• Keine Ergebnisse gefunden

Bundespressekonferenz Vorstellung des

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Bundespressekonferenz Vorstellung des"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Bundespressekonferenz Vorstellung des

DGB-Index Gute Arbeit – Der Report 2014

4. Dezember 2014, 10.00 Uhr, Berlin

(2)

Seite 2

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir freuen uns, Ihnen heute den aktuellen Report des DGB-Index Gute Arbeit vorstellen zu können. Weit ausholen brauche ich dabei nicht: Unser jährlicher Report hat sich in den vergangenen acht Jahren als „Marke“ in Sachen Arbeitsbedingungen etabliert. Beim Index kommen die Beschäftigten zu Wort und beurteilen den Alltag in deutschen Unternehmen. In diesem Jahr haben wir bei der Befragung das Thema Arbeitszeit in den Mittelpunkt gestellt. Aber dazu gleich mehr.

Lassen Sie mich mit etwas Grundsätzlichem und Positivem beginnen – nämlich der zentralen Bedeutung, die Arbeit im Leben der meisten Menschen hat.

87 Prozent der Befragten identifizieren sich „in hohem Maße“ oder „sehr hohem Maße“ mit ihrer Arbeit. 91 Prozent haben den Eindruck, mit ihrer Tätigkeit einen wichtigen Beitrag für ihr Unternehmen zu leisten. Das ist ein ungeheurer

„Vorschuss“ für die Menschen, die Unternehmen lenken und Führungsaufgaben wahrnehmen. Und es ist ein Standortvorteil für Deutschland.

Gleichzeitig machen diese Zahlen aber auch deutlich, was auf dem Spiel steht.

Wo stünde die deutsche Wirtschaft, wenn jede und jeder nur „Dienst nach Vorschrift“ machte? Wo kämen dann die ganzen Ideen her, die Produkte und Dienstleistungen immer noch ein bisschen besser machen?

Damit dieses Engagement für die eigene Arbeit und auch das Unternehmen erhalten bleibt, darf keiner das Gefühl haben, ein Rad im Getriebe zu sein.

Voraussetzung sind Mitsprache und Mitbestimmung in allen Bereichen, insbesondere bei der Dauer der Arbeitszeit und ihrer Gestaltung.

Und damit kommen wir zu den offensichtlichen Herausforderungen.

Die Mehrheit der Beschäftigten (62%) arbeitet mehr als 40 Stunden pro Woche, aber nur für 42 Prozent ist das auch die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit.

Außerdem berichtet die Mehrheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (56 Prozent) „oft“ oder „sehr häufig“ unter Zeitdruck zu arbeiten. Dieser Anteil steigt sogar auf 75 Prozent bei denjenigen, die außerhalb der normalen Arbeitszeiten erreichbar sein müssen (23 Prozent aller Beschäftigten).

Ich will gar nicht den Teufel „Burn Out“ an die Wand malen. Es beginnt viel früher: mit Träumen, in denen vermeintliche Arbeit erledigt werden muss oder mit Schlaflosigkeit oder dem Widerwillen, morgens zur Arbeit zu gehen. So weit

(3)

Seite 3

sollte es erst gar nicht kommen. Deshalb sprechen sich die Gewerkschaften für eine umfassende „Anti-Stress-Politik“ aus. Dazu gehört eine Anti-Stress- Verordnung ebenso, wie eine Stärkung der staatlichen Arbeitsschutzaufsicht.

Aber wir warten nicht auf die Politik: In vielen Tarifverträgen haben wir bereits eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten umgesetzt - im Sinne der Beschäftigten, aber auch der Unternehmen. Dass es auf die Gestaltung ankommt, gilt insbesondere für Führungskräfte. Und denen stellen die Befragten kein gutes Zeugnis aus: Jeder Dritte gibt an, mit widersprüchlichen Anforderungen konfrontiert zu sein. Knapp 40 Prozent denken, dass Vorgesetzte die Arbeit schlecht planen oder Mitarbeiter nicht rechtzeitig informiert werden.

Überflüssige Arbeit, doppelte Arbeit – das frustriert Beschäftigte und schadet Unternehmen. Engagierte Männer und Frauen, die einen Sinn in ihrer Arbeit sehen, erwarten, dass diese Haltung von ihren Vorgesetzten respektiert wird.

Nachvollziehbare Entscheidungen und gute Führung sind also entscheidende Faktoren für gute Arbeitsbedingungen. Es wird höchste Zeit, dass diese Aspekte in den Chefetagen offen und selbstkritisch diskutiert werden - auch im Hinblick auf die Sicherung von Fachkräften. Denn auch das zeigt der Index: Wenn die Arbeitsbedingungen stimmen, scheiden Beschäftigte später aus und die grundsätzlich ausgeprägte Bindung an den Arbeitgeber bleibt erhalten.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Auf den ersten Blick hat sich die prozentuale Verteilung von guter, mittelmäßiger und schlechter Arbeit gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert: Der Anteil Guter

Für mehr gute Arbeit brauchen wir einen handlungs- fähigen Staat.. Markt und Staat sind

Ausdrücklich hinweisen will ich auf den Umstand, dass sich jeder fünfte Befragte (18 Prozent) eine Wochenarbeitszeit zwischen 30 und 34 Stunden – also eine kurze Vollzeit -

04 / 10 zum Entwurf einer Verordnung über Studium und Prüfung für den gehobenen Wetterdienst des Bundes OEB 04 / 10 zum Entwurf eines Gesetzes zur Übertragung ehebezogener Regelungen

• Erwerb oder Erweiterung von fachlichen, sozialen und personalen Kompetenzen mit dem Ziel einer umfassenden beruflichen Handlungskompetenz. • Erfassung, Bewertung und

• Jaehrling, Karen / Kalina, Thorsten / Vanselow, Achim / Voss- Dahm, Dorothea 2006: Niedriglohnarbeit in der Praxis – Arbeit in Häppchen für wenig Geld, in: Gabriele Sterkel

Geschäftsführer Jochen Bleckmann Gremienbetreuung Christiane Schütter Sekretariat Präsident Veronika Twardowski Sekretariat Vizepräsident Vèronique

d) den Auf- und Ausbau von Selbsthilfegruppen, Selbst- hilfekontaktstellen und Selbsthilfeorganisationen zu ini- tiieren und zu fördern, sofern sich diese zum Ziel gesetzt