B-Zell-Lymphome – Mit Ze- valin® steht ein Radioim- muntherapeutikum zur Ver- fügung, das die Therapie von Patienten mit B-Zell-Lym- phomen wesentlich erleich- tern wird. Bei der Radio- immuntherapie transportie- ren monoklonale Antikörper das radioaktive Nuklid gezielt an die strahlenempfindlichen Lymphomzellen. Unter Scho- nung des gesunden Gewebes können so sehr hohe Strah- lendosen den Tumor zer- stören. In Zevalin (Medac Schering) ist der monoklo- nale Anti-CD20-Antikörper Ibritumomab über eine feste Tiuxetan-Brücke an die ge- zielte Strahlenwirkung des Radioisotops [90Y]-Yttrium (Ytracis®) gekoppelt.
Risperdal – Bereits 2001 in- formierte Janssen-Cilag die Zulassungsbehörden weltweit, dass in klinischen Studien mit älteren Demenzpatienten über Risperdal häufiger zere- brovaskuläre Ereignisse auf- traten. Zwischenzeitlich er- folgte eine erneute Nutzen- Risiko-Bewertung aller Aty- pika in Bezug auf das Auftre- ten zerebrovaskulärer Ereig- nisse. Die zusammengefass- ten Daten aus sechs placebo- kontrollierten Untersuchun- gen mit Risperidon an älteren Demenz-Patienten (mittleres Alter 85 Jahre) zeigten ein Auftreten von zerebrovas- kulären Ereignissen von 3,3 Prozent (33/989) bei den mit Risperdal behandelten Pati- enten gegenüber 1,2 Prozent (8/693) bei den Patienten un- ter Placebo. Das Verhältnis der Risperdal-Gruppe zur Placebo-Gruppe war 2,96.
In Abstimmung mit dem BfArM entschied sich Jans- sen-Cilag zur Präzisierung und Ergänzung der Ver- schreibungsinformationen zu Risperdal. Die gleiche In- formationsmaßnahme wurde von der Firma Lilly für Olan- zapin ergriffen. Nach wie vor steht Risperidon zur Behand- lung von Patienten mit schwe- rer chronischer Aggressivität und psychotischen Sympto-
men bei Demenz zur Ver- fügung. Auch nach erneuter Nutzen-Risiko-Bewertung ist Risperidon als einziges Atypi- kum in dieser Indikation zu- gelassen.
Rabipur gegen Tollwut– Chi- ron Vaccines Behring stellt sein Produktportfolio um: Die Produktion von Rabivac® wird eingestellt. Nun ist der Impfstoff Rabipur weltweit der Tollwut-Impfstoff der Wahl. Er ist zur prä- und post- expositionellen Prophylaxe gegen Tollwut ohne Altersbe- schränkung zugelassen. Ra- bipur hat das schnellste zu- gelassene Grundimmunisie- rungsschema mit nur drei Impfungen innerhalb von 21 oder 28 Tagen (Tag null, sie- ben und 21 oder 28). Eine weitere Impfung ist nicht not- wendig. Rabipur ist frei von Konservierungsmitteln, hoch wirksam und sehr gut ver- träglich.
Kalcid-Saft auch für Neuge- borene – Das Atemwegsanti- biotikum Clarithromycin ist als Klacid-Saft®jetzt auch für Früh- und Neugeborene ab dem ersten Lebenstag zuge- lassen. Bisher war die An- wendung auf Säuglinge und Kleinkinder ab dem sechsten Lebensmonat beschränkt.
Die Dosierung von Clari- thromycin als Saft erfolgt nach wie vor gewichtsabhän- gig: 15 mg/kg KG, verteilt auf zwei Einzeldosen. Eine Aus- nahme bilden Früh- und Neu- geborene in den ersten bei- den Lebenswochen. Pharma- kokinetische Studien haben gezeigt, dass bei diesen klein- sten Patienten höher dosiert werden muss, um ausreichen- de Plasmakonzentrationen des Wirkstoffs zu erreichen. Die empfohlene Dosierung be- trägt 30 mg/kg KG, verteilt auf zwei Einzeldosen.
Gastroenterologie-Leitfaden – Mit der Broschüre „Ga- stroenterologie – Vom Sym- ptom zur Diagnose“ stellt die Falk Foundation einen Leitfa- den für die rasche Abklärung von gastrointestinalen Sym- ptomen zur Verfügung.Auf 84
Seiten gehen die Autoren auf die wesentlichen Punkte bei der Diagnosestellung von 15 typischen gastrointestinalen Symptomen ein. Der Leitfa- den kann kostenlos unter der Codenummer S49 angefor- dert werden bei: Falk Foun- dation e.V., Postfach 65 29, 79041 Freiburg, Fax: 07 61/
15 14-3 21, E-Mail: zentrale@
drfalkpharma.de.
Asthma beim Kleinkind – Mit Singulair®mini 4 mg Granu- lat (MSD) ist eine Darrei- chungsform des Leukotrienre- zeptor-Antagonisten Monte- kulast für Kinder zwischen sechs Monaten bis fünf Jahren erhältlich. Das geschmacks- neutrale Pulvergranulat kann in kalte und warme Speisen eingerührt mit der Nahrung einmal täglich zugeführt wer- den. Die Mehrzahl der Asth- maerkrankungen beginnt be- reits vor dem fünften Le- bensjahr. In der Therapie eta- bliert ist die Singulair-mini- 4-mg-Kautablette für Kin- der zwischen zwei und fünf
Jahren sowie die Singulair- junior-5-mg-Kautablette im Alter zwischen sechs und 14 Jahren.
Paracetamol als Fertiginfu- sion – Mit der Fertiginfusi- onslösung von Paracetamol (Perfalgan®) wird das Spek- trum für die perioperative Schmerzbehandlung erwei- tert. Bei der intravenösen Ap- plikation von Paracetamol werden hohe Plasmaspiegel erreicht, sodass der Wirkstoff schnell die Blut-Hirn-Schran- ke passiert. Dadurch wird ei- ne zentrale Wirkung erzielt, die der analgetischen Wir- kung von 10 mg Morphin i. m.- Injektionen entsprechen. Das Wirkmaximum von Perfalgan ist bereits nach 30 Minuten erreicht. Die 15-minütige In- fusion sollte postoperativ alle vier bis sechs Stunden appli- ziert werden. Damit der Pa- tient in der postoperativen Aufwachphase ausreichend analgesiert ist, sollte die erste Infusion circa 30 Minuten vor OP-Ende erfolgen. EB V A R I A
Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 1723. April 2004 AA1185
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