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Hochdruckbehandlung mH Felodipin

Verbesserung des Lipidprofils und Steigerung der symptomlimitierten Leistungsfähigkeit bei essentiellen Hypertonikern mit und ohne Herzinsuffizienz

:ZJFA 911

Art der Studie: offene bizentrische Studie.

Studienteilnehmer: unselektioniertes Patien­

tenkollektiv von 42 älteren Hypertonikern (diast.

Ausgangswert 105-115 mm Hg).

Geprüfte Substanz: Felodipin.

Ergebnis: »Sowohl in Ruhe als unter Belastung wurden die Blutdruckwerte anhaltend und ef­

fektiv gesenkt.«

Einleitung

Für die langfristige Behandlung der essentiel­

len arteriellen Hypertonie ist die Reduktion er­

höhter Blutdruckwerte in Ruhe und unter all­

täglicher Belastung ebenso wie metabolische Neutralität, Erhalt bzw. Steigerung der Lei­

stungsfähigkeit (22) sowie gute Verträglichkeit zu fordern. Dies ist wichtig hinsichtlich der älteren behandlungsbedürftigen Hypertoniker mit polymorbiden Phänomenen, unter denen sich vor allem eine eingeschränkte linksventri­

kuläre Funktion, obstruktive Ventilationsstö­

rungen und Stoffwechselveränderungen her­

vorheben. Um zu überprüfen, ob Felodipin, ein gefäßselektiver Calciumantagonist aus der Gruppe der Dihydropyridine (DHPs), diesen Forderungen unter Praxisbedingungen genügt, wurde eine offene, bizentrische Untersuchung über 2 Jahre mit Kontrolle klinischer, ergome- trischer, echokardiographischer, spirometri- scher und laborchemischer Laborparameter (speziell der Serumlipide) durchgeführt.

Methodik

ln 2 internistischen Praxen Süddeutschlands wurden 46 Patienten (32 Männer und 14 Frauen im Alter zwischen 26 und 67 Jahren;

mittleres Alter 48,9 ±11,9 Jahre) mit essen­

tieller Hypertonie (RR diast. von 105 bis 115 mm Hg im Liegen; gemessen nach einer

15minütigen Ruhepause im Liegen, Mittelwert aus zwei Messungen in fünfminütigem Ab­

stand) und Ausschluß einer koronaren Herz­

krankheit bis zu 2 Jahre untersucht (42 Pat.

über 1 Jahr, 27 Pat. über 2 Jahre, 4 Dropouts).

Patienten mit kardialen Erkrankungen (ausge­

nommen leichte Einschränkungen der links­

ventrikulären Funktion und der klinischen Symptomatik einer Herzinsuffizienz bei Aus­

schluß einer koronaren Herzkrankheit) und eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin

>1,8 mg%) wurden nicht in die Studie aufge­

nommen. Ziel der Untersuchung war die Über­

prüfung des Langzeiteffekts der Therapie mit dem Calciumantagonisten Felodipin (Muno­

bal®) auf den Ruhe- und Belastungsblutdruck, die Kammerfunktion, Serumlipide und spiro- metrische Parameter. Im ersten Jahr wurden in 4wöchigen Intervallen der Blutdruck und die Herzfrequenz in Ruhe und nach 2 (am Ende der Plazebo-run-in-Phase), 6,14, 26 und 54

ln einer offenen, bizentrischen Studie an einem unselektionierten Patientenkollektiu von 42 äl­

teren Hypertonikern mit einem diastolischen Ausgangswert zwischen 105 und 115 mm Hg im Alter zwischen 26 und 67 Jahren (mittleres Alter 48,9 ± 11,9 Jahre) wurden bis zu 2 Jah­

ren die antihypertensiven Effekte des Calcium­

antagonisten Felodipin untersucht. Sowohl in Ruhe als auch unter Belastung wurden die erhöhten systolischen und diastolischen Blut­

druckwerte anhaltend und effektiv gesenkt (von durchschnittlich 169 ± 10/106 ± 5 mm Hg) auf 137 ± 8/85 ± 6 mm Hg nach 1 Jahr.

Die mittlere Leistungsaufnahme auf dem Ergo­

meter stieg von 109 Watt auf 136 Watt nach 1 Jahr (p < 0,001) und stabilisierte sich bei 132 Watt nach 2 Jahren (p < 0,001). Spirome- trische Daten und Laborparameter wurden nicht beeinflußt. Eine günstige Beeinflussung der Lipidparameter wurde festgestellt.

Zum Inhalt

Z. Allg. Med. 1994; 70: 911-916. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1994

Therapiestudie Hochdrui

42 Patienten konnten 1 Jahr lang beobach­

tet werden, 27 Patienten 2 Jahre lang

Eine reflektori­

sche Tachykar­

die trat nicht auf

Wochen bei submaximaler ergometrischer Be­

lastung ermittelt, ln den gleichen Intervallen wurde eine Echokardiographie zur Bestim­

mung des enddiastolischen Volumens und der zirkumferentiellen Faserverkürzung durchge­

führt. Die spirometrische Bestimmung der Vi­

tal- und Sekundenkapazität erfolgte nach 2, 6

und 54 Wochen. Im 2. Jahr wurde die Blut­

druckkontrolle in Swöchigen Abständen, die Ergometrie, Echokardiographie und Spirome­

trie halbjährlich durchgeführt. Mit diesen Un­

tersuchungen ging die Bestimmung der Labor­

parameter Kalium, Harnsäure, Kreatinin, Nüchternblutzucker, Gesamt-, HDL- und LDL- Cholesterin, Triglyzeride, Bilirubin und SGPT sowie des weißen und roten Blutbildes einher.

Von den 46 ursprünglich eingeschlossenen Pa­

tienten konnten 42 über ein Jahr und 27 Pati­

enten über zwei Jahre beobachtet werden.

Diese Differenz ist nicht durch studienbedingte Dropouts erklärt, sondern durch mangelnde Mitarbeit der Patienten (z. B. nicht eingehal­

tene Arztbesuche, Verzicht auf die Medikamen­

teneinnahme bei Wohlbefinden bzw. Wechsel des Hausarztes oder des Wohnsitzes). Felodi­

pin wurde als effektive Dosis zwischen 5,10 und 20 mg in täglicher Einmalgabe (morgens zum Frühstück) titriert (Responderkriterium:

RR diast. < 95 mm Hg). Jede antihypertensiv wirkende Medikation wurde 4 Wochen vor Stu­

dienbeginn abgesetzt. Alle Ausgangswerte wur­

den nach einer zweiwöchigen Plazebo-wash- out-Phase überprüft. Die statistische Prüfung wurde mit Hilfe des zweiseitigen t-Tests für paarige Stichproben, auf den sich auch alle angegebenen p-Werte beziehen, und dem Wil- coxon-Test durchgeführt.

Ergebnisse

Ruheparameter

Die Werte vor Beginn der Therapie betrugen bei den 42 Patienten nach der Plazebo-wash- out-Phase für den systolischen/diastolischen Ruheblutdruck im Liegen im Mittel 169 ± 10/

106 ± 5 mm Hg. Als Maß für den myokardialen Sauerstoffverbrauch wurde das Druck-Fre- quenz-Produkt (DFP) aus systolischem Blut­

druck und Herzfrequenz bestimmt, das als hin­

reichend präziser nicht-invasiver Parameter bei uneingeschränkter Inotropie akzeptiert ist (5). Die Ruhefrequenz lag mit 75 ± 7/min im Normalbereich. Der Ausgangswert des DFP be­

trug 12 889 ± 1683 mm Hg/min. Die effektive Blutdrucksenkung wurde nach 4 Wochen The­

rapie mit 148 ± 11/91 ± 7 mm Hg bei einer Herzfrequenz von 73 ± 6/min registriert. Eine reflektorische Tachykardie, wie unter anderen antihypertensiven Strategien, z. B. mit Alpha­

blockern, beschrieben, trat in Ruhe nicht auf.

Nach 6 Monaten konnte der Blutdruck auf 137

± 9/86 ± 6 mm Hg bei einer Herzfrequenz von 74 ± 8/min weiter reduziert werden. Dieser Effekt blieb über 1 Jahr bei 42 Patienten und 2 Jahre bei 27 Patienten stabil erhalten: 137 ± 8/85 ± 6 mm Hg (zum Ausgangswert p < 0,001) bei 75 ± 5/min (n. s.) nach 1 Jahr und 138 ± 13/85 ± 9 mm Hg (p < 0,001) bei 77 ± 6/min (n. s.) nach 2 Jahren (12). Der Mittelwert des DFP sank auf 10 378 ± 752 mm Hg/min nach 1 Jahr und auf 9847 ± 1060 mm Hg/min nach zwei Jahren (für beide Werte p <0,001).

Ergometrie

Die Patienten wurden bei jeder Ergometrie bis zur subjektiven Erschöpfung (Dyspnoe, musku­

läre Ermüdung) oder bis zum Erreichen der submaximalen Frequenz (200 minus Lebensal­

ter) belastet. Für alle Patienten liegen vergleich­

bare Referenzwerte auf der 75-Watt-Stufe vor.

100 (125) Watt erreichten zu Beginn der Studie 35 (22) von 42 Patienten (83 bzw. 52%), nach 1 Jahr Therapie mit Munobal® erbrachten 42 (38) Patienten diese Leistung (100 bzw. 90%, siehe Tab. 1). Besonders deutlich war die Stei­

Tabelle 1: Erzielte Leistung von 42 bzw. 27 Hyperto­

nikern auf dem Fahrradergometer vor, nach einem bzw. nach zwei Jahren Therapie mit Munobal®

Belastungsstufe 75 Einjahresstudie (n = 42)

Patienten zu Beginn 42 35 22 1

Patienten nach einem Jahr 42 42 38 22 Zweijahresstudie (n = 27)

Patienten zu Beginn 27 22 13 0

Patienten nach einem Jahr 27 27 20 10 Patienten nach zwei Jahren 27 27 21 13

gerung der Leistung bei 150 Watt zu sehen; nur ein Patient erreichte bei Studienbeginn 150 Watt (Tab. 1), nach 12 Monaten waren es 22 der 42 Patienten (52%). Vor Studienbeginn be­

trug der Blutdruck (Abb. bei 125 Watt 220 ± 15/113 ± 10 mm Hg, die Herzfrequenz 149 ± 16/min und das DFP 32 924 ± 4764 mm Hg/

min (Mittelwerte). Nach 1 Jahr (2 Jahren) wur­

den folgende Werte unter Therapie bei 125 Watt dokumentiert: Blutdruck 195 ± 10/102 ± 5 mm Hg; jeweils p < 0,001 (196 ± 17/103 ±

pHÖchdrü^ipitl^

Therapiestudie'

■•yTSVk.dBadyKlMMMb

6 mmHg;p< 0,005/p < 0,001), Pulsfrequenz im EKG 137 ± 16/min; p < 0,0001 (134 ± 15/min;

p <0,01), DFP 26 783 ± 3950 mm Hg/min;

p <0,0001 (26 292 ± 4674 mm Hg/min; p

< 0,001). Die nach einem Jahr erzielte Reduk­

tion des DFP als Maß des myokardialen Sauer­

stoff-Verbrauchs konnte über 2 Jahre erhalten werden (Abb. 2). Dies gilt auch für die individuell erreichten Höchstwerte, die signifikant nach 1 Jahr um 18,7% (p < 0,001) und nach 2 Jahren um 20,1% (p = 0,003) reduziert wurden. Eine diskrete Reflextachykardie unter Belastung, wie an anderer Stelle beschrieben (22), wurde nicht registriert, sondern die Frequenzneutralität von Felodipin fand sich bestätigt (4,19). Die rech­

nerisch ermittelte »physical working capacity«

(PWCi3o) betrug durchschnittlich am Ende der Plazebo-wash-out-Phase 1,15 ± 0,35 Watt/kg und konnte nach zwei Jahren mit 1,55 ± 0,48 Watt/kg bei diesen 27 Patienten in den Norm­

bereich gesteigert werden (p < 0,001).

Echokardiographie

Bei diesem Patientenkollektiv handelte es sich um Patienten mit einer durchschnittlichen nor­

malen linksventrikulären Funktion. Klinisch wurde ein Patient der NYHA-Klasse III zuge­

ordnet, 3 Patienten NYHA II und 6 Patienten NYHA I. - Die Beeinflussung des klinisch sym­

ptomatischen Bildes ist in Abbildung 3 wieder­

gegeben. Die Ermittlung der linksventrikulären enddiastolischen (LVEDD) und endsystolischen (LVESD) Diameter und Errechnung des Wertes für das »fractional shortening« (FS) ergaben nur geringfügige Änderungen: die Ausgangs­

werte/Werte nach 1 Jahr (2 Jahren) betrugen für den LVEDD 55 ± 8/54 ± 8 (54 ± 6) mm, für den LVESD 36 ± 11/35 ± 10 (35 ± 9) mm und für die FS 35,6 ± 11,6/35,6 ± 10,4 (35,5 ± 9,8).

Spirometrie

Die spirometrischen Parameter für die Vitalka­

pazität (FVC) und die Sekundenkapazität (FEV) wurden durch die Behandlung mit Felodipin nicht beeinflußt. Die Mittelwerte zu Beginn der Studie/nach 1 (nach 2 Jahren) betrugen für die FVC 4,0 ± 0,8/4,1 ± 0,8 (4,1 ± 0,8) 1; für die FEV fanden sich 84 ± 10/85 ± 9 (85 ± 10) %

(12).

Laborwerte/Lipidwerte

Die Plasmaspiegel von Kalium, Harnsäure, Kreatinin, Nüchternglukose, Bilirubin und SGPT lagen bei allen Patienten vor Studienbe­

ginn im Norm- bzw. im physiologischen

Grenz-mm Hg

vor

Belastung Belastung (Watt) Erholung (min)

Monat 12 Monat 24

Monat 0 Monat 6

Abbildung 1: Verlauf des Blutdrucks unter stufenweiser Ergometerbelastung im Verlauf einer zweijährigen Bebandlung mit Munobal® (zu Beginn n = 42 Patienten, nach zwei Jahren n = 27 Patienten)

bereich und wurden durch die Therapie mit Munobal nicht beeinflußt (Tab. 2). Bei den hämatologischen Parametern Erythrozyten, Thrombozyten, Leukozyten und HbE kam es zu keinen klinisch relevanten Veränderungen. Der Hämoglobinwert stieg von 14,30 ± 1,19 g/dl zu Beginn auf 14,91 ± 0,55 g/dl (p < 0,05) nach zwei Jahren Therapie. Diesem Anstieg messen wir jedoch keine klinische Bedeutung bei. Von größerer klinischer Relevanz scheint uns jedoch die Veränderung der Lipid-Parame­

ter zu sein. In Tabelle 2 sind die Ergebnisse der 27 Patienten dargestellt, die 2 Jahre in der Studie geführt werden konnten. Bei ihnen

san-mmHg z HF 40000

30000-20000

--10000

-Monat

Die Frequenz­

neutralität fand sich unter Be­

lastung bestä­

tigt

Gesamtchole­

sterin, LDL und Triglyzeride sanken, das HDL stieg an

Die spirometri­

schen Parame­

ter zeigten keine Ände­

rung

Abildung 2; Verlauf des Druck-Frequenz-Produkts bei 125 Watt Belastung auf dem Fahrradergometer während der zweijährigen Behandlung mit Munobal® (zu Beginn n - 42 Patienten, nach zwei Jahren n = 27 Patienten)

^Therapiestudie Hochdruckbehandlung

NYHA Ml

NYHA II

NYHA 0 NYHA I

Monat

Abbildung 3: Beeinflussung der NYHA-Grade der 11 Hypertoniker, welche am Studi­

enbeginn Herzinsuffzienzzeichen (NYHA > 1) aufwiesen, im Verlauf der zweijährigen Therapie mit Munobal®. Die symptomatische Dekompensation von 2 Patienten ist auf koronare Ursachen zurückzuführen; wegen Weiterbehandlung mit Betablockern wurden diese Patienten im weiteren Verlauf nicht mehr berücksichtigt

ken das Gesamtcholesterin von am Anfang 249 mg/dl auf 217 mg/dl (p = 0,001), das LDL von 169 mg/dl auf 136 mg/dl(p = 0,001)unddie Triglyzeride von 198 mg/dl auf 177 mg/dl (p

< 0,05) nach 2 Jahren Behandlung. HDL stieg von 40,5 mg/dl auf 44,8 mg/dl an (p = 0,001).

Beider Betrachtung aller 4 2 Patienten, die 1J ahr an der Studie teilnahmen, waren die Ergebnisse ähnlich. Als Plazebo-Vorwerte/Werte nach 1 Jahr wurden gemessen;

Gesamt-Cholesterin 249,4 ± 53,2 / 220,7 ± 33,3 mg/dl (p <0,001),

LDL 170,7 ± 52,6/144,1 ± 34,3 mg/dl (p <0,001),

HDL 41,1 ± 5,4 / 44,5 ± 5,8 mg/dl (p< 0,001), Triglyzeride 200,5 ± 69,9 / 174,4 ± 32,3 mg./

dl (p < 0,01)

Dosierung und Therapieerfolg

Bei allen Patienten wurde die Behandlung mit 5 mg Felodipin begonnen und nach zwei Wo­

chen die erste Dosiserhöhung auf 10 mg vor­

genommen, wenn der diastolische Ruheblut­

druck im Liegen noch <95 mm Hg betrug.

Eine zweite Dosistitrierung auf 20 mg erfolgte ggf. nach weiteren zwei Wochen. Die Medika­

tion wurde in täglicher Einmalgabe morgens eingenommen. Ein Drittel der Patienten kam mit 5 mg Felodipin pro die aus, 54,8% erhielten 10 mg und 11,9% 20 mg. Diese Verteilung ent­

spricht den Befunden anderer Autoren (11,15).

Die Verträglichkeit wurde nach 1 Jahr von 39 Patienten (93,5%) und nach zwei Jahren von allen Patienten als gut angegeben. Der Thera­

pieerfolg wurde nach einem Jahr in 93,5% und nach 2 Jahren in 88,9% der Fälle als gut be­

zeichnet.

N ebenwirkungen

Bei insgesamt 11 Patienten wurden

Nebenwir-Tabelle 2: Verlauf der Laborparameter (Mittelwerte ± Standardabweichung) bei 27 über zwei Jahre mit Munobal® behandelten Patienten

0 6

Monat

12 18 24

Vergleich*

Monat 24 gegen Monat 0

Kalium (mmol/1) 4,26± 0,29 4,241 0,28 4,331 0,34 4,301 0,24 4,211 0,24 n.s.

Harnsäure (mg/dl) 4,99± 1,34 4,731 1,31 4,721 1,13 4,841 1,10 4,691 0,96 n.s.

Kreatinin (mg/dl) 0,99± 0,14 0,961 0,14 0,941 0,13 0,921 0,14 0,951 0,15 n.s.

Glukose

Ges.-(mg/dl) 97,11± 7,73 94,191 8,26 96,781 7,82 98,891 8,55 98,261 8,19 n.s.

Cholesterin (mg/dl) 249,33152,88 215,56138,01 221,81130,82 227,70142,19 217,11131,63 p = 0,001 LDL (mg/dl) 169,22153,57 139,85141,94 143,12132,90 149,04141,43 136,00131,47 p < 0,01 HDL (mg/dl) 40,481 5,59 42,261 4,63 43,741 5,37 42,671 4,91 44,781 4,22 p = 0,001 Triglyceride (mg/dl) 198,41146,38 172,74126,22 179,56132,05 176,81135,88 177,30125,78 p < 0,05

Bilirubin (mg/dl) 0,831 0,17 - 0,801 0,13 0,771 0,12 0,791 0,17 n.s.

GPT (U/1) 16,221 6,27 - 16,891 5,67 17,411 5,77 17,811 5,41 n.s.

Erythrozyten

Thrombo-(16^mm"^) 4,621 0,62 - 4,691 0,46 4,671 0,44 4,701 0,37 n.s.

zyten (10^mm~3) 232,56165,39 - 217,59155,18 206,56140,60 211,41136,62 n.s.

Leukozyten (lO^mm“^) 5,691 1,64 - 5,791 1,58 5,471 1,39 5,561 1,38 n.s.

Hämoglobin (g/dl) 14,301 1,19 - 14,521 0,87 14,711 0,70 14,911 0,55 p < 0,05

HbE (Pg) 31,221 2,16 - 31,041 2,00 32,011 2,64 31,621 3,32 n.s.

zweiseitiger t-Test für paarige Stichproben

Gopten' 0,5 mg, Gopten' 2 mg

Zusammensetzung: 1 Kapsel Gopten 0,5 mg enthält 0,5 mg Trandolapril;

1 Kapsel Gopten 2 mg enthält 2 mg Trandolapril. Indikation: Essentielle Hypertonie. Kontraindikationen: Überempfindlichkeit gegen Trandolapril, anamnestisch bekanntes angioneurotisches Ödem, Nierenarterienstenose (beidseitig oder bei Einzelniere), Zustand nach Nierentransplantation, hämo- dynamisch relevante Aorten- oder Mitralklappenstenose, obstruktive hyper­

trophe Kardiomyopathie, primärer Hyperaldosteronismus, Schwangerschaft, Stillzeit. Da keine ausreichenden Therapieerfahrungen vorliegen, darf Gopten nicht angewendet werden bei: schwerer Leberfunktionsstörung/Leber­

zirrhose mit Aszites, schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatininclea- rance <30 ml/min), Dialyse, unbehandelter, dekompensierter Herzinsuffizienz, Kindern. Sehr kritische Nutzen-Risiko-Abwägung und Kontrolle repräsentati­

ver klinischer und laborchemischer Parameter bei: klinisch relevanter Proteinurie (>1g/Tag), klinisch relevanten Elektrolytstörungen, gestörter Immunreaktion oder Kollagenkrankheit, Begleittherapie mit immunsuppressi- ven Medikamenten, Allopurinol, Procainamid, Lithium. Hinweise: Vor Anwen­

dung Nierenfunktion überprüfen. Insbesondere zu Therapiebeginn Über­

wachung von Blutdruck und/oder repräsentativen Laborparametern bei Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel, eingeschränkter Nierenfunktion, schwerer Hypertonie, gleichzeitig vorhandener Herzinsuffizienz, älteren Patienten (>65 Jahre). Während der Therapie mit Gopten darf keine Dialyse oder Hä­

mofiltration mit Polyacrylnitril-methallylsulfonat-high-flux-Membranen (z.B.

AN 69) bzw. eine Lipidapherese mit stark negativ geladenen Oberflächen (z.B. Dextransulfat) wegen der Gefahr anaphylaktoider Reaktionen erfolgen.

Nebenwirkungen: Gelegentlich, insbesondere zu Therapiebeginn, bei Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel, Herzinsuffizienz, schwerer Hypertonie, Erhöhung der Dosierung von Diuretika und/oder Gopten kann eine über­

mäßige Blutdrucksenkung (Hypotonie, Orthostase) mit Schwindel, Schwächegefühl, Sehstörungen, selten Synkope auftreten. Einzelfallberichte für ACE-Hemmer bei verstärktem Blutdruckabfall: Tachykardie, Palpitationen, Herzrhythmusstörungen, Angina pectoris, Myokardinfarkt, TIA, zerebraler Insult. Gelegentlich Auftreten oder Verstärkung von Nierenfunktionsstö­

rungen, in Einzelfällen bis zum akuten Nierenversagen. Selten Proteinurie, teilweise mit gleichzeitiger Verschlechterung der Nierenfunktion. Gelegent­

lich trockener Reizhusten, Bronchitis. Selten Atemnot, Sinusitis, Rhinitis.

Vereinzelt Bronchospasmus, Glossitis, Mundtrockenheit. In Einzelfällen angioneurotische Ödeme mit Beteiligung von Kehlkopf, Rachen, Zunge. Ge­

legentlich Übelkeit, Oberbauchbeschwerden, Verdauungsstörungen. Selten Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Appetitlosigkeit. Einzelfälle von Pankrea­

titis, Ileus, cholestatischem Ikterus, Leberfunktionsstörungen und Hepatitis (z.T. mit schwerwiegendem Verlauf). Gelegentlich allergische Hautreak­

tionen wie Exanthem, Pruritus, selten Urtikaria, Erythema multiforme oder angioneurotisches Ödem mit Beteiligung von Lippen, Gesicht, Extremi­

täten; in Einzelfällen mit Fieber, Myalgien, Arthralgien, Vaskulitiden, Eosinophilie, erhöhten ANA-Titern. Vereinzelt psoriasiforme Hautveränderungen, Photosensibilität, Alopezie, Onycholyse, Verstärkung einer Raynaud-Symptomatik. Gelegentlich Kopfschmerzen, Müdigkeit. Selten Benommenheit, Depressionen, Schlafstörungen, Impotenz, Parästhesien, Gleichgewichtsstörungen, Verwirrtheit, Ohrensausen, ver­

schwommenes Sehen, Geschmacksveränderungen, vorübergehender Geschmacksverlust. Gelegentlich Abfall von Hämoglobinkonzentration, Hämatokrit, Leukozyten- oder Thrombozytenzahl. Selten, insbesondere bei eingeschränkter Nierenfunktion, Kollagenkrankheiten oder gleichzeitiger Therapie mit Allopurinol, Procainamid oder immunsuppressiven Medika­

menten: Anämie, Thrombozytopenie, Neutropenie, Eosinophilie, in Einzel­

fällen Agranulozytose, Panzytopenie. In Einzelfällen, auch bei G-6-PDH- Mangel, Hämolyse/hämolytische Anämie ohne gesicherten ursächlichen Zusammenhang mit dem ACE-Hemmer. Selten, insbesondere bei Nieren­

funkionsstörungen, Anstieg der Serumkonzentrationen von Harnstoff, Kreatinin, Kalium sowie Abfall der Natriumkonzentration im Serum; Protein­

urie. Vereinzelt Erhöhung von Bilirubin und Leberenzymen. Hinweise: Kon­

trolle o.g. Laborparameter vor und während der Behandlung mit Gopten.

Insbesondere zu Behandlungsbeginn und bei Risikopatienten (Nierenin­

suffizienz, Kollagenerkrankungen, Behandlung mit Immunsuppressiva, Zytostatika, Allopurinol, Procainamid) kurzfristige Kontrollen der Serum- elektrolyte, des Serumkreatinins, des Blutbildes. Bei Fieber, Lymphknoten­

schwellungen, Halsentzündung umgehende Untersuchung des weißen Blutbildes. Beeinträchtigung der Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen möglich, in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Präparatewechsel sowie im Zusammen­

wirken mit Alkohol.

Handelsformen: Gopten® 0,5 mg: 20 Kapseln (N 1) DM 24,50, 50 Kapseln (N 2) DM 51,95,100 Kapseln (N 3) DM 94,10. Gopten® 2 mg: Kalenderpackung mit 28 Kapseln (N 1) DM 48,50, Kalenderpackung mit 98 Kapseln (N 3) DM 136,69. Stand; 1. Juli 1994

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