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Archiv "HAUSÄRZTE: Patienten fragen" (25.03.1983)

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Bericht und Meinung BRIEFE AN DIE REDAKTION

ALLGEMEINARZT

Zu dem Leserbrief von Dr.

med. Helmuth Klotz, 1. Vorsit- zender des BPA Verband Deut- scher Hausärzte: „Verschiede- ne Dinge", Heft 27/1982:

Nur ein Schreckbild?

... Leider kann ich als

„Deutscher" in unserer Muttersprache keinen Un- terschied sehen in den Be- griffen „Pflicht zur Weiter- bildung" und „Weiterbil- dungspflicht". Wenn Dr.

Klotz diesen sprachlich gleichen Begriffen persön- lich einen verschiedenen Inhalt verleihen will, so wird das der Leser nur ver- stehen, wenn immer dabei- steht: „Nach Auffassung von Dr. Klotz zu verste- hen." Wenn in Trier die Durchsetzung des Allge- meinarztes auf „freiwilli- ger" Basis beschlossen wurde, so ist das das Ge- genteil von „Pflicht". Wenn Herr Klotz diese „Pflicht"

weiter fordert, steht er im Gegensatz zum Trierer Ärz- tetag und zur Mehrheit der deutschen Ärzte. Wenn Dr.

Klotz, wie er es laufend tut, den Trierer Ärztetag als Be- weis für den Willen der Mehrheit der deutschen Ärzte zu einer Weiterbil- dung von vier Jahren zum Allgemeinarzt zitiert, so verfälscht er den Beschluß des Trierer Ärztetages.

Aus der Luft ist auch die Behauptung gegriffen:

„daß uns in unserem Be- mühen um die Pflichtwei- terbildung eine ‚Frist' ge- setzt sei". Diese angebli- che „Frist" ist nur eine Er- findung der Allgemeinarzt- Eiferer, um damit die übri- gen Ärzte in Furcht zu ver- setzen vor in diesem Falle

„unvermeidbaren struktu- rellen Eingriffen des Staates".

Die Allgemeinarzt-Eiferer sollten endlich begreifen, daß sie selbst mit ihrer For- derung nach Langzeitaus- bildung den Boden für die

„strukturellen Änderun- gen" bereiten und den Sy- stemveränderern die Argu- mente liefern. Zum ersten haben sie den Anstoß für die zwei Jahre Eignungs- zeit zur Kassenzulassung gegeben. Das Familienmi- nisterium, eigentlich zu- ständig für Arztausbildung, weigert sich, diese zwei Jahre zu übernehmen aus Furcht vor den Kosten. Dr.

Ehrenberg versuchte, die zwei Jahre den KVen anzu- lasten. Durch Umlageerhe- bung sollten die Gelder be- schafft werden — ähnlich wie die Lehrlingsstellen bei der Industrie finanziert werden sollten.

Die Ärzteschaft kann nicht mit ihrem sauer verdienten Geld Arztausbildung be- treiben. Der Staat hat selbst kein Geld für „struk- turelle Veränderungen".

Daher wird er keine einfüh- ren, wenn er sie selbst be- zahlen muß. Es ist daher die ständige Drohung der Allgemeinarzt-Eiferer ge- genüber der Ärztemehrheit mit den dann kommenden

„strukturellen Veränderun- gen durch den Staat" nur ein Schreckbild, mit dem sie die übrige Ärzteschaft in ihrem Sinne beeinflus- sen wollen.

Dr. med. Konrad Welker Eichendorffstraße 12 8522 Herzogenaurach

Erneuter Rückschlag

. Das entscheidende Ele- ment des Obligatoriums besteht darin, daß eine ver- bindliche Vorschrift in das ärztliche Berufsrecht auf- genommen wird, wonach jeder Arzt, der sich in der Allgemeinpraxis niederlas- sen will, die vierjährige all- gemeinmedizinische Wei- terbildung absolviert ha- ben muß. Demgegenüber bekräftigt Kollege Klotz den Status quo, indem er jedem Arzt die freiwillige Entscheidung erhalten will,

HAUSÄRZTE

Zu dem Artikel „Der Internist — für viele Patienten auch ein

‚Hausarzt — , in Heft 3/1983:

Patienten fragen

Die Frage, „sieht der Pa- tient auch im Internisten ei- nen Hausarzt?", kann man sicher nicht durch Fragen an Ärzte beantworten, oder dadurch, daß man die Zahl der Originalscheine den Zahlen der Überweisungen gegenüberstellt. Das sollte man lieber die Patienten fragen, welche in den Städ- ten vielfach gar keine ande- re Wahl haben, als den Ge- bietsarzt als ersten aufzu- suchen, weil sie kaum noch einen Allgemeinarzt finden.

Kürzlich sprach ich eine frühere Patientin, welche vom Land in die Großstadt gezogen ist. „Da gibt es keine Ärzte mehr, sondern nur noch Medizinspeziali- sten. Mit der Grippe war ich beim Internisten, als ich Ohrenschmerzen bekam, schickte er mich zum HNO- Arzt, der viele teure Unter- suchungen machte und dann zu dem Schluß kam, es handele sich um eine Er- kältung, wegen eines Fu-

ob er als Praktiker oder (weitergebildeter) Allge- meinarzt in der Primärver- sorgung tätig werden möchte. Es muß uns je- doch darum gehen, den dualen Berufszugang zur Allgemeinpraxis (entweder als Praktiker oder als wei- tergebildeter Allgemein- arzt) zu überwinden und den jetzigen Zustand, der uns ein Niederlassungsver- hältnis von 4:1 zuungun- sten des Allgemeinarztes beschert hat, zu beseitigen.

Auch in seinem Referat vor dem Deutschen Ärztetag in Münster hat Dr. Klotz deut- lich Abstand von der obli- gatorischen Weiterbildung genommen. (Heft 22/1982, Seite 60, 3. Spalte, Zeilen

runkels wurde ich zum Chirurgen überwiesen, und als ich eine neue Salbe für mein altes endogenes Ek- zem haben wollte, schickte man mich zum Hautarzt.

Wo finde ich in der Stadt einen Arzt, der alles behan- deln darf? Ich brauche ei- nen Arzt und keinen Medi- zinspezialisten." Aus öko- nomischen und medizini- schen Gründen brauchen die Patienten Hausärzte, welche in der Primärver- sorgung auf allen Gebieten tätig sind und sich nicht auf ein Fachgebiet be- schränken müssen. Sicher sind viele der hausärztlich tätigen Internisten dazu in der Lage; dann sollten sie aber ihren Gebietsarzttitel ablegen und sich als prakti- sche Ärzte niederlassen.

Den jungen am Kranken- haus in der Weiterbildung zum Internisten befindli- chen Kollegen kann man nur raten, ein Jahr operati- ve und allgemeinmedizini- sche Weiterbildung anzu- hängen und sich dann als Allgemeinärzte niederzu- lassen.

San.-Rat Dr. med.

Hans-Hugo Wrede Hauptstraße 11 6571 Simmertal

17-22). Damit ist ein still- schweigender Konsens in- nerhalb der allgemeinme- dizinisch relevanten Kräfte, in dessen Zentrum die Un- terstützung der Häußler- schen Forderung nach dem Obligatorium stand, aufgegeben. Das Berufs- bild des weitergebildeten Allgemeinarztes hat durch diesen Kurswechsel einen erneuten Rückschlag zu verkraften.

Dr. med. H. Warnecke Arzt für Allgemeinmedizin Stellvertretender

Vorsitzender des Fachverbandes Deutscher Allgemeinärzte e. V. (FDA)

Scharnhorststraße 31 3062 Bückeburg

etusgabe A DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 12 vom 25. März 1983 11

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