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Archiv "Fetzig, flockig, dynamisch" (04.09.1985)

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Academic year: 2022

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

In der Zwickmühle DIE GLOSSE

Andererseits gibt es doch seit eh und je den vertrauensärztlichen Dienst. Die Krankenkassen haben die Möglichkeit, diesen unabhän- gigen Dienst in den angezeigten Fällen auch bei stationärer Ver- sorgung einzuschalten. Vielfach ist es aber so, daß die Kranken- kassen die Zügel beim vertrauens- ärztlichen Dienst in dem Maße schleifen lassen, wie die Arbeitge- ber während der Sechs-Wochen- frist zur arbeitsrechtlichen Lohn- und Gehaltsfortzahlung verpflich- tet sind, die Krankenkassen also zumindest für das Krankengeld nicht finanziell einstehen müssen.

Aber auch ein anderer Umstand (um nicht zu sagen: Mißstand) muß zum Nachdenken anregen:

Immer mehr RVO-Krankenkassen (nicht nur die Ersatzkassen) schließen auch mit solchen Kran- kenhäusern Versorgungsverträge (gemäß § 371 RVO), die außerhalb des Landeskrankenhausbedarfs- planes stehen und auch nicht un- ter das Krankenhausfinanzie- rungsgesetz fallen.

Dies nicht etwa, weil eine beson- dere Bedarfsnotwendigkeit be- steht, sondern vielmehr nur des- wegen, weil sich eine bestimmte Kassenart oder eine bestimmte Krankenkassenklientel aus dem Angebots- und Konkurrenzme- chanismus der mitkonkurrieren- den Kassen herausheben will.

Hier wäre der Hebel anzusetzen, riet Ministerialdirektor Karl Jung vom Bundesarbeitsministerium den Krankenkassen, statt perma- nent über alles und jedes zu kla- gen. Bund und Länder wollen die Krankenkassen in ihren Kosten- dämpfungsbemühungen nicht im Stich lassen, wie diese es glauben machen möchten. Nur müssen die Krankenkassen selbst dazu bei- tragen, was in ihrer Macht steht.

Sonst läuft der stationäre Sektor weiter aus dem Ruder, trotz KHNG und trotz aufpolierter Bundespfle- gesatzverordnung — wie gehabt.

Harald Clade

Fetzig, flockig, dynamisch

„Herr Doktor, ich bin der Reprä- sentant der Schachtelmann-Me- diagruppe. Wir haben die Sensa- tion! Eine neue Ärztezeitung!"

„Um Gottes willen, Sie auch?"

„Aber wir machen was ganz ande- res. Sehen Sie, Sie sind jung, ha- ben vor allem junge Patienten.

Unser Blatt ,Der junge Arzt', ko- stenlos natürlich, wendet sich an die neue Arztgeneration und ihre jugendlichen Patienten ..."

„Oh je!"

„Das ist echt was Neues. Ein Blatt, vierfarbig, mit Facts und Trends aus dem Medizinbereich. Dufte gemacht. Nicht wie Sie meinen, sondern fetzig, flockig, dyna- misch ..."

„Nein, nein, ich habe keinen Be- darf!"

„Doktorchen, lesen Sie erst mal unsere Nullnummer!"

„Aber mehr nicht."

„Übrigens, Schachtelmann hat auch einen Kabelkanal im Hör- funk. Für die gleiche - Zielgruppe ,Der junge Arzt und seine jungen Patienten'. Klasse Unterhaltung mit Med-Infos, bunt gemixt. Nicht

wie Sie denken, sondern fetzig, flockig, dynamisch ..."

„... und voller Pharma-Wer- bung."

„Nein, leider, die haben wir noch nicht."

„Ich habe jetzt keine Zeit mehr, bitte ..."

„Halt! Ich muß Sie noch informie- ren, daß die Schachtelmann-Me- diagruppe auch beim Kabelfern- sehen eingestiegen ist — ebenfalls mit einem speziellen Arztkanal.

Und zwar für ..."

„Das auch noch!"

„... die gleiche Zielgruppe. Stel- len Sie doch ein Gerät in Ihr War- tezimmer. Da kommen ständig News, Facts, Trends. Medizinthe- men — ganz neuartig aufbereitet.

Toll, sage ich Ihnen. Aber nicht wie Sie denken, sondern fet- zig ..."

„Wenn Sie noch weitermachen, passiert was. Aber nicht wie Sie denken, sondern fetzig ..." BE

FRAGEN SIE DR. BIERSNYDER!

Lehrreiche

Wochenendkurse

Sehr geehrter Herr Doktor, meine Tochter studiert in H. und will Psychotherapeutin werden.

Neulich habe ich nun in einer Fachzeitschrift gelesen, daß ein Wochenendkurs für „Elementares Trommeln" angeboten wurde.

Kann ich meine Tochter da hin- schicken?

Dr. Biersnyder antwortet: Unbe- dingt! Denn es handelt sich hier doch keineswegs nur um das Er- lernen des Trommelns. Schon die Beifügung „elementar" zeigt et- was Grundsätzliches auf. Alles weitere finden Sie im übrigen un- ter dem Stichwort „Psycho- boom". Sollte auch das Mitbrin- gen einer Luftmatratze gefordert werden, ist es günstig, wenn Sie dafür sorgen, daß Ihre Tochter die Pille regelmäßig einnimmt. ❑

2530 (22) Heft 36 vom 4. September 1985 82. Jahrgang Ausgabe A

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