Karriere
Kontaktbörse auf der Medica
Krankenhäuser werben um Ärzte.
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er zunehmende Ärzteman- gel zwingt die Klinikarbeit- geber zum Umdenken: Gab es früher ein Überangebot an qualifizierten ärztlichen Be- werbern, so haben inzwischen viele Krankenhäuser Proble- me, frei werdende ärztliche Stellen adäquat zu besetzen.Diese Entwicklung hat für Ärzte den Vorteil, dass es ein größeres Angebot an potenzi- ellen Arbeitgebern gibt. Die Krankenhäuser müssen sich hingegen deutlich stärker als bisher um die Ärzte bemühen.
Die „Klinikinsel“ des Deut- schen Ärzteblattes bietet Kran- kenhäusern auf der Medica (vom 24. bis 27. November in Düsseldorf) in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit, sich den Ärzten als Arbeitgeber zu empfehlen. Eine Liste der teil- nehmenden Krankenhäuser
und Klinikkonzerne kann un- ter www.aerztestellen.de ab- gerufen werden. Ärzte haben dort auch Gelegenheit, direkt einen Gesprächstermin mit ei- nem der potenziellen Arbeit- geber zu vereinbaren. Die Kli- nikinsel befindet sich in Halle 7.0 Stand 70 C 10.
Das KarriereForum auf der Klinikinsel bietet zusätzlich Informationen und Beratun- gen zu Fragen des Berufs- einstiegs und der Berufs- und Karriereplanung. Hier finden tägliche Podiumsveranstal- tungen, Kurzreferate und Kli- nik-Präsentationen statt. Ge- plante Themen sind: Trends und Entwicklungen auf dem ärztlichen Arbeitsmarkt, Kar-
riereplanung in der Klinik, Arbeitszeitmodelle und neue Beschäftigungsformen. JF
Präventionsgesetz
Eckpunkte in der Kritik
Bundesärztekammer will ärztlichen Sachverstand stärker einbeziehen.
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ie Bundesärztekammer (BÄK) warnt davor, dass mit dem Präventionsgesetz be- reits bestehende und bewähr-te Präventionsmaßnahmen ge- schwächt werden könnten.
Zwar begrüße man das Vorha- ben, Prävention nun endlich gesetzlich zu regeln, erklärte Rudolf Henke. Er ist der Vor- sitzende des Ausschusses „Ge- sundheitsförderung, Präven- tion und Rehabilitation“ der BÄK. Dennoch aber wür- den in den Eckpunkten zum Gesetzentwurf bestehende Angebote wie Vorsorgeunter- suchungen durch niederge- lassene Ärzte, aber auch Kin- dergarten- und Schuluntersu- chungen des Öffentlichen Ge- sundheitsdienstes zu wenig berücksichtigt.
„Statt zwei Welten der Prä- vention zu schaffen, sollten Krankheitsfrüherkennung auf der einen und Förderung der Gesundheit auf der ande- ren Seite zu einer sinnvol- len Einheit zusammengeführt werden“, so Henke. Zudem solle der ärztliche Sachver- stand stärker in die Entschei- dungen über die Verwendung der Gelder einbezogen wer- den. Dies dürfe nicht allein den Sozialversicherungen und Gebietskörperschaften über- lassen bleiben. TB A K T U E L L
Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 101⏐⏐Heft 46⏐⏐12. November 2004 AA3065
Reisemedizin
Gute Noten für die ärztliche Beratung
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ei der reisemedizinischen Beratung schneiden Ärzte mit Abstand besser ab als Apotheken, Internet oder Rei- severanstalter. Ob Hausarzt, Tropen- institut oder Gesundheitsamt – in 82 Prozent ist die Beratung der Urlau- ber zur Malariaprophylaxe korrekt. Bei den nichtärztlichen Empfehlungen ent- spricht nur jede zweite dem Standard der Deutschen Gesellschaft für Tropen- medizin und Internationaler Gesund- heit, wie eine Umfrage des Berliner Robert Koch-Institutes (RKI) bei Flug- gästen auf der Heimreise aus Malaria- gebieten zeigt. Bis zu vier Millionen Deutsche fliegen jährlich in Malaria- gebiete. In 2003 erkrankten 819 Ur- lauber, fünf davon verstarben. „DieseZahlen sind seit Jahren relativ stabil“, berichtete Dr. Gwendolin Ropers (RKI) beim 3. Forum Reisemedizin der Luft- hansa in Frankfurt/Main.
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ie die Befragung der 1 001 Urlau- ber ergab, hatten sich 81 Prozent reisemedizinisch beraten lassen; der Hausarzt war dabei die häufigste An- laufstelle. Hinsichtlich der Chemopro- phylaxe erwies sich die Beratung als gut: In den Hochrisikogebieten Kenia und Senegal wurden zu 76 beziehungs- weise 71 Prozent die richtigen Medi- kamente empfohlen. Nur zwei Drittel der Kenia- und die Hälfte der Senegal- Urlauber hatten jedoch die Medi- kamente auch richtig eingenommen – 30 beziehungsweise 50 Prozent waren damit ohne wirksame Prophylaxe. Als Hauptgründe gaben die Befragten Angst vor Nebenwirkungen an, der Preis der Arzneimittel spielte eine untergeord- nete Rolle. Auch die Kombination von Chemo- und Expositionsprophylaxe istnach Aussage von Ropers deutlich ver- besserungswürdig: Nur knapp ein Drit- tel der Kenia-Reisenden und gerade 15 Prozent der Senegal-Urlauber wand- ten die Kombination an. Mehr als die Hälfte der Reisenden unterschätzte das Risiko. Bei Reisen in thailändische Regionen mit geringem Risiko erhiel- ten rund 17 Prozent eine Chemopro- phylaxe – ein Drittel überflüssigerwei- se, betonte Ropers. 82 Prozent „dü- sten“ dafür ohne Notfallmedikament los – und wenn sie eines dabeihatten, dann oft das falsche.
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enerell, so das Resümee der Refe- rentin, besteht weiterhin ein er- höhter Bedarf an ärztlicher Fortbil- dung in Bezug auf Reisemedizin. Bei der Patientenaufklärung sollte der Fo- kus gerichtet werden auf die Verträg- lichkeit der Chemoprophylaxe in Rela- tion zur Malaria-Erkrankung sowie auf die Kombination mit einer Expositions- prophylaxe. Dr. rer. nat. Renate Leinmüller AkutReger Andrang:
Der Deutsche Ärzte-Verlag und die Redaktion des Deutschen Ärzteblattes sind jedes Jahr auf der Medica ver- treten.
Foto:Eberhard Hahne