SOLIDAGOREN® N
normalisiert die Kapillarpermea- bilität, erhöht die Kapillar-
resistenz, fördert Diurese und Ödemausschwemmung, hemmt Entzündungen und Spasmen der Harnwege.
Zusammensetzung:100 g Solidagoren N enthal- ten: Extr.fl. aus Herb. Solidag. 50 g (stand. auf1 mg Quercitrin pro ml), Herb. Potentill. anserin.17 g, Herb. Equiset. arv.12 g. Enth. 45 Vol.-% Alkohol.
Anwendungsgebiete: Glomeruläre Nephropa- thien, renale Hypertonie und Ödeme, Schwanger- schaftsnephropathien, Entzündungen und Spas- men der Harnwege, ungenügende Diurese, Pro- teinurie.
Dosierung: 3 x täglich 20 — 30 Tropfen in etwas Flüssigkeit einnehmen.
Handelsformen und Preise incl. MwSt.:
Solidagoren N-Tropfen: 20 ml DM 7,39 50 ml DM 14,84 100 ml DM 25,19
Dr. Gustav Klein, Arzneipflanzenforschung, 77732 Zell-Harmersbach/Schwarzwald
AKUT
Cochlear-Implantate bei Kindern
Operation sollte frühzeitig erfolgen
E
twa 800 Kinder kommen jährlich in Deutsch- land taub zur Welt oder verlieren ihr Gehör, be- vor die Sprachentwicklung beginnen kann.Cochlear-Implantate gelten heute als eine „gängige"
Methode, um taube oder ertaubte Menschen zu versor- gen. Weltweit wurde bislang 10 000 Patienten, davon rund einem Drittel Kindern, ein derartiges „künstliches Innenohr" implantiert. Keine Wirkung erzielt man mit dem Cochlear-Implantat, wenn auch der Hörnerv ge- schädigt ist, also die elektrischen Impulse des Implan- tates nicht richtig oder überhaupt nicht weitergeleitet werden können. Glücklicherweise kommt dies bei der kindlichen Taubheit nur in extremen Ausnahmefällen vor, da bei Kindern in aller Regel das Sinnesorgan in der Schnecke betroffen ist.
w
eniger gut sind die Resultate bei einer Im- plantation auch dann, wenn sie — bei taub ge- borenen Kindern — erst nach dem sechsten oder achten Lebensjahr erfolgt. Besonders wichtig ist es daher, daß die Implantation im dritten, manchmal auch schon im zweiten Lebensjahr durchgeführt wird.Vor allem ertaubte Kinder sollten sobald wie möglich einer implantierenden Klinik (in Deutschland beschäf- tigen sich zur Zeit rund 20 Kliniken mit diesem Spezial- gebiet) vorgestellt werden. Die Ärzte werden dann zu einer Cochlear-Implantation raten, wenn das Kind min- destens zwei Jahre alt ist, an der vollständigen Taubheit kein Zweifel besteht und sich während drei Monaten keine Hinweise auf eine Rückbildungsfähigkeit gezeigt haben.
8
ei meningitisch ertaubten Kindern kommt eine Implantation vor dem zweiten Lebensjahr dann infrage, wenn bildgebende Verfahren er- ste Hinweise auf die gefürchtete Obliteration der Schneckenhohlräume geben. Eine solche Verödung ge- fährdet die Implantationsmöglichkeiten für die Elek- troden in die Schnecke. Vor einer Implantation muß si- cher ausgeschlossen werden, daß noch verwertbare Hörreste beim Kind vorhanden sind. Dies ist erst mög- lich, wenn ein mindestens dreimonatiges Hörsprech- training mit zwei Hochleistungs-Hörgeräten keinerlei Hörwahrnehmung von Sprache erkennen lassen. Für die Diagnostik der Taubheit und für die Indikation zum Cochlear-Implantat ist deshalb eine enge Zusammen- arbeit von Eltern, Pädagogen und Ärzten notwendig.Solange Hörreste nicht auszuschließen sind, ist ein in- tensives Hör- und Sprechtraining weiter erforderlich, weil resthörige Kinder gleichsam „sekundär ertauben"
können, wenn das Sprachverstehen nicht genützt und trainiert wird. Dr. med. Cornelia Herberhold A-3052 (4) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 45, 11. November 1994