• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Psychotherapie: Bedarf an Therapieplätzen wird unterschätzt" (25.02.2011)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Psychotherapie: Bedarf an Therapieplätzen wird unterschätzt" (25.02.2011)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 108

|

Heft 8

|

25. Februar 2011 A 361 Die Wartezeit von psychisch kran-

ken Menschen auf einen Therapie- platz sollte in der Regel drei Wo- chen nicht überschreiten. Das for- dert die Bundespsychotherapeuten- kammer (BPtK) in ihrer Stellung- nahme zu den Eckpunkten des GKV-Versorgungsgesetzes. Zurzeit seien die Wartezeiten meist „inak- zeptabel lang“, kritisiert BPtK-Prä- sident Prof Dr. Rainer Richter.

Selbst in noch relativ gut versorgten Großstädten erhielten Patienten erst nach Wochen einen Gesprächster- min. Kleine und mittlere Städte, vor allem aber das Land gelten als „psy- chotherapeutische Notstandsgebie- te“. Auf dem Land gelten nach den Vorgaben der Bedarfsplanung vier Psychotherapeuten je 100 000 Ein- wohner als ausreichend – ein Zehn- PSYCHOTHERAPIE

Bedarf an Therapieplätzen wird unterschätzt

tel dessen, was in einer Großstadt für notwendig erachtet wird.

„Die aktuelle Bedarfsplanung unterschätzt den Bedarf an Thera- pieplätzen erheblich“, betont Rich- ter. In Deutschland werden nach Angaben der Kammer jährlich etwa fünf Millionen Menschen schwer psychisch krank und behandlungs- bedürftig. Demgegenüber stehen circa 1,5 Millionen Behandlungs- plätze ambulant und stationär.

Eine Region gelte als ausrei- chend versorgt, wenn es in ihr so viele psychotherapeutische Praxen gebe wie am 31. August 1999, als das Psychotherapeutengesetz in Kraft trat. Die BPtK warnt davor, diese Zahlen als Basis für eine künftige sektorübergreifende Planung fest-

zuschreiben. PB

34 Prozent der Ärzte in Deutsch- land sind unzufrieden mit ihrer be- ruflichen Situation. Bei den Nieder- gelassenen liegt die Zahl mit 44 Prozent noch darüber. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von TNS-

Infratest. Befragt wurden 300 Ärz- te. Nach Angaben der Commerz- bank, in deren Auftrag die Daten er- hoben wurden, handelt es sich um eine repräsentative Stichprobe.

Die niedergelassenen Ärzte be- lastet besonders der bürokratische Verwaltungsaufwand (54 Prozent), während die Angestellten vor allem UMFRAGE

Jeder dritte Arzt ist unzufrieden

die hohe Arbeitsbelastung als Grund für ihre Unzufriedenheit angeben (64 Prozent). 26 Prozent der Ärzte kündigten bei der Befragung an, sich im Jahr 2011 beruflich verän- dern zu wollen. Die Gründung einer eigenen Praxis steht bei 37 Prozent der veränderungsbereiten Medizi- ner an erster Stelle. Bedeutsam ist, dass etwa ein Drittel (32 Prozent) der wechselwilligen Ärzte im Aus- land arbeiten. Nur fünf Prozent der Befragten können sich vorstellen, auf dem Land zu arbeiten.

Das decke sich mit den Ergebnis- sen einer Befragung von Medizin- studierenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und der Universität Trier aus dem Jahr 2010, sagte KBV-Vorstand Dr. med.

Carl-Heinz Müller. Beide Umfra- gen zeigten, dass dringend etwas ge- schehen müsse. Dazu gehöre Büro- kratieabbau, die Befreiung von Re- gressrisiken, eine angemessene Ver- gütung sowie eine Infrastruktur, die für Ärzte und ihre Familien attrak- tiv sei. „Sonst ist der Landarzt bald wirklich nur noch im Fernsehen zu sehen“, sagte Müller. hil Die hohe Be-

lastung ver - ursacht Frust.

Foto: Photothek

RANDNOTIZ

Birgit Hibbeler

„Ja, geht es denn nur noch ums Geld?“ – diese Frage haben sich viele Sportfreunde gestellt, als das Emirat Katar den Zuschlag für die Fußballweltmeisterschaft 2022 er- hielt. Spätestens als dann bekannt wurde, dass der Wüstenstaat auch die Handball-WM 2015 ausrichtet, fragte kaum noch jemand nach.

Katar hat sicher keine bedeutsa- men Fuß- und Handballteams. Aber drei Dinge gibt es im Überfluss: Öl,

Gas und Geld. Nach Luxemburg und Norwegen hat das Emirat am Golf mit 74 423 US-Dollar das drittgrößte Pro-Kopf-Einkommen der Welt. Das kann man unmöglich alles im eige- nen Land investieren – zumal das auch noch so klein ist. Daher gehen die Scheichs gern auf „Einkaufs- tour“. Geraten Firmen in Not, steht Katar parat. Mittlerweile hält das Land Anteile an Volkswagen und dem Baukonzern Hochtief.

Nun hat das Emirat auch das deutsche Hochschulwesen für sich entdeckt und prüft eine Beteiligung an der Lübecker Universität – um dort zusätzlich bis zu 1 500 Medizin- studenten aus arabischen Ländern ausbilden zu lassen. Ein erstes Ge- spräch habe bereits 2010 stattge- funden, berichteten die „Lübecker Nachrichten“. „Die Araber haben von uns alle Zahlen bekommen, die wichtig sind, wenn man bei einer Uni einsteigen will“, sagte Unipräsident Prof. Dr. med. Peter Dominiak der Zeitung. Doch seitdem hat man von den Scheichs nichts mehr gehört.

Also doch kein Interesse?

Sogar Exministerpräsident Björn Engholm (SPD) meldete sich darauf- hin zu Wort: Man solle in Katar nachhaken. Tatsächlich käme ein In- vestor nicht ungelegen. Die Medizi- nische Fakultät Lübeck wäre kürzlich fast einem Sparpaket der Kieler Lan- desregierung zum Opfer gefallen.

Die Scheichs kommen

A K T U E L L

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Allerdings wird diese Theorie zunehmend in Frage gestellt, da sich eine Glome- rulosklerose auch bei unver- ändertem renalen Fluß ent- wickeln kann und auch eine deutliche

Ein Rückgriff auf die zwei- te Reihe, also Werte des M-DAX, ist auch nicht gerade die beste Idee, zu viele Titel dieses Index haben bereits ansehnlich Speck angesetzt, wie etwa

Durch die Auseinan- dersetzung mit städ- tischen Abläufen drängte sich die As- soziation auf, die Menschen in diesem nSpannungsfeld Stadt" mit einem flie- ßenden Strom, letzt-

Wer keine ABB-Aktien hat, mag jetzt vielleicht den- ken, dass ihn das alles nichts anginge.. Kann sein, muss

Denn der Psychothera- pie käme eine besondere Bedeutung im Gesundheitswesen zu: Mehr als 32 Pro- zent aller Erwachsenen im Alter zwi- schen 18 und 64 Jahren und mehr als 17

Wenn der Börsenmonat Januar, wie ge- schehen, einfach nicht in der gewünschten Richtung – soll heißen, nach oben – läuft, dann ist schon nach vier Wo-.. chen der Frust

Weiß er doch sicher, dass seine jüngeren Patienten so gut wie nie in den Genuss ihrer Pflegeversi- cherung kommen, und das nicht nur, weil die Pflegever- sicherung trotz Nachbesse-

Anders freilich ist es mit einem bestimmten neuen Geschäftszweig, der meines Erachtens von der Börse noch nicht so richtig verstanden wird.. Das Esse-