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15. Jahrgang Donnerstag, 4. März 2010 Kalenderwoche 9

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13. Jahrgang Donnerstag, 18. Dezember 2008 Kalenderwoche 51

Unserer heutigen Ausgabe liegen Pros pekte der Firmen Herberth, Kronberg, (Teilauflage) Leserkreis, sowie die Sonderveröffentli- chung „2. Energietag der Stadt Kelkheim“, bei. Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung.

Beilagen

Hinweis

15. Jahrgang Donnerstag, 4. März 2010 Kalenderwoche 9

Dr. Ursula Philippi setzt sich seit 20 Jahren für die Städtepartnerschaft zwischen Kronberg und Ballenstedt ein. Dabei lag ihr persönliches Augenmerk schon früh auf dem Engagement für sozial

benachteiligte Familien. Foto: privat

Mauerfall übertragen wurden. Ich war mir bewusst, dass das große Zeitgeschichte ist, die wir gerade erlebten.“ Spontan entschloss sie sich deshalb, möglichen DDR-Bürgern, die nach Kronberg kommen könnten, über das städtische Verkehrs- und Kulturamt eine Übernachtungsmöglichkeit anzubieten.

„Zwei Tage später hatten wir den ersten Besuch bei uns, eine junge Familie mit Kind aus Ballenstedt – zu ihnen haben wir heute noch Kontakt. Erst auf dem legendären Weihnachtsmarkt, rund vier Wochen nach dem Mauerfall, als viele Ballenstedter den Weg nach Kronberg fanden, wurde sie auf einen Partnerschaftsvereinsstand Kronberg- Ballenstedt aufmerksam. „Am 7. 12.89 fand die Gründungsversammlung des Vereins statt und wir wurden dann auch gleich Mit- glieder“, erinnert sie sich. In ihrer Rolle als Schatzmeisterin (1990 bis 1998) begann sie, auf der Suche nach Wegen, Geld für Projekte zu generieren, Ideen zu entwik- keln, um im mitteldeutschen Ballenstedt im Harz im sozialen Bereich Hilfe zu leisten.

Entstanden ist daraus der Nachhilfeunter- richt für sozial schwache Kinder, „denn es ist ganz wichtig, Kindern eine Perspek- tive zu ermöglichen“, betont Philippi, die über den Partnerschaftsverein die jährliche Weihnachtskehrpaketaktion als auch Einzel- fallhilfe (zum Beispiel die Übernahme von Arztkosten, der Kauf von Kinderschuhen) sowie ganz aktuell die finanzielle Unter- stützung der Ballenstedter Kinder für ein warmes Mittagessen unterstützt. Dr. Ursula Philippi hat bereits in den 80er-Jahren mit Beginn der Demokratie-Bewegung in Po- len gemeinsam mit ihrer Mutter in großem Umfang Spenden gesammelt und Hilfsgüter dorthin geschickt. Heute kümmert sie sich neben ihrem weiteren Engagement für sozial benachteiligte Familien in Ballenstedt auch um die Vorträge zu den kulturellen Fahrten des Partnerschaftsvereins in die neuen Bun- desländer. Auf diese Weise versucht sie, ge- meinsame deutsche Geschichte aufzuarbei- ten und die mitteldeutsche Kulturlandschaft einem interessierten Publikum zugänglich zu machen. Sie hat ebenfalls Talent, kom- plizierte Sachverhalte ansprechend und ver- ständlich darzulegen und ist handwerklich kreativ und geschickt. „Ich finde, ich kann sehr dankbar sein über diese Gaben, die ich mitbekommen habe, ich fühle eine gewisse Demut. Ich habe immer versucht, das, was mir besonders liegt, einzubringen und dabei Kontinuität zu zeigen.“

Fortsetzung Seite 2 strapaziert hat, genauso wie ihr Mann übri-

gens, Hans-Robert Philippi – zur Stelle. „Ich bin ein hessischer Dickschädel, wenn ich mir etwas zum Ziel gesetzt habe, lasse ich es ungern aus den Augen und ich habe gelernt, dass es manchmal auch Sinn machen kann, Umwege zu gehen, um schließlich doch anzukommen!“

Dr. Ursula Philippi wird für ihre „herausra- genden Leistungen im Bereich des sozialen Engagements“, Montag, 8. März in der Stadthalle am internationalen Frauentag, der Kronberger Frauenpreis 2010 der Stadt Kronberg verliehen.

In einer Großfamilie aufgewachsen, war es für sie von klein an ganz normal, sich als Teil einer Gemeinschaft zu fühlen: „Bei uns war nie Thema, ob ein Gast mehr oder weni- ger am Tisch saß.“ Sie selbst hat es dann im Jahr nach der Maueröffnung auf 200 Gast- übernachtungen in ihrem Haus gebracht, wie sie lachend erzählt. „Ich war tief bewegt von den Bildern, die im Fernsehen vom

Kronberg (mw)

– „Es ist wie in einem

Orchester“, sagt Dr. Ursula Philippi, selbst Bratschistin im Neuen Orchester Kronberg.

„Du musst dein Instrument spielen können, aber du musst auch gut auf die anderen hören.“ In diesem Sinne versteht sich die Kronbergerin, die mit der Stadt so eng verwurzelt ist, dass sie nie erwogen hat, längerfristig woanders hinzugehen („an die- ser Stelle mangelt es mir vielleicht ein wenig an Flexibilität“) als Mitglied einer sozialen Gemeinschaft. „Ich habe inzwi- schen gelernt, Aufgaben auch in der ersten Reihe, sozusagen an der Front, zu überneh- men, aber ich kann mich genauso ins dritte Glied zurückziehen, um anderen das Ruder zu überlassen, denn ich verstehe mich als Teamplayer“, betont sie. Auf diese Weise engagiert sich die promovierte Apothekerin seit vielen Jahren sehr stark, im Partner- schaftsverein Kronberg-Ballenstedt, dessen Vorsitzende sie seit 12 Jahren ist sowie im Altstadtkreis. Dr. Ursula Philippi ist begei- sterungsfähig, wer mit ihr spricht, spürt das schnell. Was sie gar nicht leiden kann, ist, einen Rückzieher zu machen, wenn es um die Umsetzung einer Idee geht. „Wer kennt das nicht, zunächst finden alle die Idee gut, aber kaum geht es an die Arbeit, hat jeder einen guten Grund, keine Zeit mehr zu ha- ben.“ Dr. Ursula Philippi ist gerade dann – auch wenn das oftmals das Privatleben

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„(S) „(S) TÜRMisches“ TURM Ü isches“

Oh je, jetzt wird auch noch das alte Rom kurz vor seinem Untergang von unserem Außenminister in die heiße Wahlkampfdebatte geworfen! Bei ihm sind die faulen Hartz IV- Empfänger die Dekadenten, die sich auf Staatskos- ten ausruhen und dabei immer fetter und träger werden. Unser Land wür- de also untergehen, weil keiner mehr freiwillig in einem Sozialstaat arbeiten will, in dem ihm der Unterhalt wie im Märchen in das offene Maul geschoben wird, ohne dass er sich bewegen muss.

Natürlich erwähnte der Minister nicht, dass der sicher weitaus größere Teil der Arbeitslosen viel lieber arbeiten würde, als zum Sozialamt zu gehen. Wenn es denn Jobs, bezahlbare Kitaplätze usw.

gäbe, die statt Hartz IV zur Verfügung gestellt würden. Aber die haben ja we- der Politik noch Wirtschaft geschaffen, und es ist kaum anzunehmen, dass sich das in naher Zukunft ändern wird. Des- halb müssen Arbeitslose, auch wenn es ihnen noch so stinkt, das Geld zum Leben beim Amt abholen.

Irgend etwas hat der gute Westerwelle in seinem Enthusiasmus über seinen glänzenden Einfall mit dem Nieder- gang des Römischen Reiches aber wohl verwechselt. Obwohl er so aussieht, als hätte er ein Einser-Abitur auf dem hu- manistischen Gymnasium gemacht und alle juristischen Examina mit Bestnoten abgeschlossen, ist es ihm irgendwie entgangen, dass das alte Rom seinen Untergang keineswegs den Armen und Bedürftigen zu verdanken hatte. Schuld war vielmehr die Dekadenz der Ober- schicht, und daran hat sich in der Tat bis heute wenig geändert. Sein Ausspruch enthält also tatsächlich ein Körnchen Wahrheit oder, wie der La- teiner sagen würde, er ist „cum grano salis“, nur anders herum. Dieses un- bedeutende Detail muss der Chef ei- ner Gutverdiener-Partei ja verdrängen, selbst wenn er es besser wüsste. Aber der Normalbürger muss das nicht, und erst recht kein Kronkauz. Ein Schuh wird nämlich tatsächlich aus dieser un- freundlichen Metapher, wenn man mal die Dekadenz der heute herrschenden Geldklasse unter die Lupe nimmt, die längst jedes Maß verloren hat. Höchst- renditen sind schon wieder angesagt, Boni auch, und gleichzeitig werden je- de Menge Leute entlassen. Ganze Län- der wurden von Banken in den Ruin ge- trieben, die von sich glaubten, sie seien womöglich von Gott gesandt, Steuer- sünder outen sich in Hundertschaften, das aber keineswegs freiwillig! Die hatten nämlich angesichts eines dro- henden Staatsbankrotts und beängsti- gend leerer Kassen wo man hinsah, rechtzeitig gerettet, was zu retten war und dachten, so ihr Eigentum vor dem Finanzamt und damit auch vor der läs- tigen Solidargemeinschaft in Sicherheit gebracht zu haben. Wer konnte schon ahnen, dass gestohlene Daten CDs auf den Markt kommen, wie ein Damok- lesschwert über ihnen hängen und sie womöglich in den Knast bringen könn- ten. Zur Abrundung dieser Dekadenz

fehlen nur noch die Pfauenfedern, die im alten Rom dazu benutzt wurden, das Zuviel an Mahlzeiten loszuwerden.

So sieht das jedenfalls

Kronberg (kb) – Das Standesamt in der Receptur, Friedrich-Ebert-Straße 6, bleibt Donnerstag, 25. März, wegen einer Fortbil- dungsveranstaltung geschlossen. Um Kennt- nisnahme und Verständnis wird gebeten.

Standesamt wegen geschlossen

Olivier Adam, Klippen, Serie Piper, 8 Euro 20 Jahre nach dem Selbstmord seiner Mutter blickt der Erzähler vom Balkon eines Ho- telzimmers auf die Klippen, von denen sich seine Mutter ins Meer gestürzt hat. Da war er elf Jahre alt, und ihr Tod überschattete den Rest seiner Kindheit. Jetzt kommen die Erin- nerungen hoch, doch die geliebte Frau Claire und die gemeinsame Tochter machen es ihm möglich, den Schmerz zu verarbeiten. Der Roman von Olivier Adam, geboren 1974 in Paris, besticht durch psychologischen Tief- gang und eine sehr poetische Sprache.

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Fortsetzung von Seite 1

Bereits in jungen Jahren hat sie – neben der Erziehung ihrer zwei Kinder – in einer Landapotheke bei Mainz die unterschied- lichsten Menschen – und oftmals schwere- gesundheitliche Leiden – kennen gelernt.

„Ich denke, dass neben der Förderung der sozial Schwachen auch wichtig ist, dazu beizutragen, dass das soziale Miteinander funktioniert, denn in einer Gemeinschaft lässt sich einfach viel mehr erreichen. Eine Gemeinschaft bereichert“, betont sie, „man erfährt, dadurch, dass man mit den unter- schiedlichsten Leuten zusammenkommt, ei- ne Bewusstseinserweiterung: man lernt, auf andere zu hören und, dass man an sich selbst arbeiten muss.“

Beim Altstadtkreis, zu dessen Gründungs- mitgliedern sie zählt, strebt sie an, durch die Verzahnung der Vereine das „urbane Gefüge der Altstadt zu fördern“. Bei den zahlreichen Projekten des Altstadtkreises, wie beispielsweise der Verschönerung von Altstadtplätzen, ist sie meist an „vorderster Front“ dabei, so trägt auch die wunderschö- ne Brunnendekoration zum Osterfest auf der Schirn ihre Handschrift.

Zur Feier in der Stadthalle sind alle Bürger ab 19 Uhr eingeladen. Den Festvortrag hält Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe von der Universität Gießen, die nach einem For- schungsauftrag in Japan über das Leben der japanischen Frauen im Vergleich früher und heute, berichtet. Für den musikalischen Rahmen sorgen die Sängern Ruth Zetzsche und die Pianistin Alexandra Chaplik mit klassischen Stücken und Chansons. Dr. Li- selotte Thomsen stellt außerdem im Rahmen der Veranstaltung ihre neue Fotodokume- nation mit Bildern der letzten Reise nach Nepal aus. Besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den frauen- und familienunter- stützenden Projekten. Die Ausstellung wird anschließend in der Stadtbücherei zu sehen sein. Für die Bewirtung der Gäste sorgt der Partnerschaftsverein Kronberg-Ballenstedt.

Frauenpreis für…

Kronberg (kb) – In Zusammenarbeit mit den Kronberger Frauenverbänden, dem Aus- länderbeirat und der Gruppe „Mama lernt Deutsch“ sind alle interessierten Frauen Samstag, 13. März ab 10.30 Uhr in der Stadthalle – Raum Feldberg eingeladen, ge- meinsam internationale Köstlichkeiten zu probieren und sich in angenehmer Atmosphä- re auszutauschen, neue Kontakt herzustellen und zu vertiefen. Das Frauenfrühstück ist in Rahmen des internationalen Frauentages zum Kennenlernen und einem kulturellen wie sozialen Erfahrungsaustausch gedacht.

Vorgesehen ist eine jährliche Wiederholung, um die Integration aller ausländischen Frau- en und Familien weiter voranzutragen sowie mit neuen Akzenten zu füllen. Eine kleine Spielecke für Kinder ist auch eingerichtet.

Kronberger internationales Frauenfrühstück

Kronberg. – Die fünf Fraktionen in der Kronberger Stadtverordnetenversammlung haben gemeinsam mit der Stadtverordne- tenvorsteherin Blanka Haselmann (CDU), Bürgermeister Klaus Temmen (parteilos), dem Ersten Stadtrat Jürgen Odszuck (partei- los) und dem Vorsitzenden des Haupt- und Finanzausschusses eine Erklärung bezüglich des noch zu beschließenden Haushalts für das laufende Jahr abgegeben:

„Die Stadt wird dauerhaft mit reduzierten Steuereinnahmen leben müssen. Gründe da- für sind die Wirtschaftskrise und auch unter- nehmenspolitische Entscheidungen. So hat die Stadt ein strukturelles Finanzproblem, für das mit herkömmlichen Mitteln keine Besserung in Sicht ist.“ Sie informieren die Öffentlichkeit darüber, dass seit Mitte Janu- ar „vertrauliche interfraktionelle Gespräche zum Haushalt stattfinden“. Beteiligt sind alle Fraktionsvorsitzenden, die Stadtverord- netenvorsteherin Haselmann, Bürgermeister Temmen, der Erste Stadtrat Odszuck und der Vorsitzende des Haupt- und Finanzaus- schusses (HFA) Graeber. Auf Initiative und unter Moderation des HFA-Vorsitzenden und mit „ausdrücklicher Unterstützung des Bürgermeisters“ werde über mögliche Wege aus der aktuellen Haushaltsmisere gespro- chen. Der Haushalt 2009 war mit gut vier Millionen Euro im Minus; der zur Entschei- dung stehende Entwurf für 2010 beinhaltet ein Defizit von deutlich über vier Millionen Euro, so heißt es in der Erklärung weiter.

Ohne besondere Anstrengungen sei zu er- warten, dass auch die Haushalte der Folge- jahre hochdefizitär ausfallen werden und der

Schuldenstand ungezügelt wachsen werde.

„Alle Teilnehmer der Runde sehen die Not- wendigkeit, die Ausgaben der Stadt wieder auf ein vernünftiges Maß abzusenken. Zu diesem Zweck wollen alle Fraktionen den Versuch unternehmen, gemeinsam ein Spar- paket zu schnüren. So soll diese informelle Runde eine umfassende Liste nachhaltiger Einsparungen erarbeiten.

Die Beteiligten sind sich im Klaren, dass es dabei keine ,heiligen Kühe‘ geben kann und die Einsparungen sehr breit und über alle Felder angelegt sein müssen. So wird es notwendig, dass die verschiedenen Fraktio- nen auch Einschnitte mittragen, die bisher für die eine und andere Gruppierung nicht vorstellbar waren.“ Durch Einbeziehung vie- ler Felder sollen Kahlschläge in den städti- schen Leistungen vermieden und dennoch die notwendigen Einsparungen mittelfristig erzielt werden. Konkret ist geplant die Li- ste schnellstmöglich abzuschließen und – nach Abstimmung in den Fraktionen – in die öffentlichen Gremien zur Beratung und Beschlussfassung zu geben. „Ziel ist es, den vorliegenden Haushaltsentwurf für 2010 zusammen mit der Einsparungsliste in der für März 2010 anstehenden öffentlichen Sit- zungsrunde im HFA und anschließend in der Stadtverordnetenversammlung zu beraten und gemeinsam zu beschließen“, so heißt es in der gemeinsamen Erklärung. „Wir sind von der Richtigkeit des eingeschlagenen Weges überzeugt, um im Interesse künftiger Generationen die Verschuldung zu begrenz- en und die Handlungsfähigkeit der Stadt zu erhalten“, so die Unterzeichner. (mw)

„Wir übernehmen gemeinsam Haushaltsverantwortung“

Kronberg. – Nach der im Stadtparlament einstimmig getroffenen Entscheidung, die europaweite Ausschreibung für die Wohn- bebauung am Bahnhof auf den Weg zu brin- gen, meldet sich die Bürgeriniative Bahnhof Kronberg (BI) zu Wort, die zunächst betont

„grundsätzlich für und nicht gegen eine Be- bauung des Bahnhofsgeländes“ zu sein. Der gefasste Beschluss ist für die BI jedoch der Grund für einige Befürchtungen. Er zeige

„eine Haltung, die wir für verhängnisvoll halten“, formuliert die BI und zählt auf: Der Beschluss enthalte sehr weiche Vorgaben für den Erhalt des Waldstreifen. „Warum wird dieser Punkt, um den lange gerungen wurde, so einfach aufgegeben?“ fragen sie.

Die Verkehrsanbindung erfolge nicht wie vorher betont nur über das Gelände, sondern kann auch mittels Durchbrechung des Wald- streifens erfolgen. Auch sei die Zahl der Wohneinheiten nicht mehr festgeschrieben, sodass die Einzelobjekte kleiner, dafür aber zahlreicher ausfallen könnten. Weiter fehlten klare, umfassende Vorgaben zu Ausnutzung, Traufhöhen und Firsthöhen.

Berthold Hackl, Gerrit Steen, Dr. Jens und Astrid Richolt und Martin Kopatschek als Unterzeichner merken außerdem an: „In das Bild passt auch, dass die Stadt offen- bar keine Aktivitäten unternimmt, um einen Kronberger Bieter für das Bahnhofsgebäude zu unterstützen. Hat sich seitens der Verant- wortlichen einmal jemand damit befasst, was der von der DB präferierte Investor, ein no- torischer Bahnhofskäufer, an anderer Stelle zustandegebracht hat? Nach unseren Infor- mationen sind die Beispiele aus der Region, zum Beispiel die Bahnhöfe Bad Nauheim, Groß-Karben und Friedrichsdorf, ziemlich abschreckend. Ist das für Kronberg nicht relevant?“ Die Stadt verfüge über ein Vor- kaufsrecht, das sie wirksam in die Verhand- lungen einbringen könne. „Eine Kronberger Lösung wäre sicher besser als das Hoffen auf

einen externen Investor, der sich grundsätz- lich weder zu einer Investition noch einem Zeitplan verpflichtet“, betont die BI.

Dies alles passe zu den vorher gemachten Aussagen „dichtere Bebauung“ oder „mög- lichst hohe Auslastung“. Man wolle „die Rechnung mit dem Wirt“ machen, wobei der Wirt nicht die ansässigen Bürger seien, son- dern „Investoren, die dem städtischen Budget auf die Beine helfen sollen“.

Die BI befürchtet, dass „eine Ausschreibung mit schwammigen Vorgaben dazu führen könne, bestimmte Investoren mit einer ma- ximierenden Planung anzulocken, deren An- gebot dann unter Hinweis auf die Haushalts- lage gegenüber städtebaulich verträglichen und langfristig werterhaltenden Konzepten präferiert wird.“ „Warum macht die Stadt sich nicht die Mühe, ein Konzept mit kla- ren Vorgaben zu erstellen? Oder will man bewusst das Schlupfloch zur Maximierung öffnen, um Tafelsiber für den Defizithaushalt zu liquidieren?“, fragen die Unterzeichner verärgert und fordern „eine Ausnutzung un- terhalb der gescheiterten Wüstenrot-Planung, den verbindlich festgelegten und kompletten Erhalt des Waldstreifens und Gebäudehöhen im Einklang mit der Wohnbebauung auf der Schönberger Seite.“ Die BI betont abschlie- ßend: „Wir erwarten, dass sich die Stadt am Wohl ihrer Bürger und einer langfristigen Entwicklung unseres Gemeinwesens orien- tiert und nicht am Stopfen von Haushaltslö- chern durch Erzeugung und anschließende Auswahl des maximalen Investorenange- bots.“

Die Stadt müsse sich darauf einstellen, wie ihre Bürger, mit „den regelmäßigen Ein- nahmen auszukommen. Wir erwarten ei- ne ausgewogene, zum Kronberger Stadtbild passende Bebauung inklusive des für ein Hotel vorgesehenen Geländes und werden uns gegen einen Rückfall in die Verschande- lungsära zur Wehr setzen.“ (mw)

BI befürchtet ohne „klare Vorgaben“

„Rückfall in die Verschandelungsära“

Kronberg (kb) – Der Kronberger Ortsvorste- her Thomas Kämpfer lädt Dienstag, 9. März um 19.30 Uhr, in die Stadthalle, Berliner Platz, Raum Feldberg II zur Ortsbeirats- sitzung ein. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem, aktuelle Fragen der Bürger, Magistratsmitteilungen und Mitteilungen des Ortsvorstehers, der Vorschlag der Dekoration für das Bürgerbüro (siehe weiteren Bericht in dieser Ausgabe) sowie Sachstandsberichte.

Die Einwohner sind zu dieser Sitzung ein- geladen.

Ortbeirat trifft sich

Kronberg (kb) – Das katholische Pfarramt St. Peter und Paul lädt Sonntag, 7. März zum Brunch für die ganze Familie ins Bi- schof-Muench-Haus, Wilhelm-Bonn-Straße 4 a. Der Brunch beginnt um 11 Uhr nach der Messe.

Neue und alte Gesichter sind gleichermaßen willkommen. Um einen Beitrag zum Brun- chbuffet wird gebeten. Anmeldungen an das katholische Pfarrbüro St. Peter und Paul, Ka- tharinenstraße 5, unter der Telefonnummer 952498.

Brunch für die ganze Familie

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Kronberg (mw) – Der Einladung des neuen Schlosshotel-Direktors Frank Zim- mermann zum Tag der offenen Tür folg- ten trotz des Orkans Xynthia zahlreiche Kronberger, die aus ihren Autos schnell in das Schloss flüchteten, wohl wissend, dass sie im Schlosspark von einigen exotischen Baumriesen umgeben waren, die aber dem Orkan stand hielten. Gleich am impo- santen Eingangstor zum Schlosshotel im

Pförtnerhaus wurden die Gäste für ihren Mut, bei diesem Wetter die eigenen vier Wände verlassen zu haben, hinreichend belohnt. Das Team des „Beauty Cottage“

gab kostenfreie Typ- und Frisurberatun- gen mit den neuesten Trends aus London sowie Schnuppermassagen, die besonders gerne in Anspruch genommen wurden – unter anderem auch von der Frau des Bürgermeisters, Renate Temmen, die am Nachmittag mit ihrem Mann ebenfalls zu den rund 500 Schlossbesuchern zählte.

Während „B & K... alles klar!“, mit ihren BMW-Probefahrten wegen des Wetters wirklich Pech hatten, war die Atmosphäre im Schlosshotel gerade in diesen stürmi- schen Stunden umso heimeliger. Aus dem sogenannten „Roten Saal“ im Schloss er- schallte die samtweiche Stimme des Sän- gers L.A. Williams der Band L.A. Soul- Session, seine Interpretationen bekannter Soul-Stücke luden ein, bei einem edlen Glas Wein und kleinen feinen Häppchen, an einem der Stehtische zu verweilen. Auf großes Interesse stieß auch die Schmuck- ausstellung von Ehinger-Schwarz 1876, die wahre Goldschmiedemeisterwerke – vorwiegend Colliers – vorstellte. Der In- haber, Wolf-Peter Schwarz als kreativer Kopf des Traditionsunternehmens – er hat das Geschäft vom Großvater übernom- men – entwirft die kostbaren Geschmeide, die von Turmalinen, Saphiren, Granaten und anderen Edelsteinen nur so funkeln.

Echte Hingucker waren unter anderem die Colliers, bei denen der Goldschmied mit den Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde spielt. Für das Wasser schuf er ein Collier aus hochkarätigen in den verschiedensten Blautönen leuchtenden in Silber gefassten Aquamarinen, die wie ein Wasserfall zu fließen scheinen. Wer sich mehr für die Geschichte des Grand Hotel – 1889 als Witwensitz von Victoria Kaise- rin Friedich erbaut – interessierte, konnte die Schlossführungen nutzen, um seinen Wissensdurst zu stillen. Der neue Direktor Franz Zimmermann, der gerade mit seiner Frau in Bad Soden sein neues Zuhause bezogen hat, freute sich an der Schar der gut gelaunten Besucher, die auch gerne in einem der gemütlichen Sofas in der groß- zügigen Empfangshalle Platz nahmen, um sich den Nachmittag mit einem Stück Torte aus der hauseigenen Patisserie zu versüßen. „Heute sehen sie einen unserer ersten Schritte, uns nach außen zu öff- nen“, erklärte der gebürtige Österreicher

„Wir haben aber noch einige Ideen mehr, was wir in Zukunft anbieten wollen“,

macht er vorab schon einmal neugierig.

Zu dem neuen Gesicht des edlen Schloss- hotels gehört unter anderem auch eine neue Broschüre „Neues vom Schloss“, die schon heute verrät, dass Schlossbesu- cher sich im Sommer auf einige weitere Neuigkeiten freuen dürfen. Dazu zählt die Eröffnung der Victoria-Lounge im Mai, der Außenterrasse mit herrlichem Blick in den Park. „Wir werden dort Soul-Abende sowie einen spanischen Abend veranstal- ten, Barbecues anbieten und vieles mehr“, freut sich der neue Direktor auf die warme Jahreszeit, der auch gemeinsam mit dem Bürgermeister nach neuen Wegen suchen will, um „stärker nach außen zu treten“.

Und zur WM-Zeit soll nach Möglichkeit auf großen Screens jedes Spiel des Tur- niers Open Air übertragen werden.

Schlosshotel öffnet sich den Kronbergern

Auch der jüngste Besucher fand Gefallen an der Live-Musik.

Die Songs, die L.A. Williams (rechts) von L.A. Soul-Session und sein Kompagnon zum Besten gaben, boten einen gelungenen musikalischen Rahmen für die Veranstaltung.

Fotos: Westenberger

Das Team des Beauty-Cottage zeigte sei- ne gemütlichen neuen Räumlichkeiten, ver- wöhnte mit Schnuppermassagen und gab Typ- und Frisurtipps Foto: privat

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IN KRONBERG – UNVERWECHSELBAR!

in bunten Frühlingsfarben

Schönberg (pu) – Zu den Menschen mit Charisma, die mit dieser gewinnenden Aus- strahlung andere Menschen förmlich in ihren Bann ziehen können, gehören zweifelsohne der amerikanische Präsident Barack Oba- ma und Bundesverteidigungsminister Karl- Theodor Freiherr von und zu Guttenberg

(CSU). Viele Kronberger erinnern sich noch an dessen Wahlkampfauftritt im Septem- ber letzten Jahres auf dem Berliner Platz.

Am Dienstagabend hat im Gemeindesaal der Markus-Gemeinde im Rahmen des Schön- berger Forums ein katholischer Ordensmann dafür gesorgt, dass die Räumlichkeiten eben- falls aus allen Nähten platzten: Bruder Pau- lus. Der Beauftragte für Berufungspastoral der Kapuziner im Kapuzinerkloster, Käppele (Würzburg) ist durch die Veröffentlichung von insgesamt sechs Büchern sowie sei- nen Auftritten in Rundfunk und Fernsehen, insbesondere bei Sat 1 und als Talkmaster bei N24, einem Millionenpublikum bekannt geworden. Viele Kronberger nutzten die Ge- legenheit, sich persönlich ein Bild von dem Mann zu machen, der von sich selbst sagt:

„Ich bin ein Exzentriker und habe ein freches Maul!“ In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Bild der Kirchen in Deutschland deutlich verändert. Während es früher zu den regelmäßigen Gepflogenheiten gehörte, den sonntäglichen Gottesdienst zu besuchen, sich in der Gemeinde zu engagieren und Kraft und Hilfe im Gebet zu suchen, klagen die Kirchengemeinden seit Jahren über sich häu- fende Kirchenaustritte und einen allgemeinen Rückgang des Interesses. Mit Kirchenvertre- tern wie Bruder Paulus soll dem negativen Trend entgegen getreten werden. Dies war auch einer der Gründe, warum die Markus- Gemeinde und die Kronberg Stiftung Bruder Paulus zum Schönberger Forum eingeladen

hatten. „Vielleicht muss Kirche so gemacht werden“, so Benigna von Nathusius in ihren Einführungsworten.

Der Kapuziner Bruder Paulus hat im letzten Jahr sein neuestes Buch „Das Leben findet heute statt“ geschrieben und bezog sich am Abend größtenteils auch auf dieses The- ma. Regelrecht ein Dorn im Auge ist ihm die „Vertröstungsgesellschaft“ und bewusst provokant gab er dem Publikum den ersten Denkanstoß: „Christentum und Glaube ist Vertrösterei, um dem Elend von hier nicht so ausgeliefert zu sein, es wird verheißungs- voll in Aussicht gestellt, der Himmel wird dich für die ganze Mühsal auf Erden schon belohnen“, dies habe jedoch weitreichende Folgen denn „Die Verschiebung des Glücks auf morgen macht viele unfähig, ihr Leben so wie es sich ihnen anbietet als Herausfor- derung zu sehen!“

In seiner Zeit als Krankenhausseelsorger im Umgang mit Depressions-Kranken und wäh- rend seiner Tätigkeit in der Sozialfürsorge und Gesundheitshilfe seien ihm viele Men- schen begegnet, die ihn verblüfft hätten. So habe er eine Frau mit vier Kindern kennenge- lernt, drei davon mit geistiger Behinderung, und dennoch habe sie diese Herausforderung angenommen und sich auch von der Mei- nung ihrer Umgebung, sie müsse aufgrund dieses „Schicksals“ unglücklich sein, nicht anstecken lassen. Generell ist Bruder Paulus der Ansicht, viele Menschen würden nicht so leben wie sie eigentlich wollten, weil sie be- fürchteten, ihre Nachbarn, Freunde und Ver- wandte könnten daran Anstoß nehmen. Und Kinder dürften nicht mehr spielen, sondern müssten erzogen werden. Auch beim Thema Bildungspolitik legte der Ordensbruder den Finger in die Wunde: „Ich halte nichts von Kurssystemen, denn die freie Entfaltung des Geistes bleibt dabei auf der Strecke und zu al- lem Überfluss werden die Menschen zumeist in ein Excel-System eingecastet.“ Beispiels- weise bei Pfarrerkonferenzen ginge es nicht mehr darum, wer anwesend sei, sondern nur noch wie viele. „Wir machen Zählsorge und nicht Seelsorge!“ Für die deutsche Gesell- schaft wünscht sich Bruder Paulus nichts mehr als eine neue Hinwendung zu einer Bil- dung, die den ganzen Menschen sieht. Lehr- prozesse und Lernprozesse müssten wieder ermöglicht werden, Kindern die Möglichkeit eröffnet werden, die Welt zu entdecken und sie Stück für Stück zu verstehen. Ein weiteres vorrangiges Ziel müsse sein, nicht gegenein- ander, sondern füreinander zu leben.

Wegen des mangelnden Nachwuchses für seinen Orden macht sich der 51-jährige gar keine Sorgen: „Wir sind kein Club und kein Karnickelzuchtverein, meine Vision vom Ordensleben ist, mit drei bis vier Brüdern in verschiedenen Pfarrzentren zu leben, zu beten und zu erzählen wie Jesus lebt.“ Ab- schließend gab er seiner Hoffnung Ausdruck:

„Wenn heute Abend im Herzen vieler etwas aufgeploppt ist, nehmen Sie es mit, pflegen Sie diesen Gedanken, dann helfen Sie sicher mit, damit hier ein gelungenes Leben statt- finden kann.“

Bruder Paulus: „Das Leben findet heute statt“

Bruder Paulus, bekannt aus Radio und Fern- sehen, gab eine Lehrstunde in Sachen „Ver- tröstungsgesellschaft.“ Foto: S. Puck

Kronberg – Traurige Nachricht aus dem Opel-Zoo in Kronberg: Am Freitag, 26. Fe-

bruar, ist der Giraffenbulle George in den Morgenstunden gestorben. Die Tierpfleger und der Tierarzt, die seine zunehmende Schwäche in den letzten Wochen bereits be- merkten, fanden ihn bei Dienstantritt im Stall liegend und erlebten seinen letzten Atemzug.

Mit fast 26 Jahren war er der älteste Giraf- fenbulle im Europäischen Zuchtprogramm, welches vom Chester Zoo in Großbritannien geführt wird. George wurde 1984 in Lon- gleat, Großbritannien, geboren, kam 1985 in den Augsburger Zoo und 1999 schließlich in den Opel-Zoo nach Kronberg.

Seine Nachkommen waren für das Zucht-

buch sehr willkommen, kam er doch als erste Zoogeneration von im Freiland geborenen Elterntieren zur Welt. In Augsburg hatte er bereits fünf Jungtiere gezeugt. Mit der Gi- raffenkuh Jacqueline, die mit ihren 23 Jahren auch selbst zu den ältesten Giraffenkühen in europäischen Zoos zählt, hatte er dann in Kronberg noch sechs Nachkommen, insge- samt also elf – eine stolze Anzahl!

Seine letzte Tochter Julia lebt noch in der alten Giraffenanlage im Opel-Zoo bei ihrer Mutter. Diese ist möglicherweise von George tragend und kann somit noch ein weiteres Jungtier von ihm zur Welt bringen. Der letzte männliche Nachkomme Gregor ist 2006 in die neue Anlage Afrika Savanne umgezogen und hat bereits selbst zwei Nachkommen, Lisa und Kurt, gezeugt, die beide im vergan- genen Jahr geboren wurden.

„Der Tod von George war zu erwarten gewe- sen, schließlich haben wir unser erfolgreiches Zuchtpaar, Jacqueline und George, aufgrund ihres hohen Alters in der alten Anlage belas- sen, wo sie quasi das Gnadenbrot erhalten“, so der Zoodirektor Dr. Thomas Kauffels.

„Dennoch lässt uns der Tod solcher Tierper- sönlichkeiten, die über Jahre den Zoo geprägt haben und auch den Besuchern namentlich bekannt waren, nicht ungerührt.

Dies erging uns auch bei der Braunen Hyäne Charly, die am 23. Februar einem Krebslei- den erlag.“

Er ergänzt: „Freud und Leid liegen in der Tierhaltung immer dicht beisammen. Und wenn wir dieses Jahr am 4. September den 50. Geburtstag von unserem Flusspferd Tana, dem ältesten Tier im Opel-Zoo und Patentier der Stadt Kronberg, feiern, dann wissen wir natürlich auch, dass wir bald von ihr Ab- schied werden nehmen müssen.“

Der Opel-Zoo in Kronberg hat täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet, mit Umstellung auf die Sommerzeit am 27. März dann von 9 bis 18 Uhr.

Traurige Nachricht: Giraffenbulle George an Altersschwäche gestorben

Mit seinen 26 Jahren war der Giraffenbul- le George eine echte Tierpersönlichkeit im

Opel-Zoo. Foto: Opel-Zoo

Kronberg. – Zu dem Bericht seitens der FDP, mit dem Hinweis, dass die Buslinie 73 bald nicht mehr durch die „Guaitastraße“ und die Straße „Am oberen Aufstieg“ fährt stellt der ÖPNV-Dezernent Prof. Jörg Mehlhorn Folgendes klar: „Die Aussage des FDP- Stadtverordneten Volker Stumm ,Die Ergeb- nisse der jüngsten Fahrgastzählung haben eindrucksvoll bestätigt, dass dieser Bereich der 73 von den Bürgern leider nicht ange- nommen wird‘,

gibt das Zählergebnis leider nicht korrekt wieder, obwohl Herrn Stumm die Zahlen seit Mitte Januar vorlagen und in der Sit- zung vom Unterzeichner erneut vorgetragen wurden.“ Die vier über das Jahr 2009 verteil- ten und von einem externen Planungsbüro durchgeführten Zählungen hätten nämlich ergeben, dass im Nordteil der Linie 73 prak- tisch gleich viel Fahrgäste zu- und aussteigen wie im Südteil, also im seit 2001 befahrenen Abschnitt der Altstadt und der unteren Vik- toriastraße: „Einstiege Südteil: 66 zu Einstie- ge Nordteil: 68, Ausstiege Südteil: 119 zu

Ausstiege Nordteil: 100“, stellt der ÖPNV- Dezernent klar. Diese Zahlen seien eine Be- stätigung dafür, dass schon nach einjähriger Betriebszeit eine relativ hohe Frequentierung herrsche, was auch zu erwarten gewesen sei, da Dettweiler-und Guaitastrasse sehr weit vom Zentrum entfernt sind.

„Deutlich schwächer ist die Auslastung an Samstagen, sodass ich den Vorschlag ge- macht habe, die Linie samstags am Krei- sel oberhalb des Viktoria-Hotels wenden zu lassen. Dieser Vorschlag wurde leider nicht ernsthaft diskutiert“, betont Mehlhorn. „Herr Stumm erwähnt in seiner Pressemeldung ebenfalls nicht, dass eine Verkürzung der Li- nie 73 auch keine Einsparungen ergibt, weil die Ausdehnung der Linie in diesen Randbe- reich kostenneutral erfolgte.

Dass Herr Stumm aus einer nicht-öffentli- chen Sitzung berichtet und somit dem Vor- sitzenden beziehungsweise dem zuständi- gen Dezernenten formal vorgegriffen hat, zeigt die Intention seiner Pressemeldung“, so Mehlhorn. (mw)

Mehlhorn: „FDP gibt das

Zählergebnis nicht korrekt wieder“

Kinderbuch

„Nichts“ von Antje Damm für Kinder ab zirka 6 Jahren, 14,90 Euro

Das Nichts ist ein faszinierendes Etwas. Man kann es haben und verteilen, aber kann man es auch denken, sehen, hören? Antje Damm macht das Nichts für Kinder begreiflich.

Sind wir nichts, bevor wir auf die Welt kommen? Ist das Nichts vielleicht ein Loch?

Wohin geht die Reise ins Nichts? Fragen dieser Art stellt Antje Damm in ihrem Buch und nimmt Kinder damit absolut ernst. Ihre Mischung aus knappsten Sätzen und oftmals verblüffenden Bildern regt Kinder unmittel- bar zu eigenem Nachdenken an, denn auf solche Weise zu philosophieren macht Spaß!

Und nebenbei erfährt man von Komponi- sten, die ein ganzes Orchester vier Minuten und 33 Sekunden lang nichts spielen lassen oder Künstlern, die das Nichts zu malen versuchten. Antje Damm macht Philosophie für Kinder. Nach dem Buch über die Zeit ist jetzt das „Nichts“ dran – Einfach wunderbar, dass „Nichts“ so schön sein kann.

Erhältlich in allen Buchhandlungen.

Tipp

Kronberger Bücherstube E-Mail: dirk.sackis@gmx.de Tel.: 06173 5670 Friedrichstraße 71, 61476 Kronberg

Oberhöchstadt (kb) – Der Sportschützen- verein Oberhöchstadt lädt zu seinem jährli- chen Ostereierschießen auf seinen Schieß- stand in der Altkönigstraße am Sportplatz ein. Jeweils ab 18 Uhr, freitags ab 19 Uhr findet das Ostereierschießen an folgenden Terminen statt: 11., 12., 15., 18., 19. und 25. März. Hierzu sind alle Mitglieder und alle Interessierten eingeladen, insbesondere auch die Teilnehmer der Stadtmeisterschaf- ten. Geschossen wird wie jedes Jahr auf Ton- röhrchen, wobei jeder Treffer ein Osterei als Belohnung bringt. Da manch einer mehr trifft als er hartgekochte Eier braucht, gibt es auch Eier aus Schokolade und Marzipan. Zehn Schuss kosten 2,50 Euro. Ab fünf Personen sowie für die Freitagstermine wird um ei- ne Voranmeldung unter der Telefonnummer 0177-3396267 oder per E-Mail RWSSVO- berhoe@online.de gebeten.

Ostereierschießen des SSV Oberhöchstadt

Kronberg (kb) – Am Samstag, 6. März ist um 18 Uhr das Barock-Ensemble „Les Trois Mains“ in der evangelischen Kirche St. Johann zu Gast. Die vier Musikerinnen Jung-Hyun Yu (Blockflöte), Katerina Stur- sova (Violine), Vanessa Young (Cello) und Roxana Neacsu (Cembalo) spielen Werke von Georg Friedrich Händel, Antoine Dornel und Georg Philipp Telemann. Der Eintritt ist frei. Das Ensemble Les Trois Mains wurde 2005 gegründet. Das Quartett spielt auf origi- nalgetreuen Nachbauten historischer Instru- mente und bringt damit die klanglichen Be- sonderheiten dieser vielfältigen und farbigen Musik zur Geltung. Im Juni 2006 gewann das Ensemble den Publikums-Preis beim Alte Musik-Treff Berlin. 2007 wurde es in die Förderung von Yehudi Menuhin Live Music Now Frankfurt am Main aufgenommen.

Konzert des Barock-Ensemble

„Les Trois Mains“ in St. Johann

Kronberg (kb) – Kinder- und jugendärztli- che Notfälle werden kommenden Wochen- ende, 6. und 7. März von 10 bis 12 Uhr in der Facharztpraxis von Dr. Bernd Viehmann, Holzweg 9a, Oberursel Telefonnummer 06171-51543 behandelt.

Der Kinder- und Jugendärztliche Notdienst ist eine Initiative der Facharztpraxen für Kinder- und Jugendmedizin in Bad Hom- burg, Friedrichsdorf, Kronberg, Oberursel und Frankfurt-Niedererlenbach.

Ärztlicher Notdienst

für Kinder /Jugendliche

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Donnerstag, 4. März 2010 Kronberger Bote KW 9 - Seite 5

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Herausgeber:

Alexander Bommersheim Geschäftsleitung:

Andreas Puck Redaktionsleitung:

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Preisliste:

z. Zt. gültig Preisliste Nr. 29 vom 1. Januar 2010

Druck:

Ehrenklau Druck GmbH Alsfeld

Internet:

http://www.kronbergerbote.de E-Mail:

KronbergerBote@hochtaunus.de

Impressum

Kronberger Bote

Kronberg (pf) – Die Burg Kronberg steht

derzeit im Mittelpunkt der Veranstaltungen im Kronberg Treff in der Receptur. Der Kamera-Klub zeigt an den Wänden eine Aus- wahl künstlerischer Fotos des Kronberger Wahrzeichens und am vergangenen Mitt- woch berichtete Uwe Wittstock, Mitglied im Burgverein und der Stiftung Burg Kronberg, über die wechselvolle Geschichte der um 1150 unter der Herrschaft des Stauferkönigs Konrad III. errichteten Burg.

Er zeichnete nicht nur die Baugeschichte nach, die im Laufe der Jahrhunderte zu zahlreichen Veränderungen führte, sondern schilderte auch eindrücklich, wer alles in dem Gemäuer seine Wohnung hatte. Bis zum Tod von Johann Niklas im Jahr 1704, dem letzten aus dem Geschlecht der Familie von Kronberg, das mit ihm erlosch, diente die Burg der Fürstenfamilie mit ihren ver- schiedenen Zweigen, dem Kronenstamm, dem Flügelstamm und dem Ohrenstamm, als Wohnung. Doch schon zur Zeit von Johann Niklas war sie nicht mehr bewohnt und wur- de vernachlässigt.

Nach dem Aussterben des letzten Kronber- gers behielt sie zunächst ihre Funktion als Verwaltungssitz des kleinen Reichsterritori- ums Kronberg und Eschborn. Doch immer wieder gab es danach Verkaufsabsichten und Personen, die das stattliche Anwesen erwer- ben wollten. Dass es dazu letztendlich doch nie kam, lag manchmal daran, dass sich Be- sitzer und Interessenten nicht über den Kauf- preis einigen konnten. Manchmal wie 1871 sprachen sich aber auch Bürgermeister und Landrat dagegen aus. Sie wollten verhindern, dass die Burg in Privatbesitz überging, denn sie befürchteten, dass sich dort, wie in ande- ren Burgen und Schlössern in Deutschland, Industriebetriebe wie eine Dampfmühle, eine durch Dampf betriebene Wollspinnerei oder gar eine Zigarrenfabrik ansiedeln könnten.

In den verschiedenen Flügeln und Räumen der Burg wohnten in den vergangenen vier Jahrhunderten nicht nur Bedienstete der Mainzer Regierung wie der Oberamtmann, der in der Burg neben seiner Wohnung auch seine Amtsstube hatte, sondern auch der ka- tholische Pfarrer, denn es fehlte ein Pfarrhaus für ihn. Im Torhaus lebten zeitweise allein- stehende Frauen, denen die kleine Stube für einen Gilden vermietet wurde. Die katholi- sche Schule residierte lange Zeit im Flügel-

stammhaus, aber auch ein Schieferdecker hatte dort seine Wohnung, der die Dächer in Stand zu halten hatte.

Bei einem Unwetter 1789 wurde das Dach des Freiturms beschädigt und ein Stück der Eckmauer herausgedrückt. Und nachdem 1701 der Blitz in den Freiturm eingeschlagen hatte, wollte die Mainzer Regierung ihn so- gar abreißen lassen. Nur seiner Schutzfunk- tion für die Stadt wegen blieb er schließlich verschont.

Die Burg erlebte Einquartierungen und Durchmärsche von Soldaten unterschiedli- cher Herkunft. Die Hannoveraner waren auf der Burg untergebracht, später die Franzosen, die die Stadt okkupierten und die Hannove- raner gefangen nahmen. Im Siebenjährigen Krieg gab es zahlreiche französische Ein- quartierungen und als 1792 das französische Revolutionsheer Mainz besetzte, zog es auch nach Kronberg und Königstein. Einen Monat später kamen die Preußen. Kronberg wurde glücklicherweise kampflos geräumt, aber die Festung Königstein erlebte Belagerung, Be- schuss und wurde schließlich beim Abzug der Franzosen 1796 gesprengt.

1797 war Kronberg erneut in französischer Hand. Die Besatzer nutzten die Burg als Gefängnis und als Fechtschule, schlugen den Grabdenkmälern in der Schlosskapelle die Köpfe ab und richteten die Gebäude so zu, dass wieder von Abbruch oder Verkauf die Rede war. Doch Kaufinteressenten und Nas- sauische Regierung konnten sich über den Preis nicht einig werden. 1871 interessierte sich übrigens bereits zum ersten Mal die Stadt Kronberg für die Burg, aber auch da kam es zu keiner Einigung.

Zu den Burginteressenten gehörten Freiherr Anton von Holzhausen, Baron von Ziegler aus Würzburg, der Frankfurter Arzt Dr. Gustav Passavant und Otto Graf zu Solms-Rödelheim.

Der Frankfurter Stadtpfarrer Münzenberger wollte die Burg als Heim für verwahrloste Kinder nutzen, doch schließlich erwarb sie 1891/92 Kaiser Wilhelm II. vom preußischen Fiskus für seine Mutter, Kaiserin Friedrich, die dafür sorgte, dass sie nicht verfiel.

Eine wechselvolle Geschichte mit vielen Facetten und zum Teil auch skurrilen Details ließ Uwe Wittstock in seinem umfangreichen Vortrag lebendig werden und eröffnete sei- nen Zuhörerinnen und Zuhörern einen ganz neuen Blick auf das städtische Wahrzeichen.

Neue Sichtweisen auf Geschichte und Baugeschichte der Burg

Ganz neue Blickwinkel von der Burg zeigt die Ausstellung des Kamera Klub Kronberg derzeit in den Räumen des Kronberg Treff. Dazu gab es ebenfalls neue Einblicke in ihre wechselvolle Geschichte beim Vortrag von Uwe Wittstock. Foto: H. Stietzel

Kronberg (kb) – Der Taunusklub Kronberg lädt Mittwoch, 10. März zu einer gemütlichen Wanderung von Eschborn nach Niederursel ein. Treffpunkt ist um 9.55 Uhr in Kronberg am Bahnhof. Mit der S4 geht es um 10.09 Uhr bis nach Eschborn. Nach 6 Kilometer flacher Wanderstrecke erwartet die Wande- rer die Einkehr im Gasthaus „Zum Lahmen Esel“. Die Rückfahrt ist für 14.01 Uhr mit der U3 von Niederursel nach Oberursel und von dort mit dem Bus 261 nach Kronberg geplant.

Die Fahrtkosten für die RMV-Gruppenkarten werden unter den Teilnehmern aufgeteilt.

Wer noch Fragen hat kann sich an Christine Kiunka, Telefon 06173-79841 wenden.

Taunusklub-Wanderung

„Zum Lahmen Esel“

Kronberg (kb) – Die nächste Tagesveranstal- tung des Club aktiv im MTV Kronberg beginnt Dienstag, 9. März um 9 Uhr am Bahnhof. Per S-Bahn geht es nach Frankfurt, wo eine Führung im Goethehaus stattfindet. Die anschließende Wanderung auf dem Goethe-Wanderweg am Main entlang und zum Goetheturm im Stadtwald wird unterbrochen von der Mittagseinkehr. Je nach Wetter wird kürzer oder länger gewandert, bis die S-Bahn die Gruppe gegen 18 Uhr wieder nach Kronberg zurückbringt. Die Wanderstrecke ist zwischen 9 und 12 Kilometer lang, die Ko- sten für S-Bahn, Eintritt und Führung betragen 9 Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich (Telefon 61922), einige Plätze sind noch frei.

Auf der Goethe-Wanderung

durch Frankfurt

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Unbenannt-5 1 02.03.2010 8:14:25 Uhr

Kronberg (kb) – Im Kronberger Boten hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen und – zwar nicht im Bericht zur Kircheneinwei- hung in Tansania selbst, aber in der Bild- unterschrift. Der Name der eingeweihten Kapelle lautet natürlich nicht „Mutter der wenigen Liebe“, sondern Mutter der ewigen Liebe. Gedanken unserer Leserin Gudrun Becker-Schlünder zu diesem Druckfehler lesen sie im Folgenden:

Was kann man konkret mit dem Begriff

„ewig“ verbinden? Da fällt schon das ewi- ge Gemecker auf, eben ewig dasselbe. Der Begriff ist also negativ verfremdet und in der Bedeutung eingeengt. Und dazu kommt noch das ewige Gerede von der Liebe, gar noch Schwüre von ewiger Liebe. Weniger ist vielleicht mehr: Weniger Routine im ewig gleichen Alltag täte gut, weniger Kritik in ewig gleichen Diskussionen könnte nicht schaden.

Aber weniger Liebe? Oder ist das von Be- deutung für ewig Gestresste im ewigen All- tag, für Alleinerziehende mit ihren ewigen Sorgen, für weniger achtsame Mitmenschen ihrem Nächsten gegenüber?

In Afrika, in Tansania, gibt es einen Ort für die Mutter der ewigen Liebe, eine Kapelle, die den Namen Maria trägt. Maria als Got- tesmutter symbolisiert all das, was die Hektik unseres geschäftigen Lebens nicht hat. Sie ist der Garant der ewigen Liebe, ohne Bedin- gung, ohne Erwartung, ohne Verpflichtung.

In eigener Sache …

Kronberg (kb) – „Die Hugenotten in Fried- richsdorf – ihre Geschichte und Sprache“, unter diesem Titel lädt der Verein für Ge- schichte alle Geschichtsinteressierten Diens- tag, 9. März zu einem Vortrag ein. Referentin ist Dr. Erika Dittrich, die Stadtarchivarin von Friedrichsdorf. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr in der Stadthalle, Raum Fuch- stanz/Herzberg. Diesmal steht die Geschichte einer der jüngsten Städte des Taunus im Mittelpunkt: das erst 1687 von französischen Flüchtlingen gegründete Friedrichsdorf. Wie sich die rund dreißig Familien aus den un- terschiedlichsten Gegenden Frankreichs im deutschen Umfeld behaupteten, wovon sie lebten, das beleuchtet die Stadtarchivarin der Hugenottenstadt, Dr. Erika Dittrich, in ihrem reich bebilderten Vortrag ebenso wie die kuriose Sprache. Denn erhalten hatte sich ein altertümliches Französisch, über das sich bereits Alexandre Dumas mokierte und dem der Frankfurter Mundartdichter Friedrich Stoltze sogar ein ganzes Gedicht widmete.

Die Kenntnisse der französischen Sprache indes brachte den Einwohnern im Laufe der Geschichte oft Vorteile, schützte etwa in napoleonischer Zeit vor Einquartierungen.

Damals war das Textilgewerbe noch das vorherrschende, verstand man es doch be- sonders, feine Stoffe mit Rohstoffen aus der ganzen Welt leuchtend bunt zu färben. Die Schönfärberei löste dann Mitte des 19. Jahr- hunderts der „Friedrichsdorfer Zwieback“

ab. Dieser wurde in die ganze Welt exportiert und am kaiserlichen Hof ebenso verspeist wie auf Expeditionen. So begehrt war das zweifach gebackene Dauergebäck, dass es bald schon zur Produktpiraterie kam, man also gar in Berlin oder Karlsruhe „Friedrichs- dorfer Zwieback“ herstellte. Heute allerdings gibt es keine Zwiebackbäckerei mehr in der Hugenottenstadt. Vielmehr hat sich die Wirt- schaft der modernen Telekommunikations- branche verschrieben, kein Wunder, erfand hier doch vor genau 150 Jahren Philipp Reis das Telefon.

Vortrag über die „Hugenotten in Friedrichsdorf“

Einbruch in die Altkönigschule: Drei Geld- kassetten mit Bargeld entwendeten unbe- kannte Einbrecher letzte Woche in der Nacht zum Mittwoch aus der Altkönigschule. Die Täter hebelten eine Zugangstür zum Gebäude auf und durchsuchten verschiedene Räume.

Im Verwaltungsbereich stahlen sie aus einem verschlossenen Schrank die Geldkassetten.

Einbruch in den Kindergarten in Ober- höchstadt: Ebenfalls in der Nacht zum Mitt- woch letzter Woche drangen unbekannte Täter in den Kindergarten ein und stahlen zwei Digitalkameras und Bargeld.

Verkehrsunfall mit zirka 5.350 Euro Sach- schaden: Beim Rangieren auf dem Betriebs- hof eines Autohauses in der Eschborner Straße beschädigte ein Lkw-Fahrer den Tank seines Fahrzeugs. Der Treibstoff lief aus und gelangte teilweise in das darunter lie- gende Erdreich. Die Freiwillige Feuerwehr Kronberg konnte 70 Liter Dieseltreibstoff auffangen sowie die Verunreinigung ober- flächlich abbinden. Die untere Wasserbehör- de wurde zur weiteren Überprüfung verstän- digt.

Polizeibericht

Aktuell

Kronberg (kb) – Die Kronberger Senioren Union freut sich bei ihrem nächsten Treffen Mittwoch, 10. März um 15 Uhr in der Bi- bliothek des Rosenhofs Bürgermeister Klaus Temmen begrüßen zu können. „Er will, wie im Wahlkampf versprochen, Bürgermeister für alle sein und wird über seine vielfältigen, verantwortungsvollen Aufgaben berichten“, so die SU-Vorsitzende, Brigitte Möller. Na- türlich gibt es auch Möglichkeit, Fragen zu stellen beziehungsweise Anliegen vorzutra- gen. Gäste sind gerne willkommen.

SU hat Bürgermeister Klaus Temmen zu Gast

Kronberg (kb) – Der Partnerschaftsver- ein Kronberg-Porto Recanati lädt Montag, 8. März ab 19 Uhr ein zum monatlichen Stammtisch ins Restaurant des Haus Alt- könig in Oberhöchstadt. Gäste sind gerne willkommen.

Stammtisch des PV

Kronberg-Porto Recanati

Kronberg (kb) – Welcher Glockeneigen- tümer möchte noch zu der Osterausstellung auf der Burg beitragen, die alljährlich die Veranstaltungssaison auf der Burg einläutet?

Die Ausstellung dauert vom 21. März bis zum 5. April und hat in diesem Jahr neben den obligaten, kunstvoll verzierten Osterei- ern und den schönen Quilts des Patchwork- Arbeitkreises „Glocken aus aller Welt“ zum Thema. Ob Osterglocke, Tischglocke, Kuh- glocke – der Fantasie sind keine Grenzen ge- setzt. Vielleicht findet sich gar eine Taucher- glocke? Wer zu Hause noch ein besonderes Glockenexemplar hat und es gerne ausstellen lassen möchte, kann sich zwischen dem 8.

und 15. März bei Annegret Haake, Telefon 5306 melden oder im Burgbüro, Telefon 7788 eine Nachricht hinterlassen. Die Abho- lung beziehungsweise Übergabe des guten Stücks erfolgt nach Vereinbarung.

Burg: Noch Glocken für die Osterausstellung gesucht

Kronberg (kb) – Die Kronberger Schrift- stellerin Ingrid Melzer wird ihren zuletzt erschienenen Kriminalroman „Mondschein- fieber“, der in Kronberg spielt, im Kronberg Treff vorstellen. Die Lesung findet Freitag, 12. März um 16 Uhr statt. Der Eintritt ist frei. Der Kronberg Treff ist in der Receptur, Friedrich-Ebert-Str. 6 ab 15 Uhr geöffnet.

„Mondscheinfieber“

im Kronberg Treff

Kronberg (mm) – Hätten Sie gedacht, dass es zwischen dem berühmten deutschen Kinder- buchautor Michael Ende und dem Begründer der Evolutionstheorie Charles Darwin einen Zusammenhang gibt? Dass dem tatsächlich so ist, hat die Journalistin und Wissenschaftshis- torikerin Julia Voss in ihrem Buch „Darwins Jim Knopf“ minutiös nachgewiesen. In der Kronberger Bücherstube präsentierte sie ihre brisanten Forschungsergebnisse in einem ein- stündigen Vortrag. Um ihren Ausführungen folgen zu können, bedarf es zunächst einiger Fakten zu Endes 1960 erschienenem Kinder- buch „Jim Knopf und Lukas der Lokomotiv- führer“: Die Insel „Lummerland“ erhält eines Tages ein Päckchen, in dem sich der kleine Jun- ge „Jim Knopf“ befindet. Als Jim Knopf älter geworden ist, begibt er sich mit seinen besten Freunden Emma der Lokomotive und Lukas dem Lokomotivführer auf eine Weltreise nach Mandala (in Endes erster Fassung noch als

„China“ bezeichnet). Als das Trio dort erfährt, dass die gute Prinzessin „Li Si“ verschwunden ist, machen sie es sich zur Aufgabe, die ver- schollene Prinzessin zu suchen, um die übrigen Bewohner Mandalas zu befrieden. Nach einer langen Reise und mit der Hilfe des Drachen

„Nepomuk“ gelangen sie nach „Kummerland“, wo es die Prinzessin vom hinterhältigen Dra- chen „Frau Mahlzahn“ zu befreien gilt, was dem fiktiven Trio auch letztlich gelingt.

„Endes Buch war von ihm selbst nie als Kin- derbuch geplant“, berichtet Julia Voss, die 1993 ihr Abitur an der Altkönigschule Kronberg ge- macht hat, nun ihrem Auditorium, schließlich sei „Jim Knopf“ alles andere als das Produkt reiner Phantasie. Zunächst gebe es zahlreiche Indizien, an denen eindeutig der Zusammen- hang zwischen dem fiktiven Lummerland und dem England Mitte des 19. Jahrhunderts klar wird: „Auf Lummerland gibt es eine Eisen- bahnstrecke, die von einer Dampflok befahren wird, wie es in England damals üblich war.

Lummerlands Kaufmannsladen wird wöchent- lich mit Waren aus der ganzen Welt beliefert, wie im England der Kolonialzeit. Regiert wird Lummerland von einem König, der schottisch karierte Pantoffeln trägt, wie King William IV., der im frühen Industriezeitalter England beherrschte“, zeigt Voss Endes eindeutiges Vorbild auf, das England um 1840. Auch der Name „Jim Knopf“ sei keineswegs Zufall, denn für Endes Protagonisten gab es ebenfalls ein reales Vorbild: Dieses sei der farbige Junge

„Jemmy Button“ aus Feuerland gewesen, der damals dem berühmten Mitreisenden eines Ozeandampfers auffiel. Sein Name: Charles Darwin. Festgehalten habe Darwin seine Ein- drücke über Jemmy Button in seiner ersten Publikation „Die Fahrt der MS Beagle“, be- richtet Voss. „Doch wieso verbindet Michael Ende das England der Kolonialzeit mit Jim Knopf?“, spricht Voss die Frage aus, die sich in diesem Moment wohl ihre gesamte Zuhörer- schaft gestellt hat. Dazu sei Hintergrundwissen über Michael Ende vonnöten, so Voss: „Ende, Jahrgang 1929, wurde von der Diktatur der Nationalsozialisten für sein Leben geprägt“, erklärt die Darwin-Forscherin. Von der Kinder- landverschickung, über die Deportation seiner jüdischen Nachbarn bis zur Wehrmacht, die ihn gegen Kriegsende selbst einziehen wollte, habe er die Schrecken des NS-Regimes kennen gelernt. Um die Schlussfolgerung, die sich bei einigen aufmerksamen Zuhörern bereits jetzt im Kopf anbahnt, zu untermauern, zeigt Voss via Beamer eine Abbildung aus „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“: Auf dem Bild erkennt man den Eingang in Frau Mahl- zahns „Kummerland“, über dem die Warnung

„Der Eintritt ist nichtreinrassigen Drachen bei Todesstrafe verboten!“ steht. „Damit befindet sich der Leser in der Vergangenheit des NS- Deutschlands und keinesfalls mehr in einer

fiktiven Geschichte“, ist Voss überzeugt. Da- mit gleiche „Kummerland“ dem faschistischen NS-Staat. „Kummerlands Herrscherin Frau Mahlzahn spricht zudem mit rollendem ‚R’.

Die Biologiebücher der Schulen Kummerlands, in denen Propaganda statt Bildung auf dem Stundenplan steht, beinhalten die rassistische Rassenlehre der NS-Diktatur“, verweist Voss auf zwei weitere Parallelen.

Doch Michael Ende belasse es nicht bei den zahlreichen Parallelen zum Hitler-Deutschland.

„Denn das zentrale Motiv bei Ende ist das Mo- tiv der Umkehrung“, erklärt Voss. Damit meint sie Endes Versuch, den faschistischen NS-Staat zumindest in der Fiktion umzukehren und zum

Guten zu wenden, um den kleinen und großen Menschen der frühen 60er-Jahre ein Gegenbild zur faschistischen Vergangenheit Deutschlands anzubieten. „Dieses Motiv der Umkehrung lässt sich beispielsweise am Schicksal des Drachen Nepomuk beschreiben: Nepomuk, ein Mischwesen zwischen Drachen und Nilpferd, wird unter Frau Mahlzahns Herrschaft ge- demütigt, da in Kummerland nur reinrassige Drachen erwünscht sind“, erklärt Voss. „Doch da Jim Knopf, Lukas und Emma letztlich Frau Mahlzahns Schreckensherrschaft überwinden können und sich schließlich Endes Geschichte zum Guten neigt, kann von einer Umkehrung der NS-Vergangenheit die Rede sein“, so Julia Voss: „

Die Herrenrasse unterliegt, der Kinderkönig Jim Knopf siegt und der Drache Nepomuk schöpft trotz seiner gespaltenen Identität wieder neue Hoffnung.“ So seien bei Ende Vielfalt, Freundschaft, Solidarität und Kooperation die Sieger. Die Verbindung zu Darwin bestehe in der NS-Ideologie, so Voss: „Charles Darwins Evolutionstheorie, die von Vielfalt und Wandel geprägt war, wurde von den Nationalsozialis- ten für ihre Ideologie der Hierarchie und des Rassismus missbraucht“, findet die Darwin- Forscherin.

„Mit ‚Jim Knopf und Lukas der Lokomotiv- führer’ hat Michael Ende der Evolutionstheorie eine zweite Chance gegeben“, formuliert sie ihre zentrale These. Michael Ende habe bei Jim Knopf Charles Darwins Theorie von Zufall, Variation und Wandel angewandt und letztlich siegen lassen. Veranstaltet wurde der eintritts- freie Vortrag vom Inhaber der Kronberger Bücherstube Dirk Sackis. Am heutigen Don- nerstag findet in der Bücherstube ein Vortrag von Prof. Dr. Michael Madeja mit dem Thema

„Das kleine Buch vom Gehirn“ statt.

Jim Knopf – eine zweite Chance für Darwins Evolutionstheorie?

Julia Voss, Journalistin und Darwin-For- scherin mit Wurzeln in Kronberg, vor ih- rem Werk „Darwins Jim Knopf“ in der Kronberger Bücherstube.

Foto: M. Mehlhorn

Oberhöchstadt (kb) – Die evangelische Kindertagesstätte Anderland lädt zum dies- jährigen Frühlingsflohmarkt Samstag, 20.

März von 10 bis 12 Uhr ein. Angeboten werden Baby- und Kinderbekleidung, Spiel- sachen und Zubehör. Der Flohmarkt findet in den Räumen der Kirche und des Kin- dergartens in der Albert-Schweitzer-Str. 2 statt. Für das leibliche Wohl sorgen neben einem großen Kuchenbuffet auch herzhafte Speisen mit warmen und kalten Getränken.

Reservierungen für einen Stand werden von Doreen Buceta-Hager unter der Telefon- nummer 0151-15118812 angenommen. Die Standgebühr beträgt 7 Euro.

Frühlingsflohmarkt in der Kita Anderland

Kronberg/Königstein (kb) – Der Ar- beitskreis „PAK – Textiles Gestalten“ der Kronberger Kunstschule stellt auf Einladung der Stadt Königstein im dortigen Rathaus, Burgweg 5, aus.

Die Ausstellung wird Donnerstag, 4. März um 18 Uhr durch den Königsteiner Bürger- meister Leonhard Helm eröffnet. Der Ar- beitskreis unter der Leitung von Jutta Briehn zeigt einen Querschnitt seines textilen Schaf- fens.

Die Öffnungszeiten sind Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 8.30 Uhr bis 12 Uhr und Montagnachmittag von 15.30 bis 18.45 Uhr. Mittwoch geschlossen.

Arbeitskreis der Kunstschule

stellt Quilts aus

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