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Asthma bronchiale beim Kind

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A R S M E D I C I 12 0 0 5 9

RO G E R LA U E N E R, JO H A N N E S WI L D H A B E R

Das Asthma bronchiale ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter.

Wichtig ist eine exakte Diagnose der Krankheit unter Ausschluss anderer Krankheitsbilder.

Einleitung

Eine frühzeitige, altersentsprechende, anti- entzündliche, inhalative Therapie gemäss dem Stufenplan ist entscheidend für das Erreichen der Therapieziele. Diese Ziele sind: Symptomfreiheit sowohl am Tag als auch in der Nacht bei normalem Lebens- stil und die Vermeidung von Langzeit- schäden mit fixierter Atemwegsveren- gung im Erwachsenenalter.

Die Behandlung des Asthma bronchiale ist nicht nur eine medikamentöse, sondern auch eine ganzheitliche Therapie (Abbil- dung 3). Die Patienten werden speziell geschult und informiert, und durch eine regelmässige fachärztliche Kontrolle wird der Verlauf beobachtet.

Entstehung des Asthma bronchiale

Vor dem Hintergrund einer genetischen Prädisposition kommt es aufgrund von auslösenden ursächlichen Faktoren (Sensi-

bilisierung gegen Allergene, Infekte) zu einer immunallergischen Entzündung und einer Hyperreagibilität der Atemwege.

Durch den weiteren Einfluss von modula- torisch wirkenden Faktoren (Allergene, In- fekte) wird der Entzündungsprozess wei- ter unterhalten. Bei einer sich klinisch durch Entzündung und Hyperreagibilität manifestierenden Verengung der Atem- wege kommt es zu den typischen Asthmasymptomen:

●pfeifende Atmung

●Atemnot, vor allem bei Anstrengung

●persistierender, vorwiegend nächtlich auftretender Husten.

Aufgrund von irritativen Faktoren (Aller- genen, Infekten) kann es zur Krankheits- progression mit Vernarbung und chroni- scher Verengung der Atemwege kommen.

Etablierte präventive Massnahmen zeigt die Tabelle 1.

Diagnose des Asthma bronchiale

Die Diagnose des Asthma bronchiale ba- siert vorwiegend auf Befunden aus der Anamnese (pfeifende Atmung, Atemnot und Husten) und auf den Befunden kli- nischer, lungenfunktioneller und aller- gologischer Untersuchungen.

Bei der Lungenfunktion zeigt sich typi- scherweise eine Verengung der Atem- wege (Obstruktion), eine so genannte ob- struktive Ventilationsstörung; gemessen in einer Reduktion von FEV1/FVC (forcier- tes exspiratorisches Volumen in einer Se- kunde/forcierte Vitalkapazität).

Diese Verengung der Atemwege ist nor- malerweise reversibel. Die Lungenfunk- tionsprüfung (Spirometrie) ist ebenfalls wichtig zur Beurteilung des Schweregrads und zur Langzeitverlaufsbeurteilung.

Peak-Flow-Messungen sind hilfreich zur

Asthma bronchiale beim Kind

M M M

M e e e e r r r r k k k k -- --

s ä t z e s ä t z e

●Im Kleinkindesalter ist das klini- sche Erscheinungsbild sämtlicher pulmonaler Erkrankungen monoton und äussert sich durch eine obstruktive Atmung.

Das frühkindliche Asthma ist deshalb rein klinisch schwierig zu diagnostizieren.

●Eine adäquate Therapie muss viele Faktoren berücksichtigen und möglichst individuell auf die einzelnen Patienten ausgerichtet sein.

●Der heutige, eher präventive Ansatz hat zum Ziel, mit einer antientzündlichen Therapie (vorwiegend mit inhalativen Kortikosteroiden) die Atemwegs- entzündung zu unterdrücken sowie Exazerbationen und eine Zunahme der Hyperreagibilität der Atemwege zu vermeiden.

●Bei ungenügender antientzünd- licher Therapie und zur Vermei- dung struktureller Langzeitschä- den werden heute zusätzliche Medikamente eingesetzt, häufig als Kombinationspräparate.

Bei diesen Zusatzmedikamenten handelt es sich um lang wirk- same inhalierte Betamimetika und Leukotrienantagonisten in Tablettenform.

●Kurz wirksame Betamimetika sind Reservemedikamente bei auftretenden Symptomen.

(2)

täglichen Kontrolle von allfälligen Exazer- bationen und medikamentöser Therapie bei Patienten mit ungenügender Krank- heitsperzeption.

Die Hyperreaktivität der Atemwege, ge- messen mittels pharmakologisch inhalati- ver Provokationstests (Methacholin, Hist- amin), ist hilfreich zur Unterstützung der Diagnose bei anamnestischen Sympto- men und normaler Lungenfunktion. Ein rein durch Anstrengung ausgelöstes Asthma wird in einem Belastungstest dia- gnostiziert. Eine allergologische Abklä- rung (Anamnese; Multirast oder Haut- pricktests) erlaubt die Definition eines allergisch bedingten Asthma bronchiale (Tabelle 3).

Diagnose beim Säugling und Kleinkind

Im Kleinkindesalter ist das klinische Erscheinungsbild sämtlicher pulmonaler Erkrankungen monoton und äussert sich durch eine obstruktive Atmung. Das früh-

kindliche Asthma ist deshalb rein klinisch schwierig zu diagnostizieren.

Hilfreich für die Diagnose des kindlichen Asthmas sind diverse Diagnosekriterien, auf welche sich die meisten Fachgesell- schaften in ihren Empfehlungen stützen:

Drei Episoden mit Atemnot oder pfeifen- der Atmung innerhalb der vergangenen sechs Monate gelten dabei als Hauptkrite- rium (Tabelle 2). Diese Kinder gehören in eine spezialärztliche Abklärung.

Therapie

In den vergangenen Jahren wurden auf nationaler wie auf internationaler Ebene

therapeutische Richtlinien erstellt. Die gül- tigen Richtlinien sind bei den zuständigen Gesellschaften erhältlich und meist auch im Internet abrufbar (für die Schweiz:

www.kinderlunge.ch).

Eine adäquate Therapie muss viele Fakto- ren berücksichtigen und möglichst indivi- duell auf die einzelnen Patienten ausge- richtet sein (Abbildung 2).

Hierbei ist ein therapeutisches Gesamt- konzept wünschenswert, welches nicht

Asthma bronchiale beim Kind

Ta b e l l e 2 :

K r i t e r i e n f ü r d i e D i a g n o s e A s t h m a b r o n c h i a l e b e i S ä u g l i n g e n u n d K l e i n k i n d e r n

Hauptkriterien

• 3 Episoden mit pfeifenden Atemgeräuschen während der letzten 6 Monate

• Hospitalisation wegen Obstruktion der unteren Luftwege

• Ein oder zwei Elternteile mit Asthma

• Atopische Dermatitis Nebenkriterien

• Rhinorrhö ohne gleichzeitigen Luftwegsinfekt

• Pfeifende Atemgeräusche ohne gleichzeitigen Luftwegsinfekt

• ≥5% Blut-Eosinophile

• Männliches Geschlecht

Zwei Hauptkriterien oder eines der beiden ersten Hauptkriterien in Verbindung mit zwei Nebenkriterien sprechen mit hoher Wahrscheinlichkeit für die Diagnose Asthma bronchiale und rechtfertigen einen Therapieversuch.

(Martinez F.D., Respiratory Science Center, College of Medicine, Tucson USA.

ABC-Meeting Prag, 15.–16 Mai, 1998)

Ta b e l l e 3 :

E c k p f e i l e r d e r A s t h m a d i a g n o s e

Anamnese

Status

Tests

(Atopie-Screening, Lungenfunktion)

Hilfsuntersuchungen

(Röntgen, Breischluck, Schweisstest)

Medikamente

(kurz und lang wirksame Beta-2- Mimetika, topische Steroide, Leuko- trienantagonisten)

Asthmadiagnose

Genetische Disposition

Immun-allergische Entzündung

Klinisch relevantes Asthma bronchiale

Krankheitsprogression Protektive Faktoren

Ursachen

Modulatoren

Trigger

Irritanzien

Gesundheits- erhaltung

Heilung

Reparatur Vernarbung primäre

Prävention

sekundäre Prävention

teritäre Prävention

Abbildung 1: Entstehung des Asthma bronchiale und präventive Ansatzpunkte mit konsekutiven Therapiezielen

Rezidivierende Episoden (> 3/Halbjahr) mit Pfeifen, Husten, Atemnot nach Ausschluss eines Grundleidens wie Malformation, Mukoviszidose, Refluxleiden

Ta b e l l e 1 :

E m p f e h l e n s - w e r t e v o r b e u g e n d e

M a s s n a h m e n

Striktes Rauchverbot in der Wohnung

Einfache Massnahmen zur Hausstaub- sanierung (v.a. Milben)

Maximal 1 bis 2 Plüschtiere im Bett;

regelmässig bei 60° C waschen oder 24 Stunden im Tiefkühler lagern und dann ausspühlen

Waschen der Bettwäsche bei 60° C

Staubsaugen zirka zweimal wöchentlich

Mehrmals täglich Lüften des Zim- mers

Temperaturen im Schlafzimmer nicht über 18 bis 20° C

Elimination von Küchenschaben und Schimmelpilzen

Zusätzliche Massnahmen, wenn bereits Symtome einer Allergie bestehen

Gezielte weitere Massnahmen auf- grund der allergologischen Abklä- rung (z.B. milbendichte Bettzeug- hüllen bei Hausstauballergie etc.)

(3)

nur die Linderung aktueller Symptome anstrebt, sondern das Ziel auf einen lang- fristig bestmöglichen Verlauf ausrichtet, mit der Gewährleistung einer normalen Entwicklung im Kindesalter.

Hierzu ist die Erhaltung der vollen körper- lichen Leistungsfähigkeit ebenso wichtig wie möglichst wenige Krankheitszeiten.

Ein vertretbarer therapeutischer Zeitauf- wand sowie die Vermeidung einer Stig- matisierung gehören ebenfalls dazu. Zu- sammenfassend lauten die Therapieziele folgendermassen:

●Symptom- und Beschwerdefreiheit auch nachts

●altersgerechte Aktivität in Schule, Arbeit und Freizeit

●individuelle Bestwerte in der Lungen- funktion

●kontrollierte bronchiale Hyperreakti- vität: soll mindestens einmal pro Jahr, maximal alle drei Monate in der Spiro- metrie mit Broncholyse und der Peak- Flow-Variabilität gemessen werden (Tabelle 5)

●optimierte Lungenentwicklung (aufgezeigt durch eine normale oder sich verbessernde Spirometrie)

●erhaltene Gesundheit und Lebens- qualität

●nebenwirkungsarme, kostengünstige Medikation.

Um diese Therapieziele zu erreichen, braucht es ein umfassendes Konzept, be- stehend aus einem psychosozialen Coa- ching, supportiven Massnahmen, Alterna- tivtherapien, Medikamenten und einer Expositionsprophylaxe (Abbildung 3).

Medikamentöse Therapie

Über viele Jahrzehnte galt die Aufmerk- samkeit in der Behandlung des Asthma bronchiale in erster Linie der glatten Atem- wegsmuskulatur. Sie wurde als Auslöser für die beim Asthma typische, intermit- tierend auftretende, in schweren Fällen auch persistierende Atemwegsobstruk- tion angesehen.

Die medikamentöse Therapie orientierte sich folglich an den klinischen Symptomen, wie Atemnot, pfeifende Atmung und Hus- ten. Auf dieser Grundlage bestand die medikamentöse Therapie früher haupt- sächlich in der Verordnung von Broncho- dilatatoren wie Betamimetika und Theo- phyllin-Präparaten. Inhalierte Betamimetika (Bricanyl®, Ventolin®) stellen immer noch einen Teil einer vorwiegend kombinierten medikamentösen Therapie dar. Sie werden

Asthma bronchiale beim Kind

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Abbildung 3: Gesamtkonzept der Asthma- betreuung

Abbildung 4: Stufenschema der medika- mentösen Therapie

Ta b e l l e 4 :

G e r ä t e u n d Te c h n i k d e r I n h a l a t i o n s - t h e r a p i e , a b h ä n g i g v o m A l t e r d e s K i n d e s

Bei Verwendung eines Dosieraerosols mit Vorschaltkammer oder eines Pulverinhala- tors ist darauf zu achten, dass die Zähne auf dem Mundstück liegen («geöffnet sind») und die Lippen das Mundstück gut umschliessen. Die Inhalationstechnik muss in der Sprechstunde immer wieder kontrolliert werden.

Inhalationsgerät Altersgruppe Inhalationstechnik*

Vernebler** alle normale Atemzüge

Dosieraerosole 0–2 Jahre 5–10 normale Atemzüge per Aktivierung durch nichtelektrostatische, kleinvolumige Vorschaltkammer***

3–7 Jahre 5–10 normale Atemzüge per Aktivierung durch nichtelektrostatische klein- oder grossvolumige Vorschaltkammer***

> 8 Jahre eine langsame, maximale Inhalation mit 10 Sekunden Atemanhaltezeit per Akti- vierung durch eine nichtelektrostatische grossvolumige Vorschaltkammer***

Trockenpulver- > 5 Jahre tiefe und schnelle Inhalation mit 10 Sekun-

inhalatoren den Atemanhaltezeit

* Wenn immer möglich orale Inhalation, bei Maskenatmung eng anliegende Maske, der Mund muss nach jeder Steroid-Inhalation gespült werden. Inhalation vor dem Essen. Ge- sichtstoilette nach erfolgter Inhalation.

** Vermietung durch die kantonalen Lungenligen.

*** Entweder nichtelektrostatische Vorschaltkammer (Nebonette, Vortex) oder eine Plastikvor- schaltkammer, welche einmal wöchentlich in Geschirrspülmittel gewaschen und an der Luft getrocknet wird, und entweder für das Produkt bestimmte Vorschaltkammer (Glaxopro- dukte mit Babyhaler®[0–3 Jahre], Volumatic®[ab 3 Jahre] sowie Astraprodukte mit Nebu- nette = Metallvorschaltkammer) oder eine für alle Dosieraerosole verwendbare Vorschalt- kammer (Vortex) verwenden.

Abbildung 2: Kriterien für Therapieerfolg

(4)

Ta b e l l e 6 :

E i n t e i l u n g d e s A s t h m a s n a c h S c h w e r e g r a d u n d m e d i k a m e n t ö s e r S t u f e n p l a n

(Stufe 1: mild, intermittierend; Stufe 2: mild, persistierend; Stufe 3: leicht, persistierend; Stufe 4: schwer, persistierend;

Medikamenteneinheiten siehe Tabelle 5).

Stufen Symptome FEV1- Medikamentöse Behandlung prophylaktisch Tag/Nacht PEF- A) Kinder < 5 Jahre, B) Kinder > 5 Jahre

Variabilität

4 ständig/häufig < 60% A) und B); hoch dosierte topische Steroide

> 30% A): 2 x 4 Einheiten; und eventuell Leukotrienantagonisten (1 Einheit täglich) B): 2 x 4 Einheiten täglich und wenn nötig systemische Steroide (2 mg/kg)

B): + lang wirksame Beta-2-Agonisten am einfachsten als Kombinationspräparat (Seretide®, Symbicort®) (2 x 2 Einheiten täglich) und/oder Leukotrienantagonisten (1 x 1 Einheit täglich) 3 täglich bis > 3/Mo. > 60% A) und B): mittel dosierte topische Steroide

< 80% A): 2 x 2 Einheiten und eventuell Leukotrienantagonisten (1 Einheit täglich)

B): 2 x 2 Einheiten täglich und eventuell lang wirksame Beta-2-Agonisten (2 x 2 Einheiten täglich) am einfachsten als Kombinationspräparat (Seretide®, Symbicort®) und/oder Leukotrienantagonisten (1 Einheit täglich)

2 3/Wo. bis 3/Mo. > 80% A) und B): niedrig dosierte topische Steroide (2 x 1 Einheit täglich) oder eventuell Leuko- trienantagonisten (1 Einheit täglich)

1 < 2/Wo. bis < 2/Mo. > 80% keine (nur Akuttherapie)

< 20%

akut

1–4 inhalative kurz wirksame Beta-2-Agonisten, wenn nötig (in der Notfallsituation) zusammen mit inhalativen Anticholinergika, oralen oder intravenösen Steroiden, intravenösem Salbu- tamol und intravenösem Magnesium

Ta b e l l e 5 :

E i n h e i t e n v o n i n h a l a t i v e n M e d i k a m e n t e n i n v e r s c h i e d e n e n F o r m u l i e r u n g e n u n d o r a l e n M e d i k a m e n t e n

(siehe Tabelle 6)

(LS = Lösungen, DA = Dosieraerosole, TP = Trockenpulver)

Medikament Formulation Dosierung (1 Einheit)

< 5 Jahre > 5 Jahre Kurz wirksame Beta-2-Agonisten: Salbutamol (Ventolin®) LS (10 Tropfen 0,5%) 10 Tropfen 10 Tropfen

DA (100 µg/Stoss) 1 Stoss 1 Stoss

TP (200 µg/Hub) – 1 Hub

Terbutalin (Bricanyl®) LS (10 Tropfen 1%) 10 Tropfen 10 Tropfen DA (250 µg/Stoss) 1 Stoss 1 Stoss

TP (500 µg/Hub) – 1 Hub

Topische Steroide (ICS): Budesonid (Pulmicort®) LS (1 Ampulle à 125 µg/ml) 1 Ampulle 1 Ampulle

DA (200 µg/Hub) 1 Stoss 1 Stoss

TP (100 µg/Hub) – 1 Hub

Fluticason (Axotide®) DA (50 µg/Hub) 1 Stoss –

(125 µg/Hub) – 1 Stoss

TP (100 µg/Hub) – 1 Hub

Lang wirksame Beta-2-Agonisten (LABA): Formoterol (Oxis®) TP (6 µg/Hub) – 1 Hub

Salmeterol (Serevent®) DA (25 µg/Hub) – 1 Hub

TP (50 µg/Hub) – 1 Hub

Kombinationspräparate (LABA + ICS): Salmeterol, Fluticason DA (25 µg/50 µg/Hub) – 1 Hub

(Seretide®) TP (50 µg/100 µg/Hub) – 1 Hub

Oxis/Pulmicort (Symbicort®) TP (6 µg/100 µg/Hub) – 1 Hub – Leukotrienantagonisten: Montelukast (Singulair®) Tabletten

(4 mg: 2–6 Jahre) 1 Tablette

(5 mg: 6–15 Jahre) – 1 Tablette

(10 mg: > 15 Jahre) – 1 Tablette

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als Reservemedikamente bei auftretenden Symptomen eingesetzt.

Mit der Erkenntnis, dass die Atemwegsent- zündung eine Schlüsselrolle bei der Entste- hung des Asthma bronchiale spielt, folgte ein grundsätzliches Umdenken, weg von der rein symptomorientierten Behandlung, hin zu einer eher präventiven Therapie mit dem Ziel, durch eine Unterdrückung der Atemwegsentzündung mittels inhalierter Kortikosteroide (Axotide®, Pulmicort®) Exa- zerbationen wie auch die Zunahme der Hy- perreagibilität der Atemwege zu vermeiden.

Bei ungenügender antientzündlicher The- rapie trotz hoch dosierter inhalierter Kor- tikosteroide und zur Vermeidung struk- tureller Langzeitschäden werden heute zusätzliche Medikamente eingesetzt, häufig als Kombinationspräparate (Sere-

tide®, Symbicort®) (Abbildung 4). Bei die- sen Zusatzmedikamenten handelt es sich um lang wirksame inhalierte Betamimetika (Foradil®, Oxis®, Serevent®) und in Tablet- tenform eingenommene Leukotrienant- agonisten (Accolate®, Singulair®).

Therapieplan

Es wird beim Asthma eine Inhalationsthe- rapie nach Stufenplan gemäss Einteilung nach Schweregrad (Tabelle 6; Medikamen- teneinheiten Tabelle 5) durchgeführt. Die Therapiekontrolle des Asthmas erfolgt alle drei Monate mit:

●Zwischenanamnese

●Auskultation

●Therapie

●Gewicht

●Länge

●Inhalationstechnik.

Hinweise zu den Inhalationstechniken gibt

die Tabelle 4. ●

PD Dr. med. Roger Lauener Leiter Allergologie PD Dr. med. Johannes Wildhaber Leiter Pneumologie Universitäts-Kinderklinik Steinwiesstrasse 75 8032 Zürich

Interessenkonflikte: Die beiden Autoren erhielten Entschädigungen für Beiträge zu ärztlichen Fortbildungsveranstaltungen, die von den Firmen GSK, Astra-Zeneca, MSD, Novartis, Fujisawa und Sweden Diagnostics finanziell unterstützt wurden.

Asthma bronchiale beim Kind

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