LESERDIENST
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
Neuemissionen am Aktienmarkt:
Kein sicheres Geschäft mehr
Noch vor einigen Jahren konnte man davon ausgehen, daß neue Titel am Aktien- markt ein sicheres Geschäft waren, wenn auch nicht im- mer in dem Ausmaß wie 1961 die limitierte erste Auflage der VW-Aktien. In aller Re- gel lag aber nach wenigen Ta- gen oder Wochen der Börsen- kurs deutlich über dem Emis- sionskurs. Wenn das in den letzten beiden Jahren nicht mehr so war, dann hat dies verschiedene Ursachen und Gründe.
Einmal hat sich wohl das Börsenumfeld geändert. Die Zeiten der Dauer-Hausse sind vorbei, und im letzten Jahr veranlaßte zum Beispiel der Kuwait-Schock manche potentiellen Emittenten, ihre Börsenpläne zumindest auf- zuschieben. Dann ist auch die Bonität der Emittenten nicht besser geworden, wenn auch nicht generell schlechter.
Schließlich gelten die Ausga- bepreise oft als überhöht oder zumindest als zu hoch
Die Finanzierung einer Praxisgründung in den neuen Bundesländern bestand nach Wegfall der ERP-Mittel übli- cherweise aus folgenden Komponenten: 40 Prozent der Gesamtinvestition wur- den durch die besonders zins- günstigen Mittel aus dem Ei- genkapitalhilfeprogramm ab- gedeckt, wobei — sofern vor- handen — 15 Prozent Eigen- mittel eingesetzt werden soll- ten. Weitere 50 Prozent steu- erte das gegenüber dem Marktzinssatz ebenfalls ver- billigte Ergängzungspro- gramm I n. L. der Deutschen Ausgleichsbank bei. Die rest- lichen 10 Prozent wurden dem Niederlassungswilligen in der Regel durch die Haus- bank finanziert.
gegriffen. Selbst frühzeitig ge- schlossene Emissionsfristen waren zuletzt kein Garant mehr für eine prosperierende Kursentwicklung des New- comers.
Im Jahre 1990 schlossen von insgesamt 24 Börsenneu- lingen elf mit Kursverlusten gegenüber dem Emissions- preis ab. Im letzten Jahr 1991 gingen von 19 neuen Börsen- werten neun mit einem Nega- tivsaldo ins Jahr 1992. Das effektive Emissionsvolumen stellte sich 1991 auf stolze 3,2 Milliarden Mark. Größte Emission war mit 800 Millio- nen Mark die Volksfürsorge- Holding. Den deutlichsten Gewinn unter den Börsen- Greenhörnern schaffte die Eifelhöhenklinik mit + 49 Prozent, gefolgt von der Dep- fa mit + 18,5 Prozent und Lindner Holding mit + 13,6 Prozent. Größte Verlierer waren dagegen AM-Leben mit — 30 Prozent sowie Cor- dier und Steffen mit je — 23,3 Prozent. Wilfried Helfenbein
Wie nun die Deutsche Apotheker- und Ärztebank mitteilt, hat die Deutsche Ausgleichsbank darüber in- formiert, daß öffentliche För- dermittel auf 2/3 des Investiti- onsvolumens begrenzt wer- den. Das Eigenkapitalhilfe- programm kann nach wie vor bis 40 Prozent eingesetzt wer- den, aber das Ergänzungsdar- lehen beläuft sich nur noch auf knapp 27 Prozent der In- vestitionssumme Da nun für rund 33 Prozent statt 10 Pro- zent des Finanzierungsvolu- mens Bankkredite aufgenom- men werden müssen — zu Zinssätzen, die je nach Insti- tut über 10 Prozent liegen —, kann sich eine deutliche Ver- teuerung des Niederlassungs- vorhabens ergeben.
Die Apo-Bank bietet des- halb nach eigener Darstel- lung neben dem „Sonderkre- ditprogramm Existenzgrün- dung" ein „Zinscap-Darle- hen" an, dessen Zinssatz für die Dauer von fünf Jahren nach oben auf 9,875 Prozent und nach unten auf 5,0 Pro- zent begrenzt ist. Die aktuelle
Normalerweise braucht gut Ding seine Weile. Dieser goldene Grundsatz für Anle- ger hat natürlich auch seine Ausnahmen. Zuweilen liegt das Geld sogar auf der Stra- ße, und dann muß man sich halt schnell bücken, sonst ist ein anderer schneller. Auf die lust- und leidvolle Welt der Aktien umgelegt bedeutet das: Bei der Wünsche-Aktie braucht gut Ding, will heißen schicke Kursgewinne, wohl nur ein paar Wochen.
Mit dem Einstieg in den Getreidehandel wurde 1934 der Grundstein für die Unter- nehmensgruppe Wünsche ge- legt. Seit der Verlegung des Firmensitzes nach Hamburg;
das war im Jahre 1949, erleb- te das Unternehmen einen ex- pansiven Aufschwung. Vor gut zwei Jahren wurde Wün- sche dann einer breiteren Öf- fentlichkeit bekannt, als die Gesellschaft mit Hilfe der Dresdner Bank an der Börse eingeführt wurde.
Wichtiger Hinweis für Geldliebhaber!
Am 24. April startet der Aesculap-Cup '92.
Beim 1. Börsenwettbe- werb für Leser des Deutschen Ärzteblat- tes gibt es viel zu ge- winnen, aber nichts zu verlieren. Es winken Preise im Gesamtwert von 50 000 Mark und jede Menge Börsener- fahrung.
Wie's geht,
er- fahren Sie in der näch- sten Ausgabe.Kondition sei: Zinssatz zur Zeit 9,75 Prozent variabel, ein Prozent Bearbeitungsge- bühr einmalig bei Tilgungs- darlehen, bei Tilgungsausset- zungsdarlehen entfällt die Bearbeitungsgebühr, 100 Pro- zent Auszahlung, Laufzeit bis zu 15 Jahren, davon bis zu 5 Jahren tilgungsfrei. EB
Heute versteht sich die Wünsche AG als ein breit di- versifizierter, international operierender Handels- und Dienstleistungskonzern. Im vergangenen Geschäftsjahr setzte die Gruppe in den Sparten Futtermittel, Kon- sumgüter, Immobilien und Dienstleistungen rund 2,2 Milliarden Mark um.
„Ja und wo ist jetzt der Clou?", werden Sie zu Recht fragen. Der kommt jetzt.
Im Immobilienbereich ge- lang Wünsche vor gut zwei Jahren mit der Übernahme der ehemals gemeinnützigen
„Bau-Verein zu Hamburg AG" ein hervorragender Schachzug. Der Kaufpreis von etwa 250 Millionen Mark klingt zwar nach furchtbar viel Geld, ist aber in Wirklich- keit das Aufspüren einer Goldader gewesen. Beweis:
Vom gesamten übernomme- nen Bau-Verein-Immobilien- bestand hat Wünsche bisher ein Fünftel versilbert und da- für bereits 125 Millionen Mark einkassiert, demnach bereits die Hälfte des Kauf- preises bezahlt!
Also: Die im Bau-Verein noch enthaltene Immobilien- substanz liegt bei 500 bis 600 Millionen Mark, und der spä- tere Verkaufserlös ist auch noch steuerfrei. Die Konse- quenz für den Aktienkurs ist schlicht und einfach. Vom derzeitigen Niveau von 225 Mark wird die Aktie zu einem Höhenflug ansetzen und für meinen Eindruck nicht unter 400