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Archiv "Zum Artikel „Interdisziplinäre Telekonsultation: Erfahrungen in der HNO-Heilkunde“" (13.12.2013)

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Zum Artikel „Interdisziplinäre Telekonsultation: Erfahrungen in der HNO- Heilkunde“ von Iris Gollnick und Thomas Lipp in Heft 35–36 vom 2. Sep- tember 2013: Teile dieses Beitrags sind fast wortgleich erschienen in dem Beitrag I. Gollnick, M. Frehiwot, E.M. Krause, S. Schaller, E. Limpert, G. Strauß, T. Lipp, M. Scherz, Z. Injac, Interdisziplinäre Telekonsultation – Erste praktische Erfahrungen mit 100 Patienten, in der Zeitschrift HNO, Juni 2013, ohne dass im DÄ die Quelle angegeben wurde. Das gilt ebenfalls für die Grafiken 1 und 2. Die Redaktion bedauert dies.

schon die Existenz einer guten me- dizinischen Versorgung sichern.

Verschwendung von Ressourcen können wir uns nicht leisten. Es geht aber darum, dass sich die Öko- nomie bereits sehr weit in das ärzt- liche Denken und Handeln einge- schlichen hat und beginnt, ärztliche Erfahrung und Intuition durch Leit- linien und starre Algorithmen (die von unsicheren Jungärzten gern an- genommen werden) zu ersetzen.

Dies vergiftet mehr und mehr das Vertrauen, das die wichtigste Grundlage der Arzt-Patienten-Be- ziehung darstellt. Man kann sich ausmalen, dass dies erhebliche (ob- jektiv unnötige) Mehrkosten im Ge- sundheitssystem verursacht, wahr- scheinlich in der Größenordnung ei- ner zweistelligen Milliardensumme (zum Beispiel mehr Zweitmeinun- gen, Nichtbefolgen von ärztlich ver- ordneten Therapien, Missachtung von ärztlichem Rat, eine Fülle von forensisch motivierten Untersu- chungen, häufigerer Arztwechsel, etc., . . .

Im Hessischen Ärzteblatt 8/2013, SS. 614–620, „Wieviel Ökonomie verträgt die Medizin? – Plädoyer für eine neue Aufwertung der medi- zinischen Logik“ beschreibt Herr Prof. Dr. med. Giovanni Maio aus Freiburg die Verdrängung der medi- zinischen Logik durch die ökono- mische Logik eindrücklich . . . Ich zitiere: „Heute wird unter öko- nomischen Druck der Aufwand an Gesprächszeit, an Begegnungszeit mit dem Patienten eingespart, und so spart die Medizin nicht das Über- flüssige ein, sondern sie spart am Kern ihrer Identität ein, weil der Kontakt mit dem Patienten das ist, was der eigentliche Grund war, Medizin als sozialen Beruf zu wäh- len.“ . . .

Dr. med. Harald Knigge, 60389 Frankfurt am Main

Dem hippokratischen Eid verpflichtet

. . . Es war das größte Gift, als unter der Führung von Herrn Seehofer der Wettbewerb in das deutsche Ge- sundheitswesen eingeführt wurde.

Ein Wettbewerb mit dem kranken Menschen ist nicht möglich! Mit Krankheit kann man kein Geschäft machen.

Rein wirtschaftliche Gesichtspunkte im Gesundheitswesen sind völlig deplatziert. Die heutige Auffassung, dass ein Krankenhaus ein Unterneh- men ist wie ein übliches Wirt- schaftsunternehmen und auch so wirtschaften muss, ist völlig dane- ben. Noch einmal: Mit dem kranken Menschen lässt sich kein Gewinn machen . . . Das heißt im Klartext, dass sich die Gesellschaft entschei- den muss, wie viel Gesundheit sie ihren Bürgern zubilligt und wie viel nicht. In früheren Zeiten haben die Kommunen die Defizite ihrer Kran- kenhäuser abgedeckt, was sie zwi- schenzeitlich einfach ablehnen.

Dies ist zum Scheitern verurteilt.

Ein kranker Mensch, und damit ein Krankenhaus und das gesamte Ge- sundheitswesen wird immer ein Zu- schussbetrieb bleiben . . .

Ökonomie in dem heute in der Wirtschaft üblichen Sinne hat in der Medizin nichts zu suchen, konterka- riert das ganze System. Der ent- scheidende Unterschied ist, ob ich das ärztliche Handeln als eine Hil- feleistung sehe, die zwar Geld kos- tet und die ein verantwortungsvol- les Umgehen mit Geld fordert, aber nicht den finanziellen Aspekt über alles stellt. Letzteres ist jedoch heu- te eindeutig der Fall, da durch Krankenkassen und die Politik die Grenzen so gesetzt werden, dass die Finanzen vor jeder medizinischen Entscheidung stehen. Dies ist schlimm . . .

Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 50

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13. Dezember 2013 A 2431

B R I E F E

(2)

A 2432 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 50

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13. Dezember 2013 Wir brauchen ein System, das ab -

solut unabhängig von finanziellen Hintergedanken ist und das allein dem hippokratischen Eid verpflich- tet ist, nämlich kranken Menschen zu helfen! . . .

Willibald Hobmair, 72764 Reutlingen

Briefe, die die Redaktion per E-Mail erreichen, werden aufmerksam gelesen. Sie können jedoch nur veröffent- licht werden, wenn sie ausdrücklich als „Leserbrief“

bezeichnet sind. Voraussetzung ist ferner die vollstän- dige Anschrift des Verfassers (nicht nur die E-Mail- Adresse). Die Redaktion behält sich ohne weitere Mit- teilung vor, E-Mail-Nachrichten, die als Leserbrief er-

scheinen sollen, zu kürzen.

E-MAIL

A LLGEMEINMEDIZIN

Die Hürden in Aus- und Weiterbildung sind oft zu groß (DÄ 40/2013: „Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin:

Dem Nachwuchs gerecht werden“ von Sabine Rieser).

Netter Grüßonkel

„Dem Nachwuchs gerecht werden“

ist auch ein Thema, das mich an- geht. Ich finde es prinzipiell wich- tig, dass niederlassungswillige Ärz- te das Arbeiten im KV-System ken- nenlernen, bevor sie den Schritt aus der Klinik wagen. Dass aber die ei- gentlichen Erschwernisse bei der Niederlassung nicht erkannt wer- den, spiegelt der Artikel sehr gut

G

D u s 4 G A D gerecht werden“von

wider: Hier wird vor allem bemän- gelt, dass man Familie und Beruf nicht mit einer Praxis vereinbaren könne. Das kann man bekanntlich bei vielen anspruchsvollen Berufen nur schwer. Aber es gibt vor allem massive strukturelle Probleme.

Wer sich für eine Tätigkeit in haus- ärztlicher Versorgung entscheidet, ob Allgemeinmediziner oder Inter- nist, ist zwar nicht mehr Klinikan- gestellter, aber dafür Weisungsemp- fänger der KVen. Durch Willkür in der Anerkennung von Qualifikatio- nen und durch die Änderungen des Abrechnungssystems ist der Haus- arzt inzwischen ein Arzt zweiter Klasse, der dem Patienten vermit- telt, was die sogenannten Spezialis- ten an ihm untersucht haben. Der Hausarzt wird zum netten Grüßon- kel der Medizin degradiert, inzwi- schen vielerorts auch unpromoviert, der vor allem für geriatrische Fälle, die Beaufsichtigung von Pflegehei- men und für Palliativpatienten ver- antwortlich sein soll. Palliativmedi- zin darf er dank des neuen EBM auch ohne Qualifikation betreiben, in der spezialisierten Palliativver- sorgung aber nur mit Ausbildung, dann aber nicht mehr als Hausarzt.

Hier wird besonders deutlich, wie die KVen den politischen Willen, den Hausarzt umzuformen, umset- zen. Womit verdient der Hausarzt sein Geld? Hausbesuche, Gesund- heitsuntersuchungen von fragwürdi- gem Wert, Hautkrebsscreening, das er mit einer kostenpflichtigen Nach- mittagsveranstaltung lernen kann.

Fast alles, was ich noch vor kurzem in der Klinik als Internist, Diabeto- loge und Palliativmediziner tun konnte und musste, wird von der KV dadurch verhindert, dass Zulas- sungen nicht erteilt werden und so die Abrechenbarkeit der Leistungen und damit eben auch die Durchfüh- rung der Leistung entfällt. Beson- ders im Bereich Ultraschall kom- men diese Repressalien zum Tra- gen. Und wer keine Medizin mehr macht, kann sie auch bald nicht mehr, und ist dass auch von der bil- ligen VERAH ersetzbar.

Das muss man den jungen Kollegen sagen, bevor die Hausarzt werden wollen.

Dr. Steffen Beckmann, 31787 Hameln

A US L ÄNDI SC HE ÄRZTE

Die „Eignungs- und Kenntnisprüfungen“

sind nun einheitlich geregelt (DÄ 39/

2013: „Prüfungen für ausländische Ärzte: Erstmals kon- krete Vorgaben“ von Birgit Hibbeler).

Ein Sprachnachweis auf europäischem Niveau

Bezüglich der Problematik der An- stellung von Ärzten von nicht deut- scher Muttersprache und dem damit verbundenen erhöhten Risiko von Fehlern, welche auf Kommunikati- ons- und Verständigungsschwierig- keiten infolge der Sprachproblema- tik beruhen, möchte ich . . . ergän- zen, dass es sehr wohl europaweite Richtlinien gibt, deren Einhaltung respektive Angleichung der derzei- tigen Sprachprüfung dieses Problem deutlich verringern würde. Hierzu ist der gemeinsame europäische Re- ferenzrahmen (GER) hilfreich.

Für das Vereinigte Königreich Großbritannien beispielsweise ist das C1-Niveau (Äquivalent „Cam- bridge English: Advanced“) mini- male Voraussetzung für eine Studi- enberechtigung, das heißt es reicht das „Cambridge English: First“,

US SC

D K s g 2 f Ä krete Vorgaben“von

welches dem hiesigen B2-Niveau entspricht, nicht aus. In der Folge stellt sich nun die Frage, ob denn nicht eine Tätigkeit in einem akade- mischen Beruf den Nachweis der gleichen Sprachkenntnisse wie die Aufnahme eines Studiums mit aka- demischem Abschluss beinhalten sollte. Das vorerwähnte Cambridge English: First Zertifikat, welches dem europaweiten B2-Niveau ent- spricht, betrifft vorrangig den Schulbereich und ist definitiv nicht als ausreichend für ein Studium mit akademischem Abschluss anzuse- hen. Somit wäre es als opportun an- zusehen, als Voraussetzung, um eine akademische, zum Beispiel auch ärztliche Tätigkeit in einem anders- sprachigen Land auszuüben, diesel- ben Kriterien wie für die Aufnahme eines Studiums mit akademischem Abschluss gelten zu lassen, das heißt bezogen auf den GER einen Sprachnachweis einzuführen, wel- cher dem internationalen C1 und nicht wie bisher B2-Niveau genügt.

Dies betrifft nicht formale Kriterien (diese sind für B2 und C1 sehr ähn- lich), sondern vor allem inhaltliche, nämlich den Schwierigkeitsgrad . . .

Dipl.-Psych. Dr. phil. Dr. med.

Helmut Niederhofer, Chefarzt der Klinik für Kin- der- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Sächsisches Krankenhaus für Psychiatrie und Neurologie, 08228 Rodewisch

B R I E F E

Referenzen

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