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30 g Ballaststoffe pro Tag - wie das zu

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70. Jahrgang • Heft 22 • 20. November 1994

22/94

t

Gastkommentar:

30 g Ballaststoffe pro Tag - wie das zu

schaffen ist

Wie Patienten auf ihre PTCA reagieren Bei Herzinsuffizienz:

Diuretika, Digitalis, ACE-Hemmer?

Risikopatienten in Herzsport gruppen:

Kostet wenig, hilft viel Was bessert die

Prognose heim akuten ^ Herzinfarkt?

Basisleitlinien für das Hörscreening in der

Hausarztpraxis Kongreß Extra:

Was bei Durchfall hilft

i V. U. ^

HIPPOKRATES VERLAG GMBH STUTTGART

(2)

-

2

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den), Aorten- und/oder Mitralstenose, orthostatischen Kreislaufregulationsstörungen, erhöhtem intrakraniellen Druck (Anstieg bisher nur bei hoher i.v. Dosis beobachtet).ln der Schwangerschaft und Stillzeit nur auf Anordnung des Arztes einzunehmen (tierexp. Unters, unauffällig). Nebenw.: Anfangs häufig Kopfschmerz und gelegentl. Hypotension mit Reflextachykardie, Benommenheit, Schwindel- und Schwächegefühl. Selten Übelkeit, Erbrechen, Flush, Hautallergien, Kollapszustände mit Bradykardie und Synkopen. In Einzelfällen exfoliative Dermatitis. Bei starkem Blutdruckabfall selten Verstärk, der Angina pectoris. Bei kontinuierl. Anw. von Nitroverbin­

dungen innerh. v. 24 h Toleranz und Kreuztoleranz beobachtbar. Beeinträchtig, der aktiven Verkehrsteilnahme oder Maschinenbedien. möglich, insbes. im Zusammen­

hang mit Alkohol. Wechselw.: Vasodilatatoren. Antihypertensiva. 6-Blocker, Ca-Antagonisten, Neuroleptika, trizyklische Antidepressiva und Alkohol können die Blut­

drucksenkung verstärken. Bei Nitratvorbehandlungen g^. höhere Dosis für gewünschte Effekte. Verstärkung der Dihydroergotaminwirkung. Wirkungsabschwächung von Heparin. Dos./Anw.: 1 bis 3 Spraygaben ggf. unter RR-Kontrolle wiederholt sublingual. Vor erstem Gebrauch und nach längerer

Nichtbenutzung 1 x ansprühen. Weiteres siehe Fachinfo. Hinw.: Inhalt und Verfalldatum beachten. Spray rechtzeitig ersetzen Nach Gebrauch nicht gewaltsam öffnen oder verbrennen. Nicht gegen Flammen oder

DM 20,75; Klinikpackung. G. Pohl-Boskamp GmbH & Co., 25551 Hohenlockstedt.

J Verfalldatum beachten. Spray rechtzeitig ersetzen Nach /\

I oder auf glühende Körper sprühen. Handelst.: 1 Rasche PoHI RnvJK^AlV/IP 1^

(stedt. (11.93/lnpress 3048 / Bild; Stock Imagery/BAVARIA).

(3)

Glosse

Quedlinburg war

kein Umweg nach Berlin

12. Welt- und 16. Europäischer Kongreß der Kardiologen

Das Geburtshaus mit der Tafel »Die erste deutsche Ärztin. Frau Dr. med.

Dorothea Erxleben, wurde hier am 13. 11. 1715 geboren. Sie schrieb 1742 eine vielgerühmte Abhandlung über das Frauenstudium und erwarb 1754 den Dok­

torgrad« wird gerade restauriert. Trotzdem ist dieser Augenblick der Begeg­

nung angefüllt von den verschiedensten, bewegenden Gedanken. Dorothea Erxleben promovierte in Halle, doch zuvor schon engagierte sie sich für das Studium der Frauen mit der Schrift »Gründliche Untersuchung der Ursachen, die das weibliche Geschlecht vom Studieren abhalten. Da in deren Unerheb­

lichkeit gezeigt, und wie möglich, nöthig und nützlich es sey. Daß dieses Geschlecht sich beßeisse. umständlich dargelegt wird«. Allen Schwierigkeiten zum Trotz, Dorothea wird vom Vater, einem praktischen Arzt, unterrichtet, sie begleitet ihn bei den Krankenbesuchen und reicht schließlich im Januar 1754 an der Universität ihre Dissertation »Academische Abhandlung von der gar zu geschwinden und angenehmen, aber deswegen öfiers unsicheren Heilung der Krankheiten« ein. Nach Vorlage beim preußischen König legt Dorothea Chri­

stiane Erxleben am 6. Mai 1754, also vor 240 Jahren, als erste deutsche Ärztin vor der Medizinischen Fakultät in Halle ihr Examen ab. Nach der Bestätigung durch Friedrich 11. wirkte sie als erfolgreiche Ärztin in ihrer Stadt - Frauen und Kinder suchten vor allem ihre Hilfe.

Wie zum Kontrast dazu: 15000 Kardiologinnen und Kardiologen im Berliner Kongreßzentrum - ein großes Ereignis und eine Fülle an Wissensvermittlung und Diskussion. Was 1982 als mögliche Begegnung zwischen den Blöcken geplant war, geriet zu einer bedeutsamen Erstbegegnung, vor allem mit vielen Ärztinnen und Ärzten aus Osteuropa und den GUS-Staaten.

Die Themen, ihre Besprechung und die Ergebnisse belegen eine Kardiologie im Aufbruch: Zu neuen detaillierten Erkenntnissen der Krankheitsentstehung und entsprechenden Behandlungsansätzen, die sich dann vor allem wieder in den Empfehlungen zur Vorbeugung auswirken.

Ich denke, daß vieles davon sich auch in unserer Arbeit und für unsere Patienten niederschlagen wird. So bin ich sicher, daß Sie als Leser in Zukunft auch in der ZFA immer wieder auf Berliner Spuren stoßen werden. Um ein Beispiel aus diesem Heft bereits zu nennen, sei auf die Behandlung des Patienten mit akutem Herzinfarkt verwiesen. Hier gelten für alle beteiligten Ärzte neue Empfehlungen, wenn nicht schon Standards.

Ihr

Dr. med. W. Mahringer Schelztorstr. 42

73728 Esslingen

(4)

Ein Prinzip

setzt sich durch!

.cetv

^,6<v •

^Wet^v

verteilen freisetzen wirken

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(E. nach Ph.Eur.). 1 Kapsel Panzytrat* 25.000 mit magensaftresistenten Mikrotabletten enthält. Pankreatin aus Schweinepankreas mit Lipase 25000 E., Amylase 12000 E., Proteasen 800 E (E nach Ph. Eur.).1 Kapsel Panzytrar 40.000 mit magensaftresistenten Pellets enthält: Pankreatin aus Schweinepankreas mit Lipase 40000 E., Amylase 15000 E., Proteasen 900 E. (E. nach Ph. Eur.).

Anwendungsgebiete: Zum Ersatz von Verdauung^nzymen bei Verdauungsschwäche (Maldigestion) infolge einer gestörten Funktion der Bauchspeicheldrüse.

Gegenanzeigen: Die Anwendung ist bei akuter Pankreatitis und bei akuten Schüben einer chronischen Pankreatitis während der floriden Erkrankungsphase sowie bei nachgewiesener Schweinefleischallergie nicht angezeigt.

Nebenwirkungen: In Einzelfällen sind allergische Reaktionen vom Soforttyp sowie allergische Reaktionen des Verdauungstraktes nach Einnahme von Pankreatin beschrieben worden Bei Patienten mit Mukoviscidose ist in Einzelfällen nach Gabe hoher Dosen von Pankreatin die Bildung von Strukturen der lleozökalregion und des

Colon ascendens beschriebenworden.

Dosierung: Siehe Gebrauchsinformation.

Päclüma8größen~und~Preise (einschl. MwSt): Panzytrat* 10.000: 50 Kps. (NI) DM 28,08. 10Ö Kps7(N2) DM 51,49. 200 Kps. (N3) DM 94.42 W _ .

Klinikpackung. Panzytrat' 25.000:50 Kps. (NI) DM 52.24.100 Kps. (N2) DM 93,61.200 Kps. (N3) DM 171,81. Kiinikpackung, Panzytrat' 40.000:50 Kps. f KI ^ M ^ »-V« s'« M l,#- (NI) DM 88,04.100 Kps. (N2) DM 161,40.200 Kps. (N3) DM 295,91. Klinikpackung. (Stand: 1.1.1994) Nordmark Arzneimittel GmbH, 25430 Uetersen. | ^ | ^ 11| Q |

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INHALT *>K* INHALT *** INHALT

Hippokrates Verlag GmbH Stuttgart 70. Jahrgang, Heft 22

Gastkommentar

Die Aktion »Ballaststoffe und Obstipation« 875 H.-G. Becker

Schwerpunkt

Die Langzeitbetreuung koronardilatierter Patienten

J. Jordan

Die Behandlung der Herzinsuffizienz W. Thimme und A. Michalsen

Die Behandlung vaskulärer Risikofaktoren R. Schubmann, J. Kehl, B. Oexle und H. K. Kley Behandlung des akuten Herzinfarkts A. Vogt

Service Box

877

881

886

890

896

Therapiestudie

Hochdruckbehandlung mit Felodipin U. K. Lindner und M. Byrtus

911

Pharma-Spektrum

Bei Obstipation nicht sofort zu drastischen Mitteln greifen

G. Buck

906

Online -7-

Termine -14-

Magazin 897

Pharma News 900

Kongreß Extra 901, 909, 917

Kongreßberichte 903

Forum Qualität 921

Buchbesprechungen -17-, 885, 905,916

Medizinische Raritäten -41-

Impressum -7-

-5-

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(6)

-

6

- Inhait

30 g Ballaststoffe pro Tag sollten wir alle zu uns neh­

men. Nur jede fünfte schafft dies auch. Eine Folge:

25 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung leidet unter Obstipation. Die Hilfe: Eine Ergänzung der Nah­

rung mit Ballaststoffen.

Die Aktion »Ballaststoffe und Obstipation«

Seite 875

Oberstes Ziel ärztlichen Handelns muß es sein, »Risiko­

personen« vor einer Patientenkarriere zu bewahren. Bei Menschen mit kardiovaskulärem Risiko zeigt eine Unter­

suchung, daß mit geringem Kostenaufwand durch eine Integration in Herzsportgruppen die Gefährdung deutlich vermindert werden kann.

Die Behandlung vaskulärer Risikofaktoren Seite 886

Die Deutschen sind »überdigitalisiert«, deutsche Ärzte verordnen zuviel Digitalis und dann auch noch zu hohe Dosen, war lange Zeit geradezu »Lehrmeinung«. In den letzten Jahren zeigt sich aber, daß Digitalis aus der Thera­

pie der Herzinsuffizienz nicht wegzudenken ist - eine Renaissance der Digitalisierung?

Die Behandlung der Herzinsuffizienz Seite 881

Abbildungen:

Titelbild: Hans-Jürgen Klemann

S. -6- von oben nach unten: J. Buck; U. Lärz; Roter Fingerhut aus: Dörfler/

Roselt. Heilpflanzen; Enke-Verlag. Stuttgart Rotfrymaftliut

(7)

online *** online *** online *** online *** online

-7-

Erfolgreiche Remission eines Typ-l-Diabetes

In verschiedenen Tiermodellen konnte die Entwicklung eines Typ-l-Diabetes mellitus durch Injektion von CFA (kom­

plettes Freund-Adjuvans) oder BCG-Vak- zine moduliert werden. So wurde bei Mäusen eines bestimmten Stammes, die normalerweise zu mindestens 80% einen Typ-l-Diabetes entwickeln, die Entste­

hung eines Diabetes durch CFA-Injektion ganz (32 Tiere) und durch BCG-Vakzinie- rung weitgehend (bei 14 von 15 Tieren) verhindert. Da es bei allen Tieren zu ei­

ner Akkumulation von mononukleären Zellen im Gebiet der Inselzellen kam, scheinen beide Substanzen die Entwick­

lung des klinischen Bildes, nicht aber die Entstehung der Autoimmunität selbst zu blockieren. Aufgrund dieser Versuchser­

gebnisse wurde eine klinische Studie mit Diabetes-Patienten begonnen. 17 tuber­

kulinnegative Patienten wurden inner­

halb eines Monats nach erstmaliger Dia­

gnose eines Typ-l-Diabetes BCG-geimpft.

Der weitere Krankheitsverlauf wird mit dem von 29 Patienten verglichen, deren Typ-l-Diabetes mit Insulin behandelt

wird. Nach achtmonatiger Dauer der Studie liegen erste Ergebnisse vor: In der BCG-Gruppe wurde bei 8 Patienten eine zeitweilige und bei 3 Patienten eine bis­

lang dauerhafte Remission (Nüchtern- und postprandialer Blutzucker < 150 bzw. 200 mg/dl) erzielt. Dagegen kam es in der Kontrollgruppe nur zu zwei zeit­

weiligen Remissionen. Die Autoren be­

fürworten eine breiter angelegte, präven­

tive Doppelblindstudie. (ChR) Shehadeh, N., et ai: Effect of adjuvant therapy on development of diabetes in mouse and man. Lancet 1994; 343:

706-707.

Helicobacter - Screening dyspeptischer Patienten vor Endoskopie

Aufgrund des engen Zusammenhangs zwischen peptischer Ulkuskrankheit und Infektion mit Helicobacter pylori wird seit einiger Zeit nach nicht-invasiven Metho­

den zum Nachweis der Infektion gesucht.

Für Helicobacter pylori spezifische Im­

munglobuline sind nachweisbar im Ma­

gensaft, Urin und im Speichel. Die Spei­

cheldrüsen produzieren vor allem IgA;

IgG und IgM treten als Transsudat aus dem Blut in den Speichel über. Die Un­

tersuchung des Speichels stellt im Ver­

gleich zu Serumuntersuchungen ein ein­

faches und den Patienten weniger bela­

stendes Verfahren dar. Eine Untersu­

chung mit 119 dyspeptischen Patienten, bei denen eine Endoskopie geplant war, ergab folgendes Resultat: Mit Hilfe von IgG im Speichel können positive und ne­

gative Fälle von Helicobacter-Infektionen unterschieden werden. Der Nachweis von IgA im Speichel eignet sich dagegen nicht. Die Höhe des IgG im Speichel zeigt eine enge Korrelation zu den IgG-Werten im Serum. Diese Methode eignet sich also als Indikator für eine Infektion mit Heli­

cobacter pylori, insbesondere bei Patien­

ten mit peptischer Ulkuskrankheit unter 45 Jahren, so daß unter Umständen eine Endoskopie vermieden werden kann. Die Altersgrenze von 45 Jahren ist sinnvoll, da bei jüngeren Patienten ein Magenkar­

zinom selten auftritt. Ältere Patienten sollten sicherheitshalber endoskopisch

untersucht werden. (cbs)

Patel, P.. et ai: Salivary antibodies to Helicobacter pylori: screening dyspeptic patients before endoscopy. The Lancet

1994; 344: 511-512.

Zeitschrift für Allgemeinmedizin

German Journal of General Practice. Ehemals: Der Landarzt. Zugleich Organ der Vereinigung der Hoch­

schullehrer und Lehrbeauftragten für Allgemeinmedi­

zin e.V. und der DEGAM (Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin).

Schriftleitung: Dr. med. Heinz Harald Abholz, Cecili- engärten 1, 12159 Berlin • Prof Dr, med. Winfried Hardinghaus, Chefarzt der Med. Abt., Krankenhaus St.

Raphael, 49179 Ostercappeln. AG Gesundheitswissen­

schaften Universität 49069 Osnabrück • Prof Dr. med.

Michael M. Kochen, MPH, Abteilung für Allgemeinme­

dizin der Georg-August-Univ., Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen • Dr. med. Wolfgang Mahringer, Schelztorstr, 42, 73728 Esslingen • Priv.-Doz. Dr. med.

Ursula Marsch-Ziegler, St. Gertrauden-Krankenhaus, Paretzerstr. 12, 10713 Berlin • Dr. med. Gertrud Vol- kert. Traubergstr. 16, 70186 Stuttgart.

Verlag: Hippokrates Verlag GmbH, Rüdigerstr. 14, 70469 Stuttgart, Postfach 300504, 70445 Stuttgart, Tel.

(0711) 8931-0, Telefax (0711) 8931-453.

Geschäftsführung: Dipl.-Kaufmann Andre Caro, Dipl.- Kaufmann Albrecht Hauff.

Anzeigen: Günter Fecke, Tel. (0711) 8931-448.

Redaktion/Produktion: Günther Buck (Chefredakteur), Tel. (0711) 8931-446. Ruth Auschra (Stellv. Red.-Ltg.), Tel. (0711) 8931-442. Dipl.-Wirt.-lng, (FH) Ingrid Schaul (Herstellung), Tel. (0711) 89 31-445.

Gesamtherstellung: W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. Stuttgart. - Printed in Germany 1994. - © 1994 Hippokrates Verlag GmbH.

Die Zeitschrift erscheint zweimal monatlich.

Die Kartei der praktischen Medizin ist jedem 2. Heft der Kombi-Ausgabe zum Heraustrennen beigeheftet.

Diese Kartei referiert aus maßgebenden Fachzeitschrif­

ten des ln- und Auslandes unter den Aspekten: kritisch, kurz und praxisnah. Alle Preise und Versandspesen enthalten 7% Mehrwertsteuer. Die Bezugsdauer verlän­

gert sich jeweils um ein Jahr, wenn nicht eine Abbestel­

lung bis zum 30. September vorliegt. Das Abonnement wird zum Jahresanfang berechnet und zur Zahlung fällig. Die Beilage »Die Arztheiferin« erscheint unre­

gelmäßig. 15. Jahrgang 1994.

Bezug: Durch jede Buchhandlung oder eine vom Verlag beauftragte Buchhandlung. - Postscheckkonto: Stutt­

gart 6025-702. - Bankverbindung: Dresdner Bank, Fi­

liale Stuttgart, Nr. 9014731. - Baden-Württembergi­

sche Bank Stuttgart, Nr. 1004527600. - Zahlungs- und Erfüllungsort für beide Teile: Stuttgart und Hamburg.

Bezugs­

preise

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ZFA-Zeitschrift für .AUgemeinmedizin (Ausgabe A) Inland DM 156,00 DM 33,00 DM 189,00 Ausland DM 156,00 DM 57,60 DM213,60 Vorzugspreis für Studenten und Ärzte im Praktikum Inland DM 48,00 DM 33,00 DM 81,00 Ausland DM 48,00 DM 57,60 DM 105,60 ZFA + Kartei der praktischen Medizin (Ausgabe B) Inland DM 174,00 DM 33,00 DM 207,00 Ausland DM 174,00 DM 57,60 DM231,60 Vorzugspreis für Studenten und Ärzte im Praktikum Inland DM 68,00 DM 33,00 DM 101,00 Ausland DM 68,00 DM 57,60 DM 125,60 Einzelheft (Ausgabe A) DM 12,00, (Ausgabe B) DM 13,00 zuzüglich Versandkosten ab Verlagsort. Alle Preise sind unverbindlich empfohlene Preise.

Anzeigenschluß: 6 Wochen vor Erscheinen.

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folgt unter der Voraussetzung, daß es sich um eine Originalarbeit handelt, die von keiner anderen Redak­

tion angenommen wurde und keiner anderen Redak­

tion gleichzeitig angeboten ist. Mit der Annahme der Arbeit durch die Schriftleitung geht das Verlagsrecht an die Hippokrates Verlag GmbH Stuttgart über, einschließ­

lich des Rechts zur Vergabe von Nachdrucklizenzen oder sonstigen Nebenrechten.

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berrechts geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zu­

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beitung in elektronischen Systemen. Von einzelnen Bei­

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VG Wort, Abteilung Wissenschaft, Goethestraße 49, 80336 München 2, von der die einzelnen Zahlungsmo­

dalitäten zu erfragen sind.

Wichtiger Hinweis:

Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständigen Ent­

wicklungen unterworfen. Forschung und klinische Er­

fahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöse Therapie anbe­

langt. Soweit in diesem Werk eine Dosierung oder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, daß Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf verwandt haben, daß diese Angabe dem Wissenstand bei Fertigstellung des Werkes entspricht.

Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Appli­

kationsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durch sorgfältige Prüfung der Beipackzettel der verwen­

deten Präparate und gegebenenfalls nach Kosultation eines Spezialisten, festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung für Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in diesem Buch abweicht. Eine solche Prüfung ist besonders wich­

tig bei selten verwendeten Präparaten oder solchen, die neu auf den Markt gebracht worden sind. Jede Dosie­

rung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Verlag mitzuteilen.

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DEGAM

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin

■ Jä Mitglied der Arbeitsgemein- Schaft Leseranalyse medizinischer

^ Zeitschriften e.V.

(8)

-

8

-

online *** online *** online *** online *** online

Compliance von Asylbewerbern

ln der Schweiz erfolgt seit 1992 bei Asyl­

bewerbern eine Röntgenuntersuchung und ein Hauttest (Mantoux-Probe) im Rahmen des Tuberkulosescreenings, bei positivem Hauttest eine prophylaktische Behandlung sowie eine Impfung gegen Diphtherie/Tetanus, Polio und Masern/

Mumps/Röteln. Anti-HBc-negative Asyl­

bewerber werden gegen Hepatitis B ge­

impft.

Im Zeitraum von zwei Jahren wurden bei 3,1% der insgesamt 342 Flüchtlinge, die im Kanton Basel-Stadt untersucht wur­

den, bei der Schirmbilduntersuchung eine kulturell positive Tuberkulose fest­

setzt, von denen die Patienten aus den Druckmedien erfahren, ln vielen Kuren wird ein rascher, müheloser Gewichts­

verlust versprochen; diese Behauptung steht jedoch im Widerspruch zur schul­

medizinischen Lehrmeinung, daß die Therapie der Adipositas langwierig und unbequem ist und nur selten zum blei­

benden Erfolg führt,

ln einer Schweizer Untersuchung wur­

den in 51 Druckmedien insgesamt 875 Inserate für Schlankheitskuren sowie durch Patientenbefragung deren Erfolg untersucht; Schlankheitskuren, die auf einer Mischkost basieren und die auf eine lange Kurdauer ausgerichtet sind, wie­

sen die größten Erfolge bei der Gewichts­

reduktion auf. Dagegen waren Methoden, die schulmedizinisch nicht abgesichert waren, wie z.B. 2- bis 3wöchige, auf

Vertigo

retard Vomex N

Kardiale Manifestationen bei fortgeschrittener HlV-lnfektion

Die Fortschritte der Prophylaxe und The­

rapie der HlV-lnfektion haben zu einer längeren Lebenszeit der Patienten mit ausgeprägtem Immundefekt und zu ei­

nem Wandel des Verlaufs von AIDS ge­

führt. Bei einem Rückgang der Pneu- mocystis-carinii-Pneumonie als führende AIDS-Manifestation nehmen schwere und prognostisch limitierende Komplika­

tionen des Zentralnervensystems sowie HlV-assoziierte kardiale Manifestationen an Bedeutung zu. ln einer Untersuchung an 32 Patienten mit HlV-lnfektionen im fortgeschrittenen ARC-(»aids-related complex«-)Stadium oder im Stadium AIDS wiesen 14 Patienten einen AIDS- assoziierten kardialen Befund auf: Ne­

ben linksventrikulären Pumpfunktions­

störungen aller Schweregrade, Dilatation des linken Ventrikels und Perikarderguß wurde ein Cor pulmonale bei primärer pulmonal-arterieller Hypertonie sowie eine tuberkulöse Perikarditis beobachtet.

Bei 9 der 14 Patienten (64%) traten Be­

schwerden auf. Die Rate der kardialen Manifestationen betrug insgesamt 43,8%, das Herz ist also im fortgeschrit­

tenen Stadium der Erkrankung zu einem bedeutsamen Zielorgan geworden, fcbs) Ewig, S., et al.: Kardiale Manifestatio­

nen bei fortgeschrittener HlV-lnfektion.

Dtsch. med. Wschr. 1994; 119:683-689.

gestellt. Bei 4,4% der untersuchten Per­

sonen wurde die Indikation für eine pro­

phylaktische Isoniazidtherapie gestellt.

Allerdings schlossen 46,6% diese Be­

handlung nicht ab. Die Compliance im Rahmen des Impfprogramms war mit 90% der Patienten, die einen vollständi­

gen Impfabschluß erreichten, deutlich

besser. (cbs)

Bucher, H., et al.: Compliance von Asyl­

bewerbern mit der erweiterten grenzsa­

nitarischen Untersuchung im Kanton Ba­

sel-Stadt 1992-1993.

Evaluation in Druckmedien inserierter Schlankheitskuren

Die Mehrheit der übergewichtigen Men­

schen versucht, ohne medizinische Über­

wachung ihr Gewicht zu reduzieren.

Häufig werden Kuren oder Diäten einge-

fragwürdigen Wirkstoffen aufgebaute Si­

rupdiäten oder auf »suggestiven Metho­

den« basierende Kuren (Plazeboartige Tabletten, Behandlung durch »Heiler«) meist erfolglos und mit einer Reihe von Nebenwirkungen verbunden.

Bei den Patienten, die an der Fragebo­

genaktion teilnahmen, waren Frauen mit einem Anteil von 91% vertreten. Kosme­

tische und gesundheitliche Gründe zur Gewichtsreduktion wurden etwa gleich häufig genannt. Als Folgeerkrankungen der Adipositas gaben die Probanden vor allem Gelenkbeschwerden, Depressionen oder Hypertonie an. 28% der Teilnehmer nannten soziale Probleme als Folge des Übergewichts.

Insgesamt sollte jeder behandelnde Arzt diejenigen Schlankheitsprogramme, die auf den Prinzipien der Physiologie und der Verhaltenspsychologie basieren, ken­

nen und den Patienten empfehlen, (cbs) Müller, B., Abelin, Th.: Evaluation von in Druckmedien inserierten Schlankheits­

kuren. Schweiz. Med. Wochenschr. 1994;

124: 749-758.

Abhärtung durch Kaltreize:

Wirkungen auf den Purin- und Radikaimetaboiismus

Als Abhärtung wird die wiederholte be­

wußte oder unbewußte Exposition gegen­

über natürlichen Reizen bezeichnet, die eine allgemeine Erhöhung der Wider­

standsfähigkeit gegenüber Krankheiten zur Folge hat. Die Abhärtung führt zu Veränderungen an Herz-Kreislauf-Sy- stem, vegetativem Nervensystem, Im­

munsystem sowie am Wärmehaushalt einschließlich zerebraler Durchblutungs­

reaktion.

Die Auswirkungen auf diese unterschied­

lichen Organsysteme legt eine Beteiligung elementarer, biochemisch beschreibba­

rer Mechanismen nahe, ln einer Studie wurde nun der Purinmetabolismus ana­

lysiert, nachdem der Organismus ver­

schiedenen Kaltreizen ausgesetzt war.

Die Konzentration von Harnsäure im Se­

rum als Endprodukt des Purinstoffwech­

sels sinkt nach Belastung mit Kaltreizen ab. Harnsäure ist eine der wichtigsten natürlichen Radikalfänger, so daß der Afall der Konzentration auf eine inten-

(9)

*** online ***

sive radikalische Belastung des Organis­

mus schließen läßt.

Nach Eishaden, in Wasser mit einer Temperatur zwischen 0 und 3 Grad Cel­

sius, fiel die Harnsäurekonzentration auf 82% des Ausgangswertes ah, nach 24 Stunden waren die Ursprungswerte wie­

der erreicht. Nach kaltem Duschen lie­

ßen sich deutlich geringere Veränderun­

gen verzeichnen: Die Harnsäurekonzen­

tration fiel minimal, jedoch signifikant ah und erreichte nach 1 Stunde wieder den Ausgangswert. Eine Funktion der Harn­

säure besteht in dem Abfangen freier Ra­

dikale, insbesondere von Sauerstoffradi- kalen. Diese sind z. B. von Bedeutung bei entzündlichen Reaktionen, rheumati­

schen Erkrankungen, Tumoren, der Ar­

teriosklerose und dem Katarakt. Der Ab­

fall der Harnsäurekonzentration läßt sich wahrscheinlich mit ihrer biologischen Eigenschaft als Radikalfänger erklären.

Durch Kaltreize kommt es also zu einer radikalischen Belastung und damit ein­

hergehend zu einer Stärkung antioxida­

tiver Schutzsysteme. (cbs) Brenke, R., et ai: Abhärtung durch Kalt­

reize unterschiedlicher Intensität: Wir­

kungen auf den Purin- und Radikalmeta­

bolismus. Wien. med. Wschr. 1994; 3:

66-68.

Resektionsausmaß bei

schwerer therapieresistenter Obstipation

Bei einer therapieresistenten Obstipa­

tion, die als globale Transportstörung des Kolorektums zu verstehen ist, kann ein operatives Vorgehen erforderlich sein.

Nach Therapieversuchen bei anhalten­

der Obstipation wie diätetischen und stuhlregulierenden Maßnahmen sowie nach Ausschluß von ernsten Erkrankun ­ gen (Stenosen, Tumoren), die zu einer symptomatischen Obstipation führen, muß eine differenzierte Funktionsdia­

gnostik mit Transitzeitbestimmung, Ma- novolumetrie und Defäkographie erfol­

gen.

Bei einer schweren Transportstörung, die durch Hypomotilität des gesamten Kolons definiert ist, kann nur eine aus­

gedehnte Kolonresektion die Beschwer­

den bessern. Die Kolektomie als Minde­

stresektionsausmaß ist den Kolonteilre­

sektionen funktionell deutlich überlegen.

Die Erhaltung des Zökums hat sich au­

ßerdem als sicherer Rezidivfaktor erwie­

sen. Bei einer motorischen Funktionsstö­

rung des Rektums ist der ileoanale Pouch geeignet, um ein Stoma zu vermeiden.

(cbs) Ecker. K. W.. et ai: Resektionsausmaß und Rekonstruktionsmöglichkeiten bei schwerer therapieresistenter Obstipa­

tion. Kontinenz 1994; 3: 68-72.

z. B. bei chronischer Bronchitis, Sinusitis, Pneumonie ein

Antibiotikum der Wahl

ELOBACT®

Praxis-

Antibiotikum

*) D. Adam et al.; Empfehlungen einer Expertenkommission der

Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e. V., MMW

135(1993) 44.591-598

Zusammensetzung: 1 Filmtablette ELOBACT 125 bzw.

250 bzw. 500 enthält: 150,36 mg bzw. 300,72 mg bzw.

601,44 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 125 mg bzw.

250 mg bzw. 500 mg Cefuroxim sowie jeweils Methyl-4- hydrox^nzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat als Konser­

vierungsmittel. ELOBACT-Trockensaft: 5 ml (= 1 Meß­

löffel) der zubereiteten Suspension enthalten 150,36 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 125 mg Cefuroxim soviÄe 3,06 g Saccharose (= 0,26 BE). 41,77 g bzw. 83,54 g bzw. 167,08 g Granulat ergeben 50 ml bzw. 100 ml bzw.

200 ml gebrauchsfertige Suspension. ELOBACT 125 Dosier-Brief; 1 Dosier-Brief mit 4,18 g Granulat enthält 150,36 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 125 mg Cefuroxim sowie 3,07 g Saccharose (= 0,26 BE). ELO^

BACT 250 Dosier-Brief: 1 Dosier-Brief mit 8,35 g Granulat enthält 300,72 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 250 mg Cefuroxim sowie 6,14 g Saccharose (= 0,51 BE).

Anwendungsgebiete: Infektionen durch Cefuroxim­

empfindliche Erreger, wie z. B. Infektionen der Atemwege einschließlich Hals-und Ohreninfektionen, Nieren urxl/oder der ableitenden Hamwege, Haut und des Weichteilge­

webes, akute, unkomplizierte Gonorrhoe. Gegenanzei­

gen: Überempfindlichkeit gegen Cephalosporine. Bei Penicillinüberempfindlichkeit mögliche Kreuzallergie be­

achten. Vorsicht bei Patienten, die zuvor eine anaphy­

laktische Reaktion auf Penicillin entwickelt haben. ELO­

BACT Filmtabletten sind für Kinder unter 5 Jahren nicht geeignet. Deshalb sollte für diese Altersgruppe ELO­

BACT-Trockensaft oder ELOBACT Dosier-Briefe ver­

wendet werden. Keine ausreichenden Erfahrungen bei Kindern unter 3 Monaten. Strenge Indikationsstellung in Schwangerschaft und Stillzeit. Nebenwirkungen:

Übelkeit, Erbrechen, Bauchbeschwerden und Durchfall (etwas häufiger nach Einnahme höherer Tagesdosen):

wie auch bei anderen Antibiotika Berichte über pseudo­

membranöse Colitis. Allergische Hautreaktionen, Juckreiz, Arzneimittelfieber, Serumkrankheit, Überempfindlich­

keitsreaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock.

2^

PRAXIS-ANTIBIOTIKUM

Anaphylaxie kann lebensbedrohlich sein. Wie auch bei anderen Cephalosporinen, vereinzelt Fälle von Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom und toxisch epi- dermale Nekrolyse. Aufgrund des Gehaltes an Methyl- 4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat (Parabenen) in ELOBACT 125 / 250 / 500 Filmtabletten bei entsprechend veranlagten Patienten ebenfalls Überempfindlichkeitsreaktionen nnöglich. Veränderungen der Leukozytenzahl (z. B. Eosinophilie, Leukopenie, Neutropenie). Kopfschmerzen, Schwindel. Vorüberge­

hender Anstieg von Transaminasen (SGOT, SGPT) und LDH . Entzündung der Mund- und Scheidenschleimhaut (teilweise verursacht durch Candida-Superinfektionen).

Darreichungsformen: ELOBACT 125:12 Filmtabletten (NI) DM 43,14; 24 Filmtabletten (N2) DM 74,01;

Klinikpackungen. ELOBACT 250: 12 Filmtabletten (NI) DM 71,78; 24 Filmtabletten (N2) DM 122,64;

Kllnikpackungen. ELOBACT 500: 12 Filmtabletten (NI) DM 118,96; 24 Filmtabletten (N 2) 208,52;

Klinikpackungen. ELOBACT-Trockensaft: 50 ml Flasche (NI) DM 41,69; 100 ml Flasche (NI) DM 70,48; 200 ml Flasche (N2) DM 129,75; mit Granulat zur Herstellung von SuspWrsion; Klinik^ckungen; ELOBACT 125 Dosier- Brief: 12 Dosier-Briefe (N 1) DM 43,14; ELOBACT 250 Dosier-Brief: 12 Dosier-Briefe (NI) DM 71,78; AVP incl.

15 % MwSt. (Stand: Januar 1994)

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(10)

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tiert^ und zum Festbetrag erhältlich.

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kongestion und eine Senkung der Restharnwerte.^

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^ D. Bach, R. Schmidt, J. Sökeland. Der Praktische Arzt 7 und 8 (1988).

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Im allgemeinen 3 mal täglich 1 Kapsel. Die Kapseln sollen mit etwas Flüssigkeit nach den Mahlzeiten eingenommen werden.

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HOVER

Präparate für die Urologie

(11)

Gastkommentar

SQEQflki

Hans-Georg Becker

Die Aktion

»Baiiaststoffe und Obstipation«

und Ernährungs-

Ein Beitrag zur ernährungsmedizinischen Betreuung von Patienten ^ ^ ’

Ballaststoffe

Die Ballaststoffe zählen zu denjenigen Nähr­

und Wirkstoffen unserer Nahrung, bei denen eine adäquate Versorgung am wenigsten gesi­

chert ist. Mit etwa 80% nimmt ein weit über­

wiegender Teil der Bevölkerung hierzulande zu wenig Ballaststoffe mit der Kost auf.

Ballaststoffe steigern das Stuhlgewicht, verkür­

zen die intestinale Passagezeit, verbessern die intraluminalen Druckverhältnisse und erhöhen die Stuhlfrequenz, so daß die Darmfunktion positiv beeinflußt wird. Dies gilt insbesondere für Ballaststoffe aus Getreide, in geringerem Umfang auch für Obst- und Gemüseballaststoffe (2). Daneben sollte aber auch die Bedeutung der Ballaststoffe für die Prävention und Thera­

pie verschiedener Stoffwechselerkrankungen nicht vergessen werden. Eine gesteigerte Bal­

laststoffaufnahme korreliert ferner mit niedri­

geren Anteilen an Fett und niedermolekularen Kohlenhydraten in der Kost bei gleichzeitig er­

höhter Zufuhr an hochmolekularen Kohlenhy­

draten, Vitaminen, Mineralstoffen und Spuren­

elementen, mündet also in eine ernäh­

rungsphysiologisch optimierte Kost ein und entfaltet in dieser Hinsicht eine wichtige Schrittmacherfunktion.

Obstipation

Aufgrund ihrer Schlüsselrolle für die Darm­

funktion gilt eine adäquate Ballaststoffzufuhr als Basistherapie der Obstipation (4). Unzurei­

chende Ballaststoffaufnahme ist die zweifellos wichtigste Ursache für deren weite Verbrei­

tung. Ca. 25% der bundesdeutschen Bevölke­

rung in Ost und West leiden unter Obstipation (1). ln der ärztlichen Praxis zählt sie zu den häufig geklagten Beschwerdebildern. Eine Be­

fragung niedergelassener Ärzte ergab, daß die Obstipation für zwei Drittel von ihnen ein Pro­

blem von erheblicher Relevanz darstellt (5).

Aktion »Ballaststoffe und Obstipation«

Zielsetzung unserer Aktion „Ballaststoffe und Obstipation« war es, Ärzte bei der ernährungs­

medizinischen Betreuung obstipierter Patien­

ten zu unterstützen. Zu diesem Zweck wurde von uns eine im Arzt-Patienten-Gespräch ein- setzbare Broschüre mit dem Titel »Ballaststoff- Ratgeber ^« entwickelt. Deren wesentlichen In­

halt bildet ein Ernährungskonzept aus Rezep­

ten bzw. sog. Baukästen mit Bausteinen in Form austauschbarer Mahlzeitenkomponen­

ten, aus denen die Patienten nach individueller Neigung Diätpläne zusammenstellen können.

Die Anwendung dieses Ernährungskonzepts durch die Patienten sichert eine ad­

äquate Ballaststoffaufnahme (30 g/Tag) (3).

Der »Ballaststoff-Ratgeber« wurde niederge­

lassenen Ärzten für Allgemeinmedizin, Prakti­

schen Ärzten und Internisten zum Bezug ange- boten. 21% der angesprochenen Ärzte (n = 5576) beteiligten sich an der Aktion, in­

dem sie von diesem Angebot Gebrauch mach­

ten. Von 772 Ärzten stehen Fragebögen zur Verfügung, die Aufschluß über den Einsatz der Broschüre, die Beurteilung des Ernährungs­

konzepts, dessen Anwendung durch die Pati­

enten sowie die hierdurch erzielten Effekte auf die Darmfunktion geben. Diese Informationen werden durch Ergebnisse von Parallelbefra­

gungen von 229 Patienten mit Obstipation bzw.

Laxanzienkonsum ergänzt.

80% aller Deut­

schen essen viel zu wenig Ballaststoffe

Wie kann man 30 g Ballast­

stoffe zu sich nehmen?

^ Die Patientenbroschüre kann kostenlos in Sets ä 20 Stück angefordert werden bei: GMF, Kronprinzenstr.

51, 53173 Bonn

Z. Allg. Med. 1994; 70: 875-876. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1994

(12)

876 Gastkommentar

Die Ballaststof­

freiche Ernäh­

rung ist die Ba­

sistherapie der Obstipation

Hohe Motiva­

tion bei Patien­

ten, die Be­

schwerden ha­

ben und Laxan- zien nehmen

Und die Patientencompliance?

Die Daten zur Intensität und Dauer der Anwen­

dung des Ernährungskonzepts belegen, daß die propagierte Kostform größtenteils sehr konse­

quent und nur vom kleineren Teil der Patienten nicht oder in nicht befriedigender Weise ange­

wendet wird. Die Anwendungsdauer beträgt im Mittel drei Wochen, wobei das Ernährungskon­

zept aber auch vielfach über einen längeren Zeit­

raum angewendet wird (Tab. 1). Patienten mit langer Krankheitsgeschichte, hoher Beschwer­

defrequenz und häufigem Laxanziengebrauch zeigen sich besonders motiviert. Teilt man die Patienten unter Berücksichtigung von Anwen­

dungsintensität und -dauer in Gruppen ein, so zeigt sich, daß mit 55% die Mehrheit von ihnen eine gute Diätcompliance zeigt, während solche mit einer unbefriedigenden mit 21% in der Min­

derheit sind. Die zeitlich lange Anwendung durch eine relativ große Patientenzahl deutet darauf hin, daß mit dem »Ballaststoff-Ratgeber« Im­

pulse zu einer längerfristig wirksamen Änderung des Ernährungsverhaltens im gewünschten Sinne gesetzt werden können.

Tabelle 2: Effizienz des Ernährungskonzepts des

»Ballaststoff-Ratgebers« bei Obstipation aus Sicht von Ärzten und Patienten (n = 658 Ärzte [ABL], 114 Ärzte [NBL], 229 Patienten)

Beurteilung und Einsatz des

»Ballaststoff-Ratgebers«

Neun von zehn Patienten stufen die Durchführ­

barkeit des Ernährungskonzepts als gut bis sehr gut ein - eine Einschätzung, der sich auch die überwiegende Mehrheit der Ärzte anschließt. Der

»Ballaststoff-Ratgeber« wurde in der Regel (zu 85%) in das Arzt-Patienten-Gespräch integriert und nur in seltenen Fällen (15%) ohne weitere Nutzung allein in den Praxisräumen ausgelegt.

Ernährungsmedizinische Wirkung Die übereinstimmenden Ergebnisse der Ärzte-

Ärzte (ABL)

Ärzte (NBL)

Pa­

tienten starke Besserung der

Beschwerden 29,6 16,3 48,2

leichte Besserung der

Beschwerden 67,8 80,4 49,7

keine Besserung der

Beschwerden 2,6 3,3 1,6

Verschlechterung der

Beschwerden 0,0 0,0 0,5

und Patientenbefragungen zur ernährungsme­

dizinischen Wirkung belegen, daß sich vorhan­

dene Obstipationsbeschwerden deutlich bes­

sern, wenn das im »Ballaststoff-Ratgeber« dar­

gestellte Ernährungskonzept befolgt wird (Tab. 2). Über eine starke Besserung der Be­

schwerden berichten namentlich solche Pati­

enten, die das Ernährungskonzept konsequent und über längere Zeit befolgt und aufgrund des­

sen eine gleichmäßig hohe Ballaststoffzufuhr erzielt haben. Patienten mit chronischer Obsti­

pation, beträchtlicher Beschwerdehäufigkeit und regelmäßiger Laxanzienmedikation profi­

tieren von dem Ernährungskonzept des »Bal­

laststoff-Ratgebers« in gleichem Maße wie Be­

troffene mit geringgradigerem Beschwerdebild.

Literatur beim Verfasser

Dr. Hans-Georg Becker Diplom-Oecotrophologe

Vereinigung Getreide-, Markt- und Ernährungsforschung e.V. (GMF)

Kronprinzenstr. 51 53173 Bonn

Tabelle 1: Intensität und Dauer der Anwendung des Ernährungskonzepts des »Ballaststoff-Ratgebers«

durch Patienten nach Angaben von Ärzten und Patienten (n = 658 Ärzte lABL], 114 Ärzte [NBL], 229 Pati­

enten)

Ärzte (ABL) Ärzte (NBL) Patienten

überwiegend befolgt 55,8 44,2 60,4

gelegentlich befolgt 36,9 43,3 32,9

überwiegend nicht befolgt 6,7 12,5 6,7

überhaupt nicht befolgt 0,5 0,0 0,0

kürzer als 2 Wochen 12,6 14,9 24,5

etwa 2 Wochen 27,3 26,6 10,7

etwa 3 Wochen 26,8 26,6 13,2

etwa 4 Wochen 11,7 13,8 20,1

länger als 4 Wochen 21,6 18,1 31,4

X ± s 3,02 ± 1,33 Wochen 2,94 ± 1,32 Wochen 3,23 ± 1.58 Wochen

(13)

Fortbildung

ZH^ 877

Jochen Jordan

Die Langzeitbetreuung koronar-

diiatierter Patienten

Funktionsbereich Psychosomatik, Kli­

nikum der Universi­

tät Frankfurt/Main

Methodische Vorbemerkung

Die nachfolgend referierten Ergebnisse sind Teil einer Studie, in der vor allem das Erleben und die psychischen Verarbeitungsmechanis­

men der Koronardilatation (percutane translu­

minale Koronarangioplastie, PTCA) untersucht wurden. Daneben fanden auch Erhebungen zur beruflichen und familiären Situation, zur Paar­

beziehung und zur psychischen Bewältigung einer notfallmäßig durchgeführten Operation nach einem PTCA-Zwischenfall statt.

Im Untersuchungszeitraum (1. 6. 1984 bis 31.

5. 1985) wurden nach den uns zugänglichen Unterlagen der Kardiologischen Abteilung der Universitätsklinik Frankfurt (Leiter Prof. Dr.

med. H. Kaltenbach) 267 Patienten und Patien­

tinnen zur Erst-PTCA stationär aufgenommen (9 davon mußten aus verschiedenen Gründen aus unserer Studie ausgeklammert bleiben).

Die Bezugsgröße für die untersuchten Männer ist N = 229, für die Frauen N = 29.

Untersuchungszeitpunkte

TI: unmittelbar nach der stationären Auf­

nahme: Es wurden mittels Fragebogen und In­

terview erhoben: Sozialdaten, berufliche und familiäre Situation, Freizeitverhalten, Paarbe­

ziehung. Hier beteiligten sich N = 148 Patien­

ten, davon 128 Männer und 20 Frauen.

T2: 24 Stunden vor dem Eingriff: Fragebogen zur aktuellen Stimmung und zur psychischen Bewältigung der Situation sowie unstrukturier­

tes Interview zu denselben Punkten (Beteili­

gung N = 115, Männer N = 98, Frauen N = 17).

T2 a: Psychotherapeutische Betreuung derjeni­

gen Patientinnen und Patienten, die wegen ei­

nes PTCA-Zwischenfalls notoperiert wurden.

T3: 24 Stunden nach dem Eingriff: Datenerhe­

bung wie T2, Beteiligung N = 84, Männer N = 70, Frauen N = 14.

T3a: Befragung der Partner mittels Fragebo­

Eine PTCA wird in der Regel ohne große Angst erlebt gen und bei einer kleinen Stichprobe mittels

Interview.

T4: 12-18-Monats-Katamnese (N = 128 [50%

der Gesamtstichprobe], Männer =111, Frauen

= 17) und Erfassung der medizinischen Daten aus den Akten der Kardiologie (N = 259).

In der vorliegenden Arbeit wird überwiegend auf Daten des Zeitpunkts T 4 zurückgegriffen.

Die Studie förderte einige interessante Hin­

weise zutage, die für die ambulante Nachbe­

treuung dieser Patienten und Patientinnen be­

deutsam sein könnten.

Ergebnisse Bagatellisierungen

Die Ballondilatation ist heute ein verbreitetes Verfahren und wird mit großer Routine durch­

geführt. Meist werden die Patienten und Pati-

Die Untersuchung zeigt, daß die Patienten und Zum Inhalt

Patientinnen größere Anstrengungen bei der Veränderung ihres Lebensstils unternehmen, als dies einem auch in der wissenschaftlichen Literatur verbreiteten Vorurteil entspricht. Die Intensität der Anstrengungen scheint jedoch von der Intensität der verbliebenen Symptome abzuhängen, wobei sich ein prognostisch un­

günstiges Verhältnis abbildet: Diejenigen, de­

nen es recht gut geht und die durch entspre­

chende Bemühungen die besten Erfolge erzie­

len könnten, tun am wenigsten und diejenigen, die am schlechtesten dran sind, strengen sich am meisten an.

Die Einbeziehung der Ehepartner in Diagno­

stik. Therapie. Rehabilitation, ambulante Nachbetreuung oder Koronarsportgruppen ist eine der wichtigsten Empfehlungen aus unse­

rer Studie.

Z. Allg. Med. 1994; 70: 877-880. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1994

(14)

878 Zlf2

Fortbildung Langzeitbetreuung koronardilatierter Patienten

Relativ viele Patienten ge­

ben nach er­

folgreicher PTCA weiterhin kardiale Be­

schwerden an

Den Betroffe­

nen sollte man vor dem Ein­

griff nicht zu große Verspre­

chungen ma­

chen

entinnen nur wenige Tage stationär aufgenom- men. Der Eingriff erfolgt bei Bewußtsein, meist sogar ohne Gabe von Beruhigungsmitteln. Un­

sere Untersuchung zeigt, daß die meisten Pa­

tienten und Patientinnen (ca.75%) mit Optimis­

mus, mit großem Vertrauen in die Medizin­

technik und in die behandelnden Ärzte sowie mit geringen Ängsten und wenig Nervosität den Eingriff psychisch gut bewältigen. Eine kleinere Gruppe (ca. 17%) zeigt mehr Ängste und setzt sich stärker mit den bedrohlichen Seiten auseinander, während die wenigsten (ca. 7%) ausgeprägt ängstlich-depressiv reagie­

ren.

Da der Eingriff aus der Sicht der Betroffenen den Versuch darstellt, eine weit bedrohlichere medizinische Maßnahme zu umgehen, näm­

lich eine Bypass-Operation, werden die Ängste stark relativiert und es werden große Hoffnun­

gen in die PTCA gelegt. Der Optimismus des Behandlungsteams, die große Routine und die hohe Erfolgsquote tragen vermutlich zur ge­

schilderten relativ unängstlichen Grundstim­

mung der Patienten bei. Die Belastungen durch den Eingriff sind im Vergleich zur Bypass-Ope­

ration gering: Schon am Tag danach kann ein Belastungs-EKG durchgeführt werden und es bestehen keine eingriffsbedingten Schmerzen, so daß bei komplikationslosem Verlauf die Ent­

lassung aus dem Krankenhaus vorgenommen wird. Unsere Studie zeigt, daß in den ersten 24 Stunden nach dem Eingriff die psychische Ver­

arbeitung des Erlebten noch nicht abgeschlos­

sen ist. So zeigen Patienten, bei denen der Eingriff nicht oder nicht besonders erfolgreich gelungen ist, keine signifikant andere Stim­

mung als erfolgreich Dilatierte. Interessanter­

weise finden sich nahezu keine Differenzen der Stimmung und Einstellungen zwischen den Meßzeitpunkten 24 Stunden vor und nach dem Eingriff. Dies bedeutet, daß davon auszugehen ist, daß erst im Verlauf einer längeren Zeit eine innere Verarbeitung stattfindet. Fast 40% ge­

ben ein- bis eineinhalb Jahre später an, die PTCA sei wie ein Besuch beim Zahnarzt, 28%

würden einem Freund sagen, der Eingriff sei harmlos. Nur 30% der Männer, aber 50% der Frauen sehen die PTCA aus der Distanz als einen gefährlichen Eingriff.

Die Möglichkeit, den Eingriff bei einer auftre­

tenden Restenosierung zu wiederholen, trägt vermutlich ebenfalls zu einer verharmlosenden Einstellung bei. Entsprechend würden 90% der Antwortenden sofort wieder eine PTCA vor­

nehmen lassen und nur ca. 10% würden eine konservative Behandlung bevorzugen.

Bei der Interpretation unserer Ergebnisse mag es verschiedene Auffassungen geben: So könn­

ten die Kardiologen sich zufrieden zeigen und ihr Behandlungssetting als weitgehend optimal ansehen. Man mag es angenehm und auch wünschenswert finden, wenn eine entspannte Haltung bei den Patienten und Patientinnen erreicht werden kann. Dennoch liegt hierin auch eine Verführung: Die Medizintechnik und die vermeintliche Leichtigkeit des Eingriffs könnten dazu verleiten, die Grunderkrankung ebenfalls zu bagatellisieren (zumindest ist dies bei jenen 50% der Patienten zu vermuten, die keinen vorherigen Infarkt hatten). Die Ergeb­

nisse des nächsten Abschnitts legen die vorge­

tragene Interpretation verharmlosender Be­

wältigungsmechanismen ebenfalls nahe.

Veränderung risikoreichen Verhaltens Unsere Studie zeigt, daß die Patienten und Pa­

tientinnen nach der PTCA keineswegs ein so beschwerdefreies Leben führen, wie viele dies vorher erwartet haben mögen: 64% geben an, immer noch unter Herzbeschwerden (Atemnot und Herzschmerzen) zu leiden. 10 von 128 nachuntersuchten Patienten hatten zwischen PTCA und Katamnese einen Infarkt erlitten.

Überraschend hoch (39%) war auch die Zahl derjenigen, die zwischen PTCA und Nachbefra­

gung andere Krankheiten, die das Herz nicht betrafen, hatten. Am häufigsten wurden ortho­

pädische, Lungen- sowie Magen- und Darmer­

krankungen genannt. Überraschend erscheint diese Zahl, weil sie offenbart, daß es sich um eine multimorbide Patientengruppe handelt.

Diese Ergebnisse sind insofern bedeutsam, als den Betroffenen schon vor dem Eingriff nicht zu große Versprechungen und Hoffnungen ge­

macht werden sollten. Unsere katamnestische Untersuchung förderte ein weiteres unerwar­

tetes Ergebnis zutage; sehr viele Patienten (ca.

75% der Antwortenden) bemühen sich inten­

siv, nach der PTCA ihren Lebensstil zu verän­

dern. Nur 25% geben an, keinerlei derartige Bemühungen zu unternehmen. Unerwartet ist dieses Ergebnis, weil Koronar-Patienten oft nicht zugetraut wird, daß sie ihr risikoreiches Verhalten zu reduzieren vermögen.

Die Veränderungsbemühungen sind stark ab­

hängig vom Ausmaß der verbliebenen Be-

(15)

oo

c:3

VI ibm+i OK\S

r

I

Mißempfindungen bei diabetischer Polyneuropathie

y\]eumtKioc+ u^t+e^*stützt den /Sjet^vekts+oj^ecKsel und y^egi die Repai^^-A^ecKa^ismekt det* TSlet'veiazelle a^v. Dabei e»^mÖ0licK+ die fä0licKe DK‘eimal0al:>e eirve

aus^*eicKeK\de Reso^*ptio^A bei diabefiscke»^ Gast>^opat*ese.

P^*ü^\ dia0^Aos+izieF‘eKv. Recbtzeiti0 be^\a^ldelK\. Späf|'ol0eKv ve^'meideia.

NEUROTHIOCT M

n I

I I I

j

Neurothioct* Injektionslösung, Neurothioct* Filmtabletten. Zusammensetzung: 1 Filmtablette enthält 100 mg (±)-a-Liponsäure. 1 Ampulle mit 6 ml Injektionslösung enthält 150 mg (±)-a-Liponsäure, 60 mg Benzylalkohol. Anwen­

dungsgebiete: MißempGndungen bei diabetischer Polyneuropatliie. Gegenanzeigen: Bekannte Iberempfindlichkeit gegen a-Liponsäure, Schwangerschaft und Stillzeit: Hinweise für eine fruchtschädigende Wirkung sind in lieiversuchen nicht heobachtet worden, Erfahrungen beim Menschen liegen nicht vor, Lber den Lbertritt in die Muttermilch ist nichts bekannt. Von einer Verwendung bei Schwangerschaft und Laktation sollte daher abgesehen werden. Nebenwirkungen: Filmtablct- ten: In seltenen Fällen wurde über aUergische Hauterscheinungen berichtet. Injeküonslösung: Gelegentlich treten nach rascher intravenöser Injeküon Kopfdruck und Atembeklemmung auf, die spontan abklingen. Allergische ReakUonen, lokal an der InjektionssteUe mit Lrükaria und Ekzembildung, auch systemisch bis hin zum Schock, können auftreten. ln Einzelfällen wurden nach intravenöser Gabe Krämpfe, Doppellsehen, Purpura und Thrombopathien beobachtet, ln Einzellallen kann der Blutzuckerspiegel durch eine verbesserte Glucoseverwertung absinken.

Wechselwirkungen: a-Liponsäure soll zum Wirkungsverlust von Qsplaün führen. Die blutzuckersenkende Wirkung von oralen Antidiabetika bzw. von InsuUn kann verstärkt werden. Eine engmaschige Blutzuckerkontrolle ist daher besonders im .Anfangsstadium der Behausung mit Neurothioct erforderlich, ln Einzelfällen muß die Insulindosis bzw. die Dosis der oralen Anüdiabeüka reduziert werden, um L'nterzuckerungserscheinungen zu vermeiden, Wamhinweis: Neurothioct Injeküons­

lösung darf bei Neugeborenen wegen des Gehaltes an Benzylalkohol nicht angewendet werden. Dies ist besonders bei unreifen Frühgeborenen zu beachten. Dosierung: Soweit nicht anders verordnet bei Mißempfindungen bei diabeüscher Polyneu­

ropathie .Arnal täglich 1-2 Filmtabletten (.500-600 mg a-Liponsäure/Tag), Bei starken Dysästhesien im Rahmen einer schweren diabeüschen Polyneuropathie 2-4 Ampullen (.500-600 mgl/Tag für 2-4 Wochen in der Anfangsphase. Als weiterführende Therapie 2-3mal täglich 1 Filmtablette. Packungsgrößen und Preise (einschl. MwSl): 30 Fdmtableüen (NI) DM 15,93; f

100 Filmtablenen (N.5) DM 46,49; 10 Ampullen zu 6 ml (N2) DM 99,49; KÜnikpackungen. (Stand: 1.7.1994). Nordmark Arzneimittel GmbH, 25430 l'etersen

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