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Ich höre, also denke ich

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12 DIE PTA IN DER APOTHEKE | März 2019 | www.diepta.de

KOLUMNE

K

ennen Sie das auch? Die Angst davor, einen unserer Sinne zu verlieren, etwa zu erblinden? Tatsächlich ist für die meisten Menschen die Vorstellung, das Augenlicht zu verlieren, deutlich belastender als die Vorstellung des Verlusts aller anderen Sinne: Als Primaten sind wir „Augentiere“ und verlassen uns sehr auf unseren Gesichtssinn, bei der Orientierung oder der Erkennung von Perso­

nen und Gegenständen. All dies zu verlieren er­

scheint uns schwerwiegender als etwa zu ertau­

ben. Dabei sagen die Erfahrungen Betroffener etwas ganz anderes: Hiernach scheint es tatsäch­

lich emotional weniger belastend zu sein, das Augenlicht zu verlieren als das Gehör. Deutlich mehr Menschen, die erblinden, kommen früher oder später gut mit der Situation zurecht als sol­

che, die ertauben. Die amerikanische Schriftstel­

lerin Helen Keller (1880–1968), die im zweiten Lebensjahr ertaubte und erblindete, brachte es einmal wie folgt auf den Punkt, als sie schrieb

„Blindheit trennt von den Dingen, Taubheit von den Menschen“. Für Ertaubte ist Letzteres denn auch das emotional belastendere Problem, denn im Gegensatz zum Blinden ist man im Kreise sei­

ner Freunde oder Familie zwar noch mittendrin, aber nicht mehr dabei: Man versteht die Gesprä­

che nicht mehr, kann nicht mehr teilhaben. Diese soziale Isolation führt dazu, dass Ertaubung deut­

lich häufiger zu Depressionen bis hin zum Suizid führt als Er­

blindung.

Wie neuere Untersuchungen gezeigt haben, hat der Hörsinn schein bar aber noch fundamentalere Bedeutung für unsere Hirn­

funktion, selbst dann, wenn er lediglich eingeschränkt ist. Wie eine Studie zu Risikofaktoren einer Demenz aufzeigte, ist Hörverlust der stärkste einzelne Risikofaktor für die Ausbildung einer De­

menz: Etwa neun Prozent des Demenzrisikos – so die Studie – lie­

ßen sich auf Hördefizite zurückführen, die dabei gar nicht mal er­

heblich sein müssen: Der normale kognitive Leistungsabfall, der üblicherweise zwischen dem 45. und 50. Lebensjahr einsetzt, ver­

doppelt sich schon bei einem leichten Hörverlust von 25 bis 40 De­

zibill (dB) (bezogen immer auf das bessere Ohr), wird bei modera­

tem Hörverlust von 40 bis 70 dB verdreifacht und bei starkem Hörverlust zwischen 70 und 95 dB sogar verfünffacht! Insgesamt setzt sich das Demenzrisiko aus einer Reihe von Faktoren zusam­

men, von denen diejenigen, die beeinflussbar wären, immerhin 35 Prozent ausmachen. Neben dem Hören sind dies mangelhafte Bil­

dung, die für 8 Prozent des Demenzrisikos verantwortlich gemacht wird, Rauchen (5%), Depression (4%), mangelnde Bewegung (3%), Bluthochdruck und soziale Isolation mit jeweils 2% sowie Fettlei­

bigkeit und Diabetes mit jeweils 1%. Wenngleich diese Statistiken keineswegs einen Kausal­

zusammenhang zwischen den ein zelnen Faktoren und dem Demenz risiko belegen, sondern lediglich eine Korrelation, so kann es doch nicht schaden, gerade und besonders auf seinen Hörsinn zu achten und diesen zu schützen, insbesondere da alle Schä­

den, die dem Innenohr zugefügt werden, irrepa­

rabel sind – finden Sie nicht auch?  n

Die Bedeutung des Hörsinns für den Menschen wird oft unterschätzt. Zudem zeigen neuere Studien, dass Schwerhörigkeit der größte einzelne Risikofaktor für Demenz darstellt.

ZUR PERSON

Prof. Dr. Schulze Hirnforscher

Holger.Schulze@uk-erlangen.de Prof. Dr. Schulze ist Leiter des Forschungslabors der HNO-Klinik der Universität Erlangen-Nürnberg sowie auswärtiges wissenschaft- liches Mitglied des Leibniz-Instituts für Neurobiologie in Magdeburg.

Seine Untersuchungen zielen auf ein Verständnis der Neurobiologie des Lernens und Hörens.

www.schulze-holger.de

Ich höre,

also denke ich

»Schwerhörig­

keit vergrößert das Demenz­

risiko!“«

HOLGER SCHULZE

© privat

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Pat. m. dementiellem Syndr. b. primär degenerat. Demenz, vaskulärer Demenz u. Mischformen aus beiden. Das individ. Ansprechen auf die Medikation kann nicht vorausgesagt wer- den. Vor Behandl. spezif. zu behandelnde Grunderkrank. ausschließen. Verläng. der schmerzfr. Gehstrecke b. periph. arterieller Verschlusskrankh. b. Stadium II nach FONTAINE (Claudi- catio intermittens) im Rahmen physik.-therap. Maßn., insb. Gehtraining. Vertigo vaskulärer u. involutiver Genese u. adjuvant b. Tinnitus vaskulärer u. involutiver Genese. Gegenanz.:

Überempf. geg. Inhaltsst., Schwangersch. Nebenwirk.: Blutungen an einzel. Organen, v. a. b. gleichz. Einnahme v. gerinnungshemm. Arzneim. wie Phenprocoumon, Acetylsalicylsäure od. and. nichtsteroid. Antirheumatika. B. überempf. Pers. allerg. Schock mögl., allerg. Hautreakt. (Hautrötung, Hautschwell., Juckreiz). Leichte Magen-Darm-Beschw., Kopfschmerzen, Schwindel od. Verstärk. bereits besteh. Schwindelbeschw. Enth. Lactose. Weit. Einzelh. u. Hinw. s. Fach- u. Gebrauchsinfo. Apothekenpflichtig. Mat.-Nr.: 3/51011563 Stand: März 2018, Hexal AG, 83607 Holzkirchen, www.hexal.de Z: DE/PRE/GIN/0918/0039a

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