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ine positive Bilanz über die Disease- Management-Programme (DMP) zie- hen sowohl die Kassenärztliche Vereini- gung (KV) als auch die Krankenkassen in Rheinland-Pfalz. Die strukturierten Behandlungsprogramme Diabetes melli- tus Typ 1 und 2, Brustkrebs und korona- re Herzkrankheit sind seit mittlerweile drei Jahren in dem südwestlichen Bun- desland eingeführt. „Nach den bishervorliegenden Qualitätsberichten“, resü- miert Armin Lang, Leiter der Ersatz- kassen-Landesvertretung, „können wir feststellen, dass die Programme nach- weislich dazu beigetragen haben, die Ver- sorgung und dadurch auch die Lebens- qualität chronisch kranker Patienten zu verbessern.“
Auch der Vorsitzende der rheinland- pfälzischen KV, Dr. med. Carl-Heinz Mül- ler, stellt den DMP gute Noten aus: „Die Ergebnisse belegen, dass strukturierte Versorgungskonzepte positive Effekte in der Patientenversorgung aufweisen.“
Müller wies darauf hin, dass beispielswei- se bei Diabetikern des Typs 2 bei einem Drittel der vorherige krankheitsbedingte Bluthochdruck auf normale Werte einge- stellt werden konnte. Bei fast allen Teil- nehmern an diesem DMP seien jährliche Augenuntersuchungen und Fußinspek- tionen durchgeführt worden. Nur bei ganz wenigen Patienten sei eine Notfall- behandlung oder eine Krankenhausbe- handlung aufgrund schwerer Stoffwech- selentgleisungen erforderlich geworden, und mehr als die Hälfte der eingeschrie- benen Diabetiker hat an Schulungen teil- genommen.
In Rheinland-Pfalz beteiligen sich rund 2 800 Ärzte und etwa 80 000 Patien- ten an den DMP, von denen sich Müller allerdings noch eine Reduzierung des bü- rokratischen Aufwandes wünscht. JM
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A738 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 12⏐⏐24. März 2006
A K T U E L L
Rheinland-Pfalz
Gute Noten für DMP
Strukturierte Behandlungsprogram- me waren nachweislich erfolgreich.
Gut die Hälfte der eingeschriebenen Diabeti- ker hat an Schulungen teilgenommen.
Foto:Peter Wirtz
Onkologische Praxen
Darstellung der
Versorgungsqualität
Qualitätsbericht gibt Aufschluss über vertragsärztliche Arbeit.
M
it dem Ziel, die Qualität der Arbeit in den rund 300 hämato-onkologischen Schwerpunktpraxen zu verdeutlichen, hat das Wissenschaftliche Institut der Nie- dergelassenen Hämatologen und Onkolo- gen einen Qualitätssiche-rungsbericht vorgelegt.
Der Vorsitzende des Berufsverbandes, Priv.- Doz. Dr. med. Stephan Schmitz, verwies auf das breite Leistungsspektrum in den Schwerpunktpra- xen. Dieser bundesweit erste Qualitätsbericht sol- le die Transparenz und die Versorgungsqualität trotz zunehmender Bud-
getprobleme sichern und auf der anderen Seite die hoch qualifizierten Leistungen in der Regelversorgung dokumentieren.
Erfasst wurden in dem Bericht Be- handlungsdaten aus 143 Schwerpunkt- praxen im dritten Quartal 2004. Dort wurden in diesem Zeitraum 121 161 Pa- tienten behandelt. Die häufigsten Dia- gnosen waren Brustkrebs, maligne Lym- phome, Darmkrebs und Lungenkrebs, was auch die Häufigkeitsverteilung der Krebserkrankung in der Bevölkerung wi- derspiegele.
Der Qualitätssicherungsbericht zeigt auf der Grundlage der erhobenen Daten die Struktur- und Prozessqualität in den teilnehmenden Schwerpunktpraxen auf.
Verstärkt werde man sich künftig, so Schmitz, der Bewertung der Ergebnis- qualität widmen. Die in den Praxen durchgeführ- ten Erhebungen zur Pa- tientenzufriedenheit wie auch die Beteiligung an klinischen Studien sol- len die Grundlage dazu
bilden. TG