A 1360 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 107|
Heft 27|
9. Juli 2010 Das Zentrum für Ethik in der Medizinam Markus-Krankenhaus in Frank- furt am Main hat gemeinsam mit den Agaplesion-Frankfurter-Diakonie- Kliniken eine aktualisierte Fassung ihrer DVD „Wie erstelle ich meine Patien- tenverfügung?“ heraus- gegeben. Die Beiträge der DVD berücksichti-
gen die neue Rechtsla - ge vom 1. September
2009. Die beiliegende Broschüre fasst die
wichtigsten Punkte der Gesetzeslage zusam-
men. Darüber hin aus gibt ein Interview mit der ehemaligen Bun- desjustizministerin Brigitte Zypries einen Überblick über die Thematik.
Die DVD darf bei unentgeltlichen Veranstaltungen (etwa im Rahmen von Fortbildungen oder Informati- onsveranstaltungen) öffentlich ge- zeigt werden.
Zunächst führt ein 20-minütiger Film, der im Markus-Krankenhaus gedreht wurde, in das Thema ein.
Einzelne Szenen, etwa auf der Inten- sivstation, wurden nachgestellt, um DVD
Leitfaden zur Erstellung einer Patientenverfügung
dem Zuschauer unterschiedliche Ent- scheidungssituationen im Kranken- haus zu verdeutlichen. Im zweiten Teil sind Redebeiträge aus dem mehr- mals jährlich im Markus-Kranken- haus stattfindenden Patientenseminar zur Patientenverfügung enthalten.
Die DVD richtet sich an alle interessierten Personen, die sich mit einer Patientenverfügung beschäfti- gen wollen. Hausärzte können sie an interessierte Perso nen weitergeben.
In Krankenhäusern und Pflegeein- richtungen kann das Medium Anre- gungen zur Durchführung von Ver- anstaltungen geben.
Der DVD liegt allerdings kein Formular für eine Patientenverfü- gung oder Vorsorgevollmacht bei.
In den Filmbeiträgen wird auf die Broschüre des Bayerischen Minis- teriums der Justiz zurückgegrif- fen, deren Formulare in ganz Deutschland gelten. Die DVD kann für fünf Euro (zuzüglich drei Euro für Porto/Verpackung) gegen Rechnung bestellt werden bei: Pa- tientenakademie Markus-Kranken- haus, Petra Esch-Pohl, Telefon:
069 95332020, E-Mail: bestellung
@fdk.info. EB
Stalking, das beharrliche Belästi- gen und Verfolgen einer anderen Person, meist eines Exbeziehungs- partners, steht seit 2007 mit der Einführung des § 238 Strafgesetz- buch unter Strafe. Die Berliner Be- ratungsstelle Stop-Stalking hat mit finanzieller Förderung durch das Bundesjustizministerium die erste bundesweite Online-Beratung für Stalker eröffnet (www.stop- stalk ing-berlin.de). Der große Bera- tungsbedarf drückt sich in einer Vielzahl von Anfragen aus, die die im Mai 2008 gegründete Bera- tungsstelle seit Bestehen erhielt.
Diese konnten aufgrund fehlender Kapazitäten für die persönliche Vor- Ort-Beratung bislang nur unzurei- chend beantwortet werden. Die bis- ONLINE-BERATUNG
Niedrigschwellige Beratung für Stalking-Täter
gibt es keine vergleichbar niedrig- schwellige Beratungseinrichtung, an die verwiesen werden kann. Da- her stellt das Internetangebot mit Einzelchat eine Option dar, um Tä- tern einen Ausweg aus ihrem Nach- stellen zu weisen, und dient somit auch dem Opferschutz. EB
www.stop-stalking-berlin.de herigen Erfahrungen zeigen, dass
viele Stalkingtäter und -täterinnen ein Problembewusstsein und einen Leidensdruck haben. Sie scheuen jedoch aus Scham oder Angst vor Strafverfolgung häufig den Schritt aus der Anonymität hin zum per- sönlichen Gespräch. Bundesweit Das Universitätsklinikum Tübingen
stellt Leukämiepatienten, die zu- sätzlich zu ihrer medizinischen Behandlung eine psychologische Betreuung nutzen möchten, das Online-Portal www.psychologische- selbsthilfe-leukaemie.de kostenfrei zur Verfügung. Das interaktive vier- wöchige Kursprogramm können die Patienten unabhängig vom Wohnort oder dem Sitz ihrer Klinik in Anspruch nehmen. Die José-Car- reras-Leukämie-Stiftung unterstützt das Projekt finanziell.
Das Programm ist modular auf- gebaut und versteht sich als „Hilfe zur Selbsthilfe“. Ähnlich wie bei einem Ratgeberbuch bietet es Be- troffenen die Möglichkeit, sich die entsprechenden Kursinhalte selbst- ständig anzueignen. Es werden psy- chologische Strategien vermittelt, die es den Patienten ermöglichen sol- len, krankheitsbedingte Belastungs- situationen effektiver zu bewältigen und die aktuelle Lebenssituation zu verbessern. Das Hilfsangebot wur- de am Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneuro- biologie entwickelt. KBr SELBSTHILFE