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Archiv "Fortgeschrittene Magenkarzinome: Der Antikörper Cetuximab hat keinen klinischen Vorteil" (17.05.2013)

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A 992 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 20

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17. Mai 2013 Bei Magen- und Ösophaguskarzi-

nomen ist die Expression des epi- dermalen Wachstumsfaktors (EGFR) mit einer schlechten Prognose asso- ziiert. Der monoklonale Antikörper Cetuximab blockiert das EGFR- Protein. Die Anwendung von Cetu- ximab ist bislang auf Kolorektal-

karzinome (k-ras-Wildtyp) und auf Kopf-Hals-Malignome beschränkt.

Nun ist in einer randomisierten, nicht verblindeten klinischen Stu- die die Wirksamkeit von Cetuximab bei fortgeschrittenem Magenkarzi- nom geprüft worden.

Prof. Dr. med. Florian Lordick, Universität Leipzig, koordinierte die internationale EXPAND-Studie federführend für die Arbeitsge- meinschaft Internistische Onkolo- gie. Es nahmen 904 Patienten mit nicht operablen, lokal fortge - schrittenen oder metastasierten Ade - nokarzinomen des Magens oder des gastro-ösophagealen Übergangs teil. Eine übliche systemische Be- handlung ist die Kombination Ca- pecitabin plus Cisplatin. Diese Therapie erhielten die in die Intention-to-treat-Analyse einge- schlossenen Patienten des Kontroll - arms (n = 449). Im Prüfarm (n = 455) wurde die Therapie um Cetuximabinfusionen (1/Woche) erweitert. Primärer Endpunkt war

das progressionsfreie Überleben (PFS). Das mediane PFS betrug im Cetuximabarm 4,4 Monate (95-% - Konfidenzintervall [KI] 4,2–5,5) und 5,6 Monate im Kontrollarm (KI 5,1–5,7; Hazard Ratio für PFS Ce- tuximab vs. Kontrolle 1,09, 95-% - KI 0,92–1,29, p = 0,32). Im Cetu- ximabarm war die Rate der Grad-3/4-Toxizitäten erhöht (83 vs.

77 %).

Fazit: In einer der weltweit größten klinischen Studien, die je bei Pa- tienten mit nicht operablen Magen- karzinomen durchgeführt wurde, hat sich das progressionsfreie Über- leben durch Zugabe von Cetuximab zur Chemotherapie nicht verbes- sern lassen. Wegen erhöhter Grad-3/4-Toxizität bei Hinzufügen das Antikörpers raten die Onkolo- gen in dieser Indikation von einer Cetuximabtherapie ab. Rüdiger Meyer

Lordick F, Kang YK,. Chung HC et al.: Cepcit- abline and cisplatin with or without cetuximab for patients with previously untreated advan- ced gastric cancer (EXPAND): a randomised, open-label phase 3 trial. Lancet Oncology (2013; doi: 10.1016/S1470–2045[13]

70102–5) FORTGESCHRITTENE MAGENKARZINOME

Der Antikörper Cetuximab hat keinen klinischen Vorteil

STUDIEN IM FOKUS

Patienten mit rheumatoider Arthri- tis haben ein erhöhtes Risiko, an Herpes zoster zu erkranken. Unklar ist bislang, ob eine Therapie mit Tu- mornekrosefaktor(TNF)-alpha-Blo- ckern das Risiko weiter erhöht. Da- her wurde dieser Frage in einer re- trospektiven Analyse der Daten aus vier großen US-amerikanischen Datenbanken nachgegangen.

In die Analyse wurden Patienten mit rheumatoider Arthritis, ent- zündlicher Darmerkrankung, Pso- riasis, Psoriasisarthritis und ankylo- sierender Spondylitis eingeschlos- sen, die zwischen 1998 und 2007 neu auf eine Therapie mit den krankheitsmodifizierenden Anti -

rheumatika (DMARDs) eingestellt worden waren. Die Autoren vergli- chen die Herpes-Zoster-Inzidenz von Patienten, die mit den TNF-al- pha-Blockern Adalimumab, Etaner- cept oder Infliximab behandelt wur- den (n = 33 324), mit der von Pa- tienten, die chemisch-synthetische DMARDs erhalten hatten (n = 25 742). Die Zoster-Inzidenzraten waren mit 10,3 (DMARDs) und 10,9 (TNF-alpha-Blocker) in bei- den Gruppen vergleichbar. Sie stiegen mit zunehmender Gluco - cor ticoid-Dosis, bei Einnahme ab 10 mg/Tag lag die Zoster-Inzidenz- rate bei 18,2. Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis war die Inzi-

denzrate mit 12,7 (DMARDs) und 12,1 (TNF-alpha-Blocker) höher, als bei Patienten mit Psoriasis oder ankylosierender Spondylitis (6,9 bzw. 4,4). Zwischen den drei TNF- alpha-Blockern konnten keine Un- terschiede in der Zoster-Häufigkeit gesehen werden.

Fazit: Bei Patienten mit rheumatoi- der Arthritis und anderen entzündli- chen Erkrankungen wird das Risiko für Herpes zoster durch eine Be- handlung mit TNF-alpha-Blockern nicht stärker erhöht als durch eine Therapie mit chemisch-syntheti- schen DMARDs.

Dr. rer. nat. Susanne Heinzl

Winthrop KL, et al.: Association between the initiation of anti-tumor necrosis factor therapy and the risk of herpes zoster. JAMA 2013;

309: 887–95.

ARZNEIMITTELSICHERHEIT

TNF-alpha-Blocker erhöhen das Zoster-Risiko nicht

GRAFIK 1

Progressionsfreies Überleben bei Patienten mit fortgeschritte- nem Magenkarzinom unter Standard- und Cetuximabtherapie

Progressionsfreies Überleben

Zeit seit Randomisierung (Monate)

Capecitabin, Cisplatin plus Cetuximab; medianes progressionsfreies Überleben 4,4 Monate

Capecitabin plus Cisplatin; medianes progressionsfreies Überleben 5,6 Monate Hazard Ratio 1,09 (95-%-KI 0,92–1,29; p = 0,32)

modifiziert nach: Lancet Oncology (2013; doi: 10.1016/S1470–2045[13] 70102–5)

M E D I Z I N R E P O R T

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