A 2106 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 108|
Heft 40|
7. Oktober 2011KLINIKÜBERGREIFENDES INTRANET
Gut aufgefangen im internen Netz
Die Helios-Gruppe nutzt ein internes Portal für die klinikübergreifende
Zusammenarbeit. „myHELIOS“ fördert den Wissensaustausch, stärkt das Wir-Gefühl im Konzern und dient zur Online-Weiterbildung der Mitarbeiter.
W
issensverteilung und Zu- sammenarbeit werden zu- nehmend auch im Gesundheitswe- sen zu strategischen Faktoren. So rückt der private Klinikkonzern He- lios die internen Informations- und Kollaborationsprozesse in seinen Fokus und bündelt seine Maßnah- men, um diese Abläufe zu optimie- ren. Es ist im Konzern zur „Chefsa- che“ geworden, ein effektives Net- working zu etablieren, das die 64 Kliniken miteinander verbindet. So soll erreicht werden, dass insbeson- dere die Ärzte sich klinikübergrei- fend vernetzen, Wissen teilen und voneinander lernen.Um die Zusammenarbeit und die Mitarbeiterbindung auch über eine technische Plattform zu verankern, hat der Konzern Ende 2008 das In - tranet relaunched und im Frühjahr 2009 unter der Bezeichnung „my - HELIOS“ live geschaltet. Techni- scher Lösungsanbieter war T-Sys- tems. „Mit myHELIOS bilden wir Funktionen ab, die die Mitarbeiter aus dem Internet kennen. Das Web 2.0 oder auch ‚Mitmach-Web‘ ist für uns in puncto Kommunikation ein wichtiger Bereich, an dem wir weiter arbeiten möchten. Mitmachen heißt dabei nicht nur, sich selbst zu infor- mieren, sondern sein Wissen auch weiterzugeben. Und dies auf tech- nisch einfache, intuitive Weise“, er- klärt Heiko Götz, Manager Neue Me- dien bei der Helios Kliniken GmbH.
Kollaboration fördern
Mittlerweile hat sich das Medium für den internen Austausch und als Arbeitsunterstützung für eine wach- sende Anzahl Mitarbeiter etabliert.
Durch das Portal sollen die Schran- ken der Kollaboration zwischen Spezialisten unterschiedlicher Fach- richtungen und Kliniken überwun- den und eine rege Vernetzung in
Gang gebracht werden. Zu den am meisten genutzten Optionen zählen sämtliche Funktionen rund um die interne Kontaktaufnahme, gesteuert über die „Grünen Seiten“ – eine He- lios-interne Social Community, die mit dem Internetnetzwerk „Xing“
vergleichbar ist. Hier hat der Arzt die Möglichkeit, ein eigenes Profil mit Foto, Kontaktdaten und Infor- mationen zu seiner Person und Po- sition sowie mit privaten Angaben anzulegen. So wird er für Kollegen über die ganze Klinikgruppe hin- weg sicht- und kontaktierbar. Per- sonen, die sich anderweitig nicht kennenlernen würden, erhalten die Chance, einander zumindest virtu- ell oder per Telefon zu begegnen.
Zu verschiedenen Themen gibt es Foren, die zum klinik- und fach- gebietsübergreifenden Austausch ein- laden. Durch die Vernetzung von Ärzten und Mitarbeitern aller Be- rufsgruppen entstehen gemeinsame Projekte, Ziele und Standards, die konzernweit gelten. Ein digitaler Campus unterstützt auf vielfache Weise die Aus- und Weiterbildung per Intranet. So werden zum Bei- spiel Seminare, auch von externen Kooperationspartnern, online durch- geführt und Veranstaltungen, die off - line stattfinden, angekündigt. Der digitale Service der Helios-Zentral- bibliothek innerhalb des Intranets mit dem direkten Zugriff auf einen umfassenden Pool an Fachzeit- schriften, E-Books, medizinischen Lehrfilmen und Vorträgen wird be- sonders von Ärzten geschätzt und intensiv genutzt. Darüber hinaus schafft das Portal Synergien zwi- schen Offline- und Online-Welt.
Ärzte partizipieren beispielsweise an den Ergebnissen einer Arbeits- gruppe, indem sie die Informationen dazu online nachlesen und downloa- den, Podcast-Mitschnitte ansehen
oder in Foren diskutieren – selbst wenn sie nicht teilgenommen haben.
Inzwischen ist im Rahmen des Portals auch ein Kleinanzeigen- markt entstanden, der unter der Rubrik „Biete und Suche“ auch in privater Hinsicht zum belieb- ten „Marktplatz“ geworden ist.
Schließlich können sich Ärzte, Pflegekräfte und Servicemitarbeiter auch vom heimischen PC aus mit ihren Zugriffsdaten in das Portal einloggen und sämtliche Inhalte und Funktionen nutzen.
Das Tor zu Helios
Mit Blick auf neue Mitarbeiter soll das Intranet als ein Tor zum Kon- zern dienen. „Einem Arzt, der eine Position bei uns antritt, demonstrie- ren wir mit myHELIOS, dass er sich bei uns gut vernetzen kann.
Zudem kann er sich sämtliches Wissen heranziehen, das über Jahre im Unternehmen gewachsen ist. Er kann sich online auf schnellem Weg einen fundierten Eindruck von He- lios verschaffen“, erklärt Anna-Ma- ria Zeschmann-Hecht, Leiterin des Zentralen Dienstes Talentmanage- ment beim Konzern. Gut informier- te Ärzte seien zudem zufriedene, leistungsfähige Mitarbeiter.
Nicht zuletzt verweist das Intra- net auf künftige Formen der Zu- sammenarbeit, bei denen es unter anderem um das gemeinsame Parti- zipieren an Wissen und um die Kol- laboration in Echtzeit, auch über Unternehmensgrenzen hinweg, ge- hen wird: Wissen zu finden, auszu- tauschen und zusammenzuführen wird für Unternehmen zum Wettbe- werbsfaktor. Neben einem effizien- ten Knowledge-Management sind hierfür vor allem innovative Tools wie Unified Communications oder Web2.0-Anwendungen wichtig.
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Danielle Schoof