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70. Jahrgang • Heft 22 • 20. November 1994
22/94
t
Gastkommentar:
30 g Ballaststoffe pro Tag - wie das zu
schaffen ist
Wie Patienten auf ihre PTCA reagieren Bei Herzinsuffizienz:
Diuretika, Digitalis, ACE-Hemmer?
Risikopatienten in Herzsport gruppen:
Kostet wenig, hilft viel Was bessert die
Prognose heim akuten ^ Herzinfarkt?
Basisleitlinien für das Hörscreening in der
Hausarztpraxis Kongreß Extra:
Was bei Durchfall hilft
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den), Aorten- und/oder Mitralstenose, orthostatischen Kreislaufregulationsstörungen, erhöhtem intrakraniellen Druck (Anstieg bisher nur bei hoher i.v. Dosis beobachtet).ln der Schwangerschaft und Stillzeit nur auf Anordnung des Arztes einzunehmen (tierexp. Unters, unauffällig). Nebenw.: Anfangs häufig Kopfschmerz und gelegentl. Hypotension mit Reflextachykardie, Benommenheit, Schwindel- und Schwächegefühl. Selten Übelkeit, Erbrechen, Flush, Hautallergien, Kollapszustände mit Bradykardie und Synkopen. In Einzelfällen exfoliative Dermatitis. Bei starkem Blutdruckabfall selten Verstärk, der Angina pectoris. Bei kontinuierl. Anw. von Nitroverbin
dungen innerh. v. 24 h Toleranz und Kreuztoleranz beobachtbar. Beeinträchtig, der aktiven Verkehrsteilnahme oder Maschinenbedien. möglich, insbes. im Zusammen
hang mit Alkohol. Wechselw.: Vasodilatatoren. Antihypertensiva. 6-Blocker, Ca-Antagonisten, Neuroleptika, trizyklische Antidepressiva und Alkohol können die Blut
drucksenkung verstärken. Bei Nitratvorbehandlungen g^. höhere Dosis für gewünschte Effekte. Verstärkung der Dihydroergotaminwirkung. Wirkungsabschwächung von Heparin. Dos./Anw.: 1 bis 3 Spraygaben ggf. unter RR-Kontrolle wiederholt sublingual. Vor erstem Gebrauch und nach längerer
Nichtbenutzung 1 x ansprühen. Weiteres siehe Fachinfo. Hinw.: Inhalt und Verfalldatum beachten. Spray rechtzeitig ersetzen Nach Gebrauch nicht gewaltsam öffnen oder verbrennen. Nicht gegen Flammen oder
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J Verfalldatum beachten. Spray rechtzeitig ersetzen Nach /\
I oder auf glühende Körper sprühen. Handelst.: 1 Rasche PoHI RnvJK^AlV/IP 1^
(stedt. (11.93/lnpress 3048 / Bild; Stock Imagery/BAVARIA).
Glosse
Quedlinburg war
kein Umweg nach Berlin
12. Welt- und 16. Europäischer Kongreß der Kardiologen
Das Geburtshaus mit der Tafel »Die erste deutsche Ärztin. Frau Dr. med.
Dorothea Erxleben, wurde hier am 13. 11. 1715 geboren. Sie schrieb 1742 eine vielgerühmte Abhandlung über das Frauenstudium und erwarb 1754 den Dok
torgrad« wird gerade restauriert. Trotzdem ist dieser Augenblick der Begeg
nung angefüllt von den verschiedensten, bewegenden Gedanken. Dorothea Erxleben promovierte in Halle, doch zuvor schon engagierte sie sich für das Studium der Frauen mit der Schrift »Gründliche Untersuchung der Ursachen, die das weibliche Geschlecht vom Studieren abhalten. Da in deren Unerheb
lichkeit gezeigt, und wie möglich, nöthig und nützlich es sey. Daß dieses Geschlecht sich beßeisse. umständlich dargelegt wird«. Allen Schwierigkeiten zum Trotz, Dorothea wird vom Vater, einem praktischen Arzt, unterrichtet, sie begleitet ihn bei den Krankenbesuchen und reicht schließlich im Januar 1754 an der Universität ihre Dissertation »Academische Abhandlung von der gar zu geschwinden und angenehmen, aber deswegen öfiers unsicheren Heilung der Krankheiten« ein. Nach Vorlage beim preußischen König legt Dorothea Chri
stiane Erxleben am 6. Mai 1754, also vor 240 Jahren, als erste deutsche Ärztin vor der Medizinischen Fakultät in Halle ihr Examen ab. Nach der Bestätigung durch Friedrich 11. wirkte sie als erfolgreiche Ärztin in ihrer Stadt - Frauen und Kinder suchten vor allem ihre Hilfe.
Wie zum Kontrast dazu: 15000 Kardiologinnen und Kardiologen im Berliner Kongreßzentrum - ein großes Ereignis und eine Fülle an Wissensvermittlung und Diskussion. Was 1982 als mögliche Begegnung zwischen den Blöcken geplant war, geriet zu einer bedeutsamen Erstbegegnung, vor allem mit vielen Ärztinnen und Ärzten aus Osteuropa und den GUS-Staaten.
Die Themen, ihre Besprechung und die Ergebnisse belegen eine Kardiologie im Aufbruch: Zu neuen detaillierten Erkenntnissen der Krankheitsentstehung und entsprechenden Behandlungsansätzen, die sich dann vor allem wieder in den Empfehlungen zur Vorbeugung auswirken.
Ich denke, daß vieles davon sich auch in unserer Arbeit und für unsere Patienten niederschlagen wird. So bin ich sicher, daß Sie als Leser in Zukunft auch in der ZFA immer wieder auf Berliner Spuren stoßen werden. Um ein Beispiel aus diesem Heft bereits zu nennen, sei auf die Behandlung des Patienten mit akutem Herzinfarkt verwiesen. Hier gelten für alle beteiligten Ärzte neue Empfehlungen, wenn nicht schon Standards.
Ihr
Dr. med. W. Mahringer Schelztorstr. 42
73728 Esslingen
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(E. nach Ph.Eur.). 1 Kapsel Panzytrat* 25.000 mit magensaftresistenten Mikrotabletten enthält. Pankreatin aus Schweinepankreas mit Lipase 25000 E., Amylase 12000 E., Proteasen 800 E (E nach Ph. Eur.).1 Kapsel Panzytrar 40.000 mit magensaftresistenten Pellets enthält: Pankreatin aus Schweinepankreas mit Lipase 40000 E., Amylase 15000 E., Proteasen 900 E. (E. nach Ph. Eur.).
Anwendungsgebiete: Zum Ersatz von Verdauung^nzymen bei Verdauungsschwäche (Maldigestion) infolge einer gestörten Funktion der Bauchspeicheldrüse.
Gegenanzeigen: Die Anwendung ist bei akuter Pankreatitis und bei akuten Schüben einer chronischen Pankreatitis während der floriden Erkrankungsphase sowie bei nachgewiesener Schweinefleischallergie nicht angezeigt.
Nebenwirkungen: In Einzelfällen sind allergische Reaktionen vom Soforttyp sowie allergische Reaktionen des Verdauungstraktes nach Einnahme von Pankreatin beschrieben worden Bei Patienten mit Mukoviscidose ist in Einzelfällen nach Gabe hoher Dosen von Pankreatin die Bildung von Strukturen der lleozökalregion und des
Colon ascendens beschriebenworden.
Dosierung: Siehe Gebrauchsinformation.
Päclüma8größen~und~Preise (einschl. MwSt): Panzytrat* 10.000: 50 Kps. (NI) DM 28,08. 10Ö Kps7(N2) DM 51,49. 200 Kps. (N3) DM 94.42 W _ .
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INHALT *>K* INHALT *** INHALT
Hippokrates Verlag GmbH Stuttgart 70. Jahrgang, Heft 22
Gastkommentar
Die Aktion »Ballaststoffe und Obstipation« 875 H.-G. Becker
Schwerpunkt
Die Langzeitbetreuung koronardilatierter Patienten
J. Jordan
Die Behandlung der Herzinsuffizienz W. Thimme und A. Michalsen
Die Behandlung vaskulärer Risikofaktoren R. Schubmann, J. Kehl, B. Oexle und H. K. Kley Behandlung des akuten Herzinfarkts A. Vogt
Service Box
877
881
886
890
896
Therapiestudie
Hochdruckbehandlung mit Felodipin U. K. Lindner und M. Byrtus
911
Pharma-Spektrum
Bei Obstipation nicht sofort zu drastischen Mitteln greifen
G. Buck
906
Online -7-
Termine -14-
Magazin 897
Pharma News 900
Kongreß Extra 901, 909, 917
Kongreßberichte 903
Forum Qualität 921
Buchbesprechungen -17-, 885, 905,916
Medizinische Raritäten -41-
Impressum -7-
-5-
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-
6
- Inhait30 g Ballaststoffe pro Tag sollten wir alle zu uns neh
men. Nur jede fünfte schafft dies auch. Eine Folge:
25 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung leidet unter Obstipation. Die Hilfe: Eine Ergänzung der Nah
rung mit Ballaststoffen.
Die Aktion »Ballaststoffe und Obstipation«
Seite 875
Oberstes Ziel ärztlichen Handelns muß es sein, »Risiko
personen« vor einer Patientenkarriere zu bewahren. Bei Menschen mit kardiovaskulärem Risiko zeigt eine Unter
suchung, daß mit geringem Kostenaufwand durch eine Integration in Herzsportgruppen die Gefährdung deutlich vermindert werden kann.
Die Behandlung vaskulärer Risikofaktoren Seite 886
Die Deutschen sind »überdigitalisiert«, deutsche Ärzte verordnen zuviel Digitalis und dann auch noch zu hohe Dosen, war lange Zeit geradezu »Lehrmeinung«. In den letzten Jahren zeigt sich aber, daß Digitalis aus der Thera
pie der Herzinsuffizienz nicht wegzudenken ist - eine Renaissance der Digitalisierung?
Die Behandlung der Herzinsuffizienz Seite 881
Abbildungen:
Titelbild: Hans-Jürgen Klemann
S. -6- von oben nach unten: J. Buck; U. Lärz; Roter Fingerhut aus: Dörfler/
Roselt. Heilpflanzen; Enke-Verlag. Stuttgart Rotfrymaftliut
online *** online *** online *** online *** online
-7-Erfolgreiche Remission eines Typ-l-Diabetes
In verschiedenen Tiermodellen konnte die Entwicklung eines Typ-l-Diabetes mellitus durch Injektion von CFA (kom
plettes Freund-Adjuvans) oder BCG-Vak- zine moduliert werden. So wurde bei Mäusen eines bestimmten Stammes, die normalerweise zu mindestens 80% einen Typ-l-Diabetes entwickeln, die Entste
hung eines Diabetes durch CFA-Injektion ganz (32 Tiere) und durch BCG-Vakzinie- rung weitgehend (bei 14 von 15 Tieren) verhindert. Da es bei allen Tieren zu ei
ner Akkumulation von mononukleären Zellen im Gebiet der Inselzellen kam, scheinen beide Substanzen die Entwick
lung des klinischen Bildes, nicht aber die Entstehung der Autoimmunität selbst zu blockieren. Aufgrund dieser Versuchser
gebnisse wurde eine klinische Studie mit Diabetes-Patienten begonnen. 17 tuber
kulinnegative Patienten wurden inner
halb eines Monats nach erstmaliger Dia
gnose eines Typ-l-Diabetes BCG-geimpft.
Der weitere Krankheitsverlauf wird mit dem von 29 Patienten verglichen, deren Typ-l-Diabetes mit Insulin behandelt
wird. Nach achtmonatiger Dauer der Studie liegen erste Ergebnisse vor: In der BCG-Gruppe wurde bei 8 Patienten eine zeitweilige und bei 3 Patienten eine bis
lang dauerhafte Remission (Nüchtern- und postprandialer Blutzucker < 150 bzw. 200 mg/dl) erzielt. Dagegen kam es in der Kontrollgruppe nur zu zwei zeit
weiligen Remissionen. Die Autoren be
fürworten eine breiter angelegte, präven
tive Doppelblindstudie. (ChR) Shehadeh, N., et ai: Effect of adjuvant therapy on development of diabetes in mouse and man. Lancet 1994; 343:
706-707.
Helicobacter - Screening dyspeptischer Patienten vor Endoskopie
Aufgrund des engen Zusammenhangs zwischen peptischer Ulkuskrankheit und Infektion mit Helicobacter pylori wird seit einiger Zeit nach nicht-invasiven Metho
den zum Nachweis der Infektion gesucht.
Für Helicobacter pylori spezifische Im
munglobuline sind nachweisbar im Ma
gensaft, Urin und im Speichel. Die Spei
cheldrüsen produzieren vor allem IgA;
IgG und IgM treten als Transsudat aus dem Blut in den Speichel über. Die Un
tersuchung des Speichels stellt im Ver
gleich zu Serumuntersuchungen ein ein
faches und den Patienten weniger bela
stendes Verfahren dar. Eine Untersu
chung mit 119 dyspeptischen Patienten, bei denen eine Endoskopie geplant war, ergab folgendes Resultat: Mit Hilfe von IgG im Speichel können positive und ne
gative Fälle von Helicobacter-Infektionen unterschieden werden. Der Nachweis von IgA im Speichel eignet sich dagegen nicht. Die Höhe des IgG im Speichel zeigt eine enge Korrelation zu den IgG-Werten im Serum. Diese Methode eignet sich also als Indikator für eine Infektion mit Heli
cobacter pylori, insbesondere bei Patien
ten mit peptischer Ulkuskrankheit unter 45 Jahren, so daß unter Umständen eine Endoskopie vermieden werden kann. Die Altersgrenze von 45 Jahren ist sinnvoll, da bei jüngeren Patienten ein Magenkar
zinom selten auftritt. Ältere Patienten sollten sicherheitshalber endoskopisch
untersucht werden. (cbs)
Patel, P.. et ai: Salivary antibodies to Helicobacter pylori: screening dyspeptic patients before endoscopy. The Lancet
1994; 344: 511-512.
Zeitschrift für Allgemeinmedizin
German Journal of General Practice. Ehemals: Der Landarzt. Zugleich Organ der Vereinigung der Hoch
schullehrer und Lehrbeauftragten für Allgemeinmedi
zin e.V. und der DEGAM (Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin).
Schriftleitung: Dr. med. Heinz Harald Abholz, Cecili- engärten 1, 12159 Berlin • Prof Dr, med. Winfried Hardinghaus, Chefarzt der Med. Abt., Krankenhaus St.
Raphael, 49179 Ostercappeln. AG Gesundheitswissen
schaften Universität 49069 Osnabrück • Prof Dr. med.
Michael M. Kochen, MPH, Abteilung für Allgemeinme
dizin der Georg-August-Univ., Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen • Dr. med. Wolfgang Mahringer, Schelztorstr, 42, 73728 Esslingen • Priv.-Doz. Dr. med.
Ursula Marsch-Ziegler, St. Gertrauden-Krankenhaus, Paretzerstr. 12, 10713 Berlin • Dr. med. Gertrud Vol- kert. Traubergstr. 16, 70186 Stuttgart.
Verlag: Hippokrates Verlag GmbH, Rüdigerstr. 14, 70469 Stuttgart, Postfach 300504, 70445 Stuttgart, Tel.
(0711) 8931-0, Telefax (0711) 8931-453.
Geschäftsführung: Dipl.-Kaufmann Andre Caro, Dipl.- Kaufmann Albrecht Hauff.
Anzeigen: Günter Fecke, Tel. (0711) 8931-448.
Redaktion/Produktion: Günther Buck (Chefredakteur), Tel. (0711) 8931-446. Ruth Auschra (Stellv. Red.-Ltg.), Tel. (0711) 8931-442. Dipl.-Wirt.-lng, (FH) Ingrid Schaul (Herstellung), Tel. (0711) 89 31-445.
Gesamtherstellung: W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. Stuttgart. - Printed in Germany 1994. - © 1994 Hippokrates Verlag GmbH.
Die Zeitschrift erscheint zweimal monatlich.
Die Kartei der praktischen Medizin ist jedem 2. Heft der Kombi-Ausgabe zum Heraustrennen beigeheftet.
Diese Kartei referiert aus maßgebenden Fachzeitschrif
ten des ln- und Auslandes unter den Aspekten: kritisch, kurz und praxisnah. Alle Preise und Versandspesen enthalten 7% Mehrwertsteuer. Die Bezugsdauer verlän
gert sich jeweils um ein Jahr, wenn nicht eine Abbestel
lung bis zum 30. September vorliegt. Das Abonnement wird zum Jahresanfang berechnet und zur Zahlung fällig. Die Beilage »Die Arztheiferin« erscheint unre
gelmäßig. 15. Jahrgang 1994.
Bezug: Durch jede Buchhandlung oder eine vom Verlag beauftragte Buchhandlung. - Postscheckkonto: Stutt
gart 6025-702. - Bankverbindung: Dresdner Bank, Fi
liale Stuttgart, Nr. 9014731. - Baden-Württembergi
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lich des Rechts zur Vergabe von Nachdrucklizenzen oder sonstigen Nebenrechten.
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trägen oder Teilen von ihnen dürfen nur einzelne Ex
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VG Wort, Abteilung Wissenschaft, Goethestraße 49, 80336 München 2, von der die einzelnen Zahlungsmo
dalitäten zu erfragen sind.
Wichtiger Hinweis:
Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständigen Ent
wicklungen unterworfen. Forschung und klinische Er
fahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöse Therapie anbe
langt. Soweit in diesem Werk eine Dosierung oder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, daß Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf verwandt haben, daß diese Angabe dem Wissenstand bei Fertigstellung des Werkes entspricht.
Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Appli
kationsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durch sorgfältige Prüfung der Beipackzettel der verwen
deten Präparate und gegebenenfalls nach Kosultation eines Spezialisten, festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung für Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in diesem Buch abweicht. Eine solche Prüfung ist besonders wich
tig bei selten verwendeten Präparaten oder solchen, die neu auf den Markt gebracht worden sind. Jede Dosie
rung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Verlag mitzuteilen.
Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, daß es sich um einen freien Warennamen handele, Hinweis für unsere Leser:
Der Verlag ist um eine zuverlässige Zustellung der abonnierten Zeitschrift äußerst bemüht. Gelegentlich versäumen Abonnenten nach einem Umzug ihre neue Anschrift mitzuteilen, ln den betreffenden Fällen hilft die Bundespost, die neue Anschrift dem Verlag mitzu
teilen. Abonnenten, die mit diesem Vorgehen nicht ein
verstanden sind, werden gebeten, dies dem Verlag mit
zuteilen.
DEGAM
Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin
■ Jä Mitglied der Arbeitsgemein- Schaft Leseranalyse medizinischer
^ Zeitschriften e.V.
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Compliance von Asylbewerbern
ln der Schweiz erfolgt seit 1992 bei Asyl
bewerbern eine Röntgenuntersuchung und ein Hauttest (Mantoux-Probe) im Rahmen des Tuberkulosescreenings, bei positivem Hauttest eine prophylaktische Behandlung sowie eine Impfung gegen Diphtherie/Tetanus, Polio und Masern/
Mumps/Röteln. Anti-HBc-negative Asyl
bewerber werden gegen Hepatitis B ge
impft.
Im Zeitraum von zwei Jahren wurden bei 3,1% der insgesamt 342 Flüchtlinge, die im Kanton Basel-Stadt untersucht wur
den, bei der Schirmbilduntersuchung eine kulturell positive Tuberkulose fest
setzt, von denen die Patienten aus den Druckmedien erfahren, ln vielen Kuren wird ein rascher, müheloser Gewichts
verlust versprochen; diese Behauptung steht jedoch im Widerspruch zur schul
medizinischen Lehrmeinung, daß die Therapie der Adipositas langwierig und unbequem ist und nur selten zum blei
benden Erfolg führt,
ln einer Schweizer Untersuchung wur
den in 51 Druckmedien insgesamt 875 Inserate für Schlankheitskuren sowie durch Patientenbefragung deren Erfolg untersucht; Schlankheitskuren, die auf einer Mischkost basieren und die auf eine lange Kurdauer ausgerichtet sind, wie
sen die größten Erfolge bei der Gewichts
reduktion auf. Dagegen waren Methoden, die schulmedizinisch nicht abgesichert waren, wie z.B. 2- bis 3wöchige, auf
Vertigo
retard Vomex N
Kardiale Manifestationen bei fortgeschrittener HlV-lnfektion
Die Fortschritte der Prophylaxe und The
rapie der HlV-lnfektion haben zu einer längeren Lebenszeit der Patienten mit ausgeprägtem Immundefekt und zu ei
nem Wandel des Verlaufs von AIDS ge
führt. Bei einem Rückgang der Pneu- mocystis-carinii-Pneumonie als führende AIDS-Manifestation nehmen schwere und prognostisch limitierende Komplika
tionen des Zentralnervensystems sowie HlV-assoziierte kardiale Manifestationen an Bedeutung zu. ln einer Untersuchung an 32 Patienten mit HlV-lnfektionen im fortgeschrittenen ARC-(»aids-related complex«-)Stadium oder im Stadium AIDS wiesen 14 Patienten einen AIDS- assoziierten kardialen Befund auf: Ne
ben linksventrikulären Pumpfunktions
störungen aller Schweregrade, Dilatation des linken Ventrikels und Perikarderguß wurde ein Cor pulmonale bei primärer pulmonal-arterieller Hypertonie sowie eine tuberkulöse Perikarditis beobachtet.
Bei 9 der 14 Patienten (64%) traten Be
schwerden auf. Die Rate der kardialen Manifestationen betrug insgesamt 43,8%, das Herz ist also im fortgeschrit
tenen Stadium der Erkrankung zu einem bedeutsamen Zielorgan geworden, fcbs) Ewig, S., et al.: Kardiale Manifestatio
nen bei fortgeschrittener HlV-lnfektion.
Dtsch. med. Wschr. 1994; 119:683-689.
gestellt. Bei 4,4% der untersuchten Per
sonen wurde die Indikation für eine pro
phylaktische Isoniazidtherapie gestellt.
Allerdings schlossen 46,6% diese Be
handlung nicht ab. Die Compliance im Rahmen des Impfprogramms war mit 90% der Patienten, die einen vollständi
gen Impfabschluß erreichten, deutlich
besser. (cbs)
Bucher, H., et al.: Compliance von Asyl
bewerbern mit der erweiterten grenzsa
nitarischen Untersuchung im Kanton Ba
sel-Stadt 1992-1993.
Evaluation in Druckmedien inserierter Schlankheitskuren
Die Mehrheit der übergewichtigen Men
schen versucht, ohne medizinische Über
wachung ihr Gewicht zu reduzieren.
Häufig werden Kuren oder Diäten einge-
fragwürdigen Wirkstoffen aufgebaute Si
rupdiäten oder auf »suggestiven Metho
den« basierende Kuren (Plazeboartige Tabletten, Behandlung durch »Heiler«) meist erfolglos und mit einer Reihe von Nebenwirkungen verbunden.
Bei den Patienten, die an der Fragebo
genaktion teilnahmen, waren Frauen mit einem Anteil von 91% vertreten. Kosme
tische und gesundheitliche Gründe zur Gewichtsreduktion wurden etwa gleich häufig genannt. Als Folgeerkrankungen der Adipositas gaben die Probanden vor allem Gelenkbeschwerden, Depressionen oder Hypertonie an. 28% der Teilnehmer nannten soziale Probleme als Folge des Übergewichts.
Insgesamt sollte jeder behandelnde Arzt diejenigen Schlankheitsprogramme, die auf den Prinzipien der Physiologie und der Verhaltenspsychologie basieren, ken
nen und den Patienten empfehlen, (cbs) Müller, B., Abelin, Th.: Evaluation von in Druckmedien inserierten Schlankheits
kuren. Schweiz. Med. Wochenschr. 1994;
124: 749-758.
Abhärtung durch Kaltreize:
Wirkungen auf den Purin- und Radikaimetaboiismus
Als Abhärtung wird die wiederholte be
wußte oder unbewußte Exposition gegen
über natürlichen Reizen bezeichnet, die eine allgemeine Erhöhung der Wider
standsfähigkeit gegenüber Krankheiten zur Folge hat. Die Abhärtung führt zu Veränderungen an Herz-Kreislauf-Sy- stem, vegetativem Nervensystem, Im
munsystem sowie am Wärmehaushalt einschließlich zerebraler Durchblutungs
reaktion.
Die Auswirkungen auf diese unterschied
lichen Organsysteme legt eine Beteiligung elementarer, biochemisch beschreibba
rer Mechanismen nahe, ln einer Studie wurde nun der Purinmetabolismus ana
lysiert, nachdem der Organismus ver
schiedenen Kaltreizen ausgesetzt war.
Die Konzentration von Harnsäure im Se
rum als Endprodukt des Purinstoffwech
sels sinkt nach Belastung mit Kaltreizen ab. Harnsäure ist eine der wichtigsten natürlichen Radikalfänger, so daß der Afall der Konzentration auf eine inten-
*** online ***
sive radikalische Belastung des Organis
mus schließen läßt.
Nach Eishaden, in Wasser mit einer Temperatur zwischen 0 und 3 Grad Cel
sius, fiel die Harnsäurekonzentration auf 82% des Ausgangswertes ah, nach 24 Stunden waren die Ursprungswerte wie
der erreicht. Nach kaltem Duschen lie
ßen sich deutlich geringere Veränderun
gen verzeichnen: Die Harnsäurekonzen
tration fiel minimal, jedoch signifikant ah und erreichte nach 1 Stunde wieder den Ausgangswert. Eine Funktion der Harn
säure besteht in dem Abfangen freier Ra
dikale, insbesondere von Sauerstoffradi- kalen. Diese sind z. B. von Bedeutung bei entzündlichen Reaktionen, rheumati
schen Erkrankungen, Tumoren, der Ar
teriosklerose und dem Katarakt. Der Ab
fall der Harnsäurekonzentration läßt sich wahrscheinlich mit ihrer biologischen Eigenschaft als Radikalfänger erklären.
Durch Kaltreize kommt es also zu einer radikalischen Belastung und damit ein
hergehend zu einer Stärkung antioxida
tiver Schutzsysteme. (cbs) Brenke, R., et ai: Abhärtung durch Kalt
reize unterschiedlicher Intensität: Wir
kungen auf den Purin- und Radikalmeta
bolismus. Wien. med. Wschr. 1994; 3:
66-68.
Resektionsausmaß bei
schwerer therapieresistenter Obstipation
Bei einer therapieresistenten Obstipa
tion, die als globale Transportstörung des Kolorektums zu verstehen ist, kann ein operatives Vorgehen erforderlich sein.
Nach Therapieversuchen bei anhalten
der Obstipation wie diätetischen und stuhlregulierenden Maßnahmen sowie nach Ausschluß von ernsten Erkrankun gen (Stenosen, Tumoren), die zu einer symptomatischen Obstipation führen, muß eine differenzierte Funktionsdia
gnostik mit Transitzeitbestimmung, Ma- novolumetrie und Defäkographie erfol
gen.
Bei einer schweren Transportstörung, die durch Hypomotilität des gesamten Kolons definiert ist, kann nur eine aus
gedehnte Kolonresektion die Beschwer
den bessern. Die Kolektomie als Minde
stresektionsausmaß ist den Kolonteilre
sektionen funktionell deutlich überlegen.
Die Erhaltung des Zökums hat sich au
ßerdem als sicherer Rezidivfaktor erwie
sen. Bei einer motorischen Funktionsstö
rung des Rektums ist der ileoanale Pouch geeignet, um ein Stoma zu vermeiden.
(cbs) Ecker. K. W.. et ai: Resektionsausmaß und Rekonstruktionsmöglichkeiten bei schwerer therapieresistenter Obstipa
tion. Kontinenz 1994; 3: 68-72.
z. B. bei chronischer Bronchitis, Sinusitis, Pneumonie ein
Antibiotikum der Wahl
ELOBACT®
Praxis-
Antibiotikum
*) D. Adam et al.; Empfehlungen einer Expertenkommission der
Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e. V., MMW
135(1993) 44.591-598
Zusammensetzung: 1 Filmtablette ELOBACT 125 bzw.
250 bzw. 500 enthält: 150,36 mg bzw. 300,72 mg bzw.
601,44 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 125 mg bzw.
250 mg bzw. 500 mg Cefuroxim sowie jeweils Methyl-4- hydrox^nzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat als Konser
vierungsmittel. ELOBACT-Trockensaft: 5 ml (= 1 Meß
löffel) der zubereiteten Suspension enthalten 150,36 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 125 mg Cefuroxim soviÄe 3,06 g Saccharose (= 0,26 BE). 41,77 g bzw. 83,54 g bzw. 167,08 g Granulat ergeben 50 ml bzw. 100 ml bzw.
200 ml gebrauchsfertige Suspension. ELOBACT 125 Dosier-Brief; 1 Dosier-Brief mit 4,18 g Granulat enthält 150,36 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 125 mg Cefuroxim sowie 3,07 g Saccharose (= 0,26 BE). ELO^
BACT 250 Dosier-Brief: 1 Dosier-Brief mit 8,35 g Granulat enthält 300,72 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 250 mg Cefuroxim sowie 6,14 g Saccharose (= 0,51 BE).
Anwendungsgebiete: Infektionen durch Cefuroxim
empfindliche Erreger, wie z. B. Infektionen der Atemwege einschließlich Hals-und Ohreninfektionen, Nieren urxl/oder der ableitenden Hamwege, Haut und des Weichteilge
webes, akute, unkomplizierte Gonorrhoe. Gegenanzei
gen: Überempfindlichkeit gegen Cephalosporine. Bei Penicillinüberempfindlichkeit mögliche Kreuzallergie be
achten. Vorsicht bei Patienten, die zuvor eine anaphy
laktische Reaktion auf Penicillin entwickelt haben. ELO
BACT Filmtabletten sind für Kinder unter 5 Jahren nicht geeignet. Deshalb sollte für diese Altersgruppe ELO
BACT-Trockensaft oder ELOBACT Dosier-Briefe ver
wendet werden. Keine ausreichenden Erfahrungen bei Kindern unter 3 Monaten. Strenge Indikationsstellung in Schwangerschaft und Stillzeit. Nebenwirkungen:
Übelkeit, Erbrechen, Bauchbeschwerden und Durchfall (etwas häufiger nach Einnahme höherer Tagesdosen):
wie auch bei anderen Antibiotika Berichte über pseudo
membranöse Colitis. Allergische Hautreaktionen, Juckreiz, Arzneimittelfieber, Serumkrankheit, Überempfindlich
keitsreaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock.
2^
PRAXIS-ANTIBIOTIKUM
Anaphylaxie kann lebensbedrohlich sein. Wie auch bei anderen Cephalosporinen, vereinzelt Fälle von Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom und toxisch epi- dermale Nekrolyse. Aufgrund des Gehaltes an Methyl- 4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat (Parabenen) in ELOBACT 125 / 250 / 500 Filmtabletten bei entsprechend veranlagten Patienten ebenfalls Überempfindlichkeitsreaktionen nnöglich. Veränderungen der Leukozytenzahl (z. B. Eosinophilie, Leukopenie, Neutropenie). Kopfschmerzen, Schwindel. Vorüberge
hender Anstieg von Transaminasen (SGOT, SGPT) und LDH . Entzündung der Mund- und Scheidenschleimhaut (teilweise verursacht durch Candida-Superinfektionen).
Darreichungsformen: ELOBACT 125:12 Filmtabletten (NI) DM 43,14; 24 Filmtabletten (N2) DM 74,01;
Klinikpackungen. ELOBACT 250: 12 Filmtabletten (NI) DM 71,78; 24 Filmtabletten (N2) DM 122,64;
Kllnikpackungen. ELOBACT 500: 12 Filmtabletten (NI) DM 118,96; 24 Filmtabletten (N 2) 208,52;
Klinikpackungen. ELOBACT-Trockensaft: 50 ml Flasche (NI) DM 41,69; 100 ml Flasche (NI) DM 70,48; 200 ml Flasche (N2) DM 129,75; mit Granulat zur Herstellung von SuspWrsion; Klinik^ckungen; ELOBACT 125 Dosier- Brief: 12 Dosier-Briefe (N 1) DM 43,14; ELOBACT 250 Dosier-Brief: 12 Dosier-Briefe (NI) DM 71,78; AVP incl.
15 % MwSt. (Stand: Januar 1994)
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Im allgemeinen 3 mal täglich 1 Kapsel. Die Kapseln sollen mit etwas Flüssigkeit nach den Mahlzeiten eingenommen werden.
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HOVER
Präparate für die Urologie
Gastkommentar
SQEQflkiHans-Georg Becker
Die Aktion
»Baiiaststoffe und Obstipation«
■ und Ernährungs-Ein Beitrag zur ernährungsmedizinischen Betreuung von Patienten ^ ^ ’
Ballaststoffe
Die Ballaststoffe zählen zu denjenigen Nähr
und Wirkstoffen unserer Nahrung, bei denen eine adäquate Versorgung am wenigsten gesi
chert ist. Mit etwa 80% nimmt ein weit über
wiegender Teil der Bevölkerung hierzulande zu wenig Ballaststoffe mit der Kost auf.
Ballaststoffe steigern das Stuhlgewicht, verkür
zen die intestinale Passagezeit, verbessern die intraluminalen Druckverhältnisse und erhöhen die Stuhlfrequenz, so daß die Darmfunktion positiv beeinflußt wird. Dies gilt insbesondere für Ballaststoffe aus Getreide, in geringerem Umfang auch für Obst- und Gemüseballaststoffe (2). Daneben sollte aber auch die Bedeutung der Ballaststoffe für die Prävention und Thera
pie verschiedener Stoffwechselerkrankungen nicht vergessen werden. Eine gesteigerte Bal
laststoffaufnahme korreliert ferner mit niedri
geren Anteilen an Fett und niedermolekularen Kohlenhydraten in der Kost bei gleichzeitig er
höhter Zufuhr an hochmolekularen Kohlenhy
draten, Vitaminen, Mineralstoffen und Spuren
elementen, mündet also in eine ernäh
rungsphysiologisch optimierte Kost ein und entfaltet in dieser Hinsicht eine wichtige Schrittmacherfunktion.
Obstipation
Aufgrund ihrer Schlüsselrolle für die Darm
funktion gilt eine adäquate Ballaststoffzufuhr als Basistherapie der Obstipation (4). Unzurei
chende Ballaststoffaufnahme ist die zweifellos wichtigste Ursache für deren weite Verbrei
tung. Ca. 25% der bundesdeutschen Bevölke
rung in Ost und West leiden unter Obstipation (1). ln der ärztlichen Praxis zählt sie zu den häufig geklagten Beschwerdebildern. Eine Be
fragung niedergelassener Ärzte ergab, daß die Obstipation für zwei Drittel von ihnen ein Pro
blem von erheblicher Relevanz darstellt (5).
Aktion »Ballaststoffe und Obstipation«
Zielsetzung unserer Aktion „Ballaststoffe und Obstipation« war es, Ärzte bei der ernährungs
medizinischen Betreuung obstipierter Patien
ten zu unterstützen. Zu diesem Zweck wurde von uns eine im Arzt-Patienten-Gespräch ein- setzbare Broschüre mit dem Titel »Ballaststoff- Ratgeber ^« entwickelt. Deren wesentlichen In
halt bildet ein Ernährungskonzept aus Rezep
ten bzw. sog. Baukästen mit Bausteinen in Form austauschbarer Mahlzeitenkomponen
ten, aus denen die Patienten nach individueller Neigung Diätpläne zusammenstellen können.
Die Anwendung dieses Ernährungskonzepts durch die Patienten sichert eine ad
äquate Ballaststoffaufnahme (30 g/Tag) (3).
Der »Ballaststoff-Ratgeber« wurde niederge
lassenen Ärzten für Allgemeinmedizin, Prakti
schen Ärzten und Internisten zum Bezug ange- boten. 21% der angesprochenen Ärzte (n = 5576) beteiligten sich an der Aktion, in
dem sie von diesem Angebot Gebrauch mach
ten. Von 772 Ärzten stehen Fragebögen zur Verfügung, die Aufschluß über den Einsatz der Broschüre, die Beurteilung des Ernährungs
konzepts, dessen Anwendung durch die Pati
enten sowie die hierdurch erzielten Effekte auf die Darmfunktion geben. Diese Informationen werden durch Ergebnisse von Parallelbefra
gungen von 229 Patienten mit Obstipation bzw.
Laxanzienkonsum ergänzt.
80% aller Deut
schen essen viel zu wenig Ballaststoffe
Wie kann man 30 g Ballast
stoffe zu sich nehmen?
^ Die Patientenbroschüre kann kostenlos in Sets ä 20 Stück angefordert werden bei: GMF, Kronprinzenstr.
51, 53173 Bonn
Z. Allg. Med. 1994; 70: 875-876. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1994
876 Gastkommentar
Die Ballaststof
freiche Ernäh
rung ist die Ba
sistherapie der Obstipation
Hohe Motiva
tion bei Patien
ten, die Be
schwerden ha
ben und Laxan- zien nehmen
Und die Patientencompliance?
Die Daten zur Intensität und Dauer der Anwen
dung des Ernährungskonzepts belegen, daß die propagierte Kostform größtenteils sehr konse
quent und nur vom kleineren Teil der Patienten nicht oder in nicht befriedigender Weise ange
wendet wird. Die Anwendungsdauer beträgt im Mittel drei Wochen, wobei das Ernährungskon
zept aber auch vielfach über einen längeren Zeit
raum angewendet wird (Tab. 1). Patienten mit langer Krankheitsgeschichte, hoher Beschwer
defrequenz und häufigem Laxanziengebrauch zeigen sich besonders motiviert. Teilt man die Patienten unter Berücksichtigung von Anwen
dungsintensität und -dauer in Gruppen ein, so zeigt sich, daß mit 55% die Mehrheit von ihnen eine gute Diätcompliance zeigt, während solche mit einer unbefriedigenden mit 21% in der Min
derheit sind. Die zeitlich lange Anwendung durch eine relativ große Patientenzahl deutet darauf hin, daß mit dem »Ballaststoff-Ratgeber« Im
pulse zu einer längerfristig wirksamen Änderung des Ernährungsverhaltens im gewünschten Sinne gesetzt werden können.
Tabelle 2: Effizienz des Ernährungskonzepts des
»Ballaststoff-Ratgebers« bei Obstipation aus Sicht von Ärzten und Patienten (n = 658 Ärzte [ABL], 114 Ärzte [NBL], 229 Patienten)
Beurteilung und Einsatz des
»Ballaststoff-Ratgebers«
Neun von zehn Patienten stufen die Durchführ
barkeit des Ernährungskonzepts als gut bis sehr gut ein - eine Einschätzung, der sich auch die überwiegende Mehrheit der Ärzte anschließt. Der
»Ballaststoff-Ratgeber« wurde in der Regel (zu 85%) in das Arzt-Patienten-Gespräch integriert und nur in seltenen Fällen (15%) ohne weitere Nutzung allein in den Praxisräumen ausgelegt.
Ernährungsmedizinische Wirkung Die übereinstimmenden Ergebnisse der Ärzte-
Ärzte (ABL)
Ärzte (NBL)
Pa
tienten starke Besserung der
Beschwerden 29,6 16,3 48,2
leichte Besserung der
Beschwerden 67,8 80,4 49,7
keine Besserung der
Beschwerden 2,6 3,3 1,6
Verschlechterung der
Beschwerden 0,0 0,0 0,5
und Patientenbefragungen zur ernährungsme
dizinischen Wirkung belegen, daß sich vorhan
dene Obstipationsbeschwerden deutlich bes
sern, wenn das im »Ballaststoff-Ratgeber« dar
gestellte Ernährungskonzept befolgt wird (Tab. 2). Über eine starke Besserung der Be
schwerden berichten namentlich solche Pati
enten, die das Ernährungskonzept konsequent und über längere Zeit befolgt und aufgrund des
sen eine gleichmäßig hohe Ballaststoffzufuhr erzielt haben. Patienten mit chronischer Obsti
pation, beträchtlicher Beschwerdehäufigkeit und regelmäßiger Laxanzienmedikation profi
tieren von dem Ernährungskonzept des »Bal
laststoff-Ratgebers« in gleichem Maße wie Be
troffene mit geringgradigerem Beschwerdebild.
Literatur beim Verfasser
Dr. Hans-Georg Becker Diplom-Oecotrophologe
Vereinigung Getreide-, Markt- und Ernährungsforschung e.V. (GMF)
Kronprinzenstr. 51 53173 Bonn
Tabelle 1: Intensität und Dauer der Anwendung des Ernährungskonzepts des »Ballaststoff-Ratgebers«
durch Patienten nach Angaben von Ärzten und Patienten (n = 658 Ärzte lABL], 114 Ärzte [NBL], 229 Pati
enten)
Ärzte (ABL) Ärzte (NBL) Patienten
überwiegend befolgt 55,8 44,2 60,4
gelegentlich befolgt 36,9 43,3 32,9
überwiegend nicht befolgt 6,7 12,5 6,7
überhaupt nicht befolgt 0,5 0,0 0,0
kürzer als 2 Wochen 12,6 14,9 24,5
etwa 2 Wochen 27,3 26,6 10,7
etwa 3 Wochen 26,8 26,6 13,2
etwa 4 Wochen 11,7 13,8 20,1
länger als 4 Wochen 21,6 18,1 31,4
X ± s 3,02 ± 1,33 Wochen 2,94 ± 1,32 Wochen 3,23 ± 1.58 Wochen
Fortbildung
ZH^ 877Jochen Jordan
Die Langzeitbetreuung koronar-
diiatierter Patienten
Funktionsbereich Psychosomatik, Klinikum der Universi
tät Frankfurt/Main
Methodische Vorbemerkung
Die nachfolgend referierten Ergebnisse sind Teil einer Studie, in der vor allem das Erleben und die psychischen Verarbeitungsmechanis
men der Koronardilatation (percutane translu
minale Koronarangioplastie, PTCA) untersucht wurden. Daneben fanden auch Erhebungen zur beruflichen und familiären Situation, zur Paar
beziehung und zur psychischen Bewältigung einer notfallmäßig durchgeführten Operation nach einem PTCA-Zwischenfall statt.
Im Untersuchungszeitraum (1. 6. 1984 bis 31.
5. 1985) wurden nach den uns zugänglichen Unterlagen der Kardiologischen Abteilung der Universitätsklinik Frankfurt (Leiter Prof. Dr.
med. H. Kaltenbach) 267 Patienten und Patien
tinnen zur Erst-PTCA stationär aufgenommen (9 davon mußten aus verschiedenen Gründen aus unserer Studie ausgeklammert bleiben).
Die Bezugsgröße für die untersuchten Männer ist N = 229, für die Frauen N = 29.
Untersuchungszeitpunkte
TI: unmittelbar nach der stationären Auf
nahme: Es wurden mittels Fragebogen und In
terview erhoben: Sozialdaten, berufliche und familiäre Situation, Freizeitverhalten, Paarbe
ziehung. Hier beteiligten sich N = 148 Patien
ten, davon 128 Männer und 20 Frauen.
T2: 24 Stunden vor dem Eingriff: Fragebogen zur aktuellen Stimmung und zur psychischen Bewältigung der Situation sowie unstrukturier
tes Interview zu denselben Punkten (Beteili
gung N = 115, Männer N = 98, Frauen N = 17).
T2 a: Psychotherapeutische Betreuung derjeni
gen Patientinnen und Patienten, die wegen ei
nes PTCA-Zwischenfalls notoperiert wurden.
T3: 24 Stunden nach dem Eingriff: Datenerhe
bung wie T2, Beteiligung N = 84, Männer N = 70, Frauen N = 14.
T3a: Befragung der Partner mittels Fragebo
Eine PTCA wird in der Regel ohne große Angst erlebt gen und bei einer kleinen Stichprobe mittels
Interview.
T4: 12-18-Monats-Katamnese (N = 128 [50%
der Gesamtstichprobe], Männer =111, Frauen
= 17) und Erfassung der medizinischen Daten aus den Akten der Kardiologie (N = 259).
In der vorliegenden Arbeit wird überwiegend auf Daten des Zeitpunkts T 4 zurückgegriffen.
Die Studie förderte einige interessante Hin
weise zutage, die für die ambulante Nachbe
treuung dieser Patienten und Patientinnen be
deutsam sein könnten.
Ergebnisse Bagatellisierungen
Die Ballondilatation ist heute ein verbreitetes Verfahren und wird mit großer Routine durch
geführt. Meist werden die Patienten und Pati-
Die Untersuchung zeigt, daß die Patienten und Zum Inhalt
Patientinnen größere Anstrengungen bei der Veränderung ihres Lebensstils unternehmen, als dies einem auch in der wissenschaftlichen Literatur verbreiteten Vorurteil entspricht. Die Intensität der Anstrengungen scheint jedoch von der Intensität der verbliebenen Symptome abzuhängen, wobei sich ein prognostisch un
günstiges Verhältnis abbildet: Diejenigen, de
nen es recht gut geht und die durch entspre
chende Bemühungen die besten Erfolge erzie
len könnten, tun am wenigsten und diejenigen, die am schlechtesten dran sind, strengen sich am meisten an.
Die Einbeziehung der Ehepartner in Diagno
stik. Therapie. Rehabilitation, ambulante Nachbetreuung oder Koronarsportgruppen ist eine der wichtigsten Empfehlungen aus unse
rer Studie.
Z. Allg. Med. 1994; 70: 877-880. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1994
878 Zlf2
Fortbildung Langzeitbetreuung koronardilatierter PatientenRelativ viele Patienten ge
ben nach er
folgreicher PTCA weiterhin kardiale Be
schwerden an
Den Betroffe
nen sollte man vor dem Ein
griff nicht zu große Verspre
chungen ma
chen
entinnen nur wenige Tage stationär aufgenom- men. Der Eingriff erfolgt bei Bewußtsein, meist sogar ohne Gabe von Beruhigungsmitteln. Un
sere Untersuchung zeigt, daß die meisten Pa
tienten und Patientinnen (ca.75%) mit Optimis
mus, mit großem Vertrauen in die Medizin
technik und in die behandelnden Ärzte sowie mit geringen Ängsten und wenig Nervosität den Eingriff psychisch gut bewältigen. Eine kleinere Gruppe (ca. 17%) zeigt mehr Ängste und setzt sich stärker mit den bedrohlichen Seiten auseinander, während die wenigsten (ca. 7%) ausgeprägt ängstlich-depressiv reagie
ren.
Da der Eingriff aus der Sicht der Betroffenen den Versuch darstellt, eine weit bedrohlichere medizinische Maßnahme zu umgehen, näm
lich eine Bypass-Operation, werden die Ängste stark relativiert und es werden große Hoffnun
gen in die PTCA gelegt. Der Optimismus des Behandlungsteams, die große Routine und die hohe Erfolgsquote tragen vermutlich zur ge
schilderten relativ unängstlichen Grundstim
mung der Patienten bei. Die Belastungen durch den Eingriff sind im Vergleich zur Bypass-Ope
ration gering: Schon am Tag danach kann ein Belastungs-EKG durchgeführt werden und es bestehen keine eingriffsbedingten Schmerzen, so daß bei komplikationslosem Verlauf die Ent
lassung aus dem Krankenhaus vorgenommen wird. Unsere Studie zeigt, daß in den ersten 24 Stunden nach dem Eingriff die psychische Ver
arbeitung des Erlebten noch nicht abgeschlos
sen ist. So zeigen Patienten, bei denen der Eingriff nicht oder nicht besonders erfolgreich gelungen ist, keine signifikant andere Stim
mung als erfolgreich Dilatierte. Interessanter
weise finden sich nahezu keine Differenzen der Stimmung und Einstellungen zwischen den Meßzeitpunkten 24 Stunden vor und nach dem Eingriff. Dies bedeutet, daß davon auszugehen ist, daß erst im Verlauf einer längeren Zeit eine innere Verarbeitung stattfindet. Fast 40% ge
ben ein- bis eineinhalb Jahre später an, die PTCA sei wie ein Besuch beim Zahnarzt, 28%
würden einem Freund sagen, der Eingriff sei harmlos. Nur 30% der Männer, aber 50% der Frauen sehen die PTCA aus der Distanz als einen gefährlichen Eingriff.
Die Möglichkeit, den Eingriff bei einer auftre
tenden Restenosierung zu wiederholen, trägt vermutlich ebenfalls zu einer verharmlosenden Einstellung bei. Entsprechend würden 90% der Antwortenden sofort wieder eine PTCA vor
nehmen lassen und nur ca. 10% würden eine konservative Behandlung bevorzugen.
Bei der Interpretation unserer Ergebnisse mag es verschiedene Auffassungen geben: So könn
ten die Kardiologen sich zufrieden zeigen und ihr Behandlungssetting als weitgehend optimal ansehen. Man mag es angenehm und auch wünschenswert finden, wenn eine entspannte Haltung bei den Patienten und Patientinnen erreicht werden kann. Dennoch liegt hierin auch eine Verführung: Die Medizintechnik und die vermeintliche Leichtigkeit des Eingriffs könnten dazu verleiten, die Grunderkrankung ebenfalls zu bagatellisieren (zumindest ist dies bei jenen 50% der Patienten zu vermuten, die keinen vorherigen Infarkt hatten). Die Ergeb
nisse des nächsten Abschnitts legen die vorge
tragene Interpretation verharmlosender Be
wältigungsmechanismen ebenfalls nahe.
Veränderung risikoreichen Verhaltens Unsere Studie zeigt, daß die Patienten und Pa
tientinnen nach der PTCA keineswegs ein so beschwerdefreies Leben führen, wie viele dies vorher erwartet haben mögen: 64% geben an, immer noch unter Herzbeschwerden (Atemnot und Herzschmerzen) zu leiden. 10 von 128 nachuntersuchten Patienten hatten zwischen PTCA und Katamnese einen Infarkt erlitten.
Überraschend hoch (39%) war auch die Zahl derjenigen, die zwischen PTCA und Nachbefra
gung andere Krankheiten, die das Herz nicht betrafen, hatten. Am häufigsten wurden ortho
pädische, Lungen- sowie Magen- und Darmer
krankungen genannt. Überraschend erscheint diese Zahl, weil sie offenbart, daß es sich um eine multimorbide Patientengruppe handelt.
Diese Ergebnisse sind insofern bedeutsam, als den Betroffenen schon vor dem Eingriff nicht zu große Versprechungen und Hoffnungen ge
macht werden sollten. Unsere katamnestische Untersuchung förderte ein weiteres unerwar
tetes Ergebnis zutage; sehr viele Patienten (ca.
75% der Antwortenden) bemühen sich inten
siv, nach der PTCA ihren Lebensstil zu verän
dern. Nur 25% geben an, keinerlei derartige Bemühungen zu unternehmen. Unerwartet ist dieses Ergebnis, weil Koronar-Patienten oft nicht zugetraut wird, daß sie ihr risikoreiches Verhalten zu reduzieren vermögen.
Die Veränderungsbemühungen sind stark ab
hängig vom Ausmaß der verbliebenen Be-
oo
c:3
VI ibm+i OK\S
r
I
Mißempfindungen bei diabetischer Polyneuropathie
y\]eumtKioc+ u^t+e^*stützt den /Sjet^vekts+oj^ecKsel und y^egi die Repai^^-A^ecKa^ismekt det* TSlet'veiazelle a^v. Dabei e»^mÖ0licK+ die fä0licKe DK‘eimal0al:>e eirve
aus^*eicKeK\de Reso^*ptio^A bei diabefiscke»^ Gast>^opat*ese.
P^*ü^\ dia0^Aos+izieF‘eKv. Recbtzeiti0 be^\a^ldelK\. Späf|'ol0eKv ve^'meideia.
NEUROTHIOCT M
n I
I I I
j
Neurothioct* Injektionslösung, Neurothioct* Filmtabletten. Zusammensetzung: 1 Filmtablette enthält 100 mg (±)-a-Liponsäure. 1 Ampulle mit 6 ml Injektionslösung enthält 150 mg (±)-a-Liponsäure, 60 mg Benzylalkohol. Anwen
dungsgebiete: MißempGndungen bei diabetischer Polyneuropatliie. Gegenanzeigen: Bekannte Iberempfindlichkeit gegen a-Liponsäure, Schwangerschaft und Stillzeit: Hinweise für eine fruchtschädigende Wirkung sind in lieiversuchen nicht heobachtet worden, Erfahrungen beim Menschen liegen nicht vor, Lber den Lbertritt in die Muttermilch ist nichts bekannt. Von einer Verwendung bei Schwangerschaft und Laktation sollte daher abgesehen werden. Nebenwirkungen: Filmtablct- ten: In seltenen Fällen wurde über aUergische Hauterscheinungen berichtet. Injeküonslösung: Gelegentlich treten nach rascher intravenöser Injeküon Kopfdruck und Atembeklemmung auf, die spontan abklingen. Allergische ReakUonen, lokal an der InjektionssteUe mit Lrükaria und Ekzembildung, auch systemisch bis hin zum Schock, können auftreten. ln Einzelfällen wurden nach intravenöser Gabe Krämpfe, Doppellsehen, Purpura und Thrombopathien beobachtet, ln Einzellallen kann der Blutzuckerspiegel durch eine verbesserte Glucoseverwertung absinken.
Wechselwirkungen: a-Liponsäure soll zum Wirkungsverlust von Qsplaün führen. Die blutzuckersenkende Wirkung von oralen Antidiabetika bzw. von InsuUn kann verstärkt werden. Eine engmaschige Blutzuckerkontrolle ist daher besonders im .Anfangsstadium der Behausung mit Neurothioct erforderlich, ln Einzelfällen muß die Insulindosis bzw. die Dosis der oralen Anüdiabeüka reduziert werden, um L'nterzuckerungserscheinungen zu vermeiden, Wamhinweis: Neurothioct Injeküons
lösung darf bei Neugeborenen wegen des Gehaltes an Benzylalkohol nicht angewendet werden. Dies ist besonders bei unreifen Frühgeborenen zu beachten. Dosierung: Soweit nicht anders verordnet bei Mißempfindungen bei diabeüscher Polyneu
ropathie .Arnal täglich 1-2 Filmtabletten (.500-600 mg a-Liponsäure/Tag), Bei starken Dysästhesien im Rahmen einer schweren diabeüschen Polyneuropathie 2-4 Ampullen (.500-600 mgl/Tag für 2-4 Wochen in der Anfangsphase. Als weiterführende Therapie 2-3mal täglich 1 Filmtablette. Packungsgrößen und Preise (einschl. MwSl): 30 Fdmtableüen (NI) DM 15,93; f
100 Filmtablenen (N.5) DM 46,49; 10 Ampullen zu 6 ml (N2) DM 99,49; KÜnikpackungen. (Stand: 1.7.1994). Nordmark Arzneimittel GmbH, 25430 l'etersen