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Archiv "Aszites-Diagnose im Zwielicht" (10.12.1982)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

gen einer optimalen, dem neuesten Stand der Erkenntnis entsprechen- den Versorgung zuzuführen. Die Methoden der körperlichen Untersu- chung und anamnestischen Evalua- tion der Patienten decken sich in den beiden Arbeitsbereichen „prak- tischer Arzt" und „Spezialambu- lanz". In letzterer ist möglicherweise ein schnellerer und direkterer Zu- gang zu den auxiliären Fachdiszipli- nen möglich (Darstellung 11). Wich- tig ist in diesem Bereich auch die statistische und wissenschaftliche Auswertung der Befunde, was die Basis für Weiterentwicklungen und Verbesserungen darstellt (Beispiel:

Leukämie).

Die Vor- und Nachteile der Versor- gung von Problemkindern in der Praxis des niedergelassenen Arztes einerseits und in der Spezialambu- lanz andererseits sind in Darstellung 12 zusammengestellt.

Das Primat des niedergelassenen Arztes liegt unbestritten in dem di- rekten Zugang zu dem Patienten und seiner Familie.

Der Hausarzt wird in akuten Pro- blemsituationen immer der erste di- rekte Ansprechpartner sein. Seine Schwierigkeiten liegen in der kom- petenten Weiterbildung. Bei der heutigen Fülle des medizinischen Wissens kann sie sicherlich nur auf einigen Gebieten erreicht und lang- fristig aufrechterhalten werden. An die Primärversorgung des chronisch kranken Kindes durch den niederge- lassenen Arzt schließt sich sinnvol- lerweise die krankheitsspezifische Sekundärbetreuung in der Spezial- ambulanz an. Hier ist das Methoden- und Personalreservoir vorhanden, das die fortlaufende Weiterentwick- lung und individuelle Abstufung ei- nes Therapieprogrammes gewähr- leisten kann und muß.

In Darstellung 13 wird versucht, chronische Krankheiten bei Kindern in solche Probleme zu unterteilen, die auf lange Zeit beim niedergelas- senen Arzt und/oder in der Spezial- ambulanz versorgt werden sollten.

Diese Einteilung ist als Entwurf oder Denkanstoß zu verstehen und muß

Chronisch kranke Kinder

sicherlich an verschiedenen Orten — je nach vorgegebenen Strukturen der medizinischen Versorgung — va- riiert, ergänzt und verändert werden.

Der Betrieb einer Spezialambulanz erfordert vom Träger der Institution nicht unerhebliche Mittel zu rAusstat- tung mit Personal und Geräten. Aus derZusammenstellung in Darstellung 14 geht hervor, daß derartige Einrich- tungen nicht in allen Krankenhäu- sern, sondern—gutgeplant—im Lande verteilt nu ran größeren Kliniken ratio- nell betrieben werden können.

Der praktische Arzt ist und bleibt daher die erste und vorderste An- laufstation für die Betreuung chro- nisch kranker Kinder. Er sollte je- doch die Möglichkeit haben und auch nutzen, mit Teams von Fach- leuten in der Spezialambulanz eng- stens zusammenzuarbeiten.

Zusammenfassung

Das Kind mit einer chronischen Er- krankung bietet ein Problem, das an den betreuenden praktischen Arzt sowie die Fachklinik oder -ambulanz höchste Anforderungen diagnosti- scher, therapeutischer und sozial- medizinischer Art stellt. Mittels klar konzipierter, langfristig bestehender Organisationsmodelle läßt sich ih- nen gerecht werden. Ihnen allen liegt sowohl eine enge, überdiszipli- näre Zusammenarbeit als auch eine reibungslose Kooperation zwischen Praxis und Spezialambulanz zu- grunde. Im Vordergrund steht die optimale Versorgung des chroni- schen Patienten. Sie kann nur durch engagiertes, flexibles und kompro- mißbereites ärztliches Handeln er- reicht werden.

(Nach einem Referat, gehalten auf dem XXVI. Internationalen Fortbil- dungskongreß der Bundesärztekam- mer, Badgastein, 9.-21. März 1981)

Anschrift des Verfassers:

Professor Dr. W. Teller Zentrum für Kinderheilkunde der Universität Ulm

Universitätskinderklinik Prittwitzstraße 43 D-7900 Ulm (Donau)

FÜR SIE GELESEN

Aszites-Diagnose im Zwielicht

In einer Studie wurden 21 Patien- ten mit fraglichem Aszites von drei unabhängigen Ärzten untersucht, die nach den klassischen Aszites- zeichen: ausladende Flanken, Flankendämpfung, Verlagerung der Dämpfung, Undulation und

„Pfützenzeichen" zu suchen hat- ten. Dabei war lediglich eine Aus- sage „positiv" oder „negativ"

möglich, der endgültige Nachweis von Aszites wurde sonographisch geführt.

Zusätzlich wurde von einem vier- ten Arzt eine Aszitespunktion bei all den Patienten durchgeführt, bei denen sonographisch Aszites nachweisbar war.

Bei 6 der 21 Patienten ließ sich sonographisch Aszites nachwei- sen. Flankendämpfung und Vertei- lung der Tympanie erwiesen sich als empfindliche Zeichen bei Aszi- tes und waren in 94 Prozent posi- tiv; diese wurden jedoch auch bei 71 Prozent der Patienten ohne As- zites gefunden. Die Spezifität der Undulation lag bei 82 Prozent, die Sensitivität jedoch bei nur 50 Pro- zent. Insgesamt stimmten die drei untersuchenden Ärzte nur in 56 Prozent ihrer Ergebnisse überein.

Läßt sich eine Flankendämpfung nicht nachweisen, liegt die Wahr- scheinlichkeit bei 90 Prozent, daß der Patient keinen Aszites hat.

Aufgrund ihrer Studie kommen die Autoren zu dem Schluß, daß bei allen Patienten mit fraglich positi- vem physikalischen Untersu- chungsbefund eine sonographi- sche Untersuchung durchgeführt werden sollte, bevor eine diagno- stische oder therapeutische Para- zentese vorgenommen wird. W

Cattau, E. L. Jr.; Benjamin, S. B.; Knuff, T. E.:

The accuracy of the physical examination in the diagnosis of suspected ascites, JAMA 247 (1982) 1164-1166, Gastroenterology Branch, Internal Medicine Service, National Naval Medical Center, and the Digestive Diseases Division, Department of Medicine, Uniformed Services University of the Health Sciences, Bethesda, Md., U.S.A.

Ausgabe B DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 49 vom 10. Dezember 1982 49

Referenzen

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