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Oder wenn Sie schon Herzinfarkt oder Schlaganfall oder einen Verschluss einer Ader an den Gliedmaßen hatten

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Academic year: 2022

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Diese Patienteninformation beruht auf den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM 2013) und auf der ACP-guideline Management of Acute and Recurrent Gout (USA 2016).

Sie wird überreicht durch:

DEGAM Patienteninformation

Acetylsalicylsäure (ASS) zur Hemmung der Blutgerinnung, um Herzinfarkt und Schlaganfall zu vermeiden

DEGAM Patienteninformation

Acetylsalicylsäure (ASS) zur Hemmung der Blutgerinnung, um Herzinfarkt und Schlaganfall zu vermeiden

DEGAM DEGAM

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

© DEGAM Autor

G. Egidi und die Autorinnen der DEGAM-Leitlinie

„Kardiovaskuläre Prävention“

Konzeption und wissenschaftliche Redaktion SLK-Leitungsteam der DEGAM

Stand 2017

Wer braucht Tabletten mit ASS?

Alle Personen mit erheblich erhöhtem Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Außerdem wenn bei Ihnen eine Veren- gung der Herzkrankgefäße (KHK) vor- liegt. Oder wenn Sie schon Herzinfarkt oder Schlaganfall oder einen Verschluss einer Ader an den Gliedmaßen hatten.

Seltenere Gründe für die Einnahme von ASS zur Gerinnungshemmung:

als Ersatz für das Medikament Phenpro- coumon bei Patienten mit:

n künstlicher Herzklappe und bestimmten Herzklappenfehlern, n Thrombose und Lungenembolie, n Vorhofflimmern (unregelmäßiger Herzschlag).

Ob ASS mehr nützt als schadet, hängt wesentlich vom Herzinfarkt-Risiko ab.

Liegt das Risiko für einen Infarkt oder Schlaganfall in den nächsten 10 Jah- ren höher als 10 von Hundert, nützt ASS meist mehr. Bei einem niedrigeren Risiko sollte es nicht eingenommen werden.

Warum? Hintergrund-Information Woher kommt Acetylsalicylsäure?

Schon im Altertum wurde die Rinde der Weide gekocht und zur Fiebersenkung und gegen Schmerzen verwendet.

Ende des 19. Jahrhunderts stellte man den wirksamen Inhaltstoff der Weide, die Salicylsäure, her. Durch eine weite- re chemische Veränderung konnte ein gut anwendbares Arzneimittel gewon- nen werden – die Acetylsalicylsäure. Als Aspirin® ist sie eines der ältesten Medi- kamente auf dem Markt.

Was können wir Ihnen noch empfeh- len?

n Nehmen Sie ASS zur Blutverdünnung möglichst immer zur selben Tages- zeit ein.

n Die meisten Operationen sind unter ASS problemlos möglich. Auch ein Zahn kann gezogen werden. Sagen Sie Ihrem Chirurg oder Zahnarzt vor einem geplanten Eingriff aber rechtzeitig Bescheid, dass Sie ASS einnehmen (mind. eine Woche vor- her). Melden Sie sich umgehend bei stärkeren Blutungen bei uns. Oder wenn schwarzer Stuhlgang (Teer- stuhl) auftritt. Und ganz besonders dringend, wenn Sie unter plötzli- chen massiven Nacken- oder Kopf- schmerzen, akuten Sehstörungen oder Lähmungen leiden. Wenn Sie uns nicht erreichen, melden Sie sich in jedem Fall beim ärztlichen Not- dienst unter Tel. 116117.

n Sagen Sie uns unverzüglich Bescheid, wenn Sie vor allem zu Beginn der Einnahme Hauterscheinungen be- kommen, Verengungen der Atem- wege verspüren oder Durchfall ha- ben. Dies könnten Anzeichen einer allergischen Reaktion sein. Nehmen Sie daher bei ungewohnten Be- schwerden vorerst keine weiteren Tabletten ein.

n Bei gleichzeitiger Einnahme können einige Medikamente die Wirkung von ASS abschwächen oder verstär- ken oder von ihnen beeinflusst wer- den. Auch wenn Sie ein rezeptfreies Arzneimittel kaufen wollen, sagen Sie dem Apotheker, dass Sie ASS ein- nehmen.

Weitere Informationen und Quellenan- gaben finden sich in der Langfassung der DEGAM-Leitlinie „Kardiovaskuläre Prävention“ unter www.degam.de

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DEGAM

DEGAM

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

DEGAM Patienteninformation

Acetylsalicylsäure (ASS) zur Hemmung der Blutgerinnung, um Herzinfarkt und Schlaganfall zu vermeiden

Wie wirkt ASS ?

ASS in höherer Dosis (z.B. 500 mg) senkt Fieber und wirkt gegen Schmer- zen. Schon in einer Dosis ab 75-100 mg hemmt es das Verkleben der Blutplätt- chen. Aus diesen Plättchen bildet sich normalerweise ein Gerinnungspfropf.

Einen solchen Pfropf brauchen wir, wenn wir uns in den Finger geschnit- ten haben – es hört irgendwann auf zu bluten. Die Wunde schließt sich.

Im Inneren der Adern und im Herzen ist ein solcher Pfropf aber höchst un- willkommen. Er könnte den Blutfluss in den Herz-Adern behindern. Mit ASS wollen wir möglichst verhindern, dass die Adern sich verschließen und Herz- infarkte oder Schlaganfälle entstehen.

ASS kann die Wahrscheinlichkeit für einen Gefäßverschluss verringern. Bei Männern verringert sich das Risiko für einen Herzinfarkt um ein Fünftel. Der Nutzen hängt vom allgemeinen Risiko für einen Herzinfarkt ab: bei hohem Ri- siko nützt ASS deutlich. Bei niedrigem Risiko ist der Nutzen sehr gering – ASS sollte dann nicht genommen werden.

Bei Frauen schützt ASS eher vor Schlag- anfall.

Weitere Informationen bekommen Sie unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Ac- etylsalicyls%C3%A4ure

Wie? Dosierung

ASS wirkt bei Einnahme von 1x täglich 75-100 mg gerinnungshemmend. Neu- erdings wissen wir: ASS wirkt in dieser Dosis bei Menschen mit Körpergewicht unter 70 kg. Wir wissen nicht, ob eine höhere Dosis mehr nützt als schadet.

Die Wirkung von ASS dauert bis zu ei- ner Woche.

Welche Risiken?

Das Hauptrisiko der ASS ist durch seine Wirkweise erklärt. Durch die Hemmung der Blutplättchen kommt es leichter zu Blutungen. Im Inneren des Körpers ist dies vor allem der Magen-Darm-Trakt, seltener das Gehirn. Bei Verletzungen der Haut kann es länger bluten, bei Prellungen können Blutergüsse und Schwellungen größer werden. Auch beim Zähneputzen kann das Zahn- fleisch bluten. Der Urin kann blutig aussehen. Und es kann leichter zu Na- senbluten kommen.

Nieren – oder Leberfunktionsstörungen können zur Anreicherung von ASS im Körper führen – und damit zum häu- figeren Auftreten der oben genannten Nebenwirkungen. In den letzten Jahren wird eine zunehmende Häufigkeit von allergischen Unverträglichkeiten beob- achtet.

Andere sehr seltene Nebenwirkungen sind auf dem Beipack-Zettel erwähnt.

Lassen Sie sich dadurch nicht zu sehr verunsichern: weil ASS schon lange verwendet wird, sind viele seltene Ne- benwirkungen bekannt. Neuere Medi- kamente kennt man weniger gut – da- rum sind die Beipackzettel kürzer. Im Zweifelsfall sprechen Sie uns darauf an,

ob von Ihnen beobachtete Beschwer- den mit ASS zusammenhängen kön- nen.

Wer sollte kein ASS erhalten?

Personen, die:

n an einer bestimmten Störung der Blutgerinnung leiden,

n eine Unverträglichkeit gegen ASS haben und/oder

n regelmäßig sehr viel Alkohol konsu- mieren,

sollten ASS nur auf ärztlichen Rat hin einnehmen.

Wer sollte nur mit Vorsicht und unter ärztlicher Kontrolle ASS erhalten?

n Wer mehrfach blutende Magenge- schwüre hatte (dann Einnahme nur unter Magenschutz-Behandlung mit säurehemmenden Medikamenten) n Wer an einer schweren Leber- oder

Nierenstörung leidet n Wer an Asthma leidet

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