in sechs bis acht kleine Mahlzeiten sind in diesen Fällen die Therapie der Wahl."
Doch eine Gastrektomie ist für die Betroffenen nicht nur mit starken körperlichen, sondern auch mit psychischen Störungen verbunden. Nach den Ergebnissen der Wup- pertaler Studie klagen 53 Pro- zent der Magenkarzinom-Pa- tienten über Unruhe und
Neue Erkenntnisse der Molekularbiologie, der Gene- tik und der Immunologie ma- chen zunehmend wahrschein- licher, daß zumindest einem Teil der chronischen Arthriti- den infektiöse Ursachen zu- grunde liegen. So lautet das Fazit des X. Bremer Rheu- masymposiums im Oktober 1990, das von den Tropon- werken, Köln, unterstützt wurde.
Auch heute noch biete das rheumatische Fieber viele Rätsel, konstatierte Prof. Dr.
U. Hadding, Düsseldorf.
Schlüsselereignis des inzwi- schen seltenen Krankheitsbil- des sei eine Streptokokken- Pharyngitis, die jedoch nur in wenigen Fällen in ein rheu- matisches Fieber münde. Aus bisher nicht bekannten Grün- den verschiebe sich das Er- krankungsalter zunehmend nach oben, so daß heute vor- wiegend Teenager und weni- ger Kleinkinder erkrankten, bemerkte Hadding.
Möglicherweise, so läßt ein von Priv.-Doz. Dr. P. Wa- gener, Nienburg, vorgestelltes Modell vermuten, gehen rheumatische Synovialitiden
Nervosität, 41 Prozent über Schlaflosigkeit, 37 Prozent über Antriebs- und Mutlosig- keit. Fast die Hälfte der Ope- rierten gab an, Hausarbeiten nicht mehr selbständig durch- führen zu können. Und jeder fünfte ist seit dem Eingriff so- gar völlig auf die Hilfe ande- rer Menschen angewiesen.
Für PD Delbrück müssen da- her sozialrechtliche Beratun- gen und die Einleitung sozia- ler Hilfen fester Bestandteil der stationären und ambulan- ten Nachsorge sein. „Die psy- chischen Beeinträchtigungen aber sind weniger durch Psy- chotherapie als durch eine adäquate Behandlung der Operationsfolgen in den Griff zu bekommen."
Dr. med. Vera Zylka-Menhorn
auf Endotoxin zurück, das aus phagozytierten Enteritiskei- men stammt Zahlreiche epi- demiologische und experi- mentelle Befunde führten Wagener zu der gut begründ- baren Hypothese einer infek- tiösen Genese entzündlicher Gelenkerkrankungen. Der Pathomechanismus, so speku- liert Wagener, könne dem- nach so aussehen: Am An- fang steht eine entzündliche Reaktion der Darmschleim- haut nach einer bakteriellen Infektion, die mit einer ge- steigerten Permeabilität der Darmwand einhergeht. Nach der Lyse der Bakterien durch die immunologischen Ab- wehrmechanismen kommt es zur vermehrten Freisetzung von Endotoxin, das in die sy- stemische Zirkulation ge- langt. Es wird von der Synovi- almembran abgefangen, wo es eine Entzündung auslöst.
Reaktive Arthritiden tre- ten meist nach pharyngealen, enteralen oder urogenitalen Infektionen auf. In der Syno- vialflüssigkeit finden sich we- nige Granulozyten, das Ge- lenkpunktat ist in der Regel steril. Diagnostisch sei den-
noch unbedingt eine Kultur erforderlich, denn auch ein klares Punktat könne Bakte- rien enthalten, betonte Prof.
Dr. K. Grasedyck, Hamburg.
Chlamydieninduzierte Arthri- tiden (CIA) erlangen nach Dr. I. Wollenhaupt, Hanno- ver, zunehmend Bedeutung.
Die diagnostische Sicherung einer CIA ist relativ schwie- rig. Der serologische Antikör- pernachweis sei zwar emp- findlich, aber nicht spezifisch für eine CIA, erklärte Wol- lenhaupt. Erhöhte Antikör- pertiter zeigten lediglich an, daß eine Exposition stattge- funden habe. Die höchste diagnostische Aussagekraft
besitze der intraartikuläre Antigenn achweis.
Da urogenitale Chlamy- dieninfektionen lokale Kom- plikationen hervorrufen kön- nen, plädierte Wollenhaupt für eine antibiotische Thera- pie, sofern Chlamydien im Urethralabstrich nachzuwei- sen sind. Er empfahl eine ein- wöchige Therapie zum Bei- spiel mit Doxycyclin oder Erythromycin. Eventuelle rheumatologische Komplika- tionen seien dadurch aller- dings nicht zu verhindern.
Die Lyme-Arthritis ist Teil eines schillernden Krank- heitsbildes, das auf den Biß borrelieninfizierter Zecken
Arthritiden nach Infektionen:
Was ist gesichert?
Dt. Arztebl. 88, Heft 8, 21. Februar 1991 (95) A-597