Das Original
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Engerii-B
Ein Produkt von SmithKline Beecham und dem Sächsischen Serumwerk
Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 18, 5. Mai 1995 (69) A-1329 VARIA
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Asthma 0ronchiale
Fluticason eignet sich auch für Kinder
Ziel einer medikamentö- sen Intervention bei Asthma ist es, die bronchiale Hyper- reagibilität zu vermindern und die Entwicklung einer ir- reversiblen Obstruktion zu verhindern. Die persistieren- de Hyperreagibilität ist auf eine chronische Entzündung des Atemwegsystems zurück- zuführen. Als wesentlichen Auslöser nannte Professor Jürgen Seidenberg (Olden- burg) beim Pressegespräch der Glaxo GmbH in Ham- burg die rezidivierende Inha- lation kleinster Allergen- mengen, die zunächst beim Patienten keine klinische Verschlechterung bewirken.
Später aber können am Bronchialsystem völlig un- spezifische Reaktionen auf- treten — beispielsweise beim Wechsel von warmer zu kal- ter Luft, bei körperlicher An- strengung oder beim Eintre- ten in einen verrauchten Raum.
Voraussetzung zur medi- kamentösen Therapie ist die Objektivierung der Lungen- funktion und Ausschöpfung aller nichtpharmakologi- schen Maßnahmen wie Al- lergenkarenz oder -reduktion und Sanierung von Bronchi- alinfekten. Die Behandlung sollte dann zweigleisig ver- laufen: Antiinflammatorisch wirksame Substanzen zielen langfristig auf die Entzün- dung ab, können aber die Bronchien nicht akut erwei- tern. Es muß dem Patienten erklärt werden, daß er nach Inhalation eines topischen Steroids oder von Cromogli- cinsäure (DNCG) keinen So- forteffekt verspürt, die regel- mäßige Anwendung dieser Präparate aber extrem wich- tig ist, um die Progredienz der Erkrankung aufzuhalten.
Bronchodilatatoren wie Beta2-Mimetika, Theophilli- ne oder Anticholinergika
schaffen zwar innerhalb von wenigen Sekunden bis Minu- ten Erleichterung, verändern aber nichts an der Entzün- dungsreaktion. Es wird im Gegenteil sogar diskutiert, ob nicht einige Medikamente die Reagibilität sogar ver- schlimmern können, wenn sie auf Dauer allein benutzt wer- den. Für eine antiinflamma- torische Therapie stehen heute bei erwachsenen Pati- enten die inhalativen Stero- ide an der erster Stelle. Bei Kindern sollte nach den Empfehlungen der Deut- schen Atemwegsliga noch immer DNCG als erstes ein- gesetzt und erst bei nicht aus- reichender Wirksamkeit auf ein inhalatives Steroid ge- wechselt werden.
Leider wird eine sinnvolle Asthmatherapie noch immer durch eine ungerechtfertigte
„Kortisonphobie" behindert, bedauert Seidenberg, die vor
allem auf der Assoziation zu den allgemein bekannten Ne- benwirkungen bei systemi- scher oder dermaler Anwen- dung beruht. Hier kommt es auf die gute Aufklärung der Patienten an. Denn die jahre- lange Erfahrung zeigt, daß auch bei den älteren Präpara- te systemische und lokale Ef- fekte unter der Inhalation von Standarddosen sehr sel- ten sind.
In etwa einem Prozent der Fälle treten passager Mund- soor und Heiserkeit auf, was aber nach Ansicht von Sei- denberg durch korrekte In- halationstechnik mit an- schließendem Ausspülen des Mundes weitgehend ver- meidbar ist. Nur wenn sehr hohe Dosen notwendig sind, kann es manchmal doch zu
einer systemische Resorption kommen.
Deshalb begrüßt Seiden- berg die Einführung von Flu- ticason (Flutide®), das im Vergleich zu älteren Kortiko- steroiden eine höhere Rezep- toraffinität und -spezifität, ei- ne fast vollständig fehlende orale Resorption sowie keine Bildung von aktiven Metabo- liten aufweist. Daraus resul- tierten in wirkäquivalenten Dosierungen eine etwa dop- pelt so starke antiinflamma- torische Wirksamkeit und ge- ringere Auswirkungen auf die endogene Kortisolpro- duktion. Aufgrund der bes- seren Wirkungs-Nebenwir- kungs-Relation eignet sich Fluticason auch besonders zur Behandlung von asthma- tischen Kindern. bl-ki
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