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Aufgabe I.1 Sei Ω⊂Rdein Gebiet mit Lipschitz-Rand

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Academic year: 2021

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Moritz Kaßmann

Fakult¨at f¨ur Mathematik

Sommersemester 2012 Universität Bielefeld

Aufgaben und Projekte zur Vorlesung Partielle Differentialgleichungen III

Dienstag, 13.11.12

Sobolevr¨aume gebrochener Ordnung auf offenen Teilgebieten des Rd k¨onnen mit Hilfe von Doppelintegralen definiert werden. Auf diesem Projektzettel werden zwei besondere Ph¨anomene bzw. Gegenbeispiele diesbez¨uglich untersucht.

Aufgabe I.1

Sei Ω⊂Rdein Gebiet mit Lipschitz-Rand. Wir betrachten den Raum W0s,p(Ω), der als Abschluss derCc(Ω)-Funktionen bzgl. der Norm

kukLp(Ω)+ ˆ

ˆ

|u(y)−u(x)|p

|x−y|d+sp dxdy1p

definiert wird. In der Aufgabe soll gezeigt werden, dass f¨ur 0 < s ≤ 12 und p > 1 Funktionenu∈W0s,p(Ω) nicht “Null“ am Rand ∂Ω sein m¨ussen1. Seien also 0< s≤ 12, p >1 undc≥1. Es sei (un) eine Folge in Cc(Ω) mit

(i) un= 1 auf An= x∈Ω

dist (x, ∂Ω)> 2n1 . (ii) un= 0 auf Ω\A2n.

(iii) 0≤un≤1 und |∇un| ≤cn in Ω.

Beweisen Sie folgende Aussagen:

(1) Im Fall 0< s < 12 gilt f¨urn→ ∞ ˆ

|un(x)|p

dist (x, ∂Ω)ps dx→ ˆ

dx

dist (x, ∂Ω)2s <∞, ˆ

ˆ

|un(y)−un(x)|p

|x−y|d+sp dxdy→0.

(2) Im Falls= 12 gilt

ˆ

|un(x)|p

dist (x, ∂Ω)ps dx→ ∞ f¨urn→ ∞, ˆ

ˆ

|un(y)−un(x)|p

|x−y|d+sp dxdy≤K f¨ur alle n∈N.

Hinweis: Beschr¨anken Sie sich ruhig auf den eindimensionalen Fall, Ω = (0,1) und die Funktionenun: (0,1)→R, gegeben durch:un(x) = 0 f¨ur 0< x≤ 4n1 und 1−4n1 ≤x <1, un(x) = 1 f¨ur 2n1 < x <1−2n1 und ansonsten linear mit stetigem ¨Ubergang.

1Im Fall 0< s 12 beschreibt die Hardy-Ungleichung sehr gut, in welcher Weise die Funktionen gegen Null konvergieren in der N¨ahe des Randes. Quelle: B. Dyda, “A fractional order Hardy inequality.”

Illinois J. Math. 48 (2004), no. 2, 575–588. Dort findet sich auch die L¨osung der obigen Aufgabe.

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Aufgabe I.2

F¨ur beschr¨ankte Gebiete Ω⊂Rd,d≥3, mit Lipschitz-Rand ist die Einbettung W1,p(Ω),→Lp(Ω)

f¨ur 1≤p < dbekanntlich kompakt. Ebenso ist die EinbettungWs,p(Ω),→Lp(Ω) im Fall p≥1,sp < d kompakt. In dieser Aufgabe2 soll gezeigt werden, dass man diese Aussage f¨ur Gebiete Ω⊂Rd, deren Rand∂Ω nicht lipschitz-regul¨ar ist, nicht erwarten kann.

Wir beschr¨anken uns auf p = 2, d = 2. Wir betrachten eine Folge von Radien (ak)k∈N

mitak = C1k, wobei C > 10 eine beliebige Zahl ist. Sei Bk ⊂R2 die Kugel mit Radius a2k mit Mittelpunkt (0, ak)∈R2. Sei Ω =

S

k=1

Bk.

(a) Zeigen Sie, dass Ω kein Gebiet mit Lipschitz-Rand ist.

Wir definieren eine Folgeun: Ω→Rdurch

un(x) = ( 1

a2n

π f¨urx∈Bn 0 f¨urx∈Ω\Bn. (b) ¨Uberpr¨ufen Sie: F¨ur jedesn∈NgiltkunkL2(Ω) = 1.

(c) Beweisen Sie: Die Folge (un) besitzt keine Teilfolge, welche inL2(Ω) konvergiert.

(d) Beweisen Sie: Es gibtK ≥1 derart, dass f¨ur jedes n∈N gilt ˆ

ˆ

|un(y)−un(x)|2

|x−y|d+2s dxdy ≤K .

(e) Machen Sie sich klar, dass Sie durch (a)-(d) gezeigt haben, dass die Einbettung W1,p(Ω),→Lp(Ω) in diesem Fall nicht kompakt ist.

2Quelle: E. Di Nezza, G. Palatucci, E. Valdinoci, “Hitchhiker’s guide to the fractional Sobolev spaces“, http://arxiv.org/abs/1104.4345, siehe letzter Abschnitt.

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