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Archiv "Erfassung angeborener Fehlbildungen bei Neugeborenen: Das Mainzer Modell: Schlußwort" (20.01.1995)

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MEDIZIN

Die von Herrn Ammende vor- geschlagenen HdO-Geräte mit Richtmikrophon hat es vielfach ge- geben, es gibt sie auch heute noch, zum Teil mit Zuschaltmöglichkeit oder als Mehrmikrophonhörgerät mit Umschalteinrichtung. Sie heute, wie von Herr Ammende vorge- schlagen, wieder vermehrt einzu- führen, das würde allerdings einen technologischen Rückschritt bedeu- ten, denn sie haben die gesetzten

DISKUSSION

Erwartungen insbesondere in der Störschalleliminierung nie recht er- füllen können.

So sind die Richtmikrophone bei den HdO-Geräten weitgehend verschwunden, seit die elektroni- sche Störschalleliminierung zuneh- mende Fortschritte gemacht hat — sie ist einfach besser und verbessert damit entscheidend die Leistung des Hörgerätes und seine Akzep- tanz. Zur Verbesserung der Orien-

tierung im Raum ist die Versorgung beidohriger Schwerhörigkeit mit zwei Hörgeräten geeigneter als die Versorgung mit einem Hörgerät mit Richtmikrophon.

Prof. Dr. med. Klaus Seifert HNO-Arzt — Chirotherapie Großflecken 72

24534 Neumünster

Erfassung

angeborener Fehlbildungen bei Neugeborenen:

Das Mainzer Modell

Definition unstimmig

Der Bericht zeigt einen Weg auf, wie auch in Deutschland die sy- stematische Beobachtung der Häu- figkeit und Verteilung angeborener Fehlbildungen mit vertretbarem Aufwand und unter Beachtung von Datenschutz und Schweigepflicht geleistet werden könnte.

Den Autoren ist jedoch bei der Definition des Odds Ratio gleich ein doppelter Fehler unterlaufen.

Das Odds Ratio gibt nämlich nicht an, „um das Wievielfache das Fehl- bildungs-Risiko der Fälle gegen- über den Kontrollen erhöht ist". In einer Fall-Kontroll-Studie zum The- ma Fehlbildungen sind per Definiti- on alle Fälle von Fehlbildungen be- troffen und alle Kontrollen nicht.

Das „Risiko" eines Falls, Träger der untersuchten Gesundheitsstörung zu sein, beträgt also stets 1, das der Kontrollen stets 0.

Das Odds Ratio ist ein Schätzer des relativen Risikos in Fall-Kon- troll-Studien und gibt an, welches Fehlbildungs-Risiko Exponierte, das heißt von einem vermuteten Ri- sikofaktor Betroffene haben, bezo- gen auf das Fehlbildungs-Risiko der

Zu dem Beitrag von

Dr. med. Annette Queißer-Luft et al.

in Heft 11/1994

Nicht-Exponierten. Ein Odds Ratio (OR) von 1 bedeutet, daß Expo- nierte das gleiche Fehlbildungs-Ri- siko wie Nicht-Exponierte haben.

Bei einem OR von 2 hätten Expo- nierte das doppelte Risiko.

Die Autorendefinition bleibt auch unzutreffend, wenn man „Fäl- le" und „Kontrollen" gegen „Expo- nierte" und „Nicht-Exponierte"

austauscht. Danach müßte ein Odds Ratio von 1 fälschlicherweise anzei- gen, Exponierte hätten ein gegen- über Nicht-Exponierten einfach er- höhtes, also doppeltes Risiko und nicht das gleiche Risiko.

Dr. med. Martin Schlaud Abteilung Epidemiologie und Sozialmedizin Medizinische Hochschule Konstanty-Gutschow-Straße 8 30625 Hannover

Schlußwort

Der Einwand von Schlaud be- steht zu Recht. Der Satz „Dieses gibt an, um das Wievielfache das Fehlbildungs-Risiko der Fälle ge- genüber den Kontrollen erhöht ist"

müßte besser so formuliert sein:

Dieses gibt das X-fache des „Fehl- bildungsrisikos" der Exponierten gegenüber den Nicht-Exponierten an, das heißt, bei einem Odds Ratio von 2,5 ist das Risiko der Exponier- ten zu erkranken gegenüber den Nicht-Exponierten um das 2,5fache erhöht.

Inhaltlich befinden wir uns je- doch völlig in Konsens. Bei dem Versuch, den komplexen epidemio- logischen Zusammenhang mög- lichst kurz und transparent darzu- stellen, ist uns diese ungenaue For- mulierung unterlaufen.

Wir haben in keiner Weise ver- sucht, die Begriffe Exponiert und Nicht-Exponiert neu zu definieren, sondern lediglich auszudrücken ver- sucht, daß bei einem Odds Ratio von 1 das „odds in favour of getting the disease if exposed" (J. M. Last:

Dictionary of epidemiology, OUP, New York, Oxford, Toronto 1988) bei den Fällen höher ist als bei den Kontrollen.

Für die Verfassen

Dr. med. Annette Queißer-Luft Universitäts-Kinderklinik der Universität Mainz Langenbeckstraße 1 55101 Mainz

A-142 (76) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 3, 20. Januar 1995

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