B E R U F
HAUSÄRZTE IN BAYERN
Gute Noten für den Service
Das Serviceangebot in Bayerns Hausarztpraxen entspricht den Wünschen und Anforderungen der Patienten. So lautet das Fazit einer Studie der Kassenärztlichen Verei- nigung Bayerns (KVB), die Ärzte und Patienten nach nichtmedizini- schen Dienstleistungen befragt hat.
„Unsere Hausärzte sind spitze in puncto Patientenorientierung und Servicequalität“, verwies KVB-Be- reichsvorstand Gabriel Schmidt auf die guten Ergebnisse.
Gleichwohl bestehe auch Optimie- rungsbedarf: Obwohl Patienten bei- spielsweise eine Erinnerung an Vor- sorgeleistungen per Anruf, Brief, SMS oder E-Mail wichtig finden, bieten weniger als die Hälfte der befragten Hausarztpraxen diesen
Service an. Vor diesem Hintergrund will die KVB die Studienergebnisse nun in einem Servicekompass bün- deln. Dieser soll Ärzte ab Anfang 2011 unterstützen, ihr Serviceange- bot individuell weiterzuentwickeln.
Der KVB-Studie zufolge legen Patienten besonders großen Wert auf Hygiene, Diskretion, Infor ma - tion, kurze Wartezeit und das Auf- treten der Praxismitarbeiter. Ob eine Praxis Online-Medien nutzt, spielt aus Sicht der Patienten hin - gegen derzeit oft noch keine große Rolle. Schmidt empfiehlt den Haus- ärzten aber dennoch, sich mit mo- derner Informationstechnologie für die Zukunft zu wappnen: „Auch wenn eine Terminvereinbarung per E-Mail noch nicht Standard ist,
kann es sich lohnen, das Leistungs- angebot zu überprüfen und ge ge - benenfalls auszubauen“, sagte der KVB-Bereichsvorstand.
Gerade jüngere Patienten hiel- ten die Online-Kommunikation für sehr wichtig. Entwicklungsmöglich- keiten sieht er auch in anderen Bereichen. So wünschen Patienten mehr Informationen über Selbstzah- lerleistungen. Erst in der Hälfte der Praxen wird diese jedoch angebo- ten. Das Gleiche gilt für Wochen- endsprechstunden: Obwohl es von den Patienten als sinnvoll bewertet wird, besteht dieses Angebot erst bei einem Fünftel der Praxen. Die Studienergebnisse zeigen aber auch, dass die Ärzte gut planen müssen, welche Serviceleistungen sie anbie- ten. Kaffee und Tee im Wartezim- mer oder auch ein Beschwerde - briefkasten würden von Patienten bei weitem nicht so stark gewünscht wie eigentlich erwartet. EB