Zeitenwende
in der Medizin (V)
Zu dem gleichnamigen Artikel von Dr. med.
Friedrich Weinberger in Heft 8/1985, Seite 480
Denkanstöße
Dieser Aufsatz gibt mir wichtige Denkanstöße, auch wenn der Autor sich zu sehr von einer Ver- schwörung verfolgt sieht, statt realistisch unsere heutige ethische Verant-
wortung als Arzte aufzuzei- gen. Denn es ist gerade diese in Jahrtausenden ge- wachsene ethische Orien- tierung, die uns befähigt, in größeren Zusammen- hängen sinnvoll zu han- deln. Das erscheint mir in der heutigen Zeit beson- zente nachzuempfinden —
nach der Ringparabelglei- chung von Gottwald E.
Lessling in die mathemati- schen Kategorien GIT und SIK (Gute Ins Töpfchen / Schlechte Ins Kröpfchen) zufällig verteilt werden.
Damit ist der Sektionsgrad bis ins RVOK (Randonn- Verteilt-Ohne-Kongruenz)
— System zu steigern.
Nochmals meinen herz- lichsten Glückwunsch auch zu dem tiefschürfen- den Literaturverzeichnis.
Dr. E. Gebert Chefarzt der Anästhesieabteilung und Intensivstation Krankenhaus Maria Hilf Dahlienweg 3
5483 Bad Neuenahr- Ahrweiler 1
ders notwendig, da einer- seits eine Ideologie des technisch Machbaren, die Illusion des unbegrenzten kurativen Fortschritts, und der Spezialisten-Egoismus die Medizin gefährden und andererseits weitgehend Sachzwänge herrschen, die wesentlich den Ge- setzen des Marktes, der Konkurrenz oder der insti- tutionellen Machtkonzen- tration dienen. Tatsächlich sind aber unsere Mittel eng begrenzt und sollten vermehrt kausal-prophy- laktisch eingesetzt wer- den.
Als Beispiel für Konflikte mit weitreichenden Ver- zweigungen, die wohl nur unter Beachtung ethischer Bezüge sinnvoll gelöst BRIEFE AN DIE REDAKTION
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LeverkusenAusgabe A 82. Jahrgang Heft 25/26 vom 21. Juni 1985 (13) 1909
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TD Spray Iso Mack e - Zusammensetzung: 1 Sprühstoß zu 0,31 ml Lösung enthält 30 mg Isosorbiddinitrat. Anwendungsgebiete:
Langzeitbehandlung koronarer Durchblutungsstörungen (Angi- na pectoris). Vorbeugung von Angina-pectoris-Anfällen, auch nach Herzinfarkt. Gegenanzeigen; Bei Schock, hypotonen Kol- lapszuständen und akutem Herzinfarkt sowie bekannter Ober- empfindlichkeit gegen Isosorbiddinitrat darf TD Spray Iso Mack nicht angewandt werden. Bei sehr niedrigem Blutdruck, in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft und in der Stillzeit darf die Anwendung nur dann erfolgen, wenn nach Ansicht des Arztes der Nutzen ein etwaiges Risiko überwiegt. Nebenwirkungen: Evtl.
auftretende Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, vorübergehende Hautrötung der oberen Körperhälfte (Flush), leichtes Hautbrennen und Übelkeit lassen gewöhnlich nach eini- gen Tagen nach. Besonders zu Beginn der Behandlung besteht die Möglichkeit einer Blutdrucksenkung und einer Erhöhung der
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Pulsfrequenz. TD Spray [so Mack kann auch bei bestimmungs- gemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, daß die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Die gleichzeitige Ein- nahme von blutdrucksenkenden Präparaten, anderen gefäßerwei- ternden Mitteln (Vasodilatatoren), Kalziumantagonisten, trizykli- sehen Antidepressiva und Alkohol kann die blutdrucksenkende Wirkung von TD Spray Iso Mack verstärken. Packungsgrößen:
Packung mit 25 g Lösung DM 39,05, Packung mit 50 g Lösung DM 66,95, Anstaltspackung.
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Zeitenwende
werden können, möchte ich folgende Antinomien anführen:
1) Psychopharmakologi- sche und sozialpsychiatri- sche Therapie werden vor- rangig weiterentwickelt, um im wesentlichen dieje- nigen Folgen zu behan- deln, die aus sozialer Ver- einsamung und Desinte- gration entstehen, anstatt belastungsfähige Famili- enstrukturen zum Beispiel durch die Förderung des
„rooming" zu schützen. In der Geburtshilfe konnten werdende Väter und Müt- ter diese Forderung erst bei allgemein sinkenden Belegungszahlen durch- setzen, indem sie diejeni- gen Kliniken bevorzugten, in denen ihre elementaren humanitären Grundrechte auf Nähe zu ihrem Kind ge- achtet wurden. In Kinder- kliniken ist aber weiterhin
die Mehrzahl der Kinder hilflos der Übermacht von Krankheit, Institution und Trennung von der schüt- zenden Familie ausgelie- fert. Besonders Säuglinge werden so einer unter Um- ständen folgenschweren Traumatisierung ausgelie- fert.
2) Traurig ist es, daß in un- serem Sozialstaat und in unserer Überflußgesell- schaft jährlich Zigtausende von ungeborenen Men- schen „Ärzte" finden, die
ihr Leben aus „sozialer"
Indikation auf Sozialkosten beenden. Um diese Unge- borenen zu retten, sind kaum die Therapien be- kannt, geschweige denn fi- nanzielle Mittel vorhanden, denn diese werden zum Beispiel für neue bildge- bende Verfahren oder zur Vervollkommnung der Ex- trem-Medizin verbraucht.
3) Wir Ärzte sind wesent- lich mitverantwortlich für die in unserer Gesellschaft herrschenden Meinungen über Gesundheit und Krankheit. Ich habe aber den Eindruck, daß wir noch wesentlich größere An- strengungen unternehmen sollten, um gesundheits- förderndes Verhalten (bei- spielsweise gesunde Er- nährung und körperliche Betätigung) attraktiver er- scheinen zu lassen als ge- sundheitsschädliches und um endlich wesentliche Beiträge zur Gesundung unserer bereits weitge- hend in Zerstörung begrif- fenen Umwelt zu leisten.
Dr. med.
Rolf Ullner Kinderarzt Kommerzienrat- Meindl-Straße 1 8250 Dorfen 1
Atrophie des Glaubens
... Seit Jahrtausenden ist die erfolgreiche Heilung eines Kranken Lieblings- stoff von Erzählungen. Die (scheinbar) unerklärliche Besserung eines Mitmen- schen war und ist immer ein ausschlaggebendes Ar- gument für Religionen und Ideologien. Warum be- dient man sich dieser „Ar- gumente"? Weil die jewei- lige Zielgruppe sich in ih- rem Glauben durch uner- klärlich-„objektive" Tatsa- chen zu stärken wünscht und „gewaltige" Argumen- te verlangt.
„Der Bedarf an psychodia- gnostischen und psy- chotherapeutischen Inter- ventionen steigt ..." (F. R.
Faber, „Ärztliche Psy- chotherapie in der Praxis",