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Archiv "Wirkmechanismus von Cetirizin: Mehr als ein Antihistaminikum" (05.11.1993)

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VARIA

PHARMAFORSCHUNG / AUS DER INDUSTRIE

Wirkmechanismus von Cetirizin

Mehr als ein

Antihistaminikum

Experimentelle Rhinolo- gie und Immunologie der Na- se war das Thema eines Sym- posiums der HNO-Klinik An- fang September in der Düs- seldorfer Universität, das un- ter anderem von der Deut- schen Forschungsgemein- schaft und dem Pharmaunter- nehmen UCB, Kerpen, geför- dert wurde. Moderne mole- kularbiologische Techniken erlauben es heute, die Me- chanismen des schleimhaut- assoziierten Immunsystems gegen Allergene besser zu verstehen. Nicht nur Rezep- toren an der Zelloberfläche

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lassen sich darstellen, son- dern auch Botenstoffe (Zyto- kine), die von den Zellen frei- gesetzt werden und verschie- dene biologische Wirkungen entfalten. Selbst die Informa- tion, die in der DNA oder mRNA gespeichert ist, läßt sich messen, bevor das Prote- in überhaupt produziert wird.

Man kennt heute etwa siebzig Adhäsionsrezeptoren, rund dreizehn Zytokine und eine Reihe zusätzlicher Faktoren, die Zellen zu Wanderungen bewegen.

Die Vorstellungen gehen heute dahin, daß ein Antigen oder Allergen die Mastzelle degranuliert und Makropha- gen aktiviert, die über proin- flammatorische Zytokine die Bildung verschiedener Adhä- sionsrezeptoren induzieren.

Über diese Rezeptoren an der Endothelzelle werden Zellen aus dem Blutstrom in das Gewebe hineingezogen und setzen dort ihre Mediato- ren frei.

Bei allergischen Reaktio- nen spielt das Intercellular Adhesions Molecule (ICAM) eine besondere Rolle. Prof.

G. W. Canonica von der Ab- teilung Allergie und klinische Immunologie der Universität Genua fand ICAM nach all- ergischer Provokation nur bei Patienten mit nachgewiese- nen Allergien in Konjunkti- ven und Nasenepithelien.

Auch bei Symptomfreiheit war die ICAM-Expression er- höht. Dies wertete Canonica als Zeichen einer „minimal persistierenden Entzün- dung".

Bekannt ist beispielsweise auch der „Nasal-Priming-Ef- fekt", die Beobachtung, daß während der Pollensaison ei- ne unspezifische Überemp- findlichkeit der Nasen- schleimhaut besteht und daß am Ende der Saison — trotz Fehlen des Allergens — die

Beschwerden der Patienten oft deutlich stärker sind als zu Beginn. Um diese zwar aller- geninduzierte, aber unspezifi- sche nasale Hyperreaktivität zu vermeiden, sollten antiall- ergische Therapiemaßnah- men rechtzeitig, d. h. gleich zu Beginn der Pollensaison, bei noch geringen Beschwer- den einsetzen.

Auch etwa neunzig Pro- zent aller Rhinoviren benut- zen als Bindungsstellen die- selben Rezeptoren wie Aller- gene. Dies könnte die auffäl- lig häufige Assoziation zwi- schen Asthma-Exazerbation und viralen Infekten erklä- ren. Auch prophylaktisch be- steht daher ein großes Inter- esse, diesen Adhäsionsrezep- tor herunterzuregulieren, der nur in der allergischen Ent- zündungsreaktion exprimiert wird.

Im experimentellen Mo- dell ließ sich die durch Provo- kation mit spezifischem All- ergen induzierte Ausbildung

Die Betreuung von HIV- Infizierten und AIDS-Patien- ten ist speziell für Nach- wuchsärzte eine besondere Herausforderung. Vor die- sem Hintergrund hat die Fir- ma Wellcome, die auf die längste Erfahrung im HIV- Bereich zurückblicken kann, ein Modell-Projekt zur Fort- bildung von jungen Ärzten ins Leben gerufen. In einem zweiwöchigen Seminar ver- mittelten erfahrene HIV- Therapeuten aus Zentren in München, Hamburg, Berlin,

Einen neuen Weg auf dem Pharmamarkt beschreiten die Unternehmen Bayer AG und Hexal® Pharma: Ab 20. Okto- ber gibt es in Kooperation der beiden Firmen Nifehexal® 30 uno und Nifehexal® 60 uno zur Behandlung der Hyperto-

von ICAM mit dem Antihi- staminikum Cetirizin (Zyr- tec®) dosisabhängig hemmen.

Cetirizin könnte damit, so wurde dies auf einer UCB- Fachpressekonferenz inter- pretiert, über die Hemmung der Zelladhäsion eosinophile Granulozyten und andere Entzündungszellen an der Migration ins Gewebe hem- men. Dieser Wirkmechanis- mus ist unabhängig von der Antihistamin-Wirkung, da Histamin selbst keine Expres- sion von Adhäsionsmolekülen induziert. Neben diesem zu- sätzlichen antientzündlichen Effekt haben neuere Antihi- staminika wie das Cetirizin außerdem den Vorteil, Vigi- lanz- und Reaktionsvermögen nicht zu beeinträchtigen. Ce- tirzin wird nur in geringem Maße verstoffwechselt. Der Wirkstoff ist auch für Klein- kinder ab zwei Jahren zuge- lassen und praktisch neben- wirkungsfrei.

Dr. med. C. Herberhold

Köln und Hannover sowie Vertreter der Deutschen Ar- beitsgemeinschaft niederge- lassener Ärzte in der Versor- gung HIV-Infizierter (DAG- NA), Deutschen AIDS-Hilfe und AIDS-Stiftung ihr Wis- sen zu Epidemiologie, Immu- nologie, Virologie und Thera- pie an 24 Nachwuchsärzte.

Neben weiteren Aspekten wie Diagnostik und psychoso- ziale Inhalte wurde bei dem Seminar auch besonderer Wert auf die Praxissituation gelegt. WZ

nie. Das Präparat enthält den Wirkstoff Nifedipin in einer von der Bayer AG entwickel- ten innovativen Retard-Gale- nik. Wie es in einer Fachpres- semitteilung von Hexal®

Pharma, Holzkirchen, heißt, handelt es sich um eine

Fortbildung für junge Ärzte in der HIV-Thematik

Bayer vergibt Innovation an Hexal

A1 -2948 (74) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 44, 5. November 1993

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Bei der Baumpflanzaktion in der Stadt Dresden von links nach rechts: Dr.

Hans Melbinger am Mikrophon, Umweltdezernent Johannes Pohl, Prof. Dr.

Gottfried Benad (Rostock), Prof. Dr. Marianne Bachofen (Bern), Prim. Uni.- Doz. Dr. Wilfried !Das (Wien) Foto: Kabi Pharmacia

Das neue Ablage-System von MED + ORG erlaubt eine übersichtliche und wirtschaftliche Aufbewahrung wichti- ger Informationsträger (Fremdbefunde, Gutachten etc.) parallel zur EDV-geführten Patientendatei und verbindet den elektronischen und manuellen Datenspeicher zu einer

äußerst effektiven Organisationseinheit.

MED-I-ORG®

Praxis-EDV braucht MEGA-NORM.

VARIA AUS DER INDUSTRIE

Im feuchten Milieu

bessere Wundheilung

Mantel-Tablette für die tägli- che Einmaldosis von Nifedi- pin, die von der Food and Drug Administration (FDA) für die USA bereits zugelas- sen wurde. Hexal® Pharma betont, daß die Langzeitthera- pie der Hypertonie mit diesem neuen Präparat noch einfa- cher, zuverlässiger und vor al-

Anläßlich des 23. Zentral- europäischen Anaesthesie- kongresses hat das Erlanger Arzneimittelunternehmen Kabi Pharmacia eine Baum- pflanzaktion zugunsten der Stadt Dresden initiiert. In Anwesenheit der Präsidenten der deutschen, österreichi- schen und Schweizer Gesell- schaften für Anaesthesieolo- gie wurden neun von 36 ge- spendeten Bergahornbäu-

lem auch preisgünstiger wer- de. Die Retard-Galenik siche- re wirksame Plasmaspiegel über 24 Stunden und fördere die Patientencompliance. Be- rechnet nach den Tagesthera- piekosten (Nifehexal® 30 uno N 3) sei es derzeit das preis- günstigste Nifedipin zur Hy- pertoniebehandlung. H/W

men, bis zu drei Metern hoch, gepflanzt. Geschäftsführer der Kabi Pharmacia, Dr. Hans Melbinger, sprach von einem sinnvollen ökologischen Bei- trag, den das Unternehmen unter dem Motto „Bäume hel- fen leben" leisten will. Der Stadt Dresden wurden für die- se Aktion 20 000 Mark zur Verfügung gestellt, so daß auch die Pflege der Jungbäu- me sichergestellt ist. pe

Über die Ergebnisse des Europäischen Kongresses über Wundheilung und Haut- physiologie, der im vergange- nen Jahr in Bochum statt- fand, ist nunmehr eine praxis- orientierte Broschüre er- schienen. Es geht dabei um das Prinzip der feuchten Wundheilung mittels eines Hydrokolloidverbandes, der die Vorteile der Okklusion mit denen des feuchten Mi- lieus kombiniert und gerade bei schwierig zu behandeln- den chronischen Wunden be- eindruckende Erfolge erzielt.

Ulcera cruris und Dekubital- geschwüre heilen unter Ok- klusion deutlich rascher als mit luftdurchlässigen Verbän- den, wie die Studien gezeigt haben.

Die Reepithelisierung der Haut schreitet deswegen im feuchten Milieu rascher vor- an, weil sich kein Wundschorf bildet, der zwar vor Bakterien und Schmutz schützt, aber die Zellmigration zur Wundhei- lung behindert. Diese kann nur in tieferen Schichten grei- fen, unter Okklusion reepi- thelisiert die Haut jedoch di- rekt an der Wundoberfläche.

Die Doktrin: Wunden müs- sen atmen, oder: An eine Wunde gehört frische Luft, damit sie „trocknet", hat wohl nicht mehr ihre alte Gültig- keit. Schon in den sechziger Jahren wurden Untersu- chungsergebnisse (G. Winter, London, in „Nature") publi- ziert, wonach es im feuchten Milieu unter einer luftdichten Plastikfolie zur doppelt so schnellen Reepithelisierung kam.

Wie steht es mit dem In- fektionsrisiko? J. C. Lawren- ce, Birmingham, hat eine Auswertung von 103 veröf- fentlichten Studien vorge- nommen, die über mehr als 7 200 Wundbehandlungen berichten. Sein Ergebnis: Die Infektionsrate ist unter Ok- klusionverbänden mit 2,1 Prozent deutlich niedriger als unter konventionellen Ver- bänden mit 5,3 Prozent.

Gelschicht schützt Neuepithel

Professor J.G. Krueger, New York, berichtete in Bo- chum über „Wachstumsfakto- ren für Epithelzellen in venö- sen Geschwüren". Er hat das Wundexsudat von Venostase- geschwüren untersucht und bei der Behandlung mit dem Hydrokolloidverb and Varihe- sive® eine um durchschnitt- lich 74 Prozent gesteigerte Proliferation von Keratinozy- ten im Vergleich zu Kontroll- kulturen festgestellt. J. G.

Krueger: Die okklusive The- rapie schaffe „eine heilungs- fördernde Umgebung, die reich ist an endogenen Wachstumsfaktoren".

Die hydroaktiven Partikel des Hydrokolloidverbandes (Varihesive®) nehmen das Wundexsudat auf, schwellen an und bilden ein hydriertes Gel. Durch die Präsenz dieser Gelschicht ist ein atraumati- scher Verbandswechsel mög- lich, der ohnehin seltener vor- genommen werden muß. Laut einer Studie aus Princetown (L. van Rijswijk) blieb der

Baumspende für Dresden

Details und Praxis-Tips halten wir gerne für Sie bereit:

MED + ORG Alexander Reichert GmbH, In der Lache 17, Postfach 3430, D-7730 VS-Schwenningen, Tel. 0 77 20/50 16 + 17, Fax 0 77 20/6 21 01 PRAX1S-OR0ANISATI01

Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 44, 5. November 1993 (75) A1-2949

Referenzen

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