• Keine Ergebnisse gefunden

Beratung

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Beratung"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

54 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Januar 2015 | www.pta-aktuell.de

D

ie ausführliche Infor- mation des Kunden bei Abgabe des Rezepturarz- neimittels trägt wesent- lich dazu bei, dass das Arzneimittel entsprechend der Verordnung ange- wendet wird und damit ein Therapie- erfolg möglich ist. Sie sichert zudem, dass die Qualität des hergestellten Arzneimittels bis zum Ende der Auf- brauchfrist erhalten bleiben kann.

In der Regel wird einem Rezeptur- arzneimittel keine Packungsbeilage beigegeben. Umso wichtiger ist des- halb die mündliche Aufklärung des Kunden, unter anderem zur kor- rekten Anwendung, zum Auftreten möglicher Nebenwirkungen oder Gefahren, zur richtigen Lagerung und sachgerechten Entsorgung des Arzneimittels durchzuführen. Der Umfang dieser Informationen kann

je nach Verordnung und sonstigen Erfordernissen sehr groß sein. Der Kunde kann sich in der Regel nicht alle Informationen aus dem Bera- tungsgespräch merken. Deshalb sollte erwogen werden, wesentliche Punkte zusätzlich schriftlich mitzugeben.

Besonders wichtig ist diese com- pliancefördernde Maßnahme, wenn das Arzneimittel nicht vom Anwen- der selbst abgeholt wird und deshalb Informationen über Dritte übermit- telt werden müssen, zum Beispiel in Situationen der häuslichen oder ambulanten Pflege. Insbesondere bei häufig verordneten Zubereitungen lässt sich diese Übersicht in der Apo- theke gut vorbereiten.

Vorbereitung Damit die Beratung bei der Abgabe effizient und korrekt erfolgt, sollte das Begleitdokument im Zuge der Kennzeichnung erstellt beziehungsweise eine vorhandene Vorlage angepasst werden. Mit Hilfe dieser Vorbereitung kann im Gespräch mit dem Kunden auf die wesentlichen Punkte eingegangen werden.

Verschiedene wichtige Informatio- nen zum Rezepturarzneimittel sind Bestandteil der nach §14 Apothe- kenbetriebsordnung geforderten Kennzeichnung. Dazu gehört unter anderem die Gebrauchsanweisung.

„Hinweise auf besondere Vor- sichtsmaßnahmen, für die Aufbe- wahrung oder die Beseitigung von nicht verwendeten Arzneimitteln oder sonstige besondere Vorsichts- maßnahmen, um Gefahren für die Umwelt zu vermeiden“ dürfen auf einem Begleitdokument gemacht werden. Dieses Begleitdokument kann um weitere Informationen er- gänzt werden, die für die Informa- tion des Kunden als notwendig er- achtet werden. Beispielsweise sind

Die umfassende Beratung ist eine grundlegende

Voraussetzung dafür, dass die Qualität des Arzneimittels über den gesamten Anwendungszeitraum erhalten bleibt.

© Marco2811 / fotolia.com

PRAXIS GALENIK

Beratung

(2)

Hinweise zur Anwendung bei einer erklärungsbedürftigen Verpackung wie Augentropfen, die in Einmal- spritzen abgefüllt worden sind, sinn- voll. Des Weiteren können Hinweise zum Schutz der Kleidung vor schwer entfernbaren Verunreinigungen be- ziehungsweise zur Entfernung von Flecken hilfreich sein.

Bei der Gestaltung von Begleitdoku- menten sollten folgende Hinweise beachtet werden: präzise und einfach instruieren, allgemein verständliche Ausdrücke nutzen und möglichst auf den Patienten zugeschnittene In- formationen präsentieren – nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel!

Hinweise zur korrekten Anwen- dung Die Anwendung von Packmit- teln wie Dreh-Dosier-Kruken sowie Dosierhilfen wie Pipetten oder Trop- fern ist vor allem für Erstanwender nicht trivial – es kann deshalb sinn- voll sein, eine Kurzanleitung mit bildlichen Darstellungen zur Hand- habung vorzubereiten. Auch das Öff- nen kindergesicherter Verschlüsse kann Probleme bereiten. Ein Schema zum Öffnungsmechanismus kann hier hilfreich sein.

Bei der Entnahme eines wasserhal- tigen Dermatikums aus einer Spen- derdose muss der Anwender darüber informiert sein, dass der Deckel nicht abgeschraubt werden darf.

Durch Berührung der Zubereitung mit den Fingern oder durch Tröpf- chen aus der Luft besteht ein hohes Risiko für eine mikrobielle Verun- reinigung. Die auf dem Etikett fest- gelegte Aufbrauchfrist gilt unter der Voraussetzung, dass die Entnahme über die Tülle des Deckels erfolgt.

Die Art und Weise der Applikation kann auf einem separaten Dokument ausführlicher beschrieben werden, als das auf dem in der Größe limi- tierten Etikett möglich ist.

Es kann auch darauf hingewiesen werden, dass sich lipophile zinkoxid- haltige Zubereitungen nicht mit Was- ser von der Haut abwaschen lassen.

Die Entfernung von Rückständen ist mit flüssigen Lipiden oder mit fetten Ölen, zum Beispiel Olivenöl, mög-

lich. Zusätzliche Hinweise sind auch bei der Anwendung einer höher kon- zentrierten Salicylsäurezubereitung, wie beispielsweise einer antimyko- tisch wirksamen Nagelweichsalbe, sinnvoll. Ein Hinweis zum Schutz der umgebenden Haut mit Vaselin ist eine wichtige Ergänzung.

Auch Therapieschemata mit Dosier- intervallen wie bei der intermittieren- den Behandlung der Neurodermitis mit Glukokortikoid- und Pflegesalbe oder der Minutentherapie bei Pso- riasis mit dithranolhaltigen Rezep- turen lassen sich auf dem Etikett meist nicht detailliert beschreiben.

Ausführliche Informationen müs- sen dann auf einem gesonderten Hinweisblatt mitgegeben werden.

Die Erläuterungen entsprechender NRF-Vorschriften, zum Beispiel Di- thranol-Macrogolsalbe 0,25% bis 3%

(NRF 11.53.), können dem Rezeptar als Quelle dienen.

Wiederholende Hinweise zum Ge- brauch des angefertigten Arznei- mittels, zum Beispiel „Vor Gebrauch schütteln!“, zu einer verkürzten Aufbrauchfrist nach Anbruch oder eine patientenindividuelle Zu- sammenstellung von Dosierung, Wirkungen sowie bekannten Neben- beziehungsweise Wechselwirkungen können vorbereitend zusammenge- stellt und während der Abgabe des angefertigten Rezepturarzneimittels erläutert werden.

Hinweise zur Lagerung Die La- gertemperatur des Rezepturarznei- mittels kann eine entscheidende Bedeutung für die Qualität der Zubereitung haben. Generell soll- ten Arzneimittel trocken und vor Hitze sowie Sonnenlicht geschützt

aufbewahrt werden. Die Lagerung im Badezimmer sowie im PKW ist deshalb nicht geeignet. Auch die Aufbewahrung im Kühlschrank ist generell nicht empfehlenswert. Nur für ausgewählte Wirkstoffzuberei- tungen ist eine Lagerung zwischen zwei und acht Grad Celsius sinnvoll.

Hinweise zur räumlichen Trennung von Lebensmitteln sollten dann nicht fehlen, um Verwechslungen zu vermeiden. Die Aufbewahrung muss generell so erfolgen, dass das Arzneimittel nicht in Kinderhände gelangen kann.

Hinweise zur Entsorgung Die Reste vieler Rezepturarzneimittel können und dürfen vom Anwender im Hausmüll entsorgt werden. Ein Hinweis im Beiblatt darauf, dass die Reste im Müll nicht mehr entnehm- bar sein sollen, zum Beispiel durch Aufnahme in Zellstoff, Taschentü-

chern etc., kann dafür sorgen, dass spielende Kinder nicht aus Neugier dazu verleitet werden, zum Beispiel an einer Schraubdeckelkruke zu drehen, Kapseln zu probieren oder einen Rest der entsorgten Mixtur zu trinken.

Eine Entsorgung von Arzneimit- telresten mit dem Abwasser sollte grundsätzlich vermieden werden, damit Trinkwasser sowie Gewässer wie Flüsse und Seen nicht unnötig belastet werden. Bei notwendig wer- dender Sondermüllentsorgung soll- ten dem Kunden die Kontaktdaten der kommunalen Entsorgungsstellen mitgegeben werden. ■

Dr. Ulrike Fischer / Dipl.-Med.-Paed. Katrin Schüler

»Generell sollten Arzneimittel trocken und vor Hitze sowie Sonnenlicht geschützt aufbewahrt werden.«

55

DIE PTA IN DER APOTHEKE | Januar 2015 | www.pta-aktuell.de

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Für alle Veranstaltungen, die offiziell vom Veranstalter abgesagt wurden, erhalten Sie Ihr Geld zurück, wenn das Wochenblatt die entsprechende Freigabe vom Veranstalter erhalten

observations of 100TeV gamma-rays - IC photons produced by electrons responsible for synchrotron flares - a key towards understanding of the nature of MeV/GeV

Gegenanzeigen: FeniHydrocort Creme 0,5 % darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfi ndlichkeit gegen den Wirkstoff Hydrocortison oder einen der sonstigen Bestandteile,

In diese Bewertungskategorie wurden auch die Proben mit Beschichtung auf Paraffin-Basis aufgenommen, die zwar keine Klebewirkung zeigten, aber deren Prüfblätter nach

n Unbedingt sicherstellen, dass der Flügel beim Schließen nicht an den Rahmen oder einen weiteren Flügel stößt (3-flügelige Fenster).. Jede über die bestimmungsgemäße

Einreisen sind für deutsche und österreichische Staatsangehörige unter Einhaltung der geltenden COVID­Bestimmungen ohne Visum grundsätzlich möglich.. Reisedokumente müssen

Soll die Richtung, in der die Messwerte in Excel übertragen werden (z.B. von vertikal in die nächste Spalte auf horizontal in die nächste Zeile) geändert werden, kann das über

Einreisen sind für deutsche und österreichische Staatsangehörige unter Einhaltung der geltenden COVID­Bestimmungen ohne Visum grundsätzlich möglich.. Reisedokumente müssen