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Archiv "ABGEORDNETE: Befriedigungseffekt" (18.09.1985)

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Professor Ernst Ferdinand Sauerbruch (1875-1951) im Hörsaal der Berliner Universitätsklinik im Jahr 1933

Ja, er „wühlte" (Dr. Dal- chow) im Thorax, holte die Kugel mit sicherem Griff und zeigte sie dem Audito- rium — dies erinnerte an ei- ne Western-Show, die sich der geniale Maniker Sauer- bruch leisten konnte. Das Herz der Patientin schlug müde, langsam, abster- bend . . . nein ... das Herz zog mit in der Rettungs- mannschaft Sauerbruch, Charitö-Berlin ... hier saß wirklich jeder Handgriff, je- de Herz-, Hirn- und In- stinkt-Diagnose ärztlicher Hochleistung.

Fürs ganze Leben beein- druckte es uns, dies mit- erlebt zu haben: Arzttum an der vordersten Front!

Sauerbruchs einmalige menschliche und ärztliche Genialität rettete der Frau das Leben! Eine Embolie am fünften Tag war stärker und zerstörte alles. Die Pa- tientin verstarb an einer venösen Embolie und nicht an einer „Luftembo- lie"...

Wir wußten um die Schwe- re und Größe unseres Arzt- tums, das uns im Leben er- wartete, wir gingen stumm heim ... und nahmen den Kampf auf.

Ursel Thielepape Ärztin für

Allgemeinmedizin i. R.

Gärtnerweg 9/1 3000 Hannover 72

ABGEORDNETE

Vorschläge zur Reform der Bezüge für die „Volksvertre- ter":

Befriedigungseffekt

Immer wieder, wenn es um die Bezüge der Bundes- tagsabgeordneten ging, habe ich vorgeschlagen, sie in „Abgeordnete" und echte „Volksvertreter" auf- zuteilen. Abgeordnete soll- ten alle Bezüge so wie bis- her erhalten, die Volksver- treter nicht mehr und nicht weniger, aber als Bruttoge- halt. Aus ihm wäre sämt- licher Aufwand zu bestrei- ten, angefangen von der Versorgung, über die Mie- te für die Arbeitsplätze, Sach- und Personalunko- sten bis hin zum Saaldie- ner und den Putzfrauen.

Schon zu Zeiten von Frau Renger habe ich bezwei- felt, daß solches monat- liche Bruttogehalt geringer als 35 000 DM sein könnte und als Vorzüge vorge- stellt:

1. An einer Stelle im Staate würde endlich offengelegt, in welchem Verhältnis Ge- hälter und Bruttobezüge stehen, ohne daß der Haushalt mehr als bisher belastet wird. Die erhöhte Ausschüttung würde durch höhere Steuereinnahmen aufgewogen.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Als Unterkleidung empfiehlt sich schweiß- absorbierendes Material. Zum Beispiel saugen die neuen Kunstfasern Dunova und Lifa den Schweiß auf und geben ihn nach außen ab, so daß kein Kältegefühl auf der Haut entsteht.

Regencape und Schuhe mit rutschfesten Sohlen vervollständigen die Standardaus- rüstung. Bei starker Sonneneinstrahlung oder kühler Witterung ist eine Kopfbedeckung an- gebracht.

Radfahrerhosen mit Innenleder (je nach Witte- rung kurz oder lang), die direkt auf der Haut getragen werden, verhindern auch bei längeren Fahrten weitgehend Sitzprobleme.

Wenn Radfahren zum Streß wird

Radfahren auf verkehrsreichen Straßen oder in sehr hügeligem Gelände bringt gewöhnlich mehr Schaden als Nutzen. Übermäßige An- strengung, Angst, ständige Konzentration auf den Verkehr und das Einatmen der Auto- abgase stellen für Ihren Patienten eine zusätz- liche Belastung dar.

Freie Fahrt ins Grüne

Zum Radfahren eignen sich am besten verkehrsarme, ländliche oder waldreiche Gebiete. Die Streckenführung sollte möglichst flach sein. Für die ersten vier Wochen ist ein 20- bis 30minütiges Aufbautraining empfeh- lenswert. Ab der 5. Woche kann sowohl die Gesamttrainingsdauer als auch die Länge der im Trainingstempo zu absolvierenden Strecke heraufgesetzt werden.

Bei zu schlechter Witterung oder in der prallen Mittagssonne sollte Ihr Patient seinen „Draht- esel" im Stall lassen.

Starker Gegenwind oder sehr hügeliges Ge- lände bewirken einen sprunghaften Anstieg der Beanspruchung. In solchen Fällen ist es am besten, vom Rad zu steigen. Das ist keine Schande, denn: ,Wer sein Fahrrad liebt ..."

Mono Mack 20 mg • Mono Mack' 40 mg • Mono Mack' Tropfen • Koronartherapeutika. Zusammensetzung: 1 Tablette Mono Mack 20 mg/40 mg enthält: Isosorbid-5-nitrat 20 mg/

40 mg, 1 g Lösung (=18 Tropfen) enthält: Isosorbid-5-nitrat 40 mg. Anwendungsgebiete: Langzeitbehandlung koronarer Durchblutungsstörungen (Angina pectoris). Vorbeugung von Angina-pectoris-Anfällen. Nachbehandlung des Herz- infarktes bei Weiterbestehen von Angina pectoris. Behand- lung der chronischen Herzmuskelschwäche in Verbindung mit Digitalis und/oder harntreibenden Mitteln (Diuretika).

Gegenanzeigen: Bei Schock, hypotonen Kollapszuständen und akutem Herzinfarkt dürfen Mono Mack 20 mg/40 mg und Mono Mack Tropfen nicht angewandt werden. Bei sehr niedrigem Blutdruck, in den ersten 3 Monaten der Schwan- gerschaft und in der Stillzeit darf die Einnahme nur dann erfolgen, wenn nach Ansicht des Arztes der Nutzen ein etwaiges Risiko überwiegt. Nebenwirkungen: Eventuell auf- tretende Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, vorübergehende Gesichtsrötung (Flush), Übelkeit und Erbrechen lassen gewöhnlich nach einigen Tagen nach.

Besonders zu Beginn der Behandlung besteht die Möglich- keit einer Blutdrucksenkung und einer Erhöhung der Puls- frequenz. Diese Medikamente können auch bei bestim- mungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, daß die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beein- trächtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behand- lungsbeginn sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

Packungsgrößen: Mono Mack 20 mg: O.P. mit 50 Tabletten N2 DM 31,20, O.P. mit 100 Tabletten N3 DM 57,40. Mono Mack 40 mg: O.P. mit 50 Tabletten N2 DM 48,45, O.P. mit 100 Tabletten N3 DM 90,30. Mono Mack Tropfen: O.P. mit 20 g (= 19 ml) Tropflösung DM 24,95, O.P. mit 50 g (= 47 ml) Tropflösung DM 52,75. Anstaltspackungen.

Heinrich Mack Nachf., Chem.-pharm. Fabrik, 7918 Illertissen Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Die gleichzeitige Ein- nahme von blutdrucksenkenden Präparaten, anderen gefäß- erweiternden Mitteln (Vasodilatatoren), Kalzium- antagonisten, trizyklischen Anti-

depressiva und Alkohol kann die blut- drucksenkende Wirkung von Mono Mack 20 mg/40 mg und Mono Mack Tropfen verstärken. Stand: März 85.

BRIEFE AN DIE REDAKTION

Ausgabe A 82. Jahrgang Heft 38 vom 18. September 1985 (9) 2693

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Magnesiocard

Streßabschirmung

Calcium-Antagonismus

Lipidsenkung

Magnesiocard® Verla-Pharm

Zusammensetzung: 1 Kapsel/1 lackierte Tablette/1 Amp. i.m. zu 5m1 enthalten:

Magnesium-L-aspartat-hydrochlorid-trihydrat 614,8 mg, Magnesium-Gehalt: 5 mval (2,5 mmol). 1 Ampulle i.v. zu 10 ml enthält: Magnesium-L-aspartat-hydro- chlorid-trihydrat 737,6 mg, Magnesium-Gehalt: 6 mval (3 mmol). 5 g Granulat zum Trinken (1 Beutel) enthalten: Magnesium-L-aspartat-hydrochlorid-trihydrat 1229,6 mg, Magnesium-Gehalt: 10 mval (5 mmol). Verdauliche Kohlenhydrate 3,1 g.

Indikationen: Zur Behandlung des primären und sekundären Magnesium-Mangel- Syndroms, besonders zur Prophylaxe und Therapie der durch Magnesiummangel und Streß bedingten Herzerkrankungen. Bei Magnesium-Mangelzuständen, z. B.

infolge Fastenkuren, Hypercholesterinämie, Arteriosklerose, Leberzirrhose, Pan- kreatitis, Schwangerschaft, Stillzeit, Einnahme östrogenhaltiger Kontrazeptiva, zur Calciumoxalatstein-Prophylaxe.

Kontraindikationen: Exsikkose, Niereninsuffizienz mit Anurie.

MAGNESIOCARD® Ampullen sollen nicht angewandt werden bei AV-Block, Myasthenia gravis.

Die Injektion von MAGNESIOCARD" ,' bei gleichzeitiger Herzglykosid-Therapie ist nur in Fällen von Tachykardie bzw. Tachyarrhythmie angezeigt.

Nebenwirkungen: Ampullen: Bradykardie, Überleitungsstörungen, periphere Ge- fäßerweiterungen.

Handelsformen und Preise: Kaps.: 25 DM 10,34, 50 DM 19,72, 100 DM 35,51.

Tab.: 25 DM 10,09, 50 DM 19,37, 100 DM 34,70. Granulat zum Trinken: Btl.: 20 DM 13,46, 50 DM 30,02, 100 DM 50,39. Amp. i. m.: 2 DM 3,89, 5 DM 8,68. Amp.

i.v.: 3 DM 6,91, 10 DM 20,63.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

BRIEFE AN DIE REDAKTION

2. Bewußt würde jedem Bürger, daß der Anspruch auf 1000 DM im Monat ei- nem Jahresmieteinkom- men von 12 000 DM ent- spricht. Bei der optimal- sten Verzinsung im Woh- nungsbau in Höhe von 3 Prozent entsprächen schon 1000 DM einem schuldenfreien Hausbesitz von 400 000 DM.

3. Müßte bereits ein Bezie- her von 2500 DM im Monat zur Kenntnis nehmen, daß er den Lebensstandard ei- nes Hausbesitzermillio- närs hat, dann würde man- che politische Hitzewal- lung verfliegen. Der Volks- gesundheit wäre ein gro- ßer Dienst erwiesen.

4. Würde klar erkannt, daß man in der Politik sehr schnell einen Multimillio- närsstandard erreichen kann, dann gäbe es weit mehr Bewerber um politi- sche Posten. Forcierter Wettbewerb käme der All- gemeinheit zugute.

5. Müßten manche Parla- mentarier, die mehrfache Bezüge bereits haben, weil sie Posten in den Kommu- nen hatten, Minister oder Kanzler waren, den Vorsitz in verschiedenen Organi- sationen führen und Bera- ter sind, plötzlich erken- nen, wie reich sie tatsäch- lich sind, dann würde die Hatz auf die Kapitalisten aufhören, Leibwächter müßten abgeworben wer- den und die Aufforderung zum „Holzen" würde nicht mehr ergehen, weil man dann selbst das erste Op- fer sein könnte.

Insgesamt entstünde ein wohltuender Befriedi- gungseffekt und ein Klima, das nicht mehr so lei- stungsfeindlich, dafür rea- listischer wäre. Jedenfalls gäbe es echte „Volksver- treter", die Steuern zahlen

müßten genau wie das Volk.

Trotz so vielfältiger Vortei- le stieß mein Vorschlag un-

begreiflicherweise bisher an keiner Stelle auf Gegen- liebe. Offenbar braucht man Minderheiten, wie die verketzerten „Herrgötter in Weiß", um durch Hetze von sich selbst und von der Tiefstapelei im Staate ab- zulenken.

Dr. med. Wilhelm Lösche Augenarzt

Robert-Koch-Straße 5 4200 Oberhausen 11

ATTESTE

Zu dem Leserbrief „Böser Verdacht", von Dr. G. Busse, in Heft 11/1985, Seite 706;

Keine Schulatteste

In seinem Leserbrief er- wartet Dr. Busse von den Ärzten bei der Ausfüllung von Schulattesten „Wahr- heit vor Profit". Ich meine, die Ärztekammer sollte uns Ärzte ermuntern, über- haupt keine Schulatteste — von wenigen Ausnahmen abgesehen — zu schreiben.

Sind wir Diener der Lehrer oder der Eltern? Bis zum 19. Lebensjahr ihrer Kin- der haben die Eltern die Aufsichtspflicht. Warum sollen wir ihnen die Ent- schuldigungsschreiben für die Schule abnehmen? Ist unsere Zeit dafür nicht zu kostbar? Leider nehmen die meisten Kollegen nicht einmal Geld für die Be- scheinigung! Ab 18 Jahren dürfen die Kinder sich selbst entschuldigen.. . Auch hier ist es nicht unse- re Aufgabe, die Glaubwür- digkeit zu bestätigen oder abzulehnen. Ich pflege den Eltern zu sagen: Schü- ler sind keine Arbeitneh- mer. Folglich möge sich der Lehrer mit der Ent- schuldigung der Eltern zu- friedengeben, wie es auch im Schulgesetz verankert ist.

Dr. med. Gerd Höfling Augenarzt

Beethovenstraße 5 5603 Wülfrath

VERLA-PHARM 8132 TUTZING

2694 (10) Heft 38 vom 18. September 1985 82. Jahrgang

Referenzen

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