A 2114 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 107|
Heft 43|
29. Oktober 2010 Das PC-Abenteuerspiel „Winter-fest“ soll Menschen mit mangelnder Lese-, Schreib- und Rechenkompe- tenz Mut machen, ihre Fähigkeiten
in Verbindung mit All- tags- und Berufssituatio- nen zu trainieren und zu verbessern. Es wurde für erwachsene Lernende in der Grundbildung entwi-
ckelt und eignet sich so- wohl für die Kursarbeit
als auch für das indivi- duelle Lernen. Die Rah- menhandlung: Nach ei- nem Sturz erwacht der
unsichere arbeitslose Alex in einer fremden mittelal- terlichen Welt aus seiner Ohnmacht.
Der Torwächter will ihn nicht in die schützende Stadt lassen. Durch den Kontakt mit einer Ratte erkennt Alex, dass er mit seinen Fähigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen hier ein gefragter Mann ist. Er nimmt all seinen Mut zusammen und macht sich auf, einen Weg zu- PC-LERNSPIEL „WINTERFEST“
Spannendes Training für Analphabeten
rück in seine Welt zu finden. Das Computerlernspiel richtet sich an
„funktionale An alpha beten“, die trotz Schulpflicht kaum Lesen und Schreiben können und dies im All- tag zu kaschieren versuchen – in Deutschland sind davon circa vier Millionen Menschen betroffen. Es ist aber auch für Freunde von Vi- deo-Abenteuerspielen interessant.
Das mit dem „Lara-Games“- Award 2010 ausgezeichnete Lern- spiel entstand im Forschungspro- jekt „Alphabit“, an dem sich unter anderem der Deutsche Volkshoch- schul-Verband, das Deutsche Insti- tut für Erwachsenenbildung und das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung beteiligt haben.
Ein kostenfreier Download des Spiels ist unter www.lernspiel-win terfest.de möglich. Ergänzend zum Spiel ist eine ebenfalls kostenfreie Mappe mit didaktischen Materia- lien erhältlich, die vielfältige Lehr- und Lernmöglichkeiten für Grund- bildungskurse vorstellt. KBr Das Bundesfamilienministerium hat
unter der Internetadresse www.weg weiser-demenz.de ein Internetpor- tal für Demenzkranke und ihre An- gehörigen gestartet, um diese um- fassend über die Krankheit und mögliche Hilfen zu informieren. In Deutschland sind derzeit circa 1,3 Millionen Menschen an Alzheimer oder an einer anderen Form von Demenz erkrankt. Bis zum Jahr 2050 könnte sich die Zahl der De- menzkranken auf 2,6 Millionen er- höhen.
Das Portal stellt Betroffenen un- ter anderem Informationen zu The- rapie-, Pflege- und Hilfsangeboten sowie zu gesetzlichen Leistungen bereit. Darüber hinaus stehen Rat- geberforen für den gegenseitigen Austausch und Videomaterial mit Beispielen für den Umgang mit der Krankheit zur Verfügung. In der Datenbank „Hilfe in meiner Nähe“
finden Betroffene Adressen, Öff- nungszeiten und Ansprechpartner
vor Ort. EB
INTERNETPORTAL
Wegweiser Demenz
Circa 700 000 Menschen werden pro Jahr dem Statistischen Bun- desamt zufolge in Deutschland wegen Herzerkrankungen stationär behandelt – nicht nur eine körper- liche, sondern auch eine seelische Belastung. Nach Daten der KKH- Allianz entwickelt jeder vierte Mann im Verlauf seiner Herz- BERATUNG
Frauenherz-Telefon: Hilfe bei Depression
krankheit eine Depression, bei den Frauen sogar fast jede Zweite. Die- ser Trend bestätigte sich in einer aktuellen Befragung unter den weiblichen herzkranken Versicher- ten. „Zwei Drittel der befragten Frauen sind demnach oft müde und ohne Antrieb, jede Fünfte gab so- gar an, sich hoffnungslos zu füh-
len“, erläutert Dr. med. Elisabeth Siegmund-Schultze, KKH-Allianz.
Ganz oben auf der Wunschliste der Patientinnen standen Informatio- nen zum Umgang mit ihrer Erkran- kung. Zudem äußerten viele Frau- en den Wunsch nach Gesprächen mit Menschen, die in einer ver- gleichbaren Situation sind wie sie selbst.
Aus diesem Grund hat die KKH- Allianz zusammen mit der Abtei- lung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universi- tätsmedizin Göttingen das Projekt
„Frauenherz-Telefon – herzkranke Frauen ehrenamtlich im Einsatz ge- gen Depression“ für ihre Versicher- ten gestartet. Betroffene Frauen, eh- renamtliche „Begleiterinnen“, sind telefonisch erreichbar, hören sich die Probleme der Anruferinnen an und geben Hilfestellungen, auch auf Grundlage eigener Erfahrungen (www.kkh-allianz.de). EB Herzkranke Frau-
en suchen nicht nur den ärztli- chen Rat, sondern wünschen sich Ge- spräche mit Frauen in einer vergleich- baren Situation.
Foto: Keystone