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Wissenschaftliche Weiterbildung und Fernstudium PROGRAMM DER WISSENSCHAFTLICHEN WEITERBILDUNG SOMMERSEMESTER 2022

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Academic year: 2022

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PROGRAMM

DER WISSENSCHAFTLICHEN WEITERBILDUNG

SOMMERSEMESTER 2022

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VORWORT 2 Begrüßung der Rektorin

ALLGEMEINE INFORMATIONEN 4

Anmeldung

KULTURSTUDIEN 8

Veranstaltungen

WISSENSCHAFT KOMPAKT 18

Veranstaltungen

KOLLEG 28

Kurs Gelb Kurs Grün

SENIORENSTUDIUM 48

Veranstaltungen der Fakultäten und Institute

ARBEITSGRUPPEN 138

Treffen der Arbeitsgruppen

ANHANG 142

Teilnahmebedingungen | Abkürzungsverzeichnis Kontakt | Impressum

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VORWORT

Liebe Teilnehmende, liebe Interessierte, sehr geehrte Damen und Herren, mit diesem Vorwort darf ich Ihnen zum letzten Mal in meiner Amtszeit das neue Programm für das Sommersemester 2022 vorstellen.

Seit 2011 leitete ich die Universität Leipzig und es war mir stets eine Herzensangele- genheit und mit täglichem Bemühen verbunden, diese ehrwürdige, 1409 gegründete Alma Mater zu stärken und in Forschung, Lehre und Transfer so weiterzuentwickeln, dass sie ihren angestammten Platz unter den führenden Universitäten wieder ein- nimmt. Die Jahre harter Arbeit vieler Beteiligter haben eine sehr positive Entwick- lung ermöglicht und die Universität zu stärken.

Positiv schaue ich auch auf die Entwicklung der heutigen Seniorenakademie, welche sich von einem reinen Vorlesungsangebot hin zu einer Vielfalt an Bildungsangeboten in unterschiedlichsten Formaten entwickelte. So nutzen Sie, liebe Teilnehmende und Interessierte, die Möglichkeit, gemeinsam mit den Studierenden zu lernen, besuchen die Kulturstudien und Ringvorlesungen oder erweitern Ihr Wissen in den Vortragsrei- hen des Kollegs. All diese Veranstaltungen sind inzwischen auch digital nutzbar, was Ihrerseits stark genutzt wird und die Teilnahme weit über Leipzig hinaus ermöglicht.

Mir war es immer eine große Freude, Sie bei den Studienjahreseröffnungsfeiern im Gewandhaus begrüßen zu dürfen. Ihr Interesse an der Universität Leipzig und den Angeboten der Wissenschaftlichen Weiterbildung schätze ich sehr, es bestätigt uns in unserer täglichen Arbeit. Daher möchte ich mich abschließend bei Ihnen für Ihre Treue und Ihre Lust am Lernen bedanken und wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute.

Für das bevorstehende Sommersemester darf ich Ihnen wieder ein spannendes Pro- gramm ankündigen. Im Kolleg können Sie mit den gewohnten Vorlesungsreihen aus interessanten Vorträgen u. a. zur Tanzgeschichte, der Automobilzukunft oder zu aktu- ellen Forschungsprojekten die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse im Hörsaal und im Livestream verfolgen sowie mit den Dozierenden und Kollegiat:innen in den Diskurs treten. Oder Sie nutzen das Angebot, sich alle Vorträge zeit- und ortsunab- hängig als Video-on-Demand anzusehen.

Das beliebte neue Format „Wissenschaft kompakt“ erwartet Sie mit zwei Themen, die Ihnen mit jeweils vier Vorträgen aus unterschiedlichen Blickwinkeln vertiefende Einblicke in die Forschungsthemen „Wolken und ihr Einfluss auf das Klima“ und

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„Orthopädie und Bewegung“ geben werden.

Im Seniorenstudium können Sie gemeinsam mit den jungen Studierenden in zahl- reichen Lehrveranstaltungen aus dem regulären Vorlesungsverzeichnis Ihr Wissen vertiefen und erweitern.

Und auch die Kulturstudien warten wieder mit zwei spannenden Veranstaltungsrei- hen auf: Mit einer Exkursion nach Bad Frankenhausen haben Sie die Gelegenheit, Werner Tübkes Monumentalgemälde „Die Sixtina des Nordes“ aus nächster Nähe zu betrachten. In Kooperation mit der Oper Leipzig geht es zudem mit Carl Nielsens Oper „Maskarade“ nach Dänemark. Dort gilt diese als Nationaloper.

Wir sind sehr stolz, mit diesem umfassenden hybriden Konzept Ihnen vielfältige Angebote unterbreiten zu können und somit auf dem neuesten Stand der Wissens- vermittlung zu sein.

Nutzen und bereichern Sie auch weiterhin mit viel Freude den Lernort Universität und tragen weiter dazu bei, die Alma Mater neu und zukunftsfähig zu gestalten!

Ich wünsche Ihnen ein interessantes und bereicherndes Sommersemester 2022 an der Universität Leipzig.

Prof. Dr. med. Beate A. Schücking Rektorin der Universität Leipzig

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ALLGEMEINE INFORMATIONEN

Wie melde ich mich an? . . . . 5

Wartelisten . . . . 5

Rechnungen/Gebührenbescheid . . . . 5

Teilnahmebedingungen/Gasthörerordnung . . . . 5

Newsletter . . . . 6

Digitale Veranstaltungen . . . . 6

Technische Störungen . . . . 6

Präsenzveranstaltungen . . . . 7

Veranstaltungsänderungen . . . . 7

Wechsel von Veranstaltungsformaten . . . . 7

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WIE MELDE ICH MICH AN?

Für die Anmeldung haben Sie folgende Möglichkeiten:

– Online-Buchung der Veranstaltung unter www .uni-leipzig .de/weiterbildung – Download des Anmeldeformulars und versenden per E-Mail

(weiterbildung@uni-leipzig .de) oder per Post (Universität Leipzig, Wissenschaft- liche Weiterbildung und Fernstudium, 04081 Leipzig)

– Persönliche Anmeldung am 14 .03 .22 in der Zeit von 09 .00–18 .00 Uhr im Foyer in der Goethestr . 3–5 . Über weitere Möglichkeiten zur persönlichen Anmeldung informieren wir Sie über unsere Homepage und den Newsletter .

Sollten Sie keine Möglichkeit haben, sich anzumelden, können Sie auch mittels einer Vollmacht eine andere Person mit der Anmeldung beauftragen . Verwenden Sie dazu bitte das Formular „Vollmacht“ .

Die Formulare für die Anmeldung und die Vollmacht können Sie auf der Seite www .uni-leipzig .de/weiterbildung herunterladen . Bitte verwenden Sie für die Anmel- dung ausschließlich diese Formulare . Formulare vergangener Semester können nicht anerkannt werden . Auch eine formlose Antragstellung sowie eine Vormerkung für Veranstaltungen ist nicht möglich . Eine formlose Übertragung der Vollmacht ist mög- lich .

WARTELISTEN

Für einige Veranstaltungen steht nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen zur Verfü- gung . Haben Sie für eine gewünschte Veranstaltung keinen Platz erhalten, werden Sie auf einer Warteliste geführt und informiert, sobald Plätze frei werden .

RECHNUNGEN/GEBÜHRENBESCHEID

Für die von Ihnen ausgewählten Veranstaltungen erhalten Sie zeitnah eine Rechnung/

einen Gebührenbescheid und haben ein 14-tägiges Zahlungsziel .

TEILNAHMEBEDINGUNGEN/GASTHÖRERORDNUNG

Es gelten die Allgemeinen Teilnahmebedingungen des Sachgebiets Wissenschaftliche Weiterbildung und Fernstudium der Universität Leipzig . Diese sind in der Broschüre unter „Anhang“ und im Internet unter www .uni-leipzig .de/weiterbildung einsehbar .

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Für das Seniorenstudium gilt die Gasthörerordnung. Sie finden diese ebenfalls unter www .uni-leipzig .de/weiterbildung .

NEWSLETTER

Möchten Sie unseren Newsletter beziehen, geben Sie dieses bitte auf Ihrem Anmelde- formular oder bei der Online-Anmeldung an .

DIGITALE VERANSTALTUNGEN

Sie erhalten vor Beginn der von Ihnen gebuchten Veranstaltungen per E-Mail weitere Informationen über die Durchführung der Veranstaltungen sowie Zugangsdaten . Eine Weitergabe der Zugangsdaten sowie die Nutzung durch unberechtigte Personen ist untersagt .

Die im Rahmen der Wissenschaftlichen Weiterbildung angebotenen Veranstaltungen sind in jeder Form urheberrechtlich geschützt . Urheber ist die Universität Leipzig . Somit sind Ton- und Videoaufzeichnungen, Mitschnitte, Screenshots und Bildkopien durch Dritte untersagt oder bedürfen vorab einer schriftlichen Genehmigung durch die Universität Leipzig .

Das Sachgebiet Wissenschaftliche Weiterbildung erstellt im Auftrag der Universität Leipzig von digitalen Weiterbildungsangeboten Videoaufzeichnungen . Diese werden ausschließlich den Teilnehmenden, welche am jeweiligen Weiterbildungsangebot angemeldet sind, über einen bestimmten Zeitraum zur Ansicht zur Verfügung gestellt . Eine Weiterverwendung und -verbreitung der Aufzeichnungen ist untersagt . Sie werden zu Beginn der Veranstaltung auf Ihre Rechte hingewiesen . Sie können Ihre Kamera ausstellen, Ihren Teilnahme-Namen ändern oder den Raum verlassen, sollten Sie mit der Aufzeichnung nicht einverstanden sein .

Die Anleitungen für das Videokonferenzprogramm Zoom und das Weiterbildungs- moodle – eine Lernplattform der Universität – finden Sie unter

www .uni-leipzig .de/weiterbildung .

TECHNISCHE STÖRUNGEN

Sollte es während der digitalen Veranstaltungen des Sachgebiets Wissenschaftliche Weiterbildung und Fernstudium zu technischen Störungen seitens der Universi- tät Leipzig kommen, behalten wir uns vor, einen Ersatztermin bzw . ein adäquates

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digitales Angebot zur Verfügung zu stellen . Eine Rückerstattung der Kosten ist nicht möglich .

PRÄSENZVERANSTALTUNGEN

Es gelten die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen und das Hygiene- und Infektions- schutzkonzept der Universität Leipzig

(https://www .uni-leipzig .de/universitaet/service/informationen-zum-coronavirus/) . Eine freie Platzwahl kann unter den gegebenen Bedingungen nicht garantiert werden .

VERANSTALTUNGSÄNDERUNGEN

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass es aufgrund der Corona-Pandemie jederzeit zu Änderungen der Lehrveranstaltungen kommen kann .

WECHSEL VON VERANSTALTUNGSFORMATEN

Aufgrund der Corona-Pandemie kann es jederzeit zum Wechsel der Veranstaltungs- formate (digital/Präsenz) kommen . Ein Wechsel von Präsenzveranstaltungen zu digitalen Veranstaltungen oder umgekehrt berechtigt nicht zum Rücktritt . Davon ausgenommen sind die Vorlesungsreihe „Wissenschaft kompakt“ und die „Kulturstu- dien“. Die Vorlesungsreihe „Wissenschaft kompakt“ findet ausschließlich digital statt, die „Kulturstudien“ werden ausschließlich als Präsenzveranstaltungen durchgeführt .

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INHALT

Kulturstudien . . . . 9

Buchungsmöglichkeiten . . . . 9

Kulturstudien Musiktheater . . . . 10

Kulturstudien Kunst . . . . 13

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KULTURSTUDIEN

Die Kulturstudien sind ein Bildungsangebot aus dem Bereich der Kulturwissenschaft und des Kulturmanagements . Sie geben in einer mehrteiligen Reihe Einblicke in eine Kultursparte . Neben dem gemeinsamen Besuch einer Kulturveranstaltung steht die wissenschaftliche Vorbereitung des Themas sowie ein Blick auf die Praxis des jeweiligen Kulturbetriebs im Zentrum der Studien . Die Teilnehmenden erhalten einen vertieften Einblick in die Arbeitswirklichkeit der Kultureinrichtungen durch den Aus- tausch mit den Akteuren führender Leipziger Kulturinstitutionen . Der Veranstaltungs- besuch ist nicht einmaliges Event, sondern eingebettet in die wissenschaftliche und praxisnahe Vorbereitung im Rahmen der Kulturstudien .

BUCHUNGSMÖGLICHKEITEN

PRÄSENZVERANSTALTUNGEN

Die Kulturstudien finden ausschließlich als Präsenzveranstaltungen statt.

Es gelten die zum Zeitpunkt der Durchführung vorhandenen gesetzlichen Bestim- mungen und das Hygiene- und Infektionsschutzkonzept der Universität Leipzig (https://www .uni-leipzig .de/universitaet/service/informationen-zum-coronavirus/) . Eine freie Platzwahl kann unter den gegebenen Bedingungen nicht garantiert werden . Sollten die Veranstaltungen nicht durchgeführt werden können, wird dies rechtzeitig mitgeteilt und bereits gezahlte Entgelte werden zurückerstattet .

Die Veranstaltungen können nicht einzeln gebucht werden .

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KULTURSTUDIEN MUSIKTHEATER

Die Kulturstudien Musiktheater stellen seit dem Wintersemester 2019/20 ein regel- mäßiges Bildungsangebot der Wissenschaftlichen Weiterbildung der Universität Leip- zig dar. In Kooperation mit der Oper Leipzig sollen in jedem Semester ausgewählte Aufführungen der Oper, des Balletts oder der Musikalischen Komödie die Möglich- keit zu einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung, aber auch zu einem Blick hinter die Kulissen bieten .

„MASKARADE“ VON CARL NIELSEN

Die Oper „Maskarade“ von Carl Nielsen gilt als die Nationaloper Dänemarks. Die komische Oper in drei Aufzügen, mit einem Libretto von Vilhelm Andersen, folgt dem gleichnamigen Schauspiel von Ludvig Holberg .

Mit einer Vorlesung von Prof . Dr . Wolfgang Fuhrmann werden Sie musiktheoretisch in diese hierzulande selten gespielte Oper eingeführt. Das Werkstattgespräch findet mit Cusch Jung, der die Oper inszeniert, und der Dramaturgin Nele Winter statt . Abschluss der Veranstaltungsreihe bildet der Besuch der Aufführung in der Oper Leipzig .

KOSTEN

60 € ohne Opern-Ticket

100 € mit Opern-Ticket (Platzgruppe IV)

TERMINÜBERBLICK

03 .05 .22 Prof . Dr . Wolfgang Fuhrmann

Maskenball in Kopenhagen . Carl Nielsens heitere Oper „Maskarade“

10 .05 .22 Nele Winter

Die Produktion der Oper „Maskarade“

15 .05 .22 Vorstellung | Oper Leipzig

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Vorlesung MASKENBALL IN KOPENHAGEN. CARL NIELSENS HEITERE OPER „MASKARADE“

Prof . Dr . Wolfgang Fuhrmann

Dienstag 17:30 – 19:00 | Goe3–5/R. 1.25/1.26 03.05.2022

Sie gilt als die dänische Nationaloper schlechthin – im rest- lichen Europa ist sie jedoch kaum bekannt . Dabei ist Carl Nielsens komische Oper Maskarade (1906) ein überaus reiz- volles Werk . Entstanden nach einer Komödie des „nordischen Molière“ Ludvig Holberg aus dem 18. Jahrhundert, hält es den Sitten und Beschränktheiten der höheren Gesellschaft mitsamt ihren Liebeshändeln und Heiratssachen in einem ausgelasse- nen Maskenball den Spiegel vor und entfaltet dabei musika- lisch einen schillernden Mikrokosmos aus Rokokoklängen, gelehrten und volkstümlichen Gesängen und Tänzen. Und natürlich findet das Liebespaar zum Schluss zusammen.

Wolfgang Fuhrmann ist Professor für Musiksoziologie und Musikphilosophie an der Universität Leipzig. Er wurde in seiner Geburtsstadt Wien mit einer Arbeit zur mittelalter- lichen Musikästhetik promoviert und hat sich 2010 an der Universität Bern über „Haydn und sein Publikum“ habilitiert.

2013 veröffentlichte er gemeinsam mit Melanie Wald das Buch

„Ahnung und Erinnerung. Die Dramaturgie der Leitmotive bei Richard Wagner“, 2016 erschien „Bizet, Carmen“.

Werkstattgespräch DIE PRODUKTION DER OPER „MASKARADE“

Nele Winter

Dienstag 17:30 | Oper Leipzig 10.05.22

Die Konzeption einer Operninszenierung bewegt sich an der Schnittstelle zwischen wissenschaftlicher Aufarbeitung der His- torie sowie des geistesgeschichtlichen Kontextes eines Werks und seiner Rezeptionsgeschichte einerseits und seiner prak- tischen Realisierung auf der Opernbühne andererseits . Dabei versuchen ein Regisseur und sein Team die zentralen Fragen eines Werks zu sezieren und eine szenische Sprache zu finden, diese Fragen einem zeitgenössischen Publikum zu vermitteln .

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In den Werkstattgesprächen wollen wir gemeinsam mit dem be- treuenden Produktionsdramaturgen sowie einem Mitwirkenden der jeweiligen Produktion einen Einblick geben in den Prozess der konzeptionellen Annäherung an ein Werk und dessen Um- setzung auf der Bühne .

Nele Winter ist Dramaturgin an der Oper Leipzig und in dieser Funktion im gesamten Produktionsprozess der „Maskarade“

beteiligt.

Aufführung MASKARADE

Carl Nielsen

Sonntag 18:00 | Oper Leipzig 15.05.22

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KULTURSTUDIEN KUNST

Werner Tübke war einer der bedeutendsten Maler und Graphiker der DDR und gehört zur sogenannten Leipziger Schule . Sein monumentales Panoramabild über den Bau- ernkrieg mit den Titel „Frühbürgerliche Revolution“ soll Gegenstand dieser Kultur- studien Kunst sein .

WERNER TÜBKES MONUMENTALBILD – „DIE SIXTINA DES NORDENS“

Mit einem Vortrag zur Entstehungsgeschichte des Bildes der ausgewiesenen Tübke-Kennerin, Dr . Annika Michalski, beginnt diese Veranstaltungsreihe . Tüb- kes ehemaliger Schüler, Dietrich Wenzel, berichtet in einem Gespräch mit Frau Dr.

Michalski über seine Begegnungen mit Tübke und seine Arbeit am Panoramabild . Den Abschluss der Kulturstudien Kunst bildet eine Exkursion nach Bad Franken- hausen . Dort nehmen Sie an einer Führung teil, sehen den Film „Schlacht am Bild“

und erhalten im Tübke-Kabinett weitere Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Bildes . Frau Dr . Michalski und Herr Wenzel werden die Exkursion begleiten .

KOSTEN

95 €, zzgl. Mittagessen und Getränke

TERMINÜBERBLICK

15 .06 .22 Dr . Annika Michalski

Das Panoramagemälde von Werner Tübke in Bad Frankenhau- sen . Einführung in Entstehungsgeschichte und Bildkosmos 16 .06 .22 Dr . Annika Michalski spricht mit Dietrich Wenzel

Werkstattgespräch

17 .06 .22 Exkursion nach Bad Frankenhausen

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Vorlesung DAS PANORAMAGEMÄLDE VON WERNER TÜBKE IN BAD FRANKENHAUSEN. EINFÜHRUNG IN ENTSTEHUNGSGESCHICHTE UND BILDKOSMOS Dr . Annika Michalski

Mittwoch 16:00 – 17:30 | Goe3–5/R. 1.25/1.26 15.06.22

Ab 1976 bis 1987 versenkt sich Werner Tübke in einen be- sonderen Auftrag, ein beispielloses Kunstwerk der jüngeren Kunstgeschichte: das monumentale Panoramagemälde Früh- bürgerliche Revolution in Deutschland, das sich heute in einem Rundbau oberhalb der nordthüringischen Stadt Bad Franken- hausen als Rundbild auf einer Fläche von 1722 m2 präsentiert.

Tübke realisierte diesen staatlichen Auftrag über 11 Jahre mit seinen Mitarbeitern mit Gesamtkosten von mindestens 119 Millionen Mark der DDR, dessen Entstehungsgeschich- te die Paradoxien des letzten Jahrzehnts der Geschichte des SED-Staates in eindrucksvoller Weise widerspiegelt . Es gelingt dem Künstler, den thematisch eingeschränkten Staatsauf- trag zur Heroisierung der Kämpfe der Bauern im Bauernkrieg 1525 in einen autonomen Selbstauftrag und die Rotunde des Panoramagebäudes in ein privates Kunstmuseum mit einem überzeitlichen Sinnbild zu verwandeln. Mit 123 Metern Länge und 14 Metern Höhe entfaltet sich im Panoramagemälde ein komplexes, epochales Sinnbild des 15 . und 16 . Jahrhunderts, das seine Überzeitlichkeit durch existentielle Allgemeingültig- keit gewinnt . Tübke strebte die metaphorische Interpretation einer ganzen Epoche mit allen religiösen, ökonomischen und geistigen Aspekten der Zeit an sowie der Formulierung von

„seingeschichtlichen Fragen“ . In fünf aufeinander bezogenen Bildflächen entwickelte Tübke eine inhaltliche Struktur, die sich symbolisch – in einer ewigen Wiederkehr – an den Jahres- zeiten orientiert. Es ist paradox, dass schließlich der Panora- mabau und das Bild nur wenige Wochen vor dem Niedergang seines staatlichen Auftraggebers als nunmehr privates Kunst- museum feierlich eingeweiht wurden . Der Vortrag zeichnet die Entstehungsgeschichte und die Auftragsausführung nach und führt in den umfassenden Bildkosmos des Gemäldes ein.

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Dr. phil. Annika Michalski, geb. 1980 in Weimar, studier- te Kunstgeschichte, Alte Geschichte und Mittlere/Neuere Geschichte in Leipzig und Lyon/Frankreich. Seit 2006 ist sie in der Tübke Stiftung Leipzig tätig, seit 2008 als wissenschaft- liche Mitarbeiterin und als Mitglied im Stiftungsrat.

2013 promovierte sie zu Werner Tübkes Selbstdarstellungen.

Von 2013 bis 2019 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutsch- land, Museum in der Kulturbrauerei, in Berlin. Seit 2020 arbeitet sie am Deutschen Optischen Museum, Jena. Diverse Vorträge und Publikationen zur Kunst in Leipzig seit 1945, zuletzt: „Mein Herz empfindet optisch“. Werner Tübke – Aus den Tagebüchern, Skizzen und Notizen (2017); „Ich spiele mich, wie ich bin“. Die Selbstdarstellungen Werner Tübkes von 1940 bis 2004 (2014); Tübke Stiftung Leipzig. Bestands- katalog der Gemälde (2012; mit Frank Zöllner), und Tübke Stiftung Leipzig. Bestandskatalog der Zeichnungen und Aqua- relle (2009, mit Eduard Beaucamp und Frank Zöllner).

Werkstattgespräch IM ATELIER MIT WERNER TÜBKE

Dr . Annika Michalski spricht mit Dietrich Wenzel Donnerstag 16:00 – 17:30 | Goe3–5/R. 1.25/1.26 16.06.22

In einem Gespräch mit der Kunsthistorikerin Dr. Annika Michalski berichtet der Leipziger Zeichner und Maler Dietrich Wenzel (geb . 1943) über seine intensiven Begegnungen mit Werner Tübke, die sein Leben beeinflussen – über Phasen, in denen er dem Meister als Student, als Kollege und Mensch nahe war, zwischen langen Jahren der Entfernung . „Ein ein- maliges Projekt“ nennt er seine Reflexionen über die zwei Jahre der Mitarbeit an der Entstehung des Panorama-Bildes in Bad Frankenhausen, das im Anspruch wie in seiner Bewältigung solitär in der Welt sein dürfte. Es geht dabei um Details des alltäglichen Werkstattbetriebes, dessen erster Mitarbeiter (von später 15) Wenzel sein durfte. Es geht um eine Zeit der unvor- stellbaren Herausforderungen, des Wachsens durch kollegiales Vertrauen, des Abenteuers mit ungewissem Ausgang, in das er viele eigene Ideen und Erfahrungen einbringen konnte – was er

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gleichzeitig als Lernender aufnehmen durfte, ist unermesslich . Per Bildprojektionen entsteht ein Einblick in die einzelnen Phasen der Übertragungsarbeit, aber auch in Wenzels eigenes Schaffen, das – wie er selbst sagt – sich erst in den letzten 20 Jahren zu seinem „Eigentlichen entwickelte und selbst in der Hochburg der Zeichenkunst Leipzig einen besonderen Stellen- wert haben dürfte“ .

Dietrich Wenzel studierte an der HGB Leipzig von 1966 bis 1971 mit dem Ziel, Plakatgestalter zu werden. Die wichtigsten Anregungen erhielt er dabei im ersten Jahr des Grundstudi- ums bei Werner Tübke, zeigte sich doch schnell seine Affinität zur Zeichenkunst als der Grundlage allen künstlerischen Tuns.

Nach elf Jahren freischaffender Tätigkeit als Gebrauchsgrafi- ker erhielt er 1982 die Berufung zur Mitarbeit in der Tüb- ke-Werkstatt für die Übertragung des Entwurfsgemäldes zum Panorama in Bad Frankenhausen, in deren Folge er 1984 den Wechsel in die Freie Kunst vollzog. In den letzten 20 Jahren hat er mit großformatigen, bildhaften Stillleben- und Porträt- darstellungen eine ihm sehr gemäße Art der Kunstäußerung entwickelt, wo sich die fundamentalen handwerklichen und künstlerischen Mittel der „Alten“ mit seiner „heutigen“ Sicht verbinden.

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Exkursion DAS PANORAMAMUSEUM IN BAD FRANKENHAUSEN Dr . Annika Michalski/Dietrich Wenzel

Freitag 08:00 – 17:30 17.06.22

Zum Abschluss der Kulturstudien Kunst fahren wir gemein- sam nach Bad Frankenhausen . Wir werden zuerst an einer Führung teilnehmen und uns dann den Dokumentarfilm

„Schlacht am Bild“ ansehen . Dieser zeigt in sehr imposanter Weise den Entstehungsprozess des Bildes und lässt die physi- schen und psychischen Belastungen des Künstlers und seiner Altgesellen deutlich werden . Beeindruckende Aufnahmen der Hängung der 1,1 Tonnen schweren Leinwand und Interview- passagen mit Werner Tübke verdeutlichen die Einmaligkeit dieses Projektes .

Danach ist Zeit für ein Mittagsessen im Restaurant des Museums . Zuletzt werden wir uns im Tübke-Kabinett die Aus- stellung „Werner Tübkes Monumentalwerk – Das Abenteuer der Bilderfindung“ ansehen.

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INHALT

Terminüberblick . . . . 20 Vorlesungsreihe Wolken und ihr Einfluss auf das Klima . . . . 21 Vorlesungsreihe Orthopädie und Bewegung . . . . 24

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WISSENSCHAFT KOMPAKT

Mit unserer Reihe „Wissenschaft kompakt“ haben Sie die Gelegenheit, sich intensiv mit ausgewählten Fragestellungen aus Wissenschaft und Praxis auseinanderzusetzen.

Dabei blicken wir über den Tellerrand hinaus und bieten Ihnen verschiedene Perspek- tiven auf ein Thema. Im April wird der Zusammenhang von Wolken und Klima näher beleuchtet und im Mai das Thema Bewegung aus orthopädischer Sicht betrachtet.

Pro Vorlesungsreihe werden vier digitale Vorlesungen angeboten, zwei Vorlesungen als Livestream und zwei Videos-on-Demand. Sie ermöglichen Ihnen eine ortsunab- hängige Teilnahme.

VORLESUNG ALS LIVESTREAM

Nehmen Sie bequem von jedem Ort der Welt per Livestream an einer Vorlesungsreihe teil. Über den Chat können Sie mit den Lehrenden in den Diskurs treten. Jede Live- vorlesung wird durch das Team der Wissenschaftlichen Weiterbildung begleitet.

HINWEISE:

Um an einer Livevorlesung teilzunehmen, benötigen Sie ein internetfähiges Gerät und eine E-Mail-Adresse. Die Vorlesung wird über das Videokonferenzprogramm

„Zoom“ durchgeführt. Damit Sie an der Videokonferenz teilnehmen können, erhalten Sie einige Tage vorab die Zugangsdaten sowie einen Leitfaden für die Nutzung von Zoom per E-Mail. Eine Weitergabe der Zugangsdaten sowie die Nutzung durch unbe- rechtigte Personen ist untersagt. Eine spezielle Software für die Nutzung von Zoom ist nicht erforderlich.

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass die Livevorlesungen aufgezeichnet werden.

Weitere Informationen hierzu finden Sie auf Seite 6.

VORLESUNG ALS VIDEO-ON-DEMAND

Um sich die Vorlesungsvideos auf dem Weiterbildungsmoodle – einer Lernplatt- form der Universität – anzusehen, benötigen Sie ein internetfähiges Gerät und eine E-Mail-Adresse. Für die Nutzung von Moodle erhalten Sie Zugangsdaten und einen Leitfaden per E-Mail. Eine Weitergabe der Zugangsdaten sowie die Nutzung durch unberechtigte Personen ist untersagt. Auch für Moodle benötigen Sie keine spezielle Software.

KOSTEN

50 €/Vorlesungsreihe

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TERMINE

W1 – WOLKEN UND IHR EINFLUSS AUF DAS KLIMA 21.04.22 Prof. Dr. Mira Pöhlker

Entstehung von übersättigter Luft und Wolken in der Atmosphäre und Wechselwirkung mit Aerosolen 25.04.22 Dr. Peggy Tesche-Achtert

Fernerkundung von Wolken in der Atmosphäre:

Das Unberührbare greifbar machen 27.04.22 Prof. Dr. Johannes Quaas

Wolken in Klimasimulationen 02.05.22 Prof. Dr. Manfred Wendisch

Forschung mit HALO

W2 – ORTHOPÄDIE UND BEWEGUNG

19.05.22 Prof. Dr. Andreas Roth

Kunstgelenke und fast track – Genesung auf der Überholspur 23.05.22 Prof. Dr. Maren Witt

Was uns eine Ganganalyse verrät 25.05.22 Prof. Dr. André Seyfarth

Alles ist Bewegung 30.05.22 Prof. Dr. Pierre Hepp

Kreuzbänder, Meniskus und Knorpel: Sportverletzungen des Kniegelenkes

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W1 – VORLESUNGSREIHE WOLKEN UND IHR EINFLUSS AUF DAS KLIMA

Vorlesung ENTSTEHUNG VON ÜBERSÄTTIGTER LUFT UND WOLKEN IN DER ATMOSPHÄRE UND

WECHSELWIRKUNG MIT AEROSOLEN Prof. Dr. Mira Pöhlker

Donnerstag 17:15 – 18:45 | live – digital 21.04.22

Wolken sind ein allgegenwärtiger Teil unseres Planeten. Schon vom Weltall sticht unser Planet durch seine weißen Wolken- schleier hervor, was den Einfluss von Wolken auf die Strah- lungsbilanz der Erde reflektiert. Doch wie entstehen Wolken eigentlich? Wieso gibt es Gegenden mit mehr und mit weniger Wolken und wie verändern wir Menschen die Wolkenprozesse?

Um dies zu beantworten möchte ich Sie auf eine kleine Reise mit dem Forschungsflugzeug in den Brasilianischen Regenwald nehmen, wo wir die Entstehung von konvektiven Wolken und deren Wechselwirkung mit Aerosolpartikeln untersuchen.

Prof. Dr. Mira Pöhlker wurde 1988 in Gießen geboren. Sie ist seit 2021 Professorin für Experimentelle Aerosol- und Wolken- mikrophysik am Leipziger Institut für Meteorologie der Univer- sität Leipzig und leitet die gleichnamige Abteilung am Leib- niz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS). Nach dem Studium der Physik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz promovierte sie am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz, woraufhin sie eine Gruppenleiterstelle im Rahmen des Minerva Fast Track Programmes in selbigem Institut erhielt.

Vorlesung FERNERKUNDUNG VON WOLKEN IN DER

ATMOSPHÄRE: DAS UNBERÜHRBARE GREIFBAR MACHEN

Dr. Peggy Tesche-Achtert Montag 17:15–18:45 | digital 25.04.22

Der Vortrag gibt einen Einblick in die Messung von Wolken

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und ihrer Eigenschaften. Welche Fernerkundungsgeräte und -methoden gibt es und wie haben sie sich entwickelt? Welche Probleme gilt es zu überwinden? Welche Wolkeneigenschaften und -prozesse interessieren uns in Bezug auf das Klima? Wie können Wolkenmessungen für Studien des Klimas verwertet werden?

Dr. Peggy Tesche-Achtert studierte Meteorologie an der Uni- versität Leipzig und promovierte 2013 am Meteorologischen Institut der Universität Stockholm, Schweden. Anschließend arbeitete sie als Wissenschaftlerin im Bereich der Atmosphä- renforschung zunächst an der Universität Stockholm und danach an den Universitäten Leeds und Reading im Großbri- tannien. Seit 2019 arbeitet sie am Institut für Meteorologie der Universität Leipzig und am Meteorologischen Observatorium Hohenpeißenberg des Deutschen Wetterdienstes.

Sie verfügt über eine mehr als zehnjährige Erfahrung im Bereich der experimentellen Arbeit mit aktiven und passi- ven Fernerkundungsmethoden mit Instrumenten, die Wolken sowohl vom Boden als auch vom Satelliten vermessen können und hat an zahlreichen Messkampagnen teilgenommen, z. B.

2018 mit dem schwedischen Eisbrecher Oden in die Arktis.

Vorlesung WOLKEN IN KLIMASIMULATIONEN Prof. Dr. Johannes Quaas

Mittwoch 17:15–18:45 | digital 27.04.22

Der Vortrag rekapituliert die Rolle von Wolken für das Klima- geschehen und konkretisiert dann, wie Wolken in Klimamo- dellen dargestellt werden. Was sind Unsicherheiten und wie können wir Klimamodelle verbessern? Wie wechselwirken Wolken mit den Land-, Ozean- und Meereisoberflächen, und wie mit der Atmosphärenzusammensetzung? Welche Rolle spielen sie im Wettergeschehen? Wie wechselwirken sie mit dem sich wandelnden Klima? Und was bedeutet das für die Zukunft unseres Klimas?

Prof. Dr. Johannes Quaas ist Professor für Theoretische Meteorologie an der Universität Leipzig. 2003 promovierte

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er am Laboratoire de Météorologie Dynamique am Institut Pierre Simon Laplace in Paris, Frankreich. Er arbeitete an vier der wichtigsten Zentren für Klimamodellierung in Europa (Institut Piere Simon Laplace, Paris; UK Met Office, Exeter;

Max-Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg) und in den USA (Forschungsaufenthalte bei NASA GISS, New York). Seine Expertise liegt inder Klima- und Atmosphärenmodellierung sowie in der Analyse von Satellitenbeobachtungen.

Vorlesung FORSCHUNG MIT HALO

Prof. Dr. Manfred Wendisch

Montag 17:15–18:45 | live – digital 02.05.22

HALO (High Altituide and Long Range Research Aircraft) als eines der wichtigsten und modernsten Forschungsflugzeuge in Europa ist seit ungefähr 10 Jahren im weltweiten Einsatz. Auf- grund der enorm großen wissenschaftlichen Nutzlast von 3 t, der Reichweite von bis zu 10.000 km, und der maximal erreich- baren Flughöhe von 15 km ist HALO ideal für die Erforschung von atmosphärischen und geophysikalischen Fragestellungen geeignet. Insbesondere werden mit HALO Schwerpunktthemen in Bezug auf atmosphärische Aerosolpartikel, Wolken, Trans- port- und Kopplungsprozesse, sowie Atmosphären-chemische Fragestellungen erforsscht. Zu diesem Zweck ist HALO mit hochmodernen Messgeräten ausgerüstet. Im Vortrag wird speziell auf Missionen von HALO zur Erkundung von Wolken- eigenschaften und deren Wechselwirkung mit atmosphärischen Strahlungsprozessen eingegangen.

Prof. Dr. Manfred Wendisch studierte Meteorologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1988 war er als Beratungs- meteorologe des Wetterdienstes der DDR in Leipzig tätig und arbeitete als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Leipzig, wo er 1992 promovierte. 1992 bis 2006 arbeitete er als als wissenschaftlicher Mitarbeiter am TROPOS. Seine Habilitation schloss er 2003 an der Universität Leipzig ab. Von 2003 bis 2004 war er Mitarbeiter am NASA Ames Forschungs- zentrum in Moffett Field, USA. Im August 2004 kehrte Prof.

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Wendisch an das TROPOS zurück und trat 2006 die Professur für Experimentelle Meteorologie an der Johannes Guten- berg-Universität Mainz an. Seit 2008 hat er mehrmonatige Gast-Professuren an der Texas A&M University in College Station, USA, der chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking sowie der University of Colorado in Boulder, USA inne. Prof. Wendisch ist seit 2009 Universitätsprofessor an der Universität Leipzig. Darüber hinaus ist er in verschiedenen Gremien, u. a. als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Deutschen Wetterdienstes, tätig.

W2 – ORTHOPÄDIE UND BEWEGUNG

Vorlesung KUNSTGELENKE UND FAST TRACK – GENESUNG AUF DER ÜBERHOLSPUR

Prof. Dr. Andreas Roth

Montag 17:15–18:45 | live – digital 19.05.22

Jährlich werden in Deutschland ca. 450.000 Hüft- und Knieendoprothesen implantiert. In den frühen Phasen der Entwicklung der Endoprothetik, gab es zahlreiche „Verbote“

aufgrund von Komplikationen, die operationstechnisch und durch die Konstruktion der damals verwendeten Prothesen bedingt waren. So kam es zu Luxationen der Prothesen an der Hüfte – die Patienten mussten ein Sitzkissen verwenden, die Bewegungen wurden eingeschränkt . Blutergüsse durch Nachblutungen wurden mit Drainagen versorgt. Schmerzen führten zu einer restriktiven Mobilisation und Anwendung von Schmerzkathetern sowie systemisch wirkenden Medika- menten. Mit der Zeit wurden muskelschonende Zugänge und der Anatomie angepasste Prothesen entwickelt, zur Vermei- dung von Blutergüssen Anpassungen der Narkose, blut- stillende Operationsmethoden, Schmerzen werden mittels modernem Schmerzmanagement reduziert. Obwohl sich da- mit viele der genannten Komplikationen nahezu vollständig beseitigen ließen, blieben die „Verbote“ bestehen. Das „Fast Track“ Prinzip setzt hier an und ermöglicht den Patienten

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letztlich eine raschere Mobilisation und Genesung durch akti- ves Einbringen, multidisziplinäre Prozessoptimierung um die Operation herum und moderne schonende Behandlungsmetho- den. Der Vortrag geht auf die Details dieser Entwicklung ein.

Professor Andraes Roth ist seit 2014 an der Klinik für Orthopä- die, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie der Universitäts- klinik Leipzig tätig. Sein Schwerpunkt ist die endoprothetische Versorgung von Hüft- und Kniegelenk bei Verschleißerkrankun- gen, weiterhin die Revision von verschlissenen oder auch ent- zündeten Kunstgelenken. Seine Forschungsinteressen betreffen die Endoprothetik, den Knochen und die Muskulatur.

Vorlesung WAS UNS EINE GANGANALYSE VERRÄT Prof. Dr. Maren Witt

Montag 17:15–18:45 | digital 23.05.22

Die Gangbewegung ist die am besten automatisierte Bewe- gung aus der Alltagsmotorik. Ein Verlust/Teilverlust dieser Kompetenz schränkt die Teilhabe am Leben sehr deutlich ein.

Aus biomechanischer Sicht gibt es wissenschaftlich fundierte Charakteristika für die Gangmotorik, aber auch zahlreiche Ab- weichungen, die ein Individuum kennzeichnen. Es hat sicher schon jeder einmal beobachtet, dass er vertraute Personen bereits von Weitem am Gangbild erkennen kann. Die Auf- gabe der Ganganalyse besteht darin, Abweichungen von der optimalen Gangmotorik hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Prävention und Rehabilitation zu bewerten und individuelle Empfehlungen abzuleiten. Der Vortrag bietet Ihnen einen Ein- blick in unser Ganglabor und lässt Sie an der Erstellung einer Ganganalyse teilhaben.

Prof. Dr. Maren Witt ist Leiterin der Abteilung Sportbiome- chanik an der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Uni- versität Leipzig. 1986 schloss sie ihre Promotion am For- schungsinstitut für Körperkultur und Sport in Leipzig ab. Ihre Habilitation erfolgte 2007.

Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehört die biomecha-

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nische Bewegungsanalyse und -optimierung in den An- wendungsfeldern Leistungs-, Rehabilitations- und Gesund- heitssport, die neuromuskuläre Diagnostik, die Gang- und Laufanalyse sowie das Kraft- und Schnelligkeitstraining. Ein aktuelles Forschungsthema ist die Rahabilitation nach schwe- ren Knieverletzungen bei Schülerinnen und Schülern, das in Kooperation mit der Unfallkasse Sachsen durchgeführt wird.

Vorlesung ALLES IST BEWEGUNG Prof. Dr. André Seyfarth

Mittwoch 17:15–18:45 | live – digital 25.05.22

Alles ist Bewegung. In der Welt, in unserem Körper, auch in unserer Sprache. Wir begrüßen uns mit “Wie geht es?”. Und fragen, ob das neue Projekt gut “läuft”. Aber was bedeuten diese Wörter eigentlich? Was machen wir, wenn wir gehen und wann beginnen wir zu laufen? Es ist gar nicht so einfach mit der Sprache. So sagen wir im Deutschen, ein Kind lernt laufen. Aber eigentlich versucht es zu gehen. Und wenn wir joggen wollen, sagen wir: Ich gehe jetzt laufen. Wie kommen wir aus dieser Verwirrung heraus? Was können wir über die Bewegung des Menschen sagen und welche Fragen sind noch ungelöst? Dieser Vortrag ist eine Einladung zum Entdecken des eigenen Körpers und der Entwicklung des menschlichen Ganges.

Prof. Dr. André Seyfarth studierte an der Universität Jena und an der FU Berlin Physik. Später promovierte er bei Prof.

Reinhard Blickhan (Jena) zur Biomechanik des Laufens.

Gastaufenthalte führten ihn an die Universität Berkeley, an die Universität Leiden, an das MIT sowie an die Uniklinik Balgrist in Zürich. In 2021 war er auf einem Forschungs- semester an der Universität von Lund. Seit 2011 leitet er das Fachgebiet Sportbiomechanik an der TU Darmstadt. Er ist Vorstandsvorsitzender des Vereins Bewegungsdialoge e. V.

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Vorlesung KREUZBÄNDER, MENISKUS UND KNORPEL:

SPORTVERLETZUNGEN DES KNIEGELENKS Prof. Dr. Pierr Hepp

Montag 17:15–18:45 | live – digital 30.05.22

Das menschliche Kniegelenk ermöglicht aufgrund seiner au- ßergewöhnlichen Anatomie und Belastungsfähigkeit Höchst- leistungen im Alltag und im Sport. Verletzungen von Knie- binnenstrukturen können zu erheblichen Einschränkungen bis hin zur Sportunfähigkeit führen. Der Vortrag beleuchtet die Verletzungsmechanismen und therapeutischen Möglich- keiten am Kniegelenk. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf minimalinvasive Therapiemethoden sowie modernde Knorpel- ersatzverfahren gesetzt.

Prof. Dr. med. Pierre Hepp hat an der Medizinischen Fakul- tät der Universität Leipzig studiert und habilitierte sich im Jahr 2009. Er ist Professor für Arthroskopische und Spezielle Gelenkchirurgie/Sportverletzungen an der Klinik für Ortho- pädie/Unfallchirurgie und Plastischen Chirurgie. Seit 2008 betreut er als Mannschaftsarzt die Handballbundesligisten des SC DHFK Leipzig. Prof. Hepp ist Sprecher des Zentrums für Sport- und Bewegungsmedizin am Universitätsklinikum Leipzig.

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INHALT

Buchungsmöglichkeiten . . . . 29 Der Seniorenbeirat . . . . 32 Terminüberblick . . . . 34 Vorlesungen Kurs Gelb . . . . 36 Vorlesungen Kurs Grün . . . . 42

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KOLLEG

Die Vorlesungsreihen des Kollegs – Kurs Gelb und Kurs Grün – finden 14-täglich statt. Die Vorlesungen werden donnerstags 17:15–18:45 im Auditorium Maximum (Audimax) auf dem Campus Augustusplatz durchgeführt. Zudem haben Sie die Mög- lichkeit, von jedem Ort der Welt bequem auf den Livestream der Vorlesung zugreifen zu können. Zusätzlich erhalten Sie Zugang zu den Aufzeichnungen, sollten Sie ein- mal nicht am Livestream teilnehmen können.

Des Weiteren haben Sie auch in diesem Semester die Möglichkeit, die Vorlesungen ort- und zeitunabhängig als Video-on-Demand zu sehen.

BUCHUNGSMÖGLICHKEITEN

1. PRÄSENZVERANSTALTUNGEN IM AUDIMAX

Sie treffen sich mit Gleichgesinnten und verfolgen die Vorlesungen im Audimax.

HINWEISE:

Es gelten die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen und das Hygiene- und Infektions- schutzkonzept der Universität Leipzig (https://www.uni-leipzig.de/universitaet/ser- vice/informationen-zum-coronavirus/).

Eine freie Platzwahl kann unter den gegebenen Bedingungen nicht garantiert werden.

Sollten die Präsenzveranstaltungen coronabedingt nicht durchgeführt werden können, erfolgt, ohne zusätzliche Kosten, ein Wechsel Ihrer Buchung auf unser digitales Angebot, um die Vorlesungen per Livestream oder als aufgezeichnete Videos ver- folgen zu können.

KOSTEN:

70 €/Vorlesungsreihe

45 €/Vorlesungsreihe (ermäßigt) * 15 €/Einzelvortrag

2. VORLESUNG ALS LIVESTREAM + VIDEO-ON-DEMAND

Nehmen Sie bequem von jedem Ort der Welt per Livestream an einer Vorlesungsreihe teil. Über den Chat können Sie mit den Lehrenden in den Diskurs treten.

Jede Livevorlesung wird durch das Team der Wissenschaftlichen Weiterbildung begleitet .

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Zusätzlich können Sie sich die Vorträge 14 Tage nach Vorlesungstermin als auf- gezeichnetes Video anschauen. Sollten Sie an einer Livevorlesung nicht teilnehmen können, können Sie sich nachträglich das Video ansehen.

HINWEISE:

Um an einer Livevorlesung teilzunehmen, benötigen Sie ein internetfähiges Gerät und eine E-Mail-Adresse. Die Vorlesung wird über das Videokonferenzprogramm Zoom durchgeführt. Damit Sie an der Videokonferenz teilnehmen können, erhalten Sie einige Tage vorher die Zugangsdaten sowie einen Leitfaden für die Nutzung von Zoom per E-Mail. Eine Weitergabe der Zugangsdaten sowie die Nutzung durch unbe- rechtigte Personen ist untersagt. Eine spezielle Software für die Nutzung von Zoom ist nicht erforderlich.

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass die Livevorlesungen aufgezeichnet werden.

Weitere Informationen hierzu finden Sie auf Seite 6.

Um sich die Vorlesungsvideos auf dem Weiterbildungsmoodle – einer Lernplatt- form der Universität – anzusehen, benötigen Sie ein internetfähiges Gerät und eine E-Mail-Adresse. Für die Nutzung von Moodle erhalten Sie Zugangsdaten und einen Leitfaden per E-Mail. Eine Weitergabe der Zugangsdaten sowie die Nutzung durch unberechtigte Personen ist untersagt. Für Moodle benötigen Sie keine spezielle Soft- ware .

KOSTEN:

70 €/Vorlesungsreihe

45 €/Vorlesungsreihe (ermäßigt) *

3. VIDEO-ON-DEMAND

Sie können sich die Vorlesung bequem von jedem Ort der Welt und zu Ihrer Wunsch- zeit als aufgezeichnetes Video anschauen. Die Videos stehen Ihnen donnerstags, 14 Tage nach der Livestream-Vorlesung bis zum Semesterende auf dem Weiterbildungs- moodle der Universität Leipzig zur Verfügung.

HINWEISE:

Um sich die Vorlesungsvideos auf dem Weiterbildungsmoodle – einer Lernplatt- form der Universität – anzusehen, benötigen Sie ein internetfähiges Gerät und eine E-Mail-Adresse. Für die Nutzung von Moodle erhalten Sie Zugangsdaten und einen Leitfaden per E-Mail. Eine Weitergabe der Zugangsdaten sowie die Nutzung durch

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unberechtigte Personen ist untersagt. Für Moodle benötigen Sie keine spezielle Soft- ware .

KOSTEN:

70 €/Vorlesungsreihe

45 €/Vorlesungsreihe (ermäßigt) *

4. EINZELVERANSTALTUNGEN ALS LIVESTREAM

Nehmen Sie bequem von jedem Ort der Welt per Livestream an einer oder mehreren einzelnen Vorlesungen teil. Über den Chat können Sie mit den Lehrenden in den Diskurs treten. Jede Livevorlesung wird persönlich durch das Team der Wissenschaft- lichen Weiterbildung begleitet .

HINWEISE:

Um an einer Livevorlesung teilzunehmen, benötigen Sie ein internetfähiges Gerät und eine E-Mail-Adresse. Die Vorlesung wird über das Videokonferenzprogramm Zoom durchgeführt. Damit Sie an der Videokonferenz teilnehmen können, erhalten Sie einige Tage vorher die Zugangsdaten sowie einen Leitfaden für die Nutzung von Zoom per E-Mail. Eine Weitergabe der Zugangsdaten sowie die Nutzung durch unbe- rechtigte Personen ist untersagt. Eine spezielle Software für die Nutzung von Zoom ist nicht erforderlich.

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass die Livevorlesungen aufgezeichnet werden.

Weitere Informationen hierzu finden Sie auf Seite 6.

KOSTEN:

15 €/Vorlesung

* Kollegiat:innen, die Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach den Sozialgesetzbüchern II oder XII beziehen oder Inhaber:innen eines „Leipzig-Passes“

sind, können das ermäßigte Entgelt in Anspruch nehmen. Die Ermäßigung muss jedes Semester neu beantragt werden. Bitte reichen Sie die Nachweise spätestens 14 Tage nach der Anmeldung ein.

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DER SENIORENBEIRAT

Der Seniorenbeirat vertritt die Interessen der Kollegiat:innen gegenüber dem Sach- gebiet Wissenschaftliche Weiterbildung und Fernstudium und unterstützt die Mit- arbeiter:innen des Kollegs in der Umsetzung des Programms.

Daraus ergeben sich folgende Aufgaben für den Seniorenbeirat:

– Beratung zur inhaltlichen Gestaltung des Programms,

– Einlassdienst zu den Vorlesungen und Ansprechpartner für die Senior:innen.

Folgende Kollegiat:innen gehören dem Seniorenbeirat an:

Gisela Bahn Marita Gruneberg Dr. Ingrid Riebel Hartmut Bockenheimer Günter Kluge Hans Georg Utzerath Roswitha Franke Gisela Müller Christina Weber Monika Gläser Hans-Dieter Naumann Gerd-Jürgen Weber

Bild: Colourbox

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Bild: Colourbox

Weitere Informationen ab Seite 13

Werner Tübke vor der Rotunde des Panoramabaus in Bad Frankenhausen, 1980er Jahre, Foto: G. Bersch, Nachlass Werner Tübke

KULTURSTUDIEN KUNST

Tübkes Monumentalbild – Die Sixtina des Nordens

15.–17.06.22

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TERMINÜBERBLICK KURS GELB 21.04.22 Prof. Dr. Mira Pöhlker

Entstehung von übersättigter Luft und Wolken 05.05.22 Dr . Diana Walther

Sprache und Kommunikation im Alter 19.05.22 Prof. Dr. Andreas Roth

Kunstgelenke und fast track – Genesung auf der Überholspur 09.06.22 Prof. Dr. Dieter Müller

Automatisierter und autonomer Verkehr im urbanen Bereich – ein Blick in die Zukunft der (Auto-)Mobilität

23.06.22 Léontine Meijer-van Mensch

Das GRASSI Museum für Völkerkunde als Netzwerk- museum: die Verbindungen zwischen Menschen, Orte und Zeiten

07.07.22 Prof. Dr. Sebastian Grüneisen

Die Entwicklung von mentaler Koordination

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TERMINÜBERBLICK KURS GRÜN 28.04.22 Dr. Ingmar Kiefer

High-Tech in der Veterinärmedizin – Neues aus der Bildgebung 12.05.22 Dr. Janine Schulze-Fellmann

Hat der Tanz ein Geschlecht? – Von geschlechtsspezifischen Zuschreibungen, begehrenden Blicken und ausgrenzenden Körperkonstruktionen innerhalb der Entwicklungen des Bühnentanzes (17. Jh. bis heute)

02.06.22 Prof. Dr. Ines Eben von Racknitz

Der Yuanming yuan in Peking als Ort einer geteilten europäisch-chinesischen Geschichte

16.06.22 Dr. Nadine Menzel

Neue Menschen und alte Helden. Eine kritische Auseinander- setzung mit der russischen (Erinnerungs-)Kultur des 20. und 21. Jahrhunderts und ihrer staatlichen Instrumentalisierung 30.06.22 Prof. Dr. Maximilian von Laffert

Was macht der Pathologe/die Pathologin eigentlich wirklich!?

14.07.22 Frank Bach

Führung durch die Geologisch-Paläontologische Sammlung Veranstaltung findet in der Sammlung statt

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Vorlesung ENTSTEHUNG VON ÜBERSÄTTIGTER LUFT UND WOLKEN

Prof. Dr. Mira Pöhlker

Donnerstag 17:15 – 18:45 | Audimax oder Livestream 21.04.22

Videoveröffentlichung am 05.05.22

Wolken sind ein allgegenwärtiger Teil unseres Planeten. Schon vom Weltall sticht unser Planet durch seine weißen Wolken- schleier hervor, was den Einfluss von Wolken auf die Strah- lungsbilanz der Erde reflektiert. Doch wie entstehen Wolken eigentlich? Wieso gibt es Gegenden mit mehr und mit weniger Wolken und wie verändern wir Menschen die Wolkenprozesse?

Um dies zu beantworten möchte ich Sie auf eine kleine Reise mit dem Forschungsflugzeug in den Brasilianischen Regenwald nehmen, wo wir die Entstehung von konvektiven Wolken und deren Wechselwirkung mit Aerosolpartikeln untersuchen.

Prof. Dr. Mira Pöhlker wurde 1988 in Gießen geboren. Sie ist seit 2021 Professorin für Experimentelle Aerosol- und Wolken- mikrophysik am Leipziger Institut für Meteorologie der Univer- sität Leipzig und leitet die gleichnamige Abteilung am Leib- niz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS). Nach dem Studium der Physik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz promovierte sie am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz, woraufhin sie eine Gruppenleiterstelle im Rahmen des Minerva Fast Track Programmes in selbigem Institut erhielt.

Vorlesung SPRACHE UND KOMMUNIKATION IM ALTER

Dr . Diana Walther

Donnerstag 17:15 – 18:45 | Audimax oder Livestream 05.05.21

Videoveröffentlichung am 19.05.22

Sprachliche Merkmale und das Kommunikationsverhalten von Jugendlichen sind seit vielen Jahren etablierter Forschungs- gegenstand innerhalb der Sprachwissenschaft. Genauso häufig ist Jugendsprache aber auch immer wieder kontrovers dis- kutiertes Thema in der Öffentlichkeit. Während Erwachsene (Eltern, Großeltern, Lehrkräfte) beklagen, dass Jugendliche

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heutzutage doch gar nicht mehr richtig sprechen und schreiben könnten (und dabei in den Medien immer wieder der so sehr gefürchtete Sprachverfall herbeigerufen wird), beschreiben Sprachwissenschaftler:innen den Sprachgebrauch von Jugend- lichen als ein Phänomen, das – wie Sprache generell – Wandel- prozessen unterliegt, sich also immer wieder verändert und dabei spezifische Funktionen aufweist. Während Jugendsprache umfassend erforscht, aber auch kritisch diskutiert und viel- fach negativ bewertet wird, wird das mündliche und schrift- liche Kommunikationsverhalten von Älteren (nach Eintritt in die Rente) hingegen sehr viel seltener in den Blick genom- men – weder als Forschungsgegenstand in der Sprachwissen- schaft noch als diskussionswürdiges Phänomen in der breiten Öffentlichkeit. Es stellt sich die Frage: Wenn es so etwas wie Jugendsprache gibt, kann dann auch so etwas wie Altersspra- che beschrieben werden? Gibt es also Besonderheiten in der Kommunikation unter und mit älteren Menschen? Der Vortrag möchte einen Streifzug durch die linguistische Alterssprach- forschung machen und zunächst einen Überblick über aktuelle Forschungsaspekte zum Gesprächsverhalten von und mit älte- ren Menschen geben. Anschließend soll der Fokus auf geschrie- bener Sprache liegen und aufgezeigt werden, was und worüber Ältere schreiben und mit welchen Intentionen sie dies tun.

Dr. Diana Walther studierte Germanistik/Sprachwissenschaft an der Technischen Universität Dresden. 2013 hat sie mit einer Arbeit zur Jugendsprache promoviert. Seit 2016 ist sie wissen- schaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik an der Universität Leipzig und forscht und lehrt im Bereich Sprach- wissenschaft (Pragmalinguistik und Variationslinguistik). Ihre Forschungsschwerpunkte sind Jugendsprache, Alterssprache, Mündlichkeit und Schriftlichkeit.

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Vorlesung KUNSTGELENKE UND FAST TRACK – GENESUNG AUF DER ÜBERHOLSPUR

Prof. Dr. Andreas Roth

Donnerstag 17:15 – 18:45 | Audimax oder Livestream 19.05.22

Videoveröffentlichung am 02.06.22

Jährlich werden in Deutschland ca. 450.000 Hüft- und Knieen- doprothesen implantiert. In den frühen Phasen der Entwicklung der Endoprothetik, gab es zahlreiche „Verbote“ aufgrund von Komplikationen, die operationstechnisch und durch die Kons- truktion der damals verwendeten Prothesen bedingt waren. So kam es zu Luxationen der Prothesen an der Hüfte – die Patien- ten mussten ein Sitzkissen verwenden, die Bewegungen wurden eingeschränkt. Blutergüsse durch Nachblutungen wurden mit Drainagen versorgt. Schmerzen führten zu einer restriktiven Mobilisation und Anwendung von Schmerzkathetern sowie sys- temisch wirkenden Medikamenten. Mit der Zeit wurden mus- kelschonende Zugänge und der Anatomie angepasste Prothesen entwickelt, zur Vermeidung von Blutergüssen Anpassungen der Narkose, blutstillende Operationsmethoden, Schmerzen werden mittels modernem Schmerzmanagement reduziert. Obwohl sich damit viele der genannten Komplikationen nahezu vollständig beseitigen ließen, blieben die „Verbote“ bestehen. Das „Fast Track“ Prinzip setzt hier an und ermöglicht den Patienten letzt- lich eine raschere Mobilisation und Genesung durch aktives Einbringen, multidisziplinäre Prozessoptimierung um die Ope- ration herum und moderne schonende Behandlungsmethoden . Der Vortrag geht auf die Details dieser Entwicklung ein.

Professor Andraes Roth ist seit 2014 an der Klinik für Orthopä- die, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie der Universitäts- klinik Leipzig tätig. Sein Schwerpunkt ist die endoprothetische Versorgung von Hüft- und Kniegelenk bei Verschleißerkrankun- gen, weiterhin die Revision von verschlissenen oder auch ent- zündeten Kunstgelenken. Seine Forschungsinteressen betreffen die Endoprothetik, den Knochen und die Muskulatur.

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Vorlesung AUTOMATISIERTER UND AUTONOMER VERKEHR IM URBANEN BEREICH – EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT DER (AUTO-)MOBILITÄT

Prof. Dr. Dieter Müller

Donnerstag 17:15 – 18:45 | Audimax oder Livestream 09.06.22

Videoveröffentlichung am 23.06.22

In Bund, Ländern und großen Städten sieht man sich in den kommenden Jahrzehnten zunehmend mit Kraftfahrzeugen und deren Kraftfahrzeugführenden konfrontiert, die in hoch- und vollautomatisierten oder autonomen Fahrmodi unterwegs sind.

Ziel der ganzen technologischen Revolution ist aus Sicht der Bürger eine erhoffte Steigerung der Verkehrssicherheit, aus Sicht der beteiligten Automobilhersteller ist es auch weiterhin die Gewinnmaximierung in einem weltweiten Wettbewerb, in dem Deutschland die Spitzenposition bereits an Staaten wie die USA und China verloren zu haben scheint.

Dieser Vortrag soll einen ersten und keineswegs erschöpfenden Überblick darüber geben, welche Probleme in diesem Zusam- menhang zukünftig möglichst frühzeitig erkannt und bewältigt werden müssen. Eines steht fest: Die Kommunen und Behörden wie auch die Verkehrsteilnehmer haben erst ansatzweise er- kannt, was auf sie zukommen wird und daher ist man in weiten Bereichen sowohl hinsichtlich der Infrastruktur, des Personals, als auch hinsichtlich ihrer technischen Ausstattung weitestge- hend unvorbereitet auf die kommenden Aufgaben. Ein Umden- ken ist ebenso angesagt wie zukunftsweisende Entscheidungen der politisch verantwortlichen Innen- und Verkehrsminister mitsamt ihres verbeamteten operativ entscheidenden Spitzen- personals.

Prof. Dr. Dieter Müller ist seit 1995 als Hochschullehrer an der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) in Rothenburg/Ober- lausitz tätig und bildet dort Polizeistudenten im Studienfach Straßenverkehrsrecht aus. Nach seiner Promotion an der Leib- niz-Universität Hannover im Jahr 1999 wurde er zum Professor für Recht am Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Zittau/

Görlitz berufen, wo er bis Ende 1999 eine befristete Professur wahrnahm. Neben seiner Lehrtätigkeit für die Polizei lehrt

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Prof. Müller auch am Postgradualstudiengang Toxikologie an der Universität Leipzig. Zudem ist er seit 1991 publizistisch tätig und hat bislang mehr als 1.000 Veröffentlichungen für diverse Verlage vorzuweisen. Zudem forscht und begutachtet er seit Beginn des Jahrtausends für diverse staatliche und private Auftraggeber. Im Jahr 2015 wurde er für seine Forschungen für die Verkehrssicherheit mit dem Goldenen Dieselring des Verbandes der Motorjournalisten ausgezeichnet. Ehrenamtlich arbeitet er u. a. im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Verkehrswacht und ist Vorsitzender des juristischen Beirats des Deutschen Verkehrssicherheitsrates.

Vorlesung DAS GRASSI MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE ALS

NETZWERKMUSEUM: DIE VERBINDUNGEN ZWISCHEN MENSCHEN, ORTE UND ZEITEN Léontine Meijer-van Mensch

Donnerstag 17:15 – 18:45 | Audimax oder Livestream 23.06.22

Videoveröffentlichung am 07.07.22

Das GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig soll mit inno- vativen Formaten neu und zukunftsweisend aufgestellt werden.

Dazu gehört die kontinuierliche und nachhaltige Erschließung junger und neuer Zielgruppen, welche das Museum als Netzwerk- museum wahrnehmen, in dem aktuelle und globale funktionieren- de Debatten um Klimaschutz, Teilhabe und digitaler Vernetzung ausgehandelt werden können. Die postkoloniale Museumspraxis wird durch den Zuschnitt neuer und bisher kaum wahrgenom- mener Themenfelder ergänzt: Anhand des Sammlungsbereiches Äthiopien mit seiner Verbindung zur DDR-Zeit lassen sich uni- kate Diskurse erzählen. Die Restitutionsdebatten und die bereits durchgeführten und fortgesetzten Repatriierungen münden in nachhaltigen Verbindungen zu den Herkunftsgemeinschaften.

Léontine Meijer-van Mensch ist Direktorin der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen von Sachsen (d. H. der Völker- kundemuseen zu Dresden, Leipzig und Herrnhut). Zuvor war sie Programmdirektorin des Jüdischen Museums Berlin, stell- vertretende Direktorin des Museums europäischer Kulturen in

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Berlin und Dozentin für Museologie und museale Berufsethik an der Reinwardt-Akademie in Amsterdam.

Vorlesung DIE ENTWICKLUNG VON MENTALER KOORDINATION

Jun.-Prof. Dr. Sebastian Grüneisen

Donnerstag 17:15 – 18:45 | Audimax oder Livestream 07.07.22

Videoveröffentlichung am 21.07.22

Kooperation ist grundlegender Bestandteil menschlichen Zusammenlebens. In meiner Forschung untersuche ich, wie Kinder lernen, an kooperativen Verhaltensweisen teilzuhaben und wie dies durch die Entwicklung bestimmter sozial-kog- nitiver Fähigkeiten unterstützt wird. Eine elementare Heraus- forderung ist hier, dass Kinder lernen müssen, ihr Verhalten und ihre Entscheidungen mit anderen zu koordinieren, um so gemeinsame Ziele zu erreichen. In diesem Vortrag präsentiere ich Studien, die diese Fähigkeit der „mentalen Koordination“

bei Kindern untersuchen. In Verhaltensexperimenten werden Kinder im späten Vorschul- und frühen Schulalter mit Koor- dinationsproblemen aus der Verhaltensökonomie konfrontiert, deren Lösung eine koordinierte Entscheidungsfindung bedarf.

Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder zunehmend in der Lage sind, auf gemeinsames Wissen zurückzugreifen, was es ihnen ermöglicht, das Verhalten anderer vorherzusagen und sich so mit ihnen abzustimmen. Darüber hinaus werde ich diskutie- ren, wie Zusammenarbeit schon in frühem Kindheitsalter eine hohe Engagementbereitschaft auslösen kann.

Jun.-Prof. Dr. Sebastian Grüneisen absolvierte sein Psycho- logiestudium an der Northumbria University und der University of St Andrews in Großbritannien. Nach seiner Promotion am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig forschte er drei Jahre an der University of Michigan und am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Seit No- vember 2021 ist er Tenure-Track-Professor in der Erziehungs- wissenschaftlichen Fakultät. In seiner Forschung untersucht er anhand experimenteller Verhaltensstudien mit Kindern die Entwicklung kooperativer Verhaltensweisen.

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Vorlesung HIGH-TECH IN DER VETERINÄRMEDIZIN – NEUES AUS DER BILDGEBUNG

Dr. Ingmar Kiefer

Donnerstag 17:15 – 18:45 | Audimax oder Livestream 28.04.22

Videoveröffentlichung am 12.05.22

Das Bild der Veterinärmedizin in der deutschen Öffentlichkeit wird mehr durch die Unterhaltungsindustrie und Fernsehfor- mate geprägt, als durch Faktenwissen. Ob es James Herriot, Tierärztin Dr. Mertens oder Hund, Katze, Maus ist; häufig hat es nicht viel mit der aktuellen Situation zu tun. Die klinische Veterinärmedizin hat sich in vielen Bereichen der Humanmedi- zin angenähert, so gibt es beispielsweise Intensivstationen, ver- netzte Narkoseüberwachung, Endoprothetik, Neurochirurgie, Kapselendoskopie und auch Palliativmedizin. Eine Disziplin, die sich hier besonders hervortut ist die Bildgebende Diagnos- tik. In modernen Tierkliniken werden dieselben Ultraschall-, CT- und MRT-Geräte genutzt, die auch in hochspezialisierten Humankrankenhäusern eingesetzt werden. Der Vortrag be- schäftigt sich mit diesen Methoden, versucht einen Ausblick in die Zukunft und setzt sich auch mit den ethischen Aspekten der High-Tech-Medizin in der Tierheilkunde auseinander.

Dr. Ingmar Kiefer wurde 1966 in Gießen geboren, hat dort studiert und an der dortigen Veterinärmedizinischen Fakul- tät gearbeitet bis er 1996 nach Leipzig wechselte. Mehrere Studienaufenthalte an der Ahmadu-Bello Universität in Zaria, Nigeria, haben ihm vermittelt, dass Veterinärmedizin auch ohne High-Tech in großen Teilen der Welt funktionieren muss. Zum jetzigen Zeitpunkt ist er Leiter der Abteilung Bildgebende Dia- gnostik an der Klinik für Kleintiere der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig.

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Vorlesung HAT DER TANZ EIN GESCHLECHT? – VON

GESCHLECHTSSPEZIFISCHEN ZUSCHREIBUNGEN, BEGEHRENDEN BLICKEN UND AUSGRENZENDEN KÖRPERKONSTRUKTIONEN INNERHALB DER ENTWICKLUNGEN DES BÜHNENTANZES (17. JH.

BIS HEUTE)

Dr. Janine Schulze-Fellmann

Donnerstag 17:15 – 18:45 | Audimax oder Livestream 12.05.22

Videoveröffentlichung am 26.05.22

Janine Schulze-Fellmann nimmt Sie mit, im „ICE“ durch die europäische und US-amerikanische Bühnentanzgeschichte.

Haltepunkte sind markante historische Schnitte, die deutlich werden lassen, wie sehr die Tanzkunst von Anfang an in ihrer Praxis als auch in ihrer Wahrnehmung geschlechtsspezifisch markiert ist. Zunächst nahezu ausschließlich Männern vorbe- halten (z. B. am Hof Ludwig XIV.), ist sie seit dem 19. Jahr- hundert (Romantisches Ballett) weiblich konnotiert. Wie sehr sich dabei in den Tanzästhetiken und Körperpraktiken gesell- schafts-politische Diskurse der jeweiligen Zeiten widerspie- geln, wird im Vortrag herausgearbeitet .

Dr. Janine Schulze-Fellmann arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fakultät Geschichte, Kunst und Regional- wissenschaften am Institut für Theaterwissenschaft sowie im Studienbüro der Fakultät. Sie promovierte mit dem Thema

„Dancing Bodies Dancing Gender – Tanz im 20. Jh. aus der Perspektive der Gender-Theorie“ an der Justus-Liebig-Uni- versität Gießen. Parallel zur Promotion arbeitete sie auch als Choreographin. Von 2000–2011 war sie Geschäftsführerin des Tanzarchiv Leipzig e. V.

Forschungsschwerpunkte: Tanz aus der Perspektive der Gender Studies, Tanz und die Praktiken seiner Archivierung, Tanz und Film/Tanz im Film, Tanz und die bildenden Künste, Tanzge- schichte vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Tanzanalyse.

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Vorlesung DER YUANMING YUAN IN PEKING ALS ORT EINER GETEILTEN EUROPÄISCH-CHINESISCHEN GESCHICHTE Prof. Dr. Ines Eben von Racknitz

Donnerstag 17:15 – 18:45 | Audimax oder Livestream 02.06.22

Videoveröffentlichung am 16.06.22

Der Yuanming yuan war neben der Verbotenen Stadt einer der bedeutendsten kaiserlichen Paläste der Qing-Dynastie (1644–

1911). Am Stadtrand von Peking gelegen und somit von den Europäern im 19. Jahrhundert als „Sommerpalast“ bezeichnet, wurde er in Europa vor allem bekannt, als britisch-französische Truppen ihn im Oktober 1860 plünderten und verbrannten. Die- ses Ereignis, in Europa heutzutage fast nicht mehr bewusst, hat in der historischen Wahrnehmung in China einen hohen Stel- lenwert und zwar im Kontext des Narrativs eines „century of humiliation.“ Tatsächlich aber ist der Yuanming yuan auch der Ort einer facettenreichen und vielfältigen europäisch-chinesi- schen Verflechtungsgeschichte, an dem europäische jesuitische Missionare im 18. Jahrhundert lebten und wirkten. Im Vortrag werden diese Episoden aus der „Biographie“ des Palastes dar- gestellt und kontextualisiert, ihre Nachwirkungen bis ins 21.

Jahrhundert besprochen.

Prof. Dr. Ines Eben v. Racknitz ist Sinologin und Historikerin.

Sie forscht und lehrt auf dem Gebiet der späten Qing-Ge- schichte, der Globalgeschichte und zur Geschichte des man- dschurischen Kaiserhauses. Der Vortrag erwächst aus den Forschungen zu ihrer Doktorarbeit und ist Teil eines weiteren Forschungsprojekts zu Manchus in der späten Qing-Zeit.

Vorlesung NEUE MENSCHEN UND ALTE HELDEN. EINE KRITI- SCHE AUSEINANDERSETZUNG MIT RUSSISCHEN (ERINNERUNGS-)KULTUR DES 20. UND 21. JAHR- HUNDERTS UND IHRER STAATLICHEN INSTRUMENTA- LISIERUNG

Dr. Nadine Menzel

Donnerstag 17:15 – 18:45 | Audimax oder Livestream 16.06.22

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Videoveröffentlichung am 30.06.22

Vor dem Hintergrund des Angriffskrieges der Russischen Föde- ration auf die Ukraine soll mit dem Vortrag ein kritischer Blick auf die staatliche Instrumentalisierung sowohl der sowjetischen als auch der zeitgenössischen russischen Kultur geworfen werden. In seinem 2015 veröffentlichten Buch Technologien der Seele stellt der Schweizer Slavist Ulrich Schmid einen von höchster politischer Stelle unterstützten Einsatz von Kunst und Kultur als „wirklichkeitssteuernde[r] Kraft“ im heutigen Russland fest; eine Kraft, die spätestens seit dem Protestwinter 2011/12 zunehmend zur öffentlichen Meinungsbildung ein- gesetzt würde. Mittels „Überzeugungsstrategien, Sympathie- steuerungen und ästhetische[n] Inszenierungen“ solle damit die öffentliche Meinung „unter der Schwelle der bewussten Wahrnehmung“ manipuliert werden. Dass dies keine Erfindung der postsowjetischen politischen Eliten ist, sondern lediglich eine Fortführung und Aneignung sowjetischer Methoden, die den Künstler zum „Ingenieur der menschlichen Seele“ de- gradieren und Kultur insgesamt instrumentalisieren, zeigt sich mit Blick auf die (offizielle) Kunst der Sowjetunion. Beispiele der bildenden Kunst sollen veranschaulichen, wie (historische) Figuren damals und heute zweckdienlich zu Helden gemacht werden, um bestimmte Narrative zu konturieren und/oder die Erinnerungskultur in eine eindeutige Richtung zu lenken.

Dr. Nadine Menzel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehr- stuhl für Slawische Literaturwissenschaft und Kulturgeschichte des Instituts für Slavistik der Uni Leipzig. Sie lehrt russische Literatur und Kultur vom 19. bis zum 21. Jahrhundert. Ein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Untersuchung der Dar- stellung des Mensch-Tier-Verhältnisses in den russischen, ukrainischen und belarussischen Literaturen und Kulturen des 19. bis 21. Jahrhunderts.

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