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15.–17.06.22

TERMINÜBERBLICK KURS GELB 21.04.22 Prof. Dr. Mira Pöhlker

Entstehung von übersättigter Luft und Wolken 05.05.22 Dr . Diana Walther

Sprache und Kommunikation im Alter 19.05.22 Prof. Dr. Andreas Roth

Kunstgelenke und fast track – Genesung auf der Überholspur 09.06.22 Prof. Dr. Dieter Müller

Automatisierter und autonomer Verkehr im urbanen Bereich – ein Blick in die Zukunft der (Auto-)Mobilität

23.06.22 Léontine Meijer-van Mensch

Das GRASSI Museum für Völkerkunde als Netzwerk-museum: die Verbindungen zwischen Menschen, Orte und Zeiten

07.07.22 Prof. Dr. Sebastian Grüneisen

Die Entwicklung von mentaler Koordination

TERMINÜBERBLICK KURS GRÜN 28.04.22 Dr. Ingmar Kiefer

High-Tech in der Veterinärmedizin – Neues aus der Bildgebung 12.05.22 Dr. Janine Schulze-Fellmann

Hat der Tanz ein Geschlecht? – Von geschlechtsspezifischen Zuschreibungen, begehrenden Blicken und ausgrenzenden Körperkonstruktionen innerhalb der Entwicklungen des Bühnentanzes (17. Jh. bis heute)

02.06.22 Prof. Dr. Ines Eben von Racknitz

Der Yuanming yuan in Peking als Ort einer geteilten europäisch-chinesischen Geschichte

16.06.22 Dr. Nadine Menzel

Neue Menschen und alte Helden. Eine kritische Auseinander-setzung mit der russischen (Erinnerungs-)Kultur des 20. und 21. Jahrhunderts und ihrer staatlichen Instrumentalisierung 30.06.22 Prof. Dr. Maximilian von Laffert

Was macht der Pathologe/die Pathologin eigentlich wirklich!?

14.07.22 Frank Bach

Führung durch die Geologisch-Paläontologische Sammlung Veranstaltung findet in der Sammlung statt

Vorlesung ENTSTEHUNG VON ÜBERSÄTTIGTER LUFT UND WOLKEN

Prof. Dr. Mira Pöhlker

Donnerstag 17:15 – 18:45 | Audimax oder Livestream 21.04.22

Videoveröffentlichung am 05.05.22

Wolken sind ein allgegenwärtiger Teil unseres Planeten. Schon vom Weltall sticht unser Planet durch seine weißen Wolken-schleier hervor, was den Einfluss von Wolken auf die Strah-lungsbilanz der Erde reflektiert. Doch wie entstehen Wolken eigentlich? Wieso gibt es Gegenden mit mehr und mit weniger Wolken und wie verändern wir Menschen die Wolkenprozesse?

Um dies zu beantworten möchte ich Sie auf eine kleine Reise mit dem Forschungsflugzeug in den Brasilianischen Regenwald nehmen, wo wir die Entstehung von konvektiven Wolken und deren Wechselwirkung mit Aerosolpartikeln untersuchen.

Prof. Dr. Mira Pöhlker wurde 1988 in Gießen geboren. Sie ist seit 2021 Professorin für Experimentelle Aerosol- und Wolken-mikrophysik am Leipziger Institut für Meteorologie der Univer-sität Leipzig und leitet die gleichnamige Abteilung am Leib-niz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS). Nach dem Studium der Physik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz promovierte sie am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz, woraufhin sie eine Gruppenleiterstelle im Rahmen des Minerva Fast Track Programmes in selbigem Institut erhielt.

Vorlesung SPRACHE UND KOMMUNIKATION IM ALTER

Dr . Diana Walther

Donnerstag 17:15 – 18:45 | Audimax oder Livestream 05.05.21

Videoveröffentlichung am 19.05.22

Sprachliche Merkmale und das Kommunikationsverhalten von Jugendlichen sind seit vielen Jahren etablierter Forschungs-gegenstand innerhalb der Sprachwissenschaft. Genauso häufig ist Jugendsprache aber auch immer wieder kontrovers dis-kutiertes Thema in der Öffentlichkeit. Während Erwachsene (Eltern, Großeltern, Lehrkräfte) beklagen, dass Jugendliche

heutzutage doch gar nicht mehr richtig sprechen und schreiben könnten (und dabei in den Medien immer wieder der so sehr gefürchtete Sprachverfall herbeigerufen wird), beschreiben Sprachwissenschaftler:innen den Sprachgebrauch von Jugend-lichen als ein Phänomen, das – wie Sprache generell – Wandel-prozessen unterliegt, sich also immer wieder verändert und dabei spezifische Funktionen aufweist. Während Jugendsprache umfassend erforscht, aber auch kritisch diskutiert und viel-fach negativ bewertet wird, wird das mündliche und schrift-liche Kommunikationsverhalten von Älteren (nach Eintritt in die Rente) hingegen sehr viel seltener in den Blick genom-men – weder als Forschungsgegenstand in der Sprachwissen-schaft noch als diskussionswürdiges Phänomen in der breiten Öffentlichkeit. Es stellt sich die Frage: Wenn es so etwas wie Jugendsprache gibt, kann dann auch so etwas wie Altersspra-che beschrieben werden? Gibt es also Besonderheiten in der Kommunikation unter und mit älteren Menschen? Der Vortrag möchte einen Streifzug durch die linguistische Alterssprach-forschung machen und zunächst einen Überblick über aktuelle Forschungsaspekte zum Gesprächsverhalten von und mit älte-ren Menschen geben. Anschließend soll der Fokus auf geschrie-bener Sprache liegen und aufgezeigt werden, was und worüber Ältere schreiben und mit welchen Intentionen sie dies tun.

Dr. Diana Walther studierte Germanistik/Sprachwissenschaft an der Technischen Universität Dresden. 2013 hat sie mit einer Arbeit zur Jugendsprache promoviert. Seit 2016 ist sie wissen-schaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik an der Universität Leipzig und forscht und lehrt im Bereich Sprach-wissenschaft (Pragmalinguistik und Variationslinguistik). Ihre Forschungsschwerpunkte sind Jugendsprache, Alterssprache, Mündlichkeit und Schriftlichkeit.

Vorlesung KUNSTGELENKE UND FAST TRACK – GENESUNG AUF DER ÜBERHOLSPUR

Prof. Dr. Andreas Roth

Donnerstag 17:15 – 18:45 | Audimax oder Livestream 19.05.22

Videoveröffentlichung am 02.06.22

Jährlich werden in Deutschland ca. 450.000 Hüft- und Knieen-doprothesen implantiert. In den frühen Phasen der Entwicklung der Endoprothetik, gab es zahlreiche „Verbote“ aufgrund von Komplikationen, die operationstechnisch und durch die Kons-truktion der damals verwendeten Prothesen bedingt waren. So kam es zu Luxationen der Prothesen an der Hüfte – die Patien-ten mussPatien-ten ein Sitzkissen verwenden, die Bewegungen wurden eingeschränkt. Blutergüsse durch Nachblutungen wurden mit Drainagen versorgt. Schmerzen führten zu einer restriktiven Mobilisation und Anwendung von Schmerzkathetern sowie sys-temisch wirkenden Medikamenten. Mit der Zeit wurden mus-kelschonende Zugänge und der Anatomie angepasste Prothesen entwickelt, zur Vermeidung von Blutergüssen Anpassungen der Narkose, blutstillende Operationsmethoden, Schmerzen werden mittels modernem Schmerzmanagement reduziert. Obwohl sich damit viele der genannten Komplikationen nahezu vollständig beseitigen ließen, blieben die „Verbote“ bestehen. Das „Fast Track“ Prinzip setzt hier an und ermöglicht den Patienten letzt-lich eine raschere Mobilisation und Genesung durch aktives Einbringen, multidisziplinäre Prozessoptimierung um die Ope-ration herum und moderne schonende Behandlungsmethoden . Der Vortrag geht auf die Details dieser Entwicklung ein.

Professor Andraes Roth ist seit 2014 an der Klinik für Orthopä-die, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie der Universitäts-klinik Leipzig tätig. Sein Schwerpunkt ist die endoprothetische Versorgung von Hüft- und Kniegelenk bei Verschleißerkrankun-gen, weiterhin die Revision von verschlissenen oder auch ent-zündeten Kunstgelenken. Seine Forschungsinteressen betreffen die Endoprothetik, den Knochen und die Muskulatur.

Vorlesung AUTOMATISIERTER UND AUTONOMER VERKEHR IM URBANEN BEREICH – EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT DER (AUTO-)MOBILITÄT

Prof. Dr. Dieter Müller

Donnerstag 17:15 – 18:45 | Audimax oder Livestream 09.06.22

Videoveröffentlichung am 23.06.22

In Bund, Ländern und großen Städten sieht man sich in den kommenden Jahrzehnten zunehmend mit Kraftfahrzeugen und deren Kraftfahrzeugführenden konfrontiert, die in hoch- und vollautomatisierten oder autonomen Fahrmodi unterwegs sind.

Ziel der ganzen technologischen Revolution ist aus Sicht der Bürger eine erhoffte Steigerung der Verkehrssicherheit, aus Sicht der beteiligten Automobilhersteller ist es auch weiterhin die Gewinnmaximierung in einem weltweiten Wettbewerb, in dem Deutschland die Spitzenposition bereits an Staaten wie die USA und China verloren zu haben scheint.

Dieser Vortrag soll einen ersten und keineswegs erschöpfenden Überblick darüber geben, welche Probleme in diesem Zusam-menhang zukünftig möglichst frühzeitig erkannt und bewältigt werden müssen. Eines steht fest: Die Kommunen und Behörden wie auch die Verkehrsteilnehmer haben erst ansatzweise er-kannt, was auf sie zukommen wird und daher ist man in weiten Bereichen sowohl hinsichtlich der Infrastruktur, des Personals, als auch hinsichtlich ihrer technischen Ausstattung weitestge-hend unvorbereitet auf die kommenden Aufgaben. Ein Umden-ken ist ebenso angesagt wie zukunftsweisende Entscheidungen der politisch verantwortlichen Innen- und Verkehrsminister mitsamt ihres verbeamteten operativ entscheidenden Spitzen-personals.

Prof. Dr. Dieter Müller ist seit 1995 als Hochschullehrer an der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) in Rothenburg/Ober-lausitz tätig und bildet dort Polizeistudenten im Studienfach Straßenverkehrsrecht aus. Nach seiner Promotion an der Leib-niz-Universität Hannover im Jahr 1999 wurde er zum Professor für Recht am Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Zittau/

Görlitz berufen, wo er bis Ende 1999 eine befristete Professur wahrnahm. Neben seiner Lehrtätigkeit für die Polizei lehrt

Prof. Müller auch am Postgradualstudiengang Toxikologie an der Universität Leipzig. Zudem ist er seit 1991 publizistisch tätig und hat bislang mehr als 1.000 Veröffentlichungen für diverse Verlage vorzuweisen. Zudem forscht und begutachtet er seit Beginn des Jahrtausends für diverse staatliche und private Auftraggeber. Im Jahr 2015 wurde er für seine Forschungen für die Verkehrssicherheit mit dem Goldenen Dieselring des Verbandes der Motorjournalisten ausgezeichnet. Ehrenamtlich arbeitet er u. a. im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Verkehrswacht und ist Vorsitzender des juristischen Beirats des Deutschen Verkehrssicherheitsrates.

Vorlesung DAS GRASSI MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE ALS

NETZWERKMUSEUM: DIE VERBINDUNGEN ZWISCHEN MENSCHEN, ORTE UND ZEITEN Léontine Meijer-van Mensch

Donnerstag 17:15 – 18:45 | Audimax oder Livestream 23.06.22

Videoveröffentlichung am 07.07.22

Das GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig soll mit inno-vativen Formaten neu und zukunftsweisend aufgestellt werden.

Dazu gehört die kontinuierliche und nachhaltige Erschließung junger und neuer Zielgruppen, welche das Museum als Netzwerk-museum wahrnehmen, in dem aktuelle und globale funktionieren-de Debatten um Klimaschutz, Teilhabe und digitaler Vernetzung ausgehandelt werden können. Die postkoloniale Museumspraxis wird durch den Zuschnitt neuer und bisher kaum wahrgenom-mener Themenfelder ergänzt: Anhand des Sammlungsbereiches Äthiopien mit seiner Verbindung zur DDR-Zeit lassen sich uni-kate Diskurse erzählen. Die Restitutionsdebatten und die bereits durchgeführten und fortgesetzten Repatriierungen münden in nachhaltigen Verbindungen zu den Herkunftsgemeinschaften.

Léontine Meijer-van Mensch ist Direktorin der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen von Sachsen (d. H. der Völker-kundemuseen zu Dresden, Leipzig und Herrnhut). Zuvor war sie Programmdirektorin des Jüdischen Museums Berlin, stell-vertretende Direktorin des Museums europäischer Kulturen in

Berlin und Dozentin für Museologie und museale Berufsethik an der Reinwardt-Akademie in Amsterdam.

Vorlesung DIE ENTWICKLUNG VON MENTALER KOORDINATION

Jun.-Prof. Dr. Sebastian Grüneisen

Donnerstag 17:15 – 18:45 | Audimax oder Livestream 07.07.22

Videoveröffentlichung am 21.07.22

Kooperation ist grundlegender Bestandteil menschlichen Zusammenlebens. In meiner Forschung untersuche ich, wie Kinder lernen, an kooperativen Verhaltensweisen teilzuhaben und wie dies durch die Entwicklung bestimmter sozial-kog-nitiver Fähigkeiten unterstützt wird. Eine elementare Heraus-forderung ist hier, dass Kinder lernen müssen, ihr Verhalten und ihre Entscheidungen mit anderen zu koordinieren, um so gemeinsame Ziele zu erreichen. In diesem Vortrag präsentiere ich Studien, die diese Fähigkeit der „mentalen Koordination“

bei Kindern untersuchen. In Verhaltensexperimenten werden Kinder im späten Vorschul- und frühen Schulalter mit Koor-dinationsproblemen aus der Verhaltensökonomie konfrontiert, deren Lösung eine koordinierte Entscheidungsfindung bedarf.

Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder zunehmend in der Lage sind, auf gemeinsames Wissen zurückzugreifen, was es ihnen ermöglicht, das Verhalten anderer vorherzusagen und sich so mit ihnen abzustimmen. Darüber hinaus werde ich diskutie-ren, wie Zusammenarbeit schon in frühem Kindheitsalter eine hohe Engagementbereitschaft auslösen kann.

Jun.-Prof. Dr. Sebastian Grüneisen absolvierte sein Psycho-logiestudium an der Northumbria University und der University of St Andrews in Großbritannien. Nach seiner Promotion am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig forschte er drei Jahre an der University of Michigan und am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Seit No-vember 2021 ist er Tenure-Track-Professor in der Erziehungs-wissenschaftlichen Fakultät. In seiner Forschung untersucht er anhand experimenteller Verhaltensstudien mit Kindern die Entwicklung kooperativer Verhaltensweisen.

Vorlesung HIGH-TECH IN DER VETERINÄRMEDIZIN – NEUES AUS DER BILDGEBUNG

Dr. Ingmar Kiefer

Donnerstag 17:15 – 18:45 | Audimax oder Livestream 28.04.22

Videoveröffentlichung am 12.05.22

Das Bild der Veterinärmedizin in der deutschen Öffentlichkeit wird mehr durch die Unterhaltungsindustrie und Fernsehfor-mate geprägt, als durch Faktenwissen. Ob es James Herriot, Tierärztin Dr. Mertens oder Hund, Katze, Maus ist; häufig hat es nicht viel mit der aktuellen Situation zu tun. Die klinische Veterinärmedizin hat sich in vielen Bereichen der Humanmedi-zin angenähert, so gibt es beispielsweise Intensivstationen, ver-netzte Narkoseüberwachung, Endoprothetik, Neurochirurgie, Kapselendoskopie und auch Palliativmedizin. Eine Disziplin, die sich hier besonders hervortut ist die Bildgebende Diagnos-tik. In modernen Tierkliniken werden dieselben Ultraschall-, CT- und MRT-Geräte genutzt, die auch in hochspezialisierten Humankrankenhäusern eingesetzt werden. Der Vortrag be-schäftigt sich mit diesen Methoden, versucht einen Ausblick in die Zukunft und setzt sich auch mit den ethischen Aspekten der High-Tech-Medizin in der Tierheilkunde auseinander.

Dr. Ingmar Kiefer wurde 1966 in Gießen geboren, hat dort studiert und an der dortigen Veterinärmedizinischen Fakul-tät gearbeitet bis er 1996 nach Leipzig wechselte. Mehrere Studienaufenthalte an der Ahmadu-Bello Universität in Zaria, Nigeria, haben ihm vermittelt, dass Veterinärmedizin auch ohne High-Tech in großen Teilen der Welt funktionieren muss. Zum jetzigen Zeitpunkt ist er Leiter der Abteilung Bildgebende Dia-gnostik an der Klinik für Kleintiere der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig.

Vorlesung HAT DER TANZ EIN GESCHLECHT? – VON

GESCHLECHTSSPEZIFISCHEN ZUSCHREIBUNGEN, BEGEHRENDEN BLICKEN UND AUSGRENZENDEN KÖRPERKONSTRUKTIONEN INNERHALB DER ENTWICKLUNGEN DES BÜHNENTANZES (17. JH.

BIS HEUTE)

Dr. Janine Schulze-Fellmann

Donnerstag 17:15 – 18:45 | Audimax oder Livestream 12.05.22

Videoveröffentlichung am 26.05.22

Janine Schulze-Fellmann nimmt Sie mit, im „ICE“ durch die europäische und US-amerikanische Bühnentanzgeschichte.

Haltepunkte sind markante historische Schnitte, die deutlich werden lassen, wie sehr die Tanzkunst von Anfang an in ihrer Praxis als auch in ihrer Wahrnehmung geschlechtsspezifisch markiert ist. Zunächst nahezu ausschließlich Männern vorbe-halten (z. B. am Hof Ludwig XIV.), ist sie seit dem 19. Jahr-hundert (Romantisches Ballett) weiblich konnotiert. Wie sehr sich dabei in den Tanzästhetiken und Körperpraktiken gesell-schafts-politische Diskurse der jeweiligen Zeiten widerspie-geln, wird im Vortrag herausgearbeitet .

Dr. Janine Schulze-Fellmann arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fakultät Geschichte, Kunst und Regional-wissenschaften am Institut für Theaterwissenschaft sowie im Studienbüro der Fakultät. Sie promovierte mit dem Thema

„Dancing Bodies Dancing Gender – Tanz im 20. Jh. aus der Perspektive der Gender-Theorie“ an der Justus-Liebig-Uni-versität Gießen. Parallel zur Promotion arbeitete sie auch als Choreographin. Von 2000–2011 war sie Geschäftsführerin des Tanzarchiv Leipzig e. V.

Forschungsschwerpunkte: Tanz aus der Perspektive der Gender Studies, Tanz und die Praktiken seiner Archivierung, Tanz und Film/Tanz im Film, Tanz und die bildenden Künste, Tanzge-schichte vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Tanzanalyse.

Vorlesung DER YUANMING YUAN IN PEKING ALS ORT EINER GETEILTEN EUROPÄISCH-CHINESISCHEN GESCHICHTE Prof. Dr. Ines Eben von Racknitz

Donnerstag 17:15 – 18:45 | Audimax oder Livestream 02.06.22

Videoveröffentlichung am 16.06.22

Der Yuanming yuan war neben der Verbotenen Stadt einer der bedeutendsten kaiserlichen Paläste der Qing-Dynastie (1644–

1911). Am Stadtrand von Peking gelegen und somit von den Europäern im 19. Jahrhundert als „Sommerpalast“ bezeichnet, wurde er in Europa vor allem bekannt, als britisch-französische Truppen ihn im Oktober 1860 plünderten und verbrannten. Die-ses Ereignis, in Europa heutzutage fast nicht mehr bewusst, hat in der historischen Wahrnehmung in China einen hohen Stel-lenwert und zwar im Kontext des Narrativs eines „century of humiliation.“ Tatsächlich aber ist der Yuanming yuan auch der Ort einer facettenreichen und vielfältigen europäisch-chinesi-schen Verflechtungsgeschichte, an dem europäische jesuitische Missionare im 18. Jahrhundert lebten und wirkten. Im Vortrag werden diese Episoden aus der „Biographie“ des Palastes dar-gestellt und kontextualisiert, ihre Nachwirkungen bis ins 21.

Jahrhundert besprochen.

Prof. Dr. Ines Eben v. Racknitz ist Sinologin und Historikerin.

Sie forscht und lehrt auf dem Gebiet der späten Qing-Ge-schichte, der Globalgeschichte und zur Geschichte des man-dschurischen Kaiserhauses. Der Vortrag erwächst aus den Forschungen zu ihrer Doktorarbeit und ist Teil eines weiteren Forschungsprojekts zu Manchus in der späten Qing-Zeit.

Vorlesung NEUE MENSCHEN UND ALTE HELDEN. EINE KRITI-SCHE AUSEINANDERSETZUNG MIT RUSSIKRITI-SCHEN (ERINNERUNGS-)KULTUR DES 20. UND 21. JAHR-HUNDERTS UND IHRER STAATLICHEN INSTRUMENTA-LISIERUNG

Dr. Nadine Menzel

Donnerstag 17:15 – 18:45 | Audimax oder Livestream 16.06.22

Videoveröffentlichung am 30.06.22

Vor dem Hintergrund des Angriffskrieges der Russischen Föde-ration auf die Ukraine soll mit dem Vortrag ein kritischer Blick auf die staatliche Instrumentalisierung sowohl der sowjetischen als auch der zeitgenössischen russischen Kultur geworfen werden. In seinem 2015 veröffentlichten Buch Technologien der Seele stellt der Schweizer Slavist Ulrich Schmid einen von höchster politischer Stelle unterstützten Einsatz von Kunst und Kultur als „wirklichkeitssteuernde[r] Kraft“ im heutigen Russland fest; eine Kraft, die spätestens seit dem Protestwinter 2011/12 zunehmend zur öffentlichen Meinungsbildung ein-gesetzt würde. Mittels „Überzeugungsstrategien, Sympathie-steuerungen und ästhetische[n] Inszenierungen“ solle damit die öffentliche Meinung „unter der Schwelle der bewussten Wahrnehmung“ manipuliert werden. Dass dies keine Erfindung der postsowjetischen politischen Eliten ist, sondern lediglich eine Fortführung und Aneignung sowjetischer Methoden, die den Künstler zum „Ingenieur der menschlichen Seele“ de-gradieren und Kultur insgesamt instrumentalisieren, zeigt sich mit Blick auf die (offizielle) Kunst der Sowjetunion. Beispiele der bildenden Kunst sollen veranschaulichen, wie (historische) Figuren damals und heute zweckdienlich zu Helden gemacht werden, um bestimmte Narrative zu konturieren und/oder die Erinnerungskultur in eine eindeutige Richtung zu lenken.

Dr. Nadine Menzel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehr-stuhl für Slawische Literaturwissenschaft und Kulturgeschichte des Instituts für Slavistik der Uni Leipzig. Sie lehrt russische Literatur und Kultur vom 19. bis zum 21. Jahrhundert. Ein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Untersuchung der Dar-stellung des Mensch-Tier-Verhältnisses in den russischen, ukrainischen und belarussischen Literaturen und Kulturen des 19. bis 21. Jahrhunderts.

Vorlesung WAS MACHT DER PATHOLOGE/DIE PATHOLOGIN EIGENTLICH WIRKLICH!?

Prof. Dr. Maximilian von Laffert

Donnerstag 17:15 – 18:45 | Audimax oder Livestream 30.06.22

Videoveröffentlichung am 14.07.22

Nicht nur durch fehlerhafte Übersetzungen („forensic patho-logy“ vs. „surgical pathopatho-logy“), sondern auch durch offenbar nicht ganz tiefgründige „Ermittlungen“ im Umfeld von früh-abendlichen Fernsehserien wird der Pathologe oftmals mit dem Rechtsmediziner verwechselt. Doch handelt es sich hier um zwei grundverschiedene Fächer. So führt der Pathologe nicht nur, sondern auch, klinische Obduktionen durch, ist aber heut-zutage im Wesentlichen mit dem Dienst am Lebenden befasst.

So werden (fast) alle Gewebeproben bzw. Operationspräparate eines Patienten vom Pathologen makroskopisch und mikro-skopisch beurteilt. Die erhobenen Befunde stellen die Basis der Therapie dar. In dieser Vorlesung werden die unterschiedlichen Aspekte dieses Faches beleuchtet, dies von der Vergangen-heit bis in die Neuzeit, letzteres mit Aspekten der molekularen Pathologie im Kontext der „personalisierten Medizin“ („Präzi-onsmedizin“).

Prof. Dr. Maximilian von Laffert, geboren 1982 in Frankfurt am Main, ist seit 2020 Professor für molekulare Tumorpatho-logie am Institut für PathoTumorpatho-logie des UKL. Das Studium der Humanmedizin absolvierte er in Ulm, Halle/Saale, Zürich und Brüssel. Nach dem Staatsexamen 2008 erfolgte zunächst eine zweijährige Tätigkeit in der Universitäts- und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie (Halle/Saale), bevor er dann 2010 an die Charité ins Institut für Pathologie wechselte. Hier folgten Facharztausbildung, Habilitation und Ernennung zum Oberarzt.

Vorlesung FÜHRUNG DURCH DIE GEOLOGISCH-PALÄONTOLOGI-SCHE SAMMLUNG

Frank Bach

Donnerstag 17:15 – 18:45 | Sammlung im Institut für Geophysik und Geologie oder Livestream

14.07.22

Videoveröffentlichung am 28.07.22

Für diese große deutsche Universitätssammlung im Bereich Geologie und Paläontologie trugen Generationen von Geowis-senschaftlern wertvolles Material zusammen. Der Grundstock der Geologischen-Paläontologischen Sammlung geht auf die Universitätssammlung sächsischer Gesteine, Erze und Mine-ralien von Christian Friedrich Ludwig (1751‒1823) zurück.

Die Bestände umfassen derzeit ca. 400 000 Exponate, darunter prachtvolle Großfossilien und international bedeutende Spe-zialsammlungen (z. B. Korallensammlung Prof. Dr. Johannes Felix). Wissenschaftlicher Schwerpunkt der letzten Jahrzehnte war die Erforschung des Känozoikums (jüngere Erdgeschich-te) in Mitteldeutschland. Unter Prof. Dr. Arnold Müller wurde dieser Sammlungsteil systematisch ausgebaut und verfügt nun über eine Vielzahl von Typus-Exemplaren. Im Forschungs- und Besuchermagazin der Sammlung können sehr unterschiedliche Sammlungsbestandteile besichtigt und genutzt werden: Palä-ontologische Sammlung, Lehrsammlungen, Gerätesammlung, Historische Diasammlung, Gesteinssammlung Sachsen, DGG (Deutsche Geophysikalische Gesellschaft) – Archiv, Hermann Credner-Archiv und vieles mehr. Neben der Besichtigung des Forschungs- und Besuchermagazins widmet sich die Veransta-naltung der Sonderausstellung „Zirnstein sagt ...“. PD Dr. Frank

Die Bestände umfassen derzeit ca. 400 000 Exponate, darunter prachtvolle Großfossilien und international bedeutende Spe-zialsammlungen (z. B. Korallensammlung Prof. Dr. Johannes Felix). Wissenschaftlicher Schwerpunkt der letzten Jahrzehnte war die Erforschung des Känozoikums (jüngere Erdgeschich-te) in Mitteldeutschland. Unter Prof. Dr. Arnold Müller wurde dieser Sammlungsteil systematisch ausgebaut und verfügt nun über eine Vielzahl von Typus-Exemplaren. Im Forschungs- und Besuchermagazin der Sammlung können sehr unterschiedliche Sammlungsbestandteile besichtigt und genutzt werden: Palä-ontologische Sammlung, Lehrsammlungen, Gerätesammlung, Historische Diasammlung, Gesteinssammlung Sachsen, DGG (Deutsche Geophysikalische Gesellschaft) – Archiv, Hermann Credner-Archiv und vieles mehr. Neben der Besichtigung des Forschungs- und Besuchermagazins widmet sich die Veransta-naltung der Sonderausstellung „Zirnstein sagt ...“. PD Dr. Frank