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Archiv "Herpes zoster: Die Schmerz-Prävention hat Vorrang" (06.01.2003)

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In Deutschland gibt es zwei Millionen Kinder und Ju- gendliche mit Asthma bron- chiale. Damit hat sich die Zahl der asthmakranken Kin- der innerhalb von 20 Jahren verzehnfacht. Manchem pneu- mologisch nicht spezialisier- ten Pädiater fällt es schwer, dem komplexen Krankheits- bild durch eine adäquate Dia- gnostik und Therapie gerecht zu werden. Leitlinien könn- ten bei der praktischen Um- setzung eine hilfreiche Unter- stützung bieten.

Doch wenn gleichzeitig zwei verschiedene Versionen einer deutschsprachigen Leit- linie veröffentlicht werden und die aktuelle Revision der in- ternationalen GINA-(Global Initiative for Asthma-)Leitli- nie 175 Seiten umfasst, dann werden Leitlinien zu „Leid- Linien“, sagte Prof. Jürgen Seidenberg (Oldenburg) in Leipzig.

Seidenberg erläuterte das veröffentlichte Stufenkonzept zur Asthmatherapie der Ge- sellschaft für Pädiatrische Pneumologie (DAS), das für die deutschsprachigen Län- der von Experten aus Deutsch- land, Österreich und der Schweiz erstellt wurde (Mo- natsschr Kinderheilk 2002;

150: 766–774). Daneben gibt es die revidierte Leitlinie Asthma bronchiale (Pädiatrie N 13) der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medi- zinischen Fachgesellschaften (AWMF).

Seidenberg ging auf Ge- meinsamkeiten und Unter- schiede der nationalen und internationalen Leitlinien ein.

So teilen DAS und AWMF das Asthma in drei Schwe- regrade ein, GINA in vier;

auch gibt das GINA-Commit- tee für seine Empfehlungen Evidenzgrade an, DAS und AWMF verzichten darauf.

Auffällig ist, dass die thera-

peutische Rolle der Leukotri- enantagonisten in den Leitli- nien – auch in den beiden deutschen – unterschiedlich beurteilt wird.

Als wichtigste Neuerung in der Basisdiagnostik haben die deutschen Leitlinien jetzt die Notwendigkeit der Lungen- funktionsmessung in allen Stadien aufgenommen. Auch einen Röntgen-Thorax in zwei Ebenen bei Kleinkindern nannte Seidenberg eine sinn- volle Maßnahme. Bei der Ein- teilung des Asthma bronchia- le in drei Schweregrade wer- den neben der Frequenz der Symptomatik künftig auch Lungenfunktion und Lebens- qualität berücksichtigt.

In der Bedarfstherapie wer- den kurz wirksame Beta-2- Adrenergika eingesetzt, unter den lang wirksamen kommt nur Formoterol in Betracht.

Alternativen sind Anticholin- ergika und wässriges Theo- phyllin. Die Dauertherapie der Stufe zwei beschränkt den Einsatz der Cromone auf sechs bis acht Wochen.

Falls keine Besserung eintritt und/oder bei häufigem Be- ta-Adrenergika-Bedarf sollte sicher dosiertes inhalatives Glucocorticoidsteroid gege- ben werden.

Über die Position der Leu- kotrienantagonisten in Stufe zwei als Firstline-Therapie wird noch kontrovers dis- kutiert, sodass sie noch nicht in das Stufenschema aufge- nommen wurden. Hingegen empfiehlt die AWMF, die- se Substanzen versuchsweise für vier bis acht Wochen ein- zusetzen. Auch die interna- tionale GINA-Leitlinie sieht Antileukotriene als mögliche

Option bei mildem Asth- ma, die auch als Control- ler-Therapie erwogen werden könne.

In der Dauertherapie der Stufe drei werden Leukotri- enantagonisten als Add-on- Therapie zu inhalativen Ste- roiden aufgeführt, wenn trotz maximaler Dosis keine Bes- serung eintritt. Diese Emp- fehlungen stehen in Ein- klang mit Studien, die po- sitive Effekte für die addi- tive Anwendung von Mon- telukast ergeben haben. Da- zu zählen eine verbesserte Asthmakontrolle mit weniger Exazerbationen, verbesserter Peak flow und reduzierter Verbrauch an Beta-Agoni- sten. Ulrich Ravens

Symposium „Asthma,Allergie und Thera- pie im Kindesalter – mehr Fragen als Ant- worten?“ der Firma MSD Sharp & Dohme GmbH anlässlich der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderheil- kunde und Jugendmedizin am 21. Sep- tember 2002 in Leipzig

V A R I A

A

A54 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 1–26. Januar 2003

Asthma im Kindesalter

Leitlinien: Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Unternehmen

Eine Infektion mit dem Vari- cella-Zoster-Virus, die in der Kindheit meist unkompliziert in Form von Windpocken ver- läuft, hat beim Erwachsenen eine schwere Erkrankung zur Folge: Herpes zoster. Ge- fürchtet sind vor allem die postzosterischen Schmerzen.

Sie zu verhindern ist die wichtigste Aufgabe in der Be- treuung von Zoster-Patien- ten. Das gelänge heute mithil- fe neuer Virostatika zuneh- mend besser – vorausgesetzt, die Behandlung beginnt früh- zeitig, betonte Prof. Gerd Gross (Rostock) in München.

Bekommt der Arzt den Pa- tienten mit frischem Zoster innerhalb 72 Stunden nach Aufschießen der ersten Bläs- chen zu sehen, reduzieren moderne Virostatika wie Bri-

vudin (Zostex®) den akuten Schmerz und mindern auch den Post-Zoster-Schmerz. In den Empfehlungen der Paul- Ehrlich-Gesellschaft für Che- motherapie sind Virostatika wie Valaciclovir, Famciclovir, Aciclovir und Brivudin ein fester Bestandteil der Thera- pie, wobei Brivudin den Vor- teil hat, dass es nur einmal täglich eingenommen werden muss. Die Standard-Dosis von 1 × 125 mg/Tag sieben Tage lang erweist sich bezüglich Bläschenstopp und Linderung des Akutschmerzes wirksamer als 5 × 800 mg/Tag Aciclovir über sieben Tage.

Ist der Patient jünger als 50 und ist der Zoster an Kör- perstamm oder Extremitäten ausgebrochen, besteht nur ei- ne relative Indikation für die

antivirale Chemotherapie. In allen anderen Fällen bestehe aber eine dringende Indika- tion für Virostatika, betonte Prof. Peter Wutzler (Jena).

Wenn die Schmerzen noch nach einem Monat persistie- ren, ist eine pharmakologi- sche Schmerztherapie oder ei- ne transkutane Elektrostimu- lation beziehungsweise Haut- reizung indiziert. Zur syste- mischen Therapie eignen sich bei konstanten Schmerzen An- tidepressiva wie Amitripty- lin oder Desipramin. Ist der Schmerz mehr stechend, wird Carbamazepin empfohlen. Lässt sich damit der Schmerz nicht eingrenzen, können alterna- tiv die Antidepressiva Nor- triptylin oder Maprotilin ver- sucht werden. Zur topischen Schmerztherapie empfiehlt Prof.

Sawka W. Wassilew (Krefeld) die Applikation von Lidocain, Lidocain-Prilocain oder Cap- saicin. Siegfried Hoc

Fachpressegespräch „Moderne Therapie des Herpes zoster: Ergebnisse einer Kon- sensuskonferenz“ der Firma Berlin-Che- mie AG in München

Herpes zoster

Die Schmerz-Prävention

hat Vorrang

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