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Archiv "Börsebius: Klagen oder wehklagen" (28.11.2008)

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A2600 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 105⏐⏐Heft 48⏐⏐28. November 2008

G E L D A N L A G E

massel gesucht wird, kommt mit Sicherheit noch. Es liegt mögli- cherweise auch nahe, zumindest gefühlsmäßig, seine Bank oder Sparkasse für Beratungsschulden in Haftung zu nehmen. Sollen die doch gefälligst einen Teil des Schadens für die angedrehten Zer- tifikate mittragen.

Die Krise des Finanzmarkts hat demzufolge auch schon etliche An- wälte hellwach werden lassen.

Kanzleien, aber auch einzelne Juris- ten ködern enttäuschte Anleger, kommen sie nun aus der Lehman- Ecke oder sind sie vom Kaupthing- Desaster betroffen oder was auch immer. Allen wird schnelle Hilfe und natürlich Erfolgsaussicht pur angeboten. Marktschreier halt.

Bei allem Verständnis für die Nöte der Anleger und dem Wissen, dass in vielen Fällen den Kunden ziem- licher Mist verkauft wurde, so sind doch die Erfolgsaussichten oft ge- nug als ziemlich problematisch zu

bezeichnen. Viele Anleger haben nicht auf das Kleingedruckte geach- tet und der Bank bereitwillig genau die Unterschriften geleistet, die heute eine realistische Chance auf Schadensersatz zumindest erschwe- ren oder sogar ausschließen.

Nun könnte sich der Privatan- leger im Besitz einer Rechtsschutz- versicherung aufgrund des gerin- geren Kostenrisikos eher geneigt fühlen, seine Ansprüche trotzdem oder erst recht durchsetzen zu wol- len. Der Schuss könnte allerdings auch nach hinten losgehen, weil viele Assekuranzunternehmen nur dann zahlen, wenn in der Sache selbst überhaupt eine Chance auf Erfolg besteht.

Angesichts drohender Massen- klagen werden die Versicherer die- se sogenannte Erfolgsprüfung wohl ziemlich streng anwenden. Ob es sich lohnt, die Versicherung zur Leistung zu zwingen, hängt auch davon ab, wann die Rechtsschutz- versicherung abgeschlossen wur- de. Dabei gilt: je neuer der Vertrag, desto schlechter die Aussichten.

Das Klagen muss also genau über- legt sein, das Wehklagen gibt es

umsonst. n

D

ieser Beitrag entsteht in vor- auseilendem Gehorsam be- züglich der Eskalationssteigerung in der seelischen Verfassung eines ge- beutelten Anlegers. Derzeit herrscht noch das Entsetzen über messer- scharfe Kursverluste vor, gepaart mit schreckhaftem Erstaunen, wie schnell, wie hart und vor allem, wie unvorstellbar Vermögenswerte zu- sammenschnurren können, und es ist möglicherweise noch nicht ein- mal das Ende der Schreckensleiter erreicht.

Die Phase, in der andernorts nach Schuldigen für den Schla- BÖRSEBIUS

Klagen oder wehklagen

Börsebius-Telefonberatung „rund ums Geld“

Wie an jedem 1. Samstag des Monats können Sie auch am 6. Dezember 2008 in der Zeit von 9 bis 13 Uhr Börsebius (Diplom-Ökonom Reinhold Rom- bach) anrufen (02 21/98 54 80-17). Die kostenlose Telefonberatung ist ein Service des Deutschen Ärzteblattes für seine Leser.

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