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Archiv "Symptomkontrolle bei Erkältungen: Ibuprofen und Inhalationen ohne klinischen Vorteil" (06.12.2013)

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A 2374 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 49

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6. Dezember 2013

STUDIEN IM FOKUS

Erkältungen lassen sich nicht kau- sal therapieren. Zur Symptomkon- trolle werden Schmerzmittel und Antipyretika angewandt. Britische Forscher haben gängige Erkäl- tungstherapien in einer randomi- sierten Studie mit 889 Patienten evaluiert, die wegen akuter respira- torischer Infekte beim Hausarzt be- handelt wurden (Alter ≥ 3 Jahre).

Die Teilnehmer wurden in zwölf Gruppen randomisiert, die entwe- der Ibuprofen, Paracetamol oder ei- ne alternierende Kombination in unterschiedlichen Dosierungssche- mata einnahmen (kontinuierlich versus Bedarf). Zusätzlich unter- sucht wurde der klinische Nutzen von mindestens drei 15-minütigen Dampfinhalationen pro Tag. Die Patienten dokumentierten den Er- krankungsverlauf (primärer End-

punkt: Schwere der Symptome auf einer Skala von 0–7 an den Tagen 2–4). Sekundäre Endpunkte waren der Verlauf der Körpertemperatur, Antibiotikagebrauch und die Zahl der Wiedervorstellungen beim Arzt.

In der Reduktion der Symptom- schwere gab es in den meisten Sub- gruppen für Ibuprofen keinen Vor- teil gegenüber Paracetamol (adjus- tierte Differenz 0,04; 95-%-Konfi- denzintervall [KI]– 0,11 bis + 0,19).

Ausnahme waren Patienten mit In- fektionen des unteren Respirations- traktes (adjustierte Differenz 0,40;

95-%-KI – 0,04 bis + 0,26). Bei Pa- tienten unter 16 Jahren gab es eben- falls Vorteile für Ibuprofen (adjus- tierte Differenz –0,47; KI-95-%:

–0,76 bis –0,18).

Patienten unter Ibuprofen oder alternierender Kombinationsthera-

pie kamen häufiger wieder zum Arzt wegen persistierender oder neuer Symptome als Patienten unter Paracetamol allein (20 % und 17 % versus 12 %). Ibuprofen könnte in- flammatorische Prozesse abschwä- chen und so den Erkrankungsver- lauf verlängern, vermuten die Auto- ren, es besserte aber kurzzeitig Symptome. Für die Dampfinhalati- on fand sich kein klinischer Nutzen.

2 % der Patienten verbrannten sich leicht bei der Anwendung, ohne Be- handlungsbedarf.

Fazit: Ibuprofen, allein oder kombi- niert mit Paracetamol, hat bei Er- kältungen keinen Vorteil gegenüber Paracetamol allein. Für Dampfin - halationen lässt sich kein klinischer Nutzen belegen. Dr. med. Arne Hillienhof

Little P, Moore M, Kelly J, et al.: Ibuprofen, paracetamol, and steam for patients with respiratory tract infections in primary care:

pragmatic randomised factorial trial. BMJ 2013; 347: f6041 doi: 10.1136/bmj.f6041 SYMPTOMKONTROLLE BEI ERKÄLTUNGEN

Ibuprofen und Inhalationen ohne klinischen Vorteil

Für die Zweitlinientherapie des fortgeschrittenen Magenkarzinoms gibt es bislang kein für diese Indi- kation zugelassenes Medikament.

Das Behandlungsschema einer Zweit-Chemotherapie sollte sich bei Patienten, die dafür infrage kommen, nach der Vorbehandlung richten, heißt es in der S3-Leitlinie.

Beim Wachstum des Magenkarzi- noms spielt die Angiogenese eine wichtige Rolle. In einer Phase-III- Studie wurde deshalb Ramuciru- mab getestet, ein vollständig huma- ner Antikörper gegen den Typ- 2-Rezeptor des vaskulären endothe- lialen Wachstumsfaktors. Der Anti- körper verhindert dessen Aktivie- rung in Endothelzellen. Patienten mit fortgeschrittenen Adenokarzi- nomen im Magen oder am Ösopha- gus-Magen-Übergang, die nach ei- ner Erstlinien-Chemotherapie pro-

gredient waren, erhielten „Best Supportive Care“ und wurden im Verhältnis 2 : 1 rando misiert: zu- sätzlich alle 2 Wochen 8 mg/kg Ramucirumab oder Placebo. Primä- rer Endpunkt war das Gesamtüber- leben.

An 119 Zentren in 29 Ländern wurden 355 Patienten in die Studie eingeschlossen. Ihre Gesamtüberle- benszeit wurde durch den Antikör- per von median 3,8 auf 5,2 Monate signifikant verlängert (Hazard Ra- tio [HR] 0,776; p = 0,047), das pro- gressionsfreie Überleben von 1,3 auf 2,1 Monate (HR 0,483;

p < 0,0001). Dieser Vorteil blieb in einer multivariaten Analyse mit an- deren prognostischen Faktoren be- stehen (HR für Überleben 0,774;

p = 0,042). Er war bei Frauen weni- ger ausgeprägt, aber auch sie pro - fitierten beim progressionsfreien

Überleben. Die Mehrzahl der Ne- benwirkungen war auf beide Arme gleich verteilt (94 % vs. 88 %), nur ein für anti-angiogenetische Medi- kamente charakteristischer arteriel- ler Hypertonus war im Antikörper- Arm mit 16 % vs. 8 % doppelt so häufig, aber nur in der Hälfte dieser Fälle vom Grad 3 oder höher.

Fazit: „Die Studiendaten sind thera- peutisch relevant“, meint Prof. Dr.

med. Florian Lordick, Direktor des Universitären Krebszentrums Leip- zig: Die Ergebnisse mit Ramuciru- mab seien vergleichbar einer Zweit- linien-Chemotherapie, bei geringe- rer Belastung durch Nebenwirkun- gen. Dies sei bei der palliativen Zielsetzung in inkurabler Situation als Vorteil anzusehen. Josef Gulden Fuchs CS, et al.: Ramucirumab monotherapy for previously treated advanced gastric or gastro-oesophageal junction adenocarcinoma (REGARD): an international, randomised, mul- ticentre, placebo-controlled phase 3 trial.

Lancet 2013, Doi 10.1016/S0140–6736(13) 61719–5

FORTGESCHRITTENES MAGENKARZINOM

Anti-Angiogenese in der Zweitlinientherapie wirksam

M E D I Z I N R E P O R T

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