Fr no 1989 Quelle: BÄK
Ärzte in der Bundesrepublik zum 31. Dezember 1988 Ärzte insgesamt:223 700
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Krankenhausärzte
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ÄRZTEBLATT
NACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
Pharma-Industrie poliert am Image
BONN. Fast 25 Millionen DM will der Bundesverband der Pharmazeutischen Indu- strie in den nächsten drei Jah- ren aufwenden, um das Image der Pharma-Industrie in der Öffentlichkeit aufzubessern.
Die Industrie insgesamt stek- ke in einer Vertrauenskrise, obwohl das einzelne Arznei- mittel beim einzelnen Patien- ten nach wie vor hohe Wert- schätzung genieße. So Spre- cher des Verbandes bei der Vorstellung der Image-Kam- pagne vor der Presse in Bonn.
Der stellvertretende Vor- sitzende des Verbandes (ei- nen Vorsitzenden gibt es zur Zeit nicht), Dr. med. Huber- tus von Loeper, räumte ein, die Industrie habe in der Dis- kussion um das Gesundheits- Reformgesetz Fehler ge- macht. Der Hauptgeschäfts- führer, Dr. med. Hans Rüdi- ger Vogel, sprach gar von ek- latanten Fehlern, von einem weinerlichen Eindruck.
Hauptziel der Kampagne ist es laut Prof. Cordt von Manstein, den Arzneimittel- herstellern wieder eine stär- kere Glaubwürdigkeit zu ver- schaffen. Von Manstein, der in der Pharma-PR einen gu- ten Namen hat, wurde vom Verband für die Kampagne angeheuert. Die Grundidee ist es, den Nutzen von Arz- neimitteln anhand von au- thentischen Einzelschicksalen zu vermitteln. Von Loeper:
„Erst kommt die Sympathie und dann erst Verständnis für die Akzeptanz von Argumen- ten." Man habe hier aus der Diskussion um das Gesund- heits-Reformgesetz gelernt:
„Hier kam es gar nicht auf den Besitz der Wahrheit an, sondern auf die öffentliche Akzeptanz der Argumente.
Herrn Blüm wurde mehr ge- glaubt als uns."
Im Jahre 1989 sollen für die Kampagne 9,5 Millionen DM ausgegeben werden, 1990 bis 1991 jeweils 7,5 Mil- lionen DM. Die Beträge wer- den vorwiegend in Anzeigen-
und Fernsehspots investiert.
Aufgebracht werden die Mit- tel durch Einsparungen an anderen Stellen des Ver- bandsetats, Entnahmen aus den Rücklagen sowie einer Sonderumlage unter den Ver- bandsmitgliedern.
Eine Beobachtung am Rande der Präsentation: Der Bundesverband der Pharma- zeutischen Industrie betont zusehends den mittelständi- schen Charakter der Arznei- mittel-Industrie; er weist auf- fällig daraufhin, daß die gro- ßen, in der Öffentlichkeit zu- meist genannten Hersteller wie Bayer und Hoechst nicht typisch für die Branche seien und ihr Geld nicht einmal in erster Linie mit Arzneimit- teln verdienten, sondern mit anderen Produkten der Che- miepalette. In dem Zusam- menhang sei daran erinnert, daß einige große forschende pharmazeutische Firmen ih- rerseits die Öffentlichkeitsar- beit via Medizinisch-Pharma- zeutische Studiengesellschaft forciert haben und daß zu- dem einzelne Pharma-Fir- men, wie etwa Bayer, eigene Image-Anzeigen schalten. NJ
3800 Studienplätze vergeben
DORTMUND. Etwa jeder dritte Bewerber um einen Studienplatz in Humanmedi- zin kam in diesem Sommerse- mester zum Zuge. Wie die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) mitteilte, verschickte sie An- fang März 3800 positive Be- scheide. Etwa 530 Bewerber können nach einem positiven Auswahlgespräch ebenfalls mit einem Studienplatz rech- nen. Für rund zehn Prozent der Bewerber war allein das Testergebnis entscheidend.
Die notwendige Punktzahl lag bei 107 und mehr von 130 erreichbaren Punkten. Zwan- zig Prozent der Plätze wurden über Wartezeit vergeben.
Diese betrug sechs Semester.
Mit 11 776 war die Zahl der Bewerber für einen Studien- platz in Humanmedizin wei- ter rückläufig. RO
Milliarden für den Zivilschutz
BONN. Auskunft über den Ausbau des Zivilschutzes gibt die Leistungsbilanz „Be- völkerungsschutz, Notfallvor- sorge und Zivile Verteidigung 1988", die das Bundesinnen- ministerium kürzlich veröf- fentlichte. Danach haben Bund und Länder 3,7 Milliar- den DM für Schutzraumbau, Katastrophenschutz, Trink- wassernotversorgung, Selbst- schutzausbildung, Warn- dienst und Kulturschutz aus- gegeben. RO
Leitfaden zur Kooperation
DÜSSELDORF. Hinwei- se und Empfehlungen zur stärkeren Kooperation der Krankenhäuser untereinan- der (Verbundwirtschaft) und der Krankenhäuser mit den niedergelassenen Ärzten hat Mitte März die Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V.
(DKG) herausgegeben.
Die DKG-Broschüre ent- hält Ratschläge und Muster zur Abfassung von Verträgen.
Darüber hinaus werden be- triebswirtschaftliche, gesell-
Die Ärztestatistik der Bundesärzte- kammer zum 31.
Dezember 1988 zeigt, daß 21 Pro- zent der Ärzte in der Bundesrepu- blik den ärztlichen Beruf nicht ausüb- ten, bei über der Hälfte geschah dies aus Alters- gründen. Unter den jüngeren nicht ärztlich täti- gen sind auch über 8000 Ärzte er- faßt, die bei der Bundesanstalt für Arbeit als arbeits- los gemeldet sind.
Schätzungen ge- hen jedoch von
12 000 bis 14 000 arbeitsuchenden Ärzten aus.
schafts-, finanzierungs- und steuerrechtliche Tips gege- ben, wie sie in der Praxis be- reits erprobt worden sind.
Die Broschüre kann bei der Geschäftsstelle der DKG, Tersteegenstraße 9, 4000 Düsseldorf 30, gegen eine Schutzgebühr von 3 DM be- zogen werden. EB
Kliniken:
Hohe Bettendichte
BONN. Die Bundesrepu- blik Deutschland hat mit 11,6 Betten die meisten Klinikbet- ten je 1000 Einwohner im Vergleich ausgewählter Staa- ten der Europäischen Ge- meinschaft. Es folgen Belgien mit 9,21 und Frankreich mit 9,01 Betten. Bezogen auf 1000 Einwohner hat Italien die größte Ärzte-Dichte. Dort sind es 3,4. Am Ende der Ska- la steht mit 1,33 Ärzten Groß- britannien. Die Bundesrepu- blik Deutschland nimmt mit 2,64 Ärzten je 1000 Einwoh- ner einen Mittelplatz ein. Re- lativ die meisten Kranken- pflegepersonen gibt es in Großbritannien: 9,07 auf 1000 Einwohner. In der Bun- desrepublik sind es 5,22, gab das Bundesarbeitsministeri- um bekannt dgd/EB A-1100 (24) Dt. Ärztebl. 86, Heft 16, 20. April 1989